3 kleine Fragen - Studiomonitore

  • Guten Abend,


    habe ein paar kleine Fragen..


    .. ist es sinnlos, wenn ich mir Studiomonitore zulege, mein Raum aber gar nicht bis mäßig akustisch behandelt ist? Oder wird es in jedem Fall eine Verbesserung zu billigen 2.1 Hi-Fi Boxen sein, die sich auch in zukünftigen Abmischungen hören lässt?


    .. wenn die Monitore nicht weit runter kommen (z.B. bis ca 55HZ) und ich keinen Subwoofer habe, sind Bassfallen zwingend nötig, oder reichen vorerst Absorber für die Mitten und Höhen?


    .. Verbessern Absorber an der richtigen Stelle angebracht eigentlich schon die Raumakustik in einem Schlafzimmer oder nur in Verbindung mit anderen Elementen?


    Danke schon im Voraus für eure Antworten.


    Liebe Grüße

  • Hi,


    Studiomonitore lohnen sich immer! Bassfallen bringen meistens nicht viel.
    1. Das wichtigste ist einfach Symmetrie zwischen den Boxen und dir (gleichschenkliges Dreieck).
    2. Das zweitwichtigste ist Symmetrie im Raum. D.h. z.B. Tisch auf linker Seite = seeeehr schlecht
    Erst dann kommt Schaumstoff und wenn du so was machen willst, dann würde ich es wenn schon richtig machen, mit Impulsantwort vom Raum messen usw. weil du kannst den Klang damit genau so gut schlechter machen anstatt besser. aber das wird dann schon ordentlich teuer.

  • Danke dass du um diese Zeit noch antwortest. ^^
    .. Symmetrie ist natürlich gegeben, und was den Schaumstoff angeht.. ich hab mir halt gedacht, dass eine "Basic"-Akustikbehandlung besser ist als gar nichts. Ich hatte nämlich ein paar Bedenken, weil ich in etlichen Foren gelesen hab, dass Lautsprecher nur so gut sind wie der Raum, in dem sie verwendet werden...
    Jedenfalls hab ich auch nicht vor den Raum totzudämmen^^ Vielleicht nur ein paar Absorber mithilfe der Spiegel-Methode anbringen

  • Also
    ...ohne messen ist jede akustische Maßnahme ziemlich pseudo....
    es gibt nichts pauschales im Bereich der Akustik (außer die Symmetrie ..das Stereo Dreieck und vielleicht die Flatterechs) ....
    Also einfach mal was an die Wand ist föllig sinnlos...du wirst dich nur von dem Effekt auf falsche bahnen bringen lassen ...


    Mal am Beispiel deiner Tiefsten angegeben Frequenz von 55Hz (nur mal um zu verdeutlichen wie viel Aufwand da betrieben werden muss)
    wenn du ein Federpendel kennst (aus der schule=Physik= Federmassensystem) dann wirst du folgendes bemerken, wenn du dir
    die Kraft/Geschwindigkeits-Verhältnisse betrachtest:


    Man zieht am Pendel = Kraft ist Maximum und Geschwindigkeit ist 0
    Man lässt das Pendel los und genau wenn das Pendel sich durch seine Ruhelage bewegt = Geschwindigkeit ist Max und für die Kraft ist 0
    das Pendel drückt danach gegen die Feder und die Schwerkraft tut ihr übriges = Geschwindigkeit ist 0 und die Kraft wieder Max


    Also erkennt man das sich Kraft und Geschwindigkeit an einem Federpendel sich indirekt- bzw. umgekehrt- Proportional verhalten
    In der Akustik ist die Kraft = Schalldruck
    und die Geschwindigkeit = Schallschnelle (/nicht zu verwechseln mit der Schallgeschwindigkeit (331,6+0,6*Temp) ..sie ist eine Feldgröße
    und sagt wie schnell sich die ganze Welle fortbewegt ..Die Schallschnelle ist die Bewegungsgeschwindigkeit eines einzelnen Luftteilchen.


    Wenn nun eine Schallwelle auf eine Wand trifft passiert das selbe wie bei einem Federpendel . Die Geschwindigkeit ist sofort = 0 und
    das Heißt das der Schalldruck auf Maximum sein muss. Schalldruckpegel an der Wand ist immer Maximal!!!!!!!!!
    Wir können in der Akustik (mit ausnahmen) nicht auf den Schalldruck einwirken aber wir können die Schallschnelle "bremsen"
    Man Fängt sie einfach an ihrem Maximum ab. Das Maximum der Schallschnelle liegt aber logischerweise nicht an der wand ( Schalldruck Maximum)
    sondern 1/4 Wellenlänge vor der Wand...da ist die Schallschnelle auf Max....


