Vocals richtig "trocken" aufnehmen; nicht so wie "aus der Dose"

  • Selbst aufgenommene Vocal klingen immer leicht wie "aus der Dose". Wie kann man das ändern und sie schön trocken hinbekommen?
    Ich vermute die Aufnahmeumgebung(?) - Bitte keine Mikrofontipps, außer aus eigener Erfahrung.
    Ich möchte die Vocalaufnahme richtig "trocken" und genau in der "Mitte, vorne". (Was ich ja dann später mit Effekten abändere.)

  • die antwort hasse dir eigentlich schon selber gegeben .. die Trockenheit ist nur abhängig von der Aufnahme Umgebung.


    sprich Absorber und diffusoren geben abhilfe.


    wenn du also vor hast deinen aufnahme raum akkustisch zu optimieren dann kannst du mal schauen wer in deiner Umgebung sowas planen kann.
    das wird meistens auch kostenfrei - bis kostengünstig gemacht. ( die Planung, nicht die Umsetzung )


    wenn du antworten hier ausm Forum haben möchtest schreib Amperr oder Tomess mal direkt an.


    evtl hast du dann schon ne Skizze mit Raummaße zur Hand.. das würde den beiden sicher helfen.


    Gruß,
    Pascal

  • Ok es gibt eine Möglichkeit zumindest die "Dose" zu beseitigen
    Natürlich ist das auch nicht optimal da die nachhallzeit nicht gegeben ist.
    aber für Home Bereich ist das ok...


    Einfach 2 Dicke Matratzen keilförmig an die Wand stellen
    und eine Wolldecke über werfen


    Bei Vocals ist das nicht ganz so kritisch da der Grundtonbereich nicht allzu tief liegt...
    Wunder brauch man da nicht erwarten aber es ist alle mal besser als der Wohnstubenklang


    Das wäre eine Kostenlose Variante....


    Wenn du vor hast Geld dafür auszugeben willst und es richtig machen willst , dann wird es teuer...
    Du musst den Raum erst mal einmessen lassen und zwar mit einem, Dodekaeder-Lautsprecher (Punktschallquelle) (preis einer Messung etwa 300€)
    denn das ist eine Aufnahme Raum und da läuft es etwas anders wie in einer Regie ( Mit messmic am Abhörplatz)
    Planung kannst du bei einer Firma machen ..meine Empfehlung wäre da MBakustik
    die Planungspauschale war bei 325€



    ... Akustik für eine Vocal booth bei der an alles gedacht wird (ohne schalldämmung) würde ich sagen ca 1000-1500 Euro Akkutische Maßnahmen
    ..nur geschätzt


    dann muss man wohl nochmal messen lassen (300€)



    also 2000-3000 € ohne Schalldämmung sollte man da schon rechnen aber dann wird es gut

    „Über Musik zu reden ist wie über Architektur zu tanzen.“
    Frank Zappa, US-amerikanischer Komponist und Musiker

  • Kann man auch probieren.
    Manche glauben dran, andere nicht.


    Den selben Effekt hat man auch, wenn man 2 Schaummgummiplatten ( ca. 50 x 50cm) ganz knapp hinters Mikro zu klemmen.
    So mach ich das, wenn ich zu bequem bin, alles aufzubauen, oder beim Pc bleib, wenn ich den Text direkt vom Monitor runterlese.


    Ich denke, es hat noch keiner den Unterschied bemerkt, ob ich jetzt einen Reverb auf die Stimme lege, oder man den Hall vom Wohnzimmer mit aufnehme. :D


    Ausserdem machts einen Unterschied, ob man jetzt leise oder laut singt.



    Ok KIV Schranz ein Kompromiss: Die Schaumgummimatratze. :lol:

  • Richtig trocken ist 'Pro', d.h. ohne die richtigen Voraussetzungen (Raummaße, Raumbeschaffenheit, etc.) und Planung (Diffusoren, Absorber, etc.) ist das nach meiner Erfahrung ein hoffnungsloses Unterfangen. Das Problem ist, wie immer, der Bassbereich (auch bei Vocals!). Irgendwelche Absorber an die Wand zu hängen lindert zwar die direkt hörbaren Effekte, aber spätestens wenn es um Resonanzen usw. geht kommt man nicht daran vorbei den GANZEN Raum akustisch zu optimieren. Ein Raum ist ein System, das in der Waage gehalten werden muss (Nachhallzeit vs. Erstreflektionen usw.).


    Für dich kommt warscheinlich eher die 'Semipro' Variante in Frage. Mein Tip:


    - niemals einen Micscreen benutzen, diese Dinger sind einfach eine Lüge und machen es in der Regel schlimmer als es schon ist.


