Homestudio dämmen für die richtige Raumakustik

  • Ich wollte einfach mal in die Runde fragen ob jemand Erfahrung auf dem Gebiet hat und wie zuverlässig alternative Materialien wie Steinwolle sind.


    Die hier sehen schon recht ordentlich aus, sollten aber auch gut einsetzbar sein.


    Hier hat man auf ganz andere Materialien zurückgegriffen! Auch mal was anderes. Es scheint da echt eine Menge Ansätze zu geben und darum wollte ich mal fragen welche Erfahrungen ihr gemacht habt, oder wie ihr euer kleines Studio akustisch optimiert habt.

  • Ich empfehle das Tutorial von amperr und mir. Noppenschaumstoff kannst du vergessen, da er nur was in den Frequenzen bringt, die bei richtiger Boxenaufstellung und Raumnutzung unproblematisch sind. Das ist Verkaufsstrategie und hat mit richtiger, raumakustischen Optimierung wenig zu tun. Wichtige wäre ohnehin die Abmessungen deines Regieraums und überhaupt die Frage: was willst du in deinem Raum alles machen können? Zuvor machen all die überlegungen allerdings wenig Sinn, wenn man nicht genau weis, wo Problematische Raummoden etc. genau liegen. Mach den Raum komplett leer, messe mit z.B. so einem Mikro und einem Lautsprecher den Raum aus. Ebnfalls kann ich dir dieses Forum nahelegen, da gibt es tonnenweise Entwürfe!


    Peace, Tomess!

  • Tomess
    Das ist wirklich der Kern der Sache! Wenn man sowas machen will, dann sollte man es richtig machen. Wenn man in einem Raum arbeiten muss, der auch für diverse andere Zwecke zur Verfügung stehen muss (das dürfte bei den meisten hier der Fall sein), sollte man sich wirklich überlegen, ob man sowas angehen sollte. Da kann man dann einen Haufen Geld zum Fenster rauswerfen ohne, dass man hinterher die gewünschte Wirkung erzielt. Einfach mal irgendwas, das nach Akustikzubehör aussieht, an die Wand zu klatschen ist glaube ich ziemlicher Blödsinn.

  • Also Noppenschaumstoff (ab 5cm) soll ja diffusieren und nicht absorbieren, was bei jedem Raum einiges bringt!
    Ich würde auch zusätzlich das Tomess & Amperr Tutorial zu rate ziehen und im Baumarkt nach der "neuen" Glas-/Steinwolle fragen, die sind nicht mehr so Hautreizend und stauben auch weniger...
    Das was Andre (im Video) gemacht hat war auch wichtig, da überall Fliesen an den Wänden sind... Guter Tipp sind die Ecken auszufüllen, besonders mit schweren Materialien... Sand in einem hohen Gefäß und dann verkleidet ist auch gut (nicht für jeden etwas)...

  • @ Phil


    Du bist doch die Tage in Aries 4orce neuem 'Studio', oder? Mich würde echt interessieren, wie das frequenzmäßig ausschaut, denn alles, was ich bisher an Entwürfen und Plänen gesehen habe sollte schwer nach hinten losgehen! Es wäre ganz cool, wenn du einfach ein Song im Aufnahmeraum abspielst und ihn auf der anderen Seite des Aufnahmeraumes wieder aufnehmen könntest und das ganze als Dry/Wet Beispiel uppen könntest. Gleiches mit dem Regieraum. Ich hoffe mal, er hat seinen alten Plan über den Haufen geworfen und hat mal angefangen zu rechnen und zu messen...

  • Das werde ich..im Prinzip kannst Du den Raum in seinem letzten Video hören ;)
    Ich weiß jetzt nicht, welche Pläne Du kennst..?
    Es wird kein extra Aufnahmeraum entstehen (entgegen der ersten Ideen), dafür ist der Raum zu klein und soviel Dämmung kann man da dann nicht reinstopfen damit man die störenden Freq. auslöscht... Also habe ich Ihn überredet eine "halboffene" Raumtrennung vorzunehmen und den Aufnahmebereich vom Regiebereich abzutrennen ohne Tür (also offener Durchgang), der mit dämmenden Trennwänden vergrößert, verkleinert und geschlossen werden kann... um später noch flexibel zu sein...
    Wir können dann ein paar Aufnahmen (vorher, nachher und Aufnahme-/Regiebereich) machen, was ich denke das Aries das eh vorhat :)


  • Also Noppenschaumstoff (ab 5cm) soll ja diffusieren und nicht absorbieren, was bei jedem Raum einiges bringt!