    Um 55hz nun zu "Schwächen" müssen wir einen Porösen Absorber 1/4 der Wellenlänge vor der Wand platzieren aber wie lang sind nun 55hz?
    1Hz= 1 Schwingung pro Sekunde
    Schall ist bei 0°c =331,6m/s und wird pro °c um 0,6 m/s schneller
    ergibt sich bei 20°c =331,6 + 0,6 * 20°C = 343,6m/s ~ 344m/s
    Schall bewegt sich also ~ 344 Meter in der Sekunde fort...


    Das heißt also das 1Hz Bei 20°c genau 343,6m lang ist also ~ 344m
    wie lang ist also 55hz?
    343,6meter pro sekunde /55hz (1/sekunde) ~ 6,2 m
    55hz sind also 6,2m lang


    Nun muss ich nur noch die 6,2m/4 rechnen um auf 1/4 der Wellenlänge zu kommen ( Schallschnelle Maximum)
    Kurz um einen Absorber für 55Hz zu bauen brauche ich eine poröse Masse (Schaumstoff) 1,55meter vor der Wand....


    Durch den Kopf gehen lassen.... 1,55m ...da büßt man jede menge Raum ein..
    Dafür gibt es andere akustische Maßnahmen wie Helmholzresonatoren


    Aber du weist ja nicht ob 55 hz eine frequenz ist die bei dir Probleme macht....
    wenn die Tiefste lineare Frequenz (+/-3db(spl)) deiner Box ist ..dann weißt du nur das du akustisch keine
    tieferen Frequenzen miteinbeziehen musst.. aber 55Hz kann in deinem raum gut funktionieren muss es aber nicht
    ...mache nichts pauschal sondern fang an mit messen an.. das ist eine durchaus lohnende Investition ...Vorher kannst du noch die Moden
    berechen das gibt dir schon eine gute übersicht ..aber einfach mal was an die Wand mit mit 99,9% Brühe

    „Über Musik zu reden ist wie über Architektur zu tanzen.“
    Frank Zappa, US-amerikanischer Komponist und Musiker

  • h66 deine Aussage ist nicht richtig.... auf Nearfield Monitoren werden 10000ende von euro für akustik ausgeben ... das ist echt richtig Falsch...
    die Akustik ist im Freifeld (also Draußen) nicht so wichtig... da kein Raum da ist... aber das hat nichts mit der Entfernung zur Box Zutun...
    Sobald du eine Box in den Raum stellst und dein Ziel "die Wahrheit" ist..... spielt Akustik eine große Rolle.. geschätzte 40% deines Klangs macht der Raum!!!!!

    „Über Musik zu reden ist wie über Architektur zu tanzen.“
    Frank Zappa, US-amerikanischer Komponist und Musiker

  • Danke für eure Antworten. Natürlich ist die "Wahrheit" der Boxen mein Ziel. Und deshalb möchte ich halt versuchen, das bestmöglichste rauszuholen...
    Mein Wunsch ist es eben, den Mix halbwegs gut beurteilen zu können, damit er sich auf vielen Anlagen gut anhört.. was momentan bei meinen billigen PC-Boxen nicht gegeben ist.


    .. Letztendlich frage ich mich, ob es dabei bleibt, dass die Abmischungen schlecht klingen, wenn man Studiomonitore, aber keinen großen Wert auf Raumakustik gelegt hat...
    Auf der anderen Seite habe ich schon in vielen Videos "Home"- bzw. "Bedroom"-Studios von (teilweise bekannten) Künstlern gesehen, in denen keine bzw. kaum Akustikelemente vorhanden waren, und trotzdem hauen diese Leute gute Mixe raus, die sich auf den meisten Anlagen hören lassen können...


  • die Akustik ist im Freifeld (also Draußen) nicht so wichtig... da kein Raum da ist... aber das hat nichts mit der Entfernung zur Box Zutun...


    Wenn die Audiosignale (Wellen) direkt aus den Boxen aus ca. 1 Meter auf die Ohren treffen, können sich diese dann nicht gegen die abgeschwächten Wellen (Raumreflexionen) durchsetzen?

