Mixing-Problem durch schlechtes Homestudio

  • Hey Leute,
    ich habe ein erhebliches Problem mit meinem Homestudio und hoffe hier auf Hilfe. Mit meinem Mixing und allgemeinen Produktionsskills bin ich inzwischen Recht zufrieden(meine persönliche Meinung, ist sicherlich auch noch Luft nach oben). Aber ich habe das Gefühl ich könnte noch mehr aus meiner Musik rausholen, wenn ich einen vernünftigen Raum zum produzieren hätte. Leider steht mir momentan nur ein alter, abgefuckter Kellerraum zur Verfügung. Und ich habe das Gefühl, dass die Raumakustik absolute Katastrophe ist, da meine Tracks auf anderen Abhörsituationen/Anlagen und in anderen Räumen(z.B. bei mir im Auto) weitaus nicht so gut/zufriedenstellend klingen, wie wenn ich Sie in meinem Kellerraum direkt über meine Monitorboxen in FL Studio höre. Es würde mir sehr helfen, wenn Ihr mir gute Tipps oder Verbesserungsvorschläge geben könntet. Wie gesagt auf einen anderen Raum kann ich momentan leider nicht ausweichen und ich habe auch nicht hunderte Euros an Budget für größere Umbauten.

    Kurz zu meiner Musik, Equipment und dem Raum selber:
    Ich produziere hauptsächlich Frenchcore, also viel Distortion, schnelle Beats, aber auch viele melodische Elemente.

    Ich habe KRK Rokit 6 Monitor Lautsprecher und eine UR22 mk 2 Soundkarte von Steinberg. Für die Monitor Boxen habe ich mir Unterleger aus Schaum besorgt um Sie vom Tisch auf dem Sie stehen zu entkoppeln. Das wars aber auch schon an Maßnahmen bis jetzt.

    Und ja nun zum Raum: Die Deckenhöhe beträgt ca 2.10 m. Wände, Decke und Boden sind aus Beton. Zudem hängen an der Decke noch Heizungs/wasserrohre zum Teil isoliert zum Teil blank. Die Fläche beträgt ca 14-16 m².
    Weiterhin verspringt der Raum ein paar mal, wodurch er 7 Ecken hat.Ebenfalls befindet sich eine Holztheke, ca 1.50 hoch, vor einer Raumwand, die dadurch eine zusätzliche Wand quasi bildet. Auf der anderen Seite des Raumes ist eine ca 1 m hohe Holzwand direkt vor der eigentlichen Betonwand gebaut wurden als Ablagefläche.. Als letzes ist noch zu erwähnen, dass hier noch einiges an Zeug wie eine alte Couch und Stühle rumstehen, da Sie sonst nirgendswo hin können.

    Macht es überhaupt Sinn in so einem Raum Musik zu produzieren?:rolleyes: Kann man den Raum irgendwie Akustisch verbessern oder ratet ihr sogar komplett davon ab in so einem Raum Mixing zu betreiben?

    Freue mich über jede Antwort und hoffe auf Hilfe

  • Der Raumakustik Artikel war sehr interessant, da werde ich aufjedenfall einiges von umsetzen, danke.
    Wo stell ich die couch am besten hin?An die Wand hinter mir?

    Äußern tut sich das entweder dadurch, dass der Bass auf anderen Anlagen zu stark ist oder in den Hohen/mittleren Frequenzen bzw. bei den Melodien, dass diese auf anderen Anlagen aufeinmal auch zu leise oder zu laut sind.

  • P.S. :


    Würde es Sinn machen meinen Raum so umzubauen, dass er nur noch 4 eckig ist, aber länger als breit?

    Mein Kellerraum hat viele Versprünge in den Wänden und dadurch sehr viele zusätzliche Ecken und kürzere Zusatz Wände. Dadurch fällt es mir sehr schwer die Studiomonitore erst einmal richtig im Raum zu plazieren.

  • es äußert sich entweder dadurch, dass der Bass auf anderen Anlagen zu stark ist oder die Hohen / Mittleren Frequenzen zu leise oder zu laut sind?

    natürlich schwer zu sagen was genau ein streich spielt. muss nicht zwingend der raum sein. allerdings ist es generell eine eigenschaft der rokit monitore.

    wo stelle ich die Couch am besten hin? An die Wand hinter mir?

    definitiv.

    würde es Sinn machen den Raum so umzubauen das er nur viereckig (länger als breit) wäre?

    definitiv.

  • Mh klingt nach leicht diffusen aber Harten reflektionen...

    oK mal ein paar vorschläge/ansätze die nichts Kosten.....