    Weder fuktioniert Noppenschaum als Diffusor (höchstens als Absorber und das auch nur für hohe Frequenzen, abhängig von der Dicke auch für Mitten), noch bringt Noppenschaum in jedem Raum etwas.
    Ganz im Gegenteil, jeder gefüllte und geöffnete Kleiderschrank, jedes Bücherregal beeinflussen die Raumakustik positiver als Motherfucking-Noppenschaum. Ich weiß gar nicht, warum diese brandgefährliche, Schadstoff ausdünstende, vergilbende Kacke überhaupt noch gekauft wird. (Wahrscheinlich, weil es irgendwie nach "Profi"-Studio aussieht und so billig ist...)

  • Tomess: Ich bin auch gespannt, war auch nocht nicht da...
    @Freeze: So kann man das Thema nicht abtun..
    Selbstverständlich diffusieren und absorbieren die auch und schädliche Stoffe holt man sich (in den meisten Fällen)eh in den Raum, wenn man nicht gleich fertige Lösungen kauft.. die meisten sind auch Feuerfest..
    Das hat (aus meiner Sicht) nix mit Profi-Studio od. sonst etwas zu tun! Reine Akustische Gründe..
    Man muss auch unterscheiden ob man einen trockenen Raum haben möchte, einen gedämmten Raum (Regie od. Aufnahmeraum) od. sich lautstärketechnisch von den Nachbarn abkoppeln möchte...
    Es gibt viele Ansätze für viele Situationen und Noppenschaum (nicht der, der zur Innenverkleidung von Verstärkern genutzt wird!) ist für viele grade Flächen geeignet an die man keine 10-20 cm tiefe Frequenzfallen (od. Mtratzen) anbringen kann/möchte... einfach mal gegen eine Wand sprechen und dann das gleiche mit einer Matte davor...
    Ich glaube, Deinen Ansatz nachvollziehen zu können, allerdings bei solch kleinen Budgets sind auch Pyramidenmatten hilfreich..


  • @Freeze: So kann man das Thema nicht abtun..
    Selbstverständlich diffusieren und absorbieren die auch


    Ja, gut, jeder Körper im Raum wirkt in gewisserweise auch als Diffusor.
    Nur ist das bei der absorbierenden Wirkung von Noppenschaum mal sowas von zu vernachlässigen, aber ich will keinen Streit deswegen...



    einfach mal gegen eine Wand sprechen und dann das gleiche mit einer Matte davor...


    Ja, das funktioniert im Ansatz für Sprecherkabinen.
    Aber wir reden doch über Musik, moderne Musik, mit einem hohen Energieanteil unterhalb von 500Hz.
    Da nützt Noppenschaum überhaupt nichts, das Verhalten von Noppenschaum ist absolut trügerisch und gaukelt dem Laien eine bessere Akustik vor, die er definitiv nicht hat.


    Was früher die Eierpappe war, ist heute der Noppenschaum.

  • Die Eierpappe war halt auch super billig und die brennt richtig gut! :D


    ich bin grundsätzlich etwas skeptisch, wenn es um diese ganzen Akustikmaßnahmen geht. Nicht, weil es nicht physikalisch auf jeden Fall begründet ist, sondern, weil ich es nicht zwingend für erforderlich halte, um professionelle Produktionen zu machen. Auf der einen Seite gibt es natürlich diese akustisch ausgefeilten Studios, die bis in den letzten Winkel optimiert sind, andereseits lese oder schaue ich mir immer wieder Berichte von erfolgreichen Produzenten an, die ihren guten Sound offenbar auch in ziemlich chaotisch mit allem möglichen Equipment vollgestellten Einraumstudios aufnehmen und CD-reif produzieren.


    Gerade wenn man Recording als sein Hobby betreibt und nicht gerade ein Luxusproblem mit Platz und Geld hat, sollte man sich gut überlegen, ob man hier nur halbe Sachen macht und nicht besser darauf verzichtet? Naja, muss jeder selber wissen...


  • Gerade wenn man Recording als sein Hobby betreibt und nicht gerade ein Luxusproblem mit Platz und Geld hat, sollte man sich gut überlegen, ob man hier nur halbe Sachen macht und nicht besser darauf verzichtet? Naja, muss jeder selber wissen...