  • Nein leider nicht Mode ist Mode..... das hat nicht mit der Entfernung zu tun....
    Die Akustik wird oft und viel zu sehr unterschätzt ...
    viele glauben das Bose und Teufel tolle Anlagen sind aber ich kann
    denen am besten willen nichts abgewinnen...krumme Frequenzgänge und alles andere als pulsteu...
    Zahlen tut man nur den Namen und dafür bekommt man noch billige Bauteile ..Plastik Gehäuse
    mit viel zu wenig Masse zum Beispiel



    [Blockierte Grafik: http://img4.audio.de/Bose-Lifestyle-235-f630x378-ffffff-C-74dee025-71304057.jpg]


    Schaumstoffe sind in den wenigsten fällen wirklich notwendig oder Eierpappen sind ebenfalls ein
    totales Lügenmärchen.....


    es gibt soviel , Mythen und legenden um die Akustik so das der Sinn und Zweck sowie die Wirkung und Stellnwert (Im Bereich abhören) völlig verwaschen und von Desinformation geplagt ist .... Es ist echt schwierig das manchmal zu vermitteln weil es auch viel mit ungeliebter Physik und Mathematik belastet ist.. aber sie ist wichtig und sie muss berechnet und gemessen werden

    „Über Musik zu reden ist wie über Architektur zu tanzen.“
    Frank Zappa, US-amerikanischer Komponist und Musiker


  • [...] Erst dann kommt Schaumstoff und wenn du so was machen willst, dann würde ich es wenn schon richtig machen, mit Impulsantwort vom Raum messen usw. weil du kannst den Klang damit genau so gut schlechter machen anstatt besser. aber das wird dann schon ordentlich teuer.


    Naja, nicht ganz. Ist immer die Frage wie genau man das haben möchte. Auch wenn man mit kleinen Veränderungen nicht das 'große Ziel' erreicht, ist es immer noch besser als nichts. Und nein. Kein Schaumstoff. Jedes Absorbermaterial, was nach dem Zusammenpressen wieder sofort in seinen Ursprungszustand zurückformt ist kein Absorbermaterial. Höchstens ein Reflektor.



    [...] Symmetrie ist natürlich gegeben, und was den Schaumstoff angeht.. ich hab mir halt gedacht, dass eine "Basic"-Akustikbehandlung besser ist als gar nichts. Ich hatte nämlich ein paar Bedenken, weil ich in etlichen Foren gelesen hab, dass Lautsprecher nur so gut sind wie der Raum, in dem sie verwendet werden...
    Jedenfalls hab ich auch nicht vor den Raum totzudämmen^^ Vielleicht nur ein paar Absorber mithilfe der Spiegel-Methode anbringen


    Dann würde ich dir empfehlen, diese selber zu bauen. Kaufen lohnt sich nciht. Viel zu teuer und ineffizient!



    wavedillner hat schon das meiste beantwortet.
    Mein Zusatz: Im "Nearfiled", also Monitore fast direkt an den Ohren, spielt die Raumakustik nicht die große Rolle (bis auf die übelsten Fehler: bspw. Fensterscheiben, leere Räume usw.)


    Auf jeden Fall quatsch. Raumakustik spielt bei jeder Schallquelle eine Rolle!


  • Aber irgendwie kann ich nicht glauben, dass Schaumstoff gar nichts bringt.. Damit kann ich doch zumindest die Nachhallzeit senken, oder? Das wäre schonmal besser als gar nichts..


    Doch Doch ... aber ein Blumentopf...eine Bierflasche.... eine Matratze ..selbst die Eierpappen oder ein Mensch in einem Raum hat eine akustische Wirkung.
    Alles was in den Raum steht, hat je nach Entfernung, Material, Struktur, Eigenfrequenz, Fläche und Masse eine Akustische Wirkung.
    Aber jeder Raum ist anders und die richtige Konfiguration für deinen Raum "einfach mal so hinstellen" und damit einen linearen Frequenzgang und Abhörtypische
    Nachhallzeiten zu erzielen. <--- da gewinnst du wohl eher im Lotto


    Pass auf .Butter bei de Fische.. Mess mal die Länge, Breite und Höhe deines Raumes und mach mal ein Paar Fotos (genau hier in den thread)
    .. da kann man sich ein Bild machen und ich könnt dir auch ein Messmic (BEYERDYNAMIC MM 1) ausleihen wenn es sein muss
    einen "Riss" machen was bei dir notwendig ist.... aber handle nicht pauschal ..wenn was werden soll musst du dich auf dein Handwerkliches Können verlassen
    planen können wir hier gemeinsam... dabei ist die wichtigste frage...Was hast du an finanziellen mitteln ....

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    Einmal editiert, zuletzt von KIvschranz ()

  • Also gut.. danke dass du dir die Zeit und Mühe dafür nimmst..


    Vorab sei gesagt:

    • Ich wohne noch zu Hause, habe keine eigene Wohnung zur Verfügung, sondern nur einen Raum - meinen Schlafraum..
    • Mein Budget beträgt ~700€, davon habe ich etwa 400€ für die Abhöre, 100€ für ein Audio Interface und 200€ für Raumakustik eingeplant
    • Zum jetzigen Zeitpunkt habe ich noch keinerlei Equiptment -> also auch kein Audio Interface um das Messmikro zu verwenden, danke trotzdem für das Angebot.


