Vocals - Plugins/Effekte?

  • Neuerdings nehme ich ab und zu meine Stimme auf und es läuft ja einigermaßen okay, aber mit richtig professionellem EQing usw. ist es nicht zu vergleichen. Ich kenne bereits ein paar EQing Tricks und ich weiss, dass Layering mit mehreren Vocals oft zu einem coolen Chorus Effekt führt, aber warum klingt meine Aufnahme trotzdem sehr unprofessionell? Klar liegt es am Gesang (daran muss ich natürlich üben) und am Equipment, aber ich habe ein Shure SM58 und ein Focusrite Scarlett Solo Interface welches zumindest ein wenig mehr mit sich machen lassen sollte. An welche Effekte, Techniken denkt ihr denn wenn ihr Vocals mixt/mastert?


    Ich hätte hier ein Beispiel einer richtig guten Produktion:


    Alles was mir spontan durch den Sinn kommt ist natürlich ein gutes EQing (meistens die tiefsten Frequenzen rausgefiltert (die sowieso überflüssig sind wenn meine Stimme nicht so tief kommt) mit einem Highpass, der 4400 Hz Bereich ein wenig verstärkt damit ein klarer Ton erzeugt wird und die nervigen Frequenzen bei ~4000 Hz mit einem sehr schmalen Peak herausgefiltert). Dann ist Layering eben wichtig (einige Stimmen ein Oktav-intervall höher/tiefer gesungen usw.) und natürlich Compression beispielsweise mit dem Fruity Limiter - bei beabsichtigter Atmung eine starke Compression und bei lautem Gesang eher wenig (?). Aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass der Sound nicht einmal annähernd den der Profi Lieder ähnelt. Ich meine, mit Synthesizern ist es ja noch irgendwie leichter.
    Habe ich da einen wichtigen Punkt vergessen, den man bei Vocals immer beachtet?


    In diesem Lied wirkt das Mikrofon auch nicht so teuer und irgendwie ist der Sound beeindruckend (übrigens der gleiche argentinische Künstler in einer anderen Rolle):


    Würde mich über ein paar Tipps sehr freuen! Danke im Voraus :)


    (*Wow, okay. Ich habe einmal normal aufgenommen und ein zweites mal unter einer Decke. Die Akkustik war 1000x besser. Irgendwie sind die Tiefen besser rausgekommen und es gab keinen Hall Effekt durch den Raum vom Zimmer. Also das wäre schonmal ein weiterer Punkt ;D)

  • ja Lass doch einfach mal ein Beispiel hören... Da kann man sich mal ein Bild machen....


    Es sind sehr oft schlechte Räume. Die professionellen Vocals werden natürlich im Tonstudio aufgenommen und da werden
    tausende von Euros in die Akustik gesteckt. Für den Heimbereich empfehle ich immer zwei Matratzen keilförmig an die Wand zu stellen
    und eine Decke darüber zu werfen. Dann brauch man halt noch einen guten Reverb. Das ist auch nicht das Allheilmittel aber 1000 mal
    besser als ein schlechter Raum.

    „Über Musik zu reden ist wie über Architektur zu tanzen.“
    Frank Zappa, US-amerikanischer Komponist und Musiker

  • Ps: was ir bei deinem Sänger aber noch auffällt ist das bei beiden Tonkorrekturen gemacht wurden ... beim ersten ist es Melodyne denk ich
    und beim zweiten Beispiel Autotune bzw. in Fl-studio so was wie der Pitcher ..... -KANN- jetzt ein Hinweis sein das er selbst nicht so gut singen
    kann wie es das hier präsentiert ...

    „Über Musik zu reden ist wie über Architektur zu tanzen.“
    Frank Zappa, US-amerikanischer Komponist und Musiker

