Orchester Instrumente ganz ohne Hall verwenden

  • Guten Abend!


    Ich hab zwar schon herum probiert, aber es wird nix.
    Ausser nur anders verändert, zerstört :(


    Mein Wunsch ist folgender:


    Ich möchte gerne Orchester und davon Solo-Instrumente z.b. von meinem Miroslav Philharmonik so verwenden, als ob sie im freien gespielt werden.


    ZB eine Kavallerietrompete hoch zu Pferd, eine Gitarre, Flöte beim Lagerfeuer. usw.


    Die wurden ja alle in einem Studio, Konzertsaal usw. aufgenommen.
    Da ist eigentlich überall ein, wenn auch dezenter Hall drauf.


    Mit welchen Effekten könnte ich das simulieren?
    Quasi den Hall der drauf ist, unter 0 oder zumindest weg bringen?


    Danke für eure Vorschläge im Vorraus.

  • Naja.. also die hall einstellungen unten.. sind nicht direkt in den samples drin.. sondern ist ein zusätzliches reverb.. das kannst du schonmal ausmachen...
    dennoch wurden die instrumente natürlich in einem raum aufgenommen.. und ein raum ist halt ein raum.. der hat auch wenn er noch so gut absobiert immer ein klein wenig hall oder zumindest resonanz... ausser sie wurden in einem wirklich schalltoten raum aufgenommen... aber erstens gibts davon nur eine handvoll auf der ganzen welt.. und zum anderen.. ist das mit ganz mit sicherheit nicht geschehen :)
    aber naja egal..
    in einem gut aborbierendem studio kommt man einem "halllosen klang" schon relativ nahe... dennoch wurden sie denke ich auch nicht dort aufgenommen...
    sondern eben in räumen.. die zwar nicht von sich aus jetzt wie wild rumhallen.. aber eben dem instrument gut tuhen...


    du bekommst aber schon einen recht trockenen sound... wenn du das csreverb bei miroslav ausschaltest.. das ist in den send FX zu finden... wenn das aus ist... ist der sound schon gut trocken... aber dennoch hört man wenn man genau hinhört schon das es eben in einem raum aufgenommen wurde.. nicht aufgrund von hall.. der ist sogut wie nicht vorhanden.. sondern einfach an der art des klanges... da kann man auch nichts dran ändern...


    was du aber jedoch machen kannst.. ist den sattel andersrum aufs pferd zu packen..
    zwar den eingebauten miroslav reverb abschalten...
    aber dafür ein kleines dezentes nicht defusen hall bzw. defuses echo.. hinzuzufügen... denn auch bäume, büsche, hügel, etc reflektieren schall.. ... das es sich dann aber eben nicht nach raum sondern nach einer illusion des freien anhört sozusagen.. ist dann wiederum auch nicht so ganz einfach... brauch relativ viel übung.. man muss sich auch etwas gedanken machen wie sich der schall so verhällt.. z.b. was denn so von einem baum in welcher form wieder zurück kommt und was geschluckt wird.. das auch luft schall und am meisten davon die höhen absorbiert (wie eigentlich jeder stoff ausser ganz glatte und harte oberflächen)
    und usw.. wie dicht bewachsen das gebit sein soll usw...


    wenn es nu natürlich wirklich umbedingt die freie wiese mit absolut nichts herum sein soll und dann wohl sogar noch mit weichem boden... tjoa... da kann man wenig machen... da gibs halt wirklich so gut wie nichts was reflektiert


    da kann man dann nur den versuch machen sich mit dem instrument sich in die pampa zu stellen und hoffen das es absolut windstil im moment der aufnahme ist.. :D


  • da kann man dann nur den versuch machen sich mit dem instrument sich in die pampa zu stellen und hoffen das es absolut windstil im moment der aufnahme ist.. :D


    hmmm, na gut, dann werd ich FL auf meinen Lapi draufspielen, und wenn es wieder schöner wird, mich auf der Picknickdecke mit Fl beschäftigen :lol:


    Nein im Ernst, du hast mir tolle Tipps gegeben, danke herzlichst für deine Mühe.
    Vielleicht bring ich etwas zusammen, werde hier dann ein Beispiel einstellen.

  • Ich würde den dezenten Hall belassen und dafür O-Ton beimischen, also sehr dezenten Wind, Umgebungsgeräusche, allerdings so leise, dass sie fast kaum auffallen. Dazu passt dann auch der leichte Hall wieder, denn im Freien gibt es mehr Hall als im Studio. Ebenso würde ich die Instrument nicht direkt vors virtuelle Mikro platzieren, sondern im Panning leicht nach rechts oder links und dafür leicht nach hinten, damit es sich so anhört, also höre man das Instrument aus ca. 3 - 4 Meter Entfernung.


  • Ich würde den dezenten Hall belassen und dafür O-Ton beimischen, also sehr dezenten Wind, Umgebungsgeräusche, allerdings so leise, dass sie fast kaum auffallen. Dazu passt dann auch der leichte Hall wieder, denn im Freien gibt es mehr Hall als im Studio. Ebenso würde ich die Instrument nicht direkt vors virtuelle Mikro platzieren, sondern im Panning leicht nach rechts oder links und dafür leicht nach hinten, damit es sich so anhört, also höre man das Instrument aus ca. 3 - 4 Meter Entfernung.


    Kannst du Gedanken lesen?
    Oder hab ich dir ein Psi-Mail geschickt.


