Multibandcomp- Filter missbrauchen!

  • Was meint ihr dazu?


    Nachdem ich kürzlich ein neues Template erstellte in dem ich feststellte, das sich die LP FIR Filter des MBC perfekt dafür eignen um einen linearphasigen Tiefbass- Multibandsidechain zu realisieren, konnte ich nicht widerstehen meinen linearphasigen Eq auf dem Master ebenfalls auszutauschen.


    Ich persönlich finde das Mittenband des alten Multibandkompressors wirklich gut, um damit z.B. im Mastering tiefe Frequenzen (Bei tiefster Einstellung 20 HZ) und hohe Frequenzen über 16 kHZ weg zu schneiden. Man kann die anderen Bänder dazu einfach muten, und die Kompression ausstellen.


    Er schlägt sich da wirklich besser als die EQ ´s, die ich kenne. Es wundert mich selbst, das die FIR- Filter sauberer klingen als linearphasige EQ ´s diverser Hersteller, die ja auch nicht grad billig sind.


    Zwar fehlt jetzt im Lowendbereich minimal die Tiefe, dafür kann ich alle Songs um ca. 1 dB lauter fahren als zuvor. Und der Bass kommt nochmals direkter rüber.
    Probiert es mal selber aus. Ich bin sehr angetan von den Ergebnissen.

  • Hi, dann sag mir mal bitte was du vom diesem bx_cleansweep V2 halten würdest ?
    ...kommt das nicht auf das selbe hinaus?!


    Hier ein kleiner Auszug:

    Analog Style Filterkurven ohne Nyquist-Probleme, in einem neuen, großartig klingenden Filter-Design (aus unserem Profi Mastering EQ bx_digital V2 entnommen). Filter erster Ordnung (6 dB pro Oktave) garantieren einen extrem musikalisch klingenden Sound, und Joystick Bedienung (dem bx_hybrid EQ-System entnommen) sorgt für schnelle und intuitive Bedienung.


    bx_cleansweep ist das Plug-in, das als erstes in jeden Mix-Kanal gehört. So kann man jeglichen unerwünschten hochfrequenten und tieffrequenten -žMüll" aufräumen. Das Ergebnis ist ein sauberer und tighter Mix!


    Schon mal darüber nachgedacht, warum es Hochpass und Tiefpass-Filter in jedem Kanal der teuersten Konsolen (SSL, NEVE, etc.) gibt, aber warum die meisten EQs dieses Feature nicht haben?


    Gut dieser PlugIn ist Kostenlos, aber er kommt aus einem guten Hause.


    Habe auch deine methode mal getestet, aber ich finde da jetzt nicht so den unterschied. 1. weil ich keine richtige Abhörmonitore habe u. zweiten's leider auch noch nicht so die ehrfahrung in diesen sachen habe :(


    Ich kann dir dazu nur sagen das man immer auf sein Gehör sich verlassen sollte. Ich denke das brauch ich dir ja nicht zu sagen ;)
    Gruß

  • Normalerweise benötigt man einen möglichst linearphasigen, nicht zu steilflankigen Filter, um das Audiosignal sauber in den Tiefen und Höhen zu beschneiden. Ich selber habe diverse linearphasige Plugins ausprobiert, wobei auch die Besten unter ihnen geringe Verfärbungen im Bassbereich erzeugen.
    Die Filtergüte (Nicht die Steilheit sondern die Qualität) zu testen ist einfach.
    Dazu muss man ja quasi einen Crossfeed haben, oder sich selbst einen bauen. Vor allem im Tiefbassbereich um die 100 HZ verhalten sich solche Frequenzweichen schnell phasenuntreu, d.h. es kommt zu zusätzlichen Phasenschweinereien, der Tiefenbereich wird matschiger. Da hört man es sofort heraus. Einfach ein Signal wie eine Kick durchschicken, Plugin ab und zu bypassen und gegenhören.
    Nur wenn die Filter wirklich gut sind, hört man da keinen Unterschied. Ist ein Unterschied zu hören, ist das schlecht.


    So etwas ist bei dem Multibandkompressor bzw. dessen eingebauten Filtern zu 99% der Fall. Das Ausgangssignal ist praktisch identisch. Und der ist für FL- Studiouser glücklicherweise kostenlos dabei.
    Ich habe auch einige andere Multibandkompressoren getestet, deren Filter aber nicht so gut diesem von mir erdachten Zweck dienlich sind (Da das was ich damit mache auch eigentlich nicht Sinn und Zweck eines Multiband Kompressors ist).
    Entweder ist die Crossfeedfunktion bei 30 HZ zu Ende, oder die Filter bzw. Kompressoren lassen sich nicht ausschalten usw.


    Ganz nachvollziehen kann ich nicht warum es scheinbar so wenige Multibandfilter auf dem Markt gibt, die diese Möglichkeit einräumen. Und auch von den Equalizern bin ich maßlos enttäuscht. Aber wenn man das nicht weiß oder es durch Zufall ausprobiert, kommt man da auch nicht drauf. Möglicherweise werden solche Filter woanders für tausende Euros vertickt, und ihr bekommt hier einen nahezu perfekten LC/HC- Filter zu Masteringzwecken spendiert.


    Ich habe das von mir erstellte MBC- Preset zu diesen Zweck mal hochgeladen. Ladet den MBC mit dem Filterpreset auf euren Master vor den Maximizer, Maximus, Stereoverbreiterern etc., schaltet vor dem Export das Teil an und freut euch über eine saubere Trennung sowie vermutlich einem lauteren Endmix.


    Falls ist wirklich noch mehr Lo End benötigt, könnt ihr das untere Frequenzband ja wieder aktivieren und leise hinzumischen.