    Da bin ich ganz bei Dir. Deswegen auch schon mein Hinweis mit dem Bücherregal und Kleiderschrank.
    Obwohl Bücherregal... Viele wissen nicht einmal mehr was Bücher sind... :D

  • Zitat


    Ja, gut, jeder Körper im Raum wirkt in gewisserweise auch als Diffusor.
    Nur ist das bei der absorbierenden Wirkung von Noppenschaum mal sowas von zu vernachlässigen, aber ich will keinen Streit deswegen...


    Streit gäbe es auch keinen ;)




    einfach mal gegen eine Wand sprechen und dann das gleiche mit einer Matte davor...


    Zitat


    Ja, das funktioniert im Ansatz für Sprecherkabinen.
    Aber wir reden doch über Musik, moderne Musik, mit einem hohen Energieanteil unterhalb von 500Hz.
    Da nützt Noppenschaum überhaupt nichts, das Verhalten von Noppenschaum ist absolut trügerisch und gaukelt dem Laien eine bessere Akustik vor, die er definitiv nicht hat.
    Was früher die Eierpappe war, ist heute der Noppenschaum.


    Ok, auf die Tiefenabsorption bin ich auch noch nicht eingegangen und Homestudio ist nicht gleich homestudio...


    Früher hat man auch massive Eichenschränke und Sofas,etc von zuhause mitgenommen die die Akustik erheblich verbessert haben. Wenn ich heute daran denke wie trocken immer die Wohnzimmer von älteren Leuten wie Omas und Opas klangen, die in den gleichen Pappgebäuden gelebt haben wie wir heute.. und wir wundern uns heute warum unsere Nachbarn alles mitkriegen.. :)

  • nur eine gerade gemachte Erfahrung:


    Wenn es um Dämmung im Sinne von Schallabsorbtion geht, da hilft eine Matraze im Raum.


    Wegen Umbau hatte ich kurzfristig eine Matraze in mein "Studio" gestellt. Unglaublich, wie sich schlagartig die Raumakustik verändert hat.


    Aber die Raumakustik würde doch nur eine Rolle spielen bei Aufnahmen und da gibt es einige post-Optionen? Abhören tut man doch mit Nahfeld-Monitoren, auf die die Raumakustik nur beschränkte Auswirkungen hat (Bass <> Wandnähe)

  • Es kommt immer auf die Person an! Müssen muss man gar nix, solange das Ergebnis stimmt ;)


    Die Raumakustik spielt aber auch im Regieraum eine Rolle! Kleines Bsp.: Wenn Du in einem nackten (unbehandelten) Raum
    einen Delay oder Reverb einstellst wirst Du später feststellen, dass dieser nicht ganz richtig ist ( es sei denn du rechnest diese vorher aus) Unbehandelte Flatterechos bspws. verfälschen den Klang und die Delays auf unschöne Art... daher sind einige Maßnahmen schon sinnvoll.. genau wie eine Matratze in den Raum stellen...

  • Ich finde es beim Produzieren und nachher beim Mischen etc. besonders wichtig, dass man einen komplett ungeeigneten Raum meidet. Aber sonst ist das auch OK, wenn dieser nicht "perfekt" ist. Wenn ich in einem ungemütlichen bekackten Raum sitze, dann wirkt sich dies auch auf die Musik aus, das ist meine Meinung! Ich werde in naher Zukunft auch was tun, denn ich habe einen kleinen Raum und da schau ich einfach mal, was ich mit Steinwolle etc. so alles machen kann. Klar wird gemessen etc, aber ich hab nun mal keine 20k € womit ich mir alles machen lassen kann. Ich werde einfach auf die Problemstellen Ecken und die Mitten von Wandflächen eingehen. Sonst versuch ich mit dicken Vorhängen, Möbel mit hoher Dichte und Teppichen zu arbeiten.


    Noch ein Tipp zur Produktion grundsätzlich:


    Es ist besonders wichtig seine Sessions / Tracks auf den unterschiedlichsten Abhören und an unterschiedlichen Orten abzuspielen. Im Auto, in der Garage, zu Hause auf diversen Boxen, bei Freunden etc. Denn nur so kann man auch verstehen, wie der Sound, den man im Kopf drin hat, am besten umzusetzen wäre. Im Auto hört man eventuell Dinge, die untergehen oder welche, die überbetont erscheinen. In einer ruhigeren kleinen oder großen (Halle/größere Garage) Umgebung kann man hören, ob der Sound zu trocken / nass ist und und und.


    greetz, tzui

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