Faustregeln - Reverbhandhabung

  • Grüßt euch,


    ich habe schon durch viele Seiten dieses Forums geblättert um immer mehr und mehr Wissen aufzubauen. Nun bin ich auf eine Sache gestoßen die dann doch großes Interesse bei mir geweckt hat. Die Handhabung von Reverb. Etliche Einträge meinten es sei am sinnvolsten beispielsweise drei unterschiedliche Sends anzulegen wobei jeder der drei einen unterschiedlich starken Reverb beherbergt. Kurze, mittlere und lange Hallfahne um mal ein Beispiel zu nennen. Klingt für mich in dem Moment auch sehr logisch. Ist das denn eine Art Faustregel die generell immer angewendet werden kann ? Natürlich, richtig ist was sich richtig anhört, aber theoretisch kann ich mir mein Mixing so doch um einiges einfacher gestalten, da ich nicht zig verschiedene Reverbs mixen muss.


    Generell bedeutet das für mich, dass ich den Plugineigenen Reverb generell immer deaktiviere und meine Samples und Instrumente auf einen der Sends schicke um Reverb zuzuweisen. Dummerweise habe ich nur manchmal das Gefühl, dass das ein oder andere Instrumetn doch einen speziellen Reverb benötigt und keiner der drei wirklich dazu passt, aber das könnte auch Einbildung sein.


    Wie hadnhabt ihr das denn generell ? Nutzt ihr diese Methode uneingechränkt oder nur in bestimmten Produktionen, ist es sinnvoll immer nach dieser Methode zu arbeiten unabhängig vom produzierten Genre ?

  • Das würde mich auch interessieren. Ich habe das auch eine zeitlang versucht, den Reverb der einzelnen Plugins/Vsts runter zu schrauben und hatte das Gefühl, dass die dann nicht mehr vernünftig klingen. Andererseits könnte das zu matschigem Sound führen, wenn man Send-Reverb und plugineigenen Reverb nutzt oder?! Zuletzt habe ich den plugin reverb aber nicht mehr runter geregelt...

  • Ich benutze quasi nie Send Channels. Hat irgendwie nie geklickt bei mir. Ich muss aber auch sagen, dass ich in der glücklichen Lage bin, einen PC zu haben, der stark genug ist, um separate Reverbs gut zu handhaben.

    Aber ich habe aber gerne die Kontrolle über jedes einzelne Reverb, was ich dann nach Möglichkeit an jeden einzelnen Sound anpasse. Es kommt bei mir eigentlich nur vor, dass ich ein Reverb für mehrere Channels nutze, wenn ich den Drums n natürlicheren Raumsound (viele Reverbs haben iwie so "Drum Chamber" Presets oder so) geben will... Das klebt die Drums mMn meistens sehr gut zusammen, sodass sie wie wie ein Drumkit klingen und nicht wie einzelne Drum Samples, wenn das Sinn ergibt. Manchmal auch aufm Master (jup, auch in den Bassfrequenzen, sorry :P) so 2-3%... Wenn du bemerkst dass es da ist, ist es zu viel. Aber du musst bemerken, wenn es fehlt... Klingt das sinnvoll? :'D

    Da ich aber von Anfang an nur das gewohnt bin, hab ich keine großartigen Vergleichswerte. Aber ich persönlich finde eben die Kontrolle, die dir einzelne Reverbs auf einzelnen Channels geben angenehm.

    Alleine schon wenn man Reverb als Sound Design tool benutzt (bspw. n Reverb VOR nem OTT um sone Art "atmenden" Effekt zu kreieren), funktionieren Sends mMn überhaupt nicht.

  • Was ist den ein reverb ... ein reverb ist eine Raumsimultion .... du bildest deine instrumente in einem raum ab ... es klingt irgentwie komisch wenn man das schlagzeug in einem badezimmer hört und die gitarre in einer Kirche ...das ist nicht schön (nur als beispiel)


    Warum den hall über sends ?