    Genau das gleiche ist mir gestern in den Sinn gekommen.
    Etwas Wind, Rascheln vom Laub, Wegeschotter, Hall mit einem anderen Dry. usw.
    Die Instrumente weiter weg. Eben wie zb bei einem Lagerfeuer, 2-4 Meter und sehr lokal platzieren. Mit dem sidechaining spielen.....


    Etwas Hall zb wie ihr beide oben schon geschrieben habt, falls da ein Burgmauer ist, oder zw. den Zelten. Da klingt die Trommel eher dumpf als wie am freien Feld.

  • Jetzt hab ich mich an einem Beispiel versucht, das ganze möglichst echt >wirkend< zu arrangieren. Bitte jetzt nicht soo unbedingt auf die Musikalische Qualität achten.
    Es sind nur 3 gewöhnliche Gitarren am Strand von Capri...:icon_redface:


    [mp3]http://flstudio-forum.de/attachment.php?aid=11144[/mp3]

  • Ein Hauch von Kitsch... :lol:


    Ich finde immer, dass so eingespielte Hintergrundberieselung ein wenig nach Kaufhausmusik klingt. Wenn so absichtlich versucht es authentisch klingen zu lassen, klingt es dann irgendwie schon wieder künstlich.

  • Mein erster Gedanke:
    Ich denke mal, die Hallfahne eines Samples zu reduzieren ist weniger das Problem (ein freundliches Gate, ein dezenter Filter) denn der Early Reflektion beizukommen. Also jener Teil des Halls welcher meist "nur knapp" hinter dem Anfang des Samples liegt oder anders gesagt; das Echo der nähesten Wand des Raumes, in welchem das Instrument aufgenommen wurde. Ich bin skeptisch, ob es möglich ist, diesen Signalteil so zu manipulieren, daß ein "Draussen im Freien"- Gefühl sich wirklich einstellen kann - ach was könnte man herrliche Landschaften schaffen!


    Mein zweiter Gedanke: Ein Exciter und Binaural Effekt könnte helfen, die Präsenz eines Raumes eventuell zu reduzieren und das "reine" Instrument stärker in den Vordergrund zu rücken. Theoretisch!


    Der letzte Gedanke: Mit deiner Komposition, einem Aufnahmegerät und einer passablen Abspielmöglichkeit ins Feld ziehen und Spur für Spur dann mit wirklich echtem Ambiente aufnehmen (also Autobahn, Fluglärm, Traktoren oder eben Blätterrauschen und Rehrülpser).


    Oder halt Menschen finden, die bereit sind mit der Flöte in den Wald zu gehen.
    Wozu dient die Simulation einer Erfahrung, die wir nicht machen? schiesst mir gerade noch durch den Kopf, aber so ist das halt um 5 Uhr ungerade.


    LG
    Phoonck

  • Servus Phoonck!


    Danke für deine hilfreichen Gedankengänge.
    Die Ausdrücke: >Exciter und Binaural Effekt< kannte ich bis dato noch nicht.


    Hab mir eh schon was dazu überlegt.


    Wenn ich Musik im Freien simulieren will: Raumaufteilung nützen (panning), die Töne klarer machen (EQ), Bewegung reinbringen (stereo automatisieren).


    Oder bewusst Reverb einsetzen. Strassenmusik, Burginnenhof, etc.
    Jedenfalls soll es sich oft nicht wie im Konzertsaal anhören.


    Für innen: Stereo nicht so spreizen, kleine Besetzungen zb für eine Wirtshausstimmung. (Ambient) Dazu ev. noch stärkere Lautstärkenschwankungen der einzelnen Instrumente zueinander.

  • Hallo tambour,
    beim Lesen deines Themas habe ich das Gefühl, Du möchtest so etwas wie (kleine) akustische Kamerafahrt durch eine spannende Kulisse, in der dann deine Musik spielt/passiert. Wenn dem so ist, kann ich nur sagen: Klasse Idee!!!


    Ein Spielmannszug, der durch die Gassen zieht und immer näher kommt, vereinzelt grunzt ein Ferkel das nicht schnell genug ein sicheres Versteck findet (die Jungs scheinen hungrige Kameraden zu sein;), dann versammelt sich der Zug um den "Hörerpunkt" ( Dorfrand z.B) und nimmt eine neue Spielformation an (der dicke Otto an der Pauke steht dabei dem Dudelsackspieler so sehr auf den Fuss, das ein C dick anschwillt. Es würde sich sicher lohnen, das in 5.1 in Angriff zu nehmen.


    LG
    Phoonck

  • Daaaanke, endlich versteht mich Jemand :eusa_dance: und du hast es richtig erkannt.


    ...zumindest was mein Ziel und die Art von Musik ist :D und ich mit FL machen möchte.
    Ganz einfach Musik des 19. Jh. wieder zum >Leben erwecken<.
    Gerne meine Marsch- und Soldatenliedersammlung aus dem verstaubten Dasein befreien.


    Mich interessiert schon die >Musik des 21.Jh.< und was die Burschen hier für Klasse Sachen machen, möcht auch zwischendurch experimentieren.
    Bin aber aus dem Alter schon etwas heraussen, so daß ich mich nicht mehr soo damit identifizieren kann.


    Zum Glück lerne ich hier im Forum sehr viel, was die technische Umsetzung sehr bereichert und erleichtert.

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