    Wie genau sind die Raumabmessungen ? da geht es um die Raummodenverteilung ..ein Beispiel: du sagst du hast eine Deckenhöhe von 2.10? ok ...dann wäre das schlimmste was dir passieren kann eine Breite von 4,20 mit einer länge von 4,20 ... also einem völlig Quadratischen Raum.... es passt immer eine Gewisse Frequenz zwischen zwei Begrenzungsflächen (im Folgsmund "Wand" genannt) Da diese Frequenz genau die wellenlänge hat wie der Abstand der beiden Begrenzungsflächen enspricht (...also die wellenlänge genau der länge des raumes entspricht )., wird sich diese welle nicht bewegen ..sie steht auf der stelle ... deswegen auch stehendewellen der Raummoden genannt. Diese hat jeder in seinem raum und auch in den besten studios der welt, spielen sie noch eine rolle. Wichtig ist, wie ausgeprägt diese stehenden wellen sind und noch viel wichtiger wie sie verteilt sind ... denn es ist ja nicht nur die eine welle mit genau dieser frequenz die in den raum Passt sondern, auch die vielfachen diesen frequenz ....also die doppelte frequenz z.B... die ist genau Halb so lang wie die Frquenz die genau in den Raum Passt ... ok mal Praktisch:


    wir wissen das die Schallgeschwindigkeit (formelzeichen= C ) keine Konstante ist sondern Abhängig von der Lufttemperatur ist ... So ergibt sich der verhalt 331,6M/s+06*T(Tempertur) ...klingt nach mathe und "ekelhaft" ...aber sagen wir einfach bei 0°c ist die Schallgeschwindigkeit 331,6 Meter pro sekunde und wird mit jedem °c um 0,6 meter pro sekunde schneller ...simpel ...somit gilt für 20°c ...331,6m/s+06+20°C =343,6ms~344m/s (Nice to Know : 344m/s = Mach 1 =beam me up scotty) ...nur mal erwähnt falls es zu leicht krummen werten kommt.


    C also 344m/s ..das legt der schall in 1 Sekunde zurück ... Die Frquenz wird angegeben in schwingung pro sekunden (zu ehren des herren herz hat ma für diesen verhalt auch die einheit herz(Hz) gewählt) ...aber mit diesem wissen kann man schon viel anfangen ...wenn wir wissen das das der schall 344m/s schnell und die schwingung pro sekunde gerechent wird ..dann muss die 1HZ Welle = 344meter lang sein ( das kann man sich immer etwas schwer vorsellen ...aber ist wirklich so ... stellt euch mal nach draußen und schätz mall 344m ab ... enorm



    was Kann ich jetzt damit anfangen?


    ..nun zum Beispiel die dimension meiner Abhörmonitore im Raum besser einschätzen ... Man nehme die Längste seite im raum ...(mal angenommen 4,20m breit ) und finde die Frequenz die da rein Passt ... wenn ich die sich ergebende frequenz durch 2 rechne dann erhalte ich die frequenz die ich wirklich in diesem Raum abbilden kann (warum /2? weil ich die Halbe wellenlänge in den raum bekommen muss damit sich die welle ordentlich ausbilden kann ... wird die wellenlänge größer als die dieser frequenz , wird die welle nicht ordentlich abgebildet und ist somit nicht objektiv bewertbar) also rechent man


    344ms/4.20 = ~82HZ ..ok diese durch 2 rechnen = 82/2=41 HZ (hab ich ohne rechner gemacht ;-)


    Das bedeutet das mein raum minimum 42Hz abbilden kann ..ich ich somit beim boxenkauf die unterre Krenzfrequenz schon esser einschätzen kann



    ...Ok Zurück zu den Moden und unserem bishr gelernten

    Moden werden nicht nur zwichen zwei Begenzungsflächen (wänden) berechnet ...also zwischen boden und decke ..oder linker und rechter wand ...wenn man nur das tut Berechent man die sogennen Axerial Moden ...es sind die wichtigsten Moden (auch die mit der größten wirkung) ...allerdings enstehen oden auch zwischen Decke,Boden rechter und linker wand .... oder vorderer wand, hinterer wand decke und Boden. Diese Moden nennt man Tangential Moden und in der Härtesten vorm z.b Linke, rechte,Vorne hinten decke und boden ...diese nennt man oblique Raummoden ..verwiirt? (ich auch!) ..siehe bilder:


    [Blockierte Grafik: http://www.sengpielaudio.com/Mode-axialA.gif]

         



    axial 1D






    [Blockierte Grafik: http://www.sengpielaudio.com/Mode-tangentialA.gif]


    tangential 2D







    [Blockierte Grafik: http://www.sengpielaudio.com/Mode-obliqueA.gif] oblique (schief) 3D