    Zum Raum:

    • Das Haus ist ein Altbau
    • Leider ist der Raum nahezu quadratisch
    • Decke: Stapelholz
    • Boden: Klicklaminat
    • Deckenhöhe: 3,50m
    • Raummaße: (BxTxH): 3,0m x 3,55m x 3,50m


    Bilder:


    Skizze
    Vom Fenster aus gesehen
    Vom Fenster aus gesehen
    Von der Türe aus gesehen

  • Dann würd ich einmal vorschlagen, ganz von vorne zu beginnen.
    Also mal das Equipment kaufen, dann schauen, wie sich alles anhört.


    Wenn ich einem Profi meinen Arbeitsplatz beschreibe, stellts ihm die Krausbirn auf.... :D


    Ich glaube nicht, daß meine Musik deswegen schlecht klingt, weil ich in der Ecke eines 30qm großen Wohnzimmers sitze.
    15cm neben der linken Box eine Wand, hinter mir eine Wand ist. (Frontal zu den Boxen 2,2 Meter entfernt )


    Alles ohne irgendwelchen Schallschutzmaßnahmen. Ausser, daß ich am Abend leiser spiele. :D


    Ganz abgesehen davon Abends (einen großen Teil meiner Musik) mit Kopfhöhrern mache.
    Selbstverständilch kommt der Feinschliff dann mit den Speakern.

  • 400€ für die abhöre halte ich für recht knapp, da würd ich am ehesten zur yamaha HS serie raten


    http://www.thomann.de/de/yamaha_hs_7.htm


    in dem preissegment sind die preis/leistungstechnisch echt sehr gut

  • http://www.thomann.de/de/presonus_eris_8.htm


    die dinger sind laut thomann-mitarbeitern ein absouluter geheimtipp. also wenn du den aufpreis bezahlen willst lohnt das sich sicher. durch den 8" basstreiber hast du dann auch untenrum etwas mehr rums


  • http://www.thomann.de/de/presonus_eris_8.htm


    die dinger sind laut thomann-mitarbeitern ein absouluter geheimtipp. also wenn du den aufpreis bezahlen willst lohnt das sich sicher. durch den 8" basstreiber hast du dann auch untenrum etwas mehr rums



    Aber rein aus dem Gefühl würde ich sagen, dass die mit 8'' Tieftöner etwas zu groß für meinen Raum sind.. und dass ich durch mehr Bass auch mehr Probleme bekomme.. Jedenfalls tendiere ich momentan eher zu den Yamahas..
    Aber zum Glück kann man bei Thomann 30 Tage lang testen. :)

  • so sorry für die späte Antwort ..(war über Ostern nicht Zuhause)



    Mh... das erste was auffällt ist das die Symmetrie halt nicht gegeben ist.
    Sie wird auch nicht ohne weiteres machbar sein


    Des weiteren erwarte ich eine Ungünstige Modenverteilung aufgrund der Raumabmessungen...
    Hab das mal im Internet berechnen lassen..


    ..und das sieht echt nicht gut aus ...du hast viele Einzelstehende Raummoden, die dazu noch auf unterschiedlichen
    axen liegen (da deine Raumlänge 3,50m und deine Deckenhöhe 3,55m ist)


    Also die einzige Möglichkeit (Halbwegs) mit Symmetrie zu arbeiten, wäre dein Schreibtisch vor die Türe zu stellen
    Da bekommst du gleich genügend Abstand zur Wand. Allerdings muss man damit leben können...
    So wie dein Schreibtisch steht kommen die (frühen)Reflexionen von der Wand zu unterschiedlichen
    Zeitpunkten an dein Ohr, was zu Lokationsverzerrung und Fehler in der räumlichen Wahrnehmung führt...


    Des weiteren sind 200€ für Akustik viel zu wenig ...Das kosten dich (selbst wenn du es selber baust) schon die Bespannstoffe.
    Ich hab gerade ein anderes projekt laufen (4mx4,10mx2,80m). Wenn ich jetzt die gekauften Hofa absorber (4x) und Diffuser(6x) abziehe und davon ausgehe das du die selber baust.. kommt man da auf ca. 1300€


    1300€ für Akustik ist natürlich "Perlen vor die Säue" wenn man 400€ für die abhöre ausgibt (bei meinem Projekt sind es 2x Neumann k120a ) da lohnt sich das schon....


    Wenn es dir ernst ist -mit deinem Hobby- und du willst mehr daraus machen.... dann spare und hab Geduld!!!!
    aber in der Preisklasse kaufst du 100% 2 mal und das macht keinen Spaß



    Grüße Kiv

    „Über Musik zu reden ist wie über Architektur zu tanzen.“
    Frank Zappa, US-amerikanischer Komponist und Musiker

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