    - Keine 'punktuellen' Maßnahmen, das ist Geldverschwendung nach meiner Erfahrung. Lieber ein geschlossenes System verwenden. Madratzen an einer Seite der Wand lindern zwar den Direktschall, allderdings nicht die Rückreflektion des Raumes. Außerdem werden sie bei spätestens 400 Hz 'durchsichtig' für den Schall und dann singt man gegen die nakte Wand...


    Ich hatte früher eine Gesangskabine, die einfach, billig und dafür ziemlich effektiv war:


    https://flic.kr/p/4rRWuu


    Bau dir eine Vorhangkonstruktion: 1,20 x 1,20 im Viereck in der Mitte des Raumes, schwerer Stoff (z.B. Molton). Dazu reichen 8 Haken in der Decke. So kann man die 'Kabine' auch schnell auf- und abbauen. Meine Konstruktion hing an einem einzigen Haken, das war etwas komplizierter. Die Decke kannst du mit einer Art Baldachin abhängen und diese einfach mit Kissen befüllen. Solltest du Probleme im Bassbereich haben würde ich noch ein paar Breitbandbasorber bauen und diese im Zimmer fest montieren. Dazu musst du allerdings ein wenig messen und rechnen, aber es lohnt sich!


    LG, Tomess

  • Tomess


    Sehe ich genauso. Die Leute wollen das aber meist nicht wahrhaben.
    und schmunzeln dann immer wenn man sagt "naja musst du mal 1500- 3000€ locker machen"
    Die meisten haben kein Problem für Monitore 1400€ oder für ein Mic 1000€ auszugeben...
    aber bei der Akkustik hört es bei den meisten auf...


    Wer im Thema da ein wenig Background hat wird schnell zum Vergleich mit einer Bombe kommen
    Schall hat genau die selbe Ausbreitungsrichtung, Reflektion ..schlägt durch, wird absorbiert, Streut


    ... und das in den Griff bekommen und die Reparatur ist genauso teuer und aufwendig ....


    Eine 1A akustische Optimierung mit Schalldämmung (für Ruhegeräusch) ..eines Raumes von 5*5m
    ...Masteringtauglich ... kann man durchaus 50000 bis 100000€ einplanen

    „Über Musik zu reden ist wie über Architektur zu tanzen.“
    Frank Zappa, US-amerikanischer Komponist und Musiker

  • Ich hatte heute einiges an Zeit mehrere Möglichkeiten auszuprobieren.
    Mein Favorit ist das Mikro im Kleiderschrank - Mäntel zum Dreieck auseinandergeschoben.
    Momentan gefällt mir die dabei entstehende "Trockenheit". Meine (Dance) Vocals (eh nur "gibbish") werden mit Effekten verfeinert.
    Für Rapper oder echte Sänger müsste es verständlicherweise eine professionelle Lösung werden.

  • h66 :eusa_clap:

    Ich hoffe doch, daß wir dann mal was hören!?
    :wink:




    An KIV Schranz und Tomess.


    Sicher ihr habt schon recht.


    Aber wer von uns gibt 1400 Euro für Monitore und 1000 Euro für ein Mikro aus?


    Wenn jemand sooo gut singen kann, daß er Profi-Platten aufnimmt, dann geht er sowieso in ein richtiges Studio.


    Hier zb das nächstbeste Tonstudio gegoogelt.
    Stundpreis für 1 h Miete 30-50 Euro.
    Wenn man jetzt nur seinen Gesang aufnehmen lässt und die trocken Geschichte als unbearbeitete wave nach Hause nimmt.


    Nach deiner Rechnung KIV Schranz, kann ich inkl 30 Euro Benzinkosten 125 - 625 mal in ein Tonstudio gehen....


    Die Schraubfabrik in Mannheim:
    http://www.tonstudio-mannheim.…ion/gesangsaufnahmen.html


    Oder hier, was sicher realistischer ist: 2 Stunden inkl. Mastering und CD 149,- bis 400,- Euro.
    https://www.stimmfabrik.at/tonstudio/demoaufnahme.html

  • also 700€ für ein Monitor halt ich für Standard...
    und 1000 Euro für ein mic kommt schnell zusammen wenn man sich mit Aufnahme beschäftigt...



    und dein Preisvorschlag ist sicher relevant.... aber bedenke für den preis bekommt man nur standard Aufnahme/ "mastering"
    und dann ist das auch nur 1mal und 120min sind echt schnell weg ... wer oft mit Musik arbeitet/aufnimmt der kommt um einen gewissen Aufwand und Kostenpunkt nicht herum


    ...wenn er eine annehmbare Qualli anstrebt

    „Über Musik zu reden ist wie über Architektur zu tanzen.“
    Frank Zappa, US-amerikanischer Komponist und Musiker

  • Du kennst schon einiges von mir, von meinem Gsangl. :D


    An der Aufnahme-Quali hatte noch nie jemand was auszusetzen.