    Du wirst sicher gemerkt haben das es unmöglich ist diesen Moden aus dem weg zu gehen... haben tut sie Jeder und wichtig ist ihre verteilung im frquenzbild... die Bilder zeigen das eigentlich ganz gut ..schau dir mal bild: tangential 2D an ... ein quatratischer raum ist sehr schlecht ... die Tangezial moden ...und auch die Axerial Moden (Bild: axial 1D ) ..sind alle gleich lang , egal in welcher ausdehnung des raumes ... das heißt es betrifft jedes mal die selbe Frequenz... und jedes mal verstärkt sich dieser effekt an dieser frequenz ... also je weniger die axen in einem raum Miteinder zutun haben (auf die länge bezogen) um so besser ... denn dann verteilt sich diese moden über das frquenzspektrum ... also ist ein 3,5m X 3,7m x 2,8,m Raum besser als ein 6mx6mx3m Raum (diesen raum akkustisch zu optimieren wird sehr teuer).


    Mit der obrigen formel kannst du auch die Moden errechen aber da gibt es Modenrechner im Nezt ...aber die sind meist für rechteckige räume ... wenn dein raum eine spezielle form hat oder eine trennwand hat kannst du dir so mal ansehen was für eine mode da enstehen könnte.


    Nimmst den abstand zweier bequenzungsflächen (wand) .. z.B 3,44m breite ..also 344ms/3,44m = 100HZ also ensteht eine Mode bei 100 Hz ...das Passiert aber auch bei vielfachen von 100hz und auch bei der Hälfte von 100Hz.. also 50Hz,100Hz,200Hz, 400hz,800hz,1600hz ...all diese welen wird dazu neigen stehen zu bleiben ...dabei ensteht ein sogenannter Kammfilter


    wenn du kein Geld hast wird es sehr schwierig erden dagen vor zu gehen ...aber eine kenntnis über diese Moden wird dich deinen Raum schon bessser einschätzen lassen...




    was du auf jeden Fall tun Kannst:


    -Schauen das du symetrisch im raum sitz .... gibt es eine Achse im raum wo du lings und rechts das selbe hast... lol ..klingt komisch ...einfach wenn du am arbetsplatz sitzt das die linke wand genauso weit enfernt ist wie die rechte ...? dann sollten beide wände identisch beschaffen sein ...also nicht die eine wand ein fenster und die andere eine tür ....wenn beide fenster haben ..ist das ok! solang alles irgentwie symetrisch verläuft ...damit kann du dafür sorgen das die "schlechten" reflektionen des raumes zumindest zum selben zeitpunkt an dein ohr treffen und nicht noch für Lokationsverzerrungen sorgen ..symetrie ist sehr wichtig ....


    -stell deine Monitorboxen entweder sehr weit weg (1m-2,5m) von der wand weg oder sehr sehr nah an die wand ..wenige cm ..maximal cm cm über den daumen ... den durch die refektion der wand dahinter bekommst du einen sogennaten Kammfiltereffekt ...des frequenz kannst du"einstellen mit der entfernung zur wand ...am besten immer so das du ihn nicht/wenig hörst ..also sehr nah oder weit weg...


    -Sorge dafür das die Boxen 30° zu mittelachse versetzt stehen und für etwa 1m bis 1,5 abstand zum ohr ... wenn du dir das abstrahlverhalten der boxen anschaust(vorstellst) sollren alle reflektionen der wand zum selben zeitpunkt auf dein ohr fallen


    -Keller klingt schlecht ... muss sehr nachhallen und betonwende sorgen für sehr obertonreichen nachhall ... dafür ist das sofa ganz gut stell dir soviel wie möglich absorber in den raum ..sofa ...matratzen ... irgentwas in der richtung ...


    Es ist so das Akustik viel mit rechnen messen und zutun hat ... eine Matratze (absorber), eine leere Bierflasche (helmholzresonator) ...ein Brett blattenschwinger) ... ein mensch (absorber) im raum ... die stuhllehne (diffuser/absorber) ... deine hose (absober) ...die glastür( plattenschwinger) oder das holzfenster (diffuser) ...alles hat akustische auswirkungen .... aber ob sie gut oder schlecht fr deinen raum sind ..das erfährt man nur durch messen ..viel Mathematik ,Physik und sehr sehr viel geld ....



    du kannst auch mal fotos machen ...mal den genauen grundris posten ... vielleicht gibt es hier und da dinge die man machen kann


    grüße Kiv

    „Über Musik zu reden ist wie über Architektur zu tanzen.“
    Frank Zappa, US-amerikanischer Komponist und Musiker

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