Mobiler Absorber (Stellwand-Bauanleitung)

  • Ähm ich glaube (-bin mir nicht ganz sicher-) das ihr euch ein wenig im Verständnis für Absorber vertan habt.
    Ein Absorber kann sehr gut Frequenzen unterhalb von 400hz Dämpfen.


    Ein Absorber beeinflusst die Schallschnelle (nicht Schalldruck), deswegen muss er auch 1/4 der Wellenlänge (der störenden Frequenz) von der
    Wand gestellt werden. (weil die Schallschnelle dort ihr Maximum hat). Das Macht, ab einer gewissen Wellenlänge, nur keinen Sinn mehr. Beispiel:


    344ms/30Hz= 11,46m (Wellenlänge--> 30hz)


    11,46/4 = 2,86m
    Also müsste ein reiner Absorber für 30Hz genau 2,86m von der wand entfernt stehen um effektiv zu wirken...relativ sinnfrei!!!!


    Deswegen nimmt man bei tiefen Frequenzen einen Helmholzresonator....


    Der im ersten Beispiel gebaute Absorber, ist also ein rein Poröser Absorber und wirkt nur in hohen Frequenzbereichen.


    geschätzt:


    20cm unter der Decke (gezeigtes Bild) wirkt er also etwa über 2Khz und dort ziemlich breitbandig.. was im Sinne der Nachhallzeit
    sicher gut ist (und die Durchsichtigkeit im Sprachbereich hebt.) was aber den Raum sehr dumpf klingen lässt und in den tiefen
    Frequenzen eigentlich gar nicht arbeitet. Geh mal davon aus das der Grundtonbereich beim Gesang/Sprache ziemlich "verwaschen" klingt...


    Kann mich auch irren.... :wink:


    grüße...

    „Über Musik zu reden ist wie über Architektur zu tanzen.“
    Frank Zappa, US-amerikanischer Komponist und Musiker

  • Ich geb dir völlig recht, ich dachte erst, sie sollen wie bei mir an der Wand hängen! :D Und was die 'Totheit' angeht: es ist noch genug freie Fläche vorhanden, so dass dem nicht so ist :D Außerdem ist die Folie, in der das Zeug eingeschlagen ist, zu einem gewissen Maß refelktiv. Wenn ich mich vor den Absorber stelle und 'SSSSSS' mache ist das trotz Molton noch sehr 'Normal' im klang. Erst bei einem 'SCHHHHHHH' hört man eine deutliche Dämpfung. Also glück gehabt :D Und für die tieferen Frequenzen hab ich hinter mir meine alte Matratze hochkannt stehen (200 x 120 x 35 cm, Federkern, also hohl) Diese fungiert sehr gut als Tiefenabsorber. Alles in allem könnte es aber um 500 Hz noch etwas besser funktionieren, aber dafür müsste ich noch einige andere Maßnahmen ergreifen...

  • KIvschranz


    Wo berücksichtigst Du bei Deinen Berechnungen das Material selbst?
    Und die Materialdicke? Irgendwie ist das nur die halbe Wahrheit...


    Auch stinknormale Matratzen absobieren tiefe Frequenzen, nur nicht ganz so stark.
    Nimmt man mehrere Matratzen, dann stärker etc.


    Also, ich würde solche Selbstbau-Stellwände, Hängedinger etc. jetzt nicht komplett wirkungslos (im Bereich unter 1KHz) darstellen wollen.


    Helmholtz-Resonatoren haben den großen Nachteil, dass sie nur auf einer Frequenz "arbeiten".
    Das ist im Heimstudio natürlich wenig sinvoll, da man es dort selten mit nur einer problematischen Frequenz zu tun hat.

  • Wo berücksichtigst Du bei Deinen Berechnungen das Material selbst?
    Und die Materialdicke? Irgendwie ist das nur die halbe Wahrheit...


    hi Freeze


    So jetzt nochmal Langsam von vorne (hatte gestern nicht viel zeit ..sorry) ...


    Richtig! das Material hab ich nicht mit eingerechnet... sollte nur mal eine heranführen sein, in welchem Frequenzbereich sie (grob) arbeiten.
    Bei porösen Absorbens müsste man jetzt noch den Absorptionsgrad nehmen (da könnte man sogar die Nachhallzeit nach "sabine" berechenen
    und somit auch den Hallradius, was ich Tomess vielleicht auch nahe legen würde. Denn wenn sein Abhörpunkt, hinter dem Hallradius liegt (was bei der
    starken Dämpfung nicht ausschließen würde ), dann wird die Ortung des Signales schwierig, weil es ja keine Pegeldifferenz im Diffusfeld
    gibt ( zumal das wirklich nur rechnen ist und kein Geld kostet)


    Absorptionsgrade findest du auf dem Beipackzettel der Steinwolle oder im Internet


    zurück zum Thema:



    Auch stinknormale Matratzen absobieren tiefe Frequenzen, nur nicht ganz so stark.
    Nimmt man mehrere Matratzen, dann stärker etc.