    -einfach folgende aufgabe : filter die tiefen frequenzen aus der hallfahne und füge dem raum ein flanger hinzu (ohne send wirst du scheitern ) den du bearbeitest das orginal signal (z.B Gitarre) mit

    - weitere aufgabe:

    höre dir den Hall solo an ...also nur die Hallfahne ...geht auch nur über send)




    also es gibt beim Musik machen nicht viel was ich wirklich als direkt falsch bezeichnen würde aber ein Hallgeät auf den Insert ...kommt dem wort "falsch" wohl am nächsten.


    Man Muss umbedingt verstehen ..das jeder Hall wie ein eigenständiges Instrument im Mix ist ... und das brauch Platz. Viele leute da draußen würden sich 10 oder 15 Reverbs in den Mix klatschen ...aber würden die selben leute 10 oder 15 Gitarren zum gleichen moment spielen? nein! weil sie sofort wissen würden das das im mix nicht funktioniert ...und genauso ist es mit dem reverb ...in dem moment wo ihr mehrere unterschiedliche reverbs benutzt macht ihr euch auch den Raumeindruck kaputt ... weil die ersten reflextionen wichtig sind für die Ortung im raum/ größe des raumes / beschaffenheit des raumes ... und wenn ihr 5-10 unterschiedliche räume nutzt geht das alles in einem hallmatsch unter... ich selbst benutze Maximal 3 Reverbs (außer effekt hall ..das ist eine andere hausnummer ... ) für die drums eine Kurze Hallfahne weil sie bei längeren hallfahnen matschen und transienten verloren gehen ... auf instrumente einen längeren hall ...einfach für die tiefe ...und für vocals unter umständen einen hall der leicht verzögert ist damit die vocal nicht so sehr nach hinten rutscht.... aber alle 3 haben die selben grundeinstellungen ..... heißt die unterscheiden sich eigentlich nur von der länger der hallfahne ..der rest der einstellungen ist identisch .... das sorgt für einen sehr durchsichtigen raumeindruck und lässt platz für mehr



    Der Umgang mit reverbs entscheidet oftmals über die Qualität des mixes ...unser ohr kennt räume sehr gut und es fällt ihm sehr sehr leicht eine fälschung von einem echten raum zu unterscheiden... halbherzigkeiten oder schlechte plugins werden sofort entarnt ... weniger ist mehr und mit der richtigen qualität des reverbs sind die ergebnisse wirklich gut

    „Über Musik zu reden ist wie über Architektur zu tanzen.“
    Frank Zappa, US-amerikanischer Komponist und Musiker

  • Sehr gute/einleuchtende Erklärung.

    Ich mache am Ende ein Hall-Mixing. Ich nehme die Halls aus der Produktion (wo ich sie vom Klang brauchte).

    Bisher nicht auf Send, weil dass bei mir bisher auch nicht so funktionierte, zukünftig versuche ich Send.


    Was mir bisher nie gelungen ist: Tiefenstaffelung ohne Hallfahne, also Sound "aus dem Brunnen" oder von hinten "im Tunnel"?

  • Es kommt immer sehr auf das Signal an, aber prinzipiell sagt man das es für Mixing sinnvoller ist die Hall und Delays im Synth auszustellen und das parallel über einen Send zu steuern. Ich habe das meistens so, dass ich durchaus auch mal 5 Hallsends im Projekt habe. Wenn ein Synth einen speziellen Hall braucht bekommt er per Send einen besonderen Hall :D Der Hauptgrund nicht den Synthhall zu benutzen liegt schlicht weg daran da man über hochwertige VST-Hallplugins deutlich mehr Möglichkeiten hat den Hall zu beeinflussen und in den Song einzubetten. Wenn man so arbeitet kriegt man aber eine deutlich wahrscheinlicher einen Track hin der sich mehr nach einem Track anhört weil nicht 30 verschiedene Reverb mit total anderen Einstellungen spielen.

  • DENIZ SOUNDZ

    Hat den Titel des Themas von „Reverbhandhabung Faustregeln“ zu „Faustregeln - Reverbhandhabung“ geändert.
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