    Wenn ich nicht perfekt den Ton treffe, nicht die passende Simme habe, oder sowieso daneben singe....
    ...Dann hilft mir ein 10 mal teureres Equipement auch nicht weiter. :wink:



    Sontronics stc2 um 169 Euro, ein Kasten und 2 Schaummgummiplatten für nix, Adam F7 Studiomonitore für 540,-, 2 Paar KH um je ca. 150,- und ein Scarlett Interface um 230,-
    2 Instrumentenmikrofone um 40,- gebraucht gekauft,....Kabelzeugs. Das sind insgesamt mit dem Keyboard ca. 1500,- Investition in den letzten 3 Jahren.


    Daran wird/muss sich auch im nächsten Jahrzehnt kaum was ändern.



    In diesem Sinne: Noch sind wir Hobbymusiker. :eusa_boohoo:

  • Ich will auch noch meinen Senf dazugeben. :D


    Wie meine Vorredner ja schon sagten, ist es finanziell gesehn, echt ein scheiß Hobby, wenn mans professionell haben möchte.
    Matratzen, Kissen, Decken, Vorhänge und was man sonst noch so findet, hat aber jeder Zuhause.
    Und dann muss man eben experimentieren und das ist sehr individuell, was bei wem zu einigermaßen vernünftigen Ergebnissen führt.
    Beim tam iset halt der Schrank.^^ Mag ja sein, dass es so trocken wird, aber das Potenzial des Mics ist so nicht ausgeschöpft.
    Habe selber schon ein paar Experimente getätigt und eine Decke übern Kopf is totaler Bullshit! Ex-Booth vom Kollegen ebenfalls.
    Micscreen ist reine Geldmacherei! Gezielt für Anfänger und Lernresistente. Echte Akustikgenies können da jedenfalls nicht hinterstecken.
    Viele bilden sich auch ein, dass sich klanglich bei gewissen "Optimierungen" etwas verbessert.
    Der Sound verändert sich lediglich, aber optimiert wird er nicht.
    In einem anderen Forum gibts nen Thread, wo einer meint, dass seine Handyaufnahme besser klingt, als die vom Rode. Hat lange Zeit nur mitn Handy aufgenommen. Hab die Aufnahmen gehört...und naja, da kann man mal sehen, wie sich das Gehör auf Bullshit einhören kann. ^^


    Ich persönlich hab mich jetzt mit meiner mittelmäßigen Aufnahmesituation abgefunden. Das bissle Raum in der Aufnahme...
    Mein Mic ist auch gezwungener Maßen am Sessel fixiert/verschraubt, da mein toller Kater die Pfoten nicht vom Ständer lassen konnte. ^^ Hab dann nur noch 3 Sofasitzkissen (jeweils 80x65cm) im Raum an den Wänden verteilt, wo ich eben Platz hatte.
    Vielleicht 1% eingebildete Verbesserung, aber immerhin. :D

    [hr]
    Gesendet von meinem Nokia 3210 ...


    :thebirdman: Jedes Mal, wenn man mir sagt, ich wäre nicht gesellschaftsfähig, werfe ich einen Blick auf die Gesellschaft und bin überaus erleichtert. :pottytrain2:


  • Ich hatte heute einiges an Zeit mehrere Möglichkeiten auszuprobieren.
    Mein Favorit ist das Mikro im Kleiderschrank - Mäntel zum Dreieck auseinandergeschoben.
    Momentan gefällt mir die dabei entstehende "Trockenheit". Meine (Dance) Vocals (eh nur "gibbish") werden mit Effekten verfeinert.
    Für Rapper oder echte Sänger müsste es verständlicherweise eine professionelle Lösung werden.


    Davon halte ich wenig, den auch hier wird der Basbereich der Stimme hart an den Wänden des Schrankes reflektiert, und dann hören sich die Vocals hald eben wie im Schrank gesungen an. Lieber frei im Raum aufnehmen, da hat man zwar mehr Raum auf den Aufnahmen, hat aber nicht mit unzähligen Resonanzen des Schrankes zu kämpfen. Die machen i.d.R. mehr Probleme beim mischen als der Nachhall des Zimmers.

  • was wäre denn damit, draußen aufzunehmen? klar hat man da immer ein rauschen dabei aber man hat keine reflexionen und gar nix! wenn man irgendein fleckchen findet, das halbwegs geräuschfrei ist klingt das bestimmt gut oder?

  • Ja wenn das XLR Kabel und die Kopfhörerverlängerung lang genug ist? Definitiv das Beste, wenn nebengeräuschfrei! :D Ich hab das tatsächlich mal eine Gitarrenaufnahme im Wald gemacht, Funktioniert nur so lange wie keine Vögel zwitschern...oder Trecker das Feld nebenan mähen...oder kein Flugzeug vorbei fliegt...usw...

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