    Also, ich würde solche Selbstbau-Stellwände, Hängedinger etc. jetzt nicht komplett wirkungslos (im Bereich unter 1KHz) darstellen wollen.


    Das müssten dann ganz normale Bassfallen sein.?.?.?


    Muss gestehen, das ich mich selbst gerade wieder viel mit Akustik beschäftige, weil es ziemlich gut aussieht, dass ich nächstes Jahr im März/April
    mein eigenes Studio baue. Hab einen ziemlich guten Job, wo dann auch das nötige Kleingeld in Verbindung mit Sicherheiten habe. Bis dahin bemühe
    ich mich sehr um Akustik... hab bis jetzt Absorber, Plattenresonataroren, diffuser, Helmholz, durch und naja... Bassfalle war jetzt noch nicht dabei....
    da ist ein Loch zu füllen. Deswegen bin ich auch noch ein wenig unsicher was die Aussagen hier betrifft.. wird also durchaus auch so sein,
    wie du sagt :wink:


    Helmholtz-Resonatoren haben den großen Nachteil, dass sie nur auf einer Frequenz "arbeiten".
    Das ist im Heimstudio natürlich wenig sinvoll, da man es dort selten mit nur einer problematischen Frequenz zu tun hat.


    Helmholz ist meines Erachtens sehr gut in den unteren Frequenzen, weil man ihn
    a. sehr gut einstellen kann
    b. Man bekommt einen "etwas" breiteren Frequenzgang, durch befüllen mit Steinwolle oder ähnlichen absorbierenden Materialien.
    Dadurch verhindert man auch ein "nachdröhnen". Allerdings ist die Berechnung dann etwas schwieriger weil das Volumen dann
    nicht so einfach berechnet werden kann. Dazu gab es aber auch einen interessanten Beitrag in der Audioenzyklopädie.


    Der Hat ein Loch in den Absorbens gebohrt und "saugend" ein Messmikrofon eingeführt.Dann mit einem Lautsprecher einen impuls
    gegeben.... das Messmirkrofon hat dann natürlich die Resonanz "sehr deutlich wahrgenommen".... So kann man trotz
    Rechnungstoleranzen den Helmholzresonator ziemlich genau "einstellen".... einfach das Rohr weiter rein bzw raus...
    ich find den relativ genial


    so muss erstmal ...

    „Über Musik zu reden ist wie über Architektur zu tanzen.“
    Frank Zappa, US-amerikanischer Komponist und Musiker

  • Vergiß nur bei Deiner ganzen Rechnerei das Messen im Raum nicht.


    Ich hab die Erfahrung gemacht, dass man sich ganz viel vorher ausdenken/ausrechnen kann,
    es dann aber doch wieder anders kommt.


    Da ist man leider oft auf das Prinzip "trial and error" angewiesen. :wink:

  • Und vergesst nicht, dass es sich hier um mobile Absorber für den Hausgebrauch handelt.
    Die müssen also Wohnzimmertauglich sein, man muss sie schnell aufbauen und nach Gebrauch in einer Ecke verstauen können.
    Ich denke, eine perfekte Lösung kann es da gar nicht geben.


    Messen ist natürlich immer das beste, sonst sitzt man am Ende in einer rundum gepolsterten Gummizelle, obwohl es eigentlich nur zwei Bassfallen gebraucht hätte :D
    Ein Link dazu aus einem anderen Forum: http://recording.de/Community/…4mmung/147164/thread.html


  • WORD!

  • schon richtig ...aber so mobil sehen die die Absorber nun auch nicht aus (Bild von Tomess...)


    Messen werde ich auf jeden Fall!!! und im Aufnahmeraum geh ich noch einen schritt weiter...da
    wird dann eine mit einer Punktschallquelle gemessen.


    Ich werde mir für die Akustischen Dinge (auch Aufbau) ca 1 Jahr zeit nehmen ...
    bis dahin ist noch viel Wasser in die Elbe geflossen.. aber dem ganzen läuft nun mal
    viel Mathematik voraus und je kleiner der Raum wird umso mehr wird das wohl werden
    aber dazu später mehr...da müssen noch ein paar Sachen geklärt werden....


    Offtopic (sorry):
    kennt jemand von euch ein GÜNSTIGES Programm Für Raytracing (Audiobereich)?
    das würde mir viel Arbeit und denken Abnehmen... aber die Programme sind meist nicht unter 2000€
    zu haben...und ich bräuchte es ja nicht gleich mit allen Möglichkeiten zur Berechnung von Akustischen
    Phänomenen ... nur für die "Verfolgung" einer Punktschallquelle im 3d Raum)


    ...

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    Frank Zappa, US-amerikanischer Komponist und Musiker

  • richtig...da soll es dann nicht ums homerecording gehen...das kam jetzt wohl falsch rüber :wink:
    bisschen Kleingeld wollt ich schon damit verdienen aber nicht so groß und breit das ich in
    Auftragsdruck gerate.. alles in ruhe. ich rechne schon so 6mx6m Aufnahmeraum und bis jetzt
    sieht es ganz gut aus ..das ich das in die reihe bekomme ohne mich zu belasten

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