  • Dein Mikrofon, das SM 58 ist ein Standard Bühnenmikrofon und dafür sicherlich auch nicht umsonst ein Klassiker. Ich habe selber auch eins, aber für eine Gesangsaufnahme solltest Du schon zu einem Großmembran-Kondensator- oder Röhrenmikrofon greifen. Damit bekommst Du einfach einen viel klareren Klang, als mit einem dynamischen Mikrofon. Da kannst Du auch nichts mit dem EQ optimieren, was in der Aufnahme einfach nicht da ist.
    Wo bei Großmembranmikrofonen eine vernünftige Qualität preislich anfängt, da scheiden sich auch hier im Forum die Geister. Geht es um Hobbyanwendungen oder um Profiqualität? Da gibt´s auch alles von 100€ bis 5000€. ;)
    Bei einem solchen Mikrofon spielt dann, wie es KIv auch schon gesagt hat, die Aufnahmeumgebung eine Rolle. Die zu Hause in einem mehrfach genutzten Raum zu optimieren ist schon eine Herausforderung und man kann manchmal einfach nur probieren, wo es am besten klingt. Nicht jeder hat einen eigenen Raum nur für sein Hobby.
    Zu Thema layern: Man kann, wie bei anderen Instrumenten auch, die gleiche Melodie z.B. zweimal singen. Die Aufnahme wird sich immer unterscheiden und mit den Panoramaeinstellungen und vielleicht ein wenig Delay auf einer Spur kann man die Vocals schon andicken. Zudem kann man natürlich auch eine echt zweite Stimme der Tonart entsprechend dazu singen. Quasi seinen eigenen Chor. Beim EQ muss man individuell schauen, wo den die Stimme "störende" Frequenzen hat oder was man ggf. betonen will. Hängt ja viel vom Charakter des Tracks ab. Es gibt zwar so Leitangaben, wie "wenn du das willst dreh an der Frequenz" etc., die würde ich vielleicht als Start wählen, aber nie als Muss ansehen. Dafür sind Stimmen viel zu unterschiedlich.

    [hr]
    Signaturen sind doof! :D

    Einmal editiert, zuletzt von Musikus ()


  • Ps: was ir bei deinem Sänger aber noch auffällt ist das bei beiden Tonkorrekturen gemacht wurden ... beim ersten ist es Melodyne denk ich
    und beim zweiten Beispiel Autotune bzw. in Fl-studio so was wie der Pitcher ..... -KANN- jetzt ein Hinweis sein das er selbst nicht so gut singen
    kann wie es das hier präsentiert ...


    Also das mit ein Beispiel zeigen lass ich mal lieber weil ich wirklich nicht singen kann :icon_eek: Das mit autotune weiss ich aber beim künstler :p er hat zwar eine gute stimme aber er ist nicht der beste darin noten zu treffen. Aber der sound ist eben richtig gut.


  • Dein Mikrofon, das SM 58 ist ein Standard Bühnenmikrofon und dafür sicherlich auch nicht umsonst ein Klassiker. Ich habe selber auch eins, aber für eine Gesangsaufnahme solltest Du schon zu einem Großmembran-Kondensator- oder Röhrenmikrofon greifen. Damit bekommst Du einfach einen viel klareren Klang, als mit einem dynamischen Mikrofon. Da kannst Du auch nichts mit dem EQ optimieren, was in der Aufnahme einfach nicht da ist.
    Wo bei Großmembranmikrofonen eine vernünftige Qualität preislich anfängt, da scheiden sich auch hier im Forum die Geister. Geht es um Hobbyanwendungen oder um Profiqualität? Da gibt´s auch alles von 100€ bis 5000€. ;)
    Bei einem solchen Mikrofon spielt dann, wie es KIv auch schon gesagt hat, die Aufnahmeumgebung eine Rolle. Die zu Hause in einem mehrfach genutzten Raum zu optimieren ist schon eine Herausforderung und man kann manchmal einfach nur probieren, wo es am besten klingt. Nicht jeder hat einen eigenen Raum nur für sein Hobby.
    Zu Thema layern: Man kann, wie bei anderen Instrumenten auch, die gleiche Melodie z.B. zweimal singen. Die Aufnahme wird sich immer unterscheiden und mit den Panoramaeinstellungen und vielleicht ein wenig Delay auf einer Spur kann man die Vocals schon andicken. Zudem kann man natürlich auch eine echt zweite Stimme der Tonart entsprechend dazu singen. Quasi seinen eigenen Chor. Beim EQ muss man individuell schauen, wo den die Stimme "störende" Frequenzen hat oder was man ggf. betonen will. Hängt ja viel vom Charakter des Tracks ab. Es gibt zwar so Leitangaben, wie "wenn du das willst dreh an der Frequenz" etc., die würde ich vielleicht als Start wählen, aber nie als Muss ansehen. Dafür sind Stimmen viel zu unterschiedlich.


    Ja, also dass mein mikrofon ein Studiomikrofon ist weiss ich, nur ich will eben nicht noch mehr Geld ausgeben zumal ich nicht wirklich viel singe und schon gar nicht professionell :D Es geht mir eigentlich um Hobbyanwendungen, aber selbst da will ich die best mögliche Qualität herausbekommen was auch möglich ist. Der junge aus dem Musikvideo hat selbst klein angefangen und trotzdem SEHR gute musik gemacht..

    (nur im falle dass es dich interessiert) er hat eben seine Audiospuren einem Profitontechniker zugeschickt damit er das Mixen und Mastern übernimmt.. nur das will ich eben lernen (damit es annäherungsweise so klingt). Danke für die Antwort!

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