    Ist euer Song jetzt nicht laut genug so reicht es, den Gainregler des Mittenbandes anzuheben. So pegelt ihr den Song gegen euren Limiter lauter.


    FIR MASTER.fst

  • Ok ich hab mir dein Preset gedownloadet,
    Volgendes auf mein Master kanal:


    Den EQ 2 (FL)
    Dann den MUltibandCompresseor (FL) mit dein Preset.
    Beide stehen auf off


    so


    Ich habe mir jetzt den 3xOSC (standart einstellungen ) im Mixerkanal 1 gelegt


    achtung jetzt kommt's


    MasterKanal = -19,5 db 3xOSC (Taste C4) ohne
    MasterKanal = -19,0 db 3xOSC (Taste C4) einmal mit MDC
    MasterKanal = -16,0 db 3xOSC (Taste C4) einmal mit EQ2


    Wie gesagt mein fachwissen reicht leider nicht, aber vielleicht mache ich hier auch was ganz falsches!


    Nachtrag: entschuldigung mein fehler, hatte eine falsche einstellung im EQ2...jetzt aber richtige zahl

  • Und? Die Zahlen haben nix zu bedeuten. Hör dir versuchweise mal den EQ2 an, den MBC und dann ganz ohne diese Plugins.
    Dir wird es nicht gelingen den EQ2 so einzustellen, das du mit ihm näher als mit dem MBC- Filter an den unverfälschten Klang herankommst.
    Auch mit anderen EQ ´s und Filtern, hochwertigen, linearphasigen mit hohen Latenzzeiten usw. ist mir das nicht gelungen.

  • Bei der gewählten Einstellung verhält sich der MBC im Bassbereich eher wie ein Shelving-Filter als ein wirklicher Cut.
    Sonst würdest Du auch eine Veränderung nicht wirklich hören.
    Von einem Cut kann man nicht reden, schau Dir mal an, was da unterhalb von 20Hz noch alles durchläuft.
    Es findet einfach nur eine relativ breitbandige Absenkung um ca. 1-2dB statt.
    Wie gesagt, kannste auch mit ´nem Shelving-EQ hinbekommen.


    Aber wenn es für Dich funktioniert, ist es ja in Ordnung, nur so ultimativ finde ich den Tipp jetzt nicht. :wink:

  • @ Mr. Freeze: Die Veränderung hört man im Tiefenbereich. Der wird etwas dünner, aber ohne das es dem Track schaden würde.


    Du kannst dir ja das Tiefenband unter 20 HZ ausstellen, oder wieder anstellen. Wenn du das Mittenband mutest und das Tiefenband aktivierst dann hörst du ja, was da an Tiefeninformationen nicht mehr durchkommt.


    Ich habe zum Vergleich den Fab Filter Pro Q, einen Master- EQ im Mastering z.B. auf 30 HZ Lowcut stehen. Dieser Produziert bei maximaler Latenz und max linear Phase, egal bei welcher Flankensteilheit etwa die doppelten Tiefen bzw. Phasenschweinereien, als man hier im unteren Band noch heraushört. Wohlgemerkt auf dem gesamten Mix in der Summe, nicht auf Einzelinstrumenten.
    Mein Analyzer zeigt mir auch an, das der Pro- Q sauberer arbeitet. Was nicht so ist.


    Hier ist praktisch alles sauber, der Subanteil kaum noch wahrnehmbar.
    Kein Wunder also, das ich plötzlich Tracks im Mastering wohlgemerkt mit mehr Subbassanteil in der Mische ca. 1 dB lauter fahren kann.


    Das ist ein deutliches Anzeichen dafür das der Bassbereich jetzt um einiges sauberer ist, als es vorher der Fall war. Meine Ohren können mich also nicht täuschen. Oder wo kommt sonst der plötzliche Headroom weg?


    Ungünstig sind immer besonders energiereiche Bassanteile. Nur gibt es hier nichts unter 20 HZ, was noch besonders energiereich wäre. Und auch darüber verhält sich das Signal sehr phasenlinear, was ich von meinem Pro Q nur teilweise behaupten kann.


    Nach deiner Vorstellung müsste da die doppelte Energie unten im Mix ankommen. Tut es aber nicht. Oder ich bin taub!


  • Wenn du das Mittenband mutest und das Tiefenband aktivierst dann hörst du ja, was da an Tiefeninformationen nicht mehr durchkommt, wenn du das Tiefenband mutest.


    Das sind doch zwei völlig unterschiedliche paar Schuhe.
    Bitte schicke mal ein Weißes Rauschen durch den MBC und schau Dir mal mit einem Analyzer an, was da genau passiert.


    Siehe Dir mal die beiden Screenshots an:


    1. Bild - hier ist das mittlere Band aktiv. Wie man unschwer erkennen kann, findet kein Lowcut statt und es brömselt weiter unterhalb von 20Hz rum



    2. Bild - Mittenband ist gemutet, Low Band ist aktiv. Hier gibt ´s nicht wirklich was zu sehen und zu hören.



    Wenn man jetzt den MBC komplett rausschmeißt, sieht man, daß das Original Signal im Bassbereich nur minimal lauter ist.


    Das ist wahrscheinlich der 1-2 dB Unterschied, den Du lauter fahren kannst. :wink:

  • Ich arbeite seit 2 Jahren mit dem Fab Filter Pro Q auf dem Master, um Bassanteile unter 30 HZ herauszufiltern. Und das Signal was da rauskommt ist definitiv energiereicher als das, was ich wenn ich denselben Song durch den MBC schicke herausbekomme.
    Ich habe denselben Track gemastert, und bekomme 0,5 bis 1 dB mehr Headroom, wenn ich den Fab Filter rauswerfe und den MBC einsetze. Eigenartig.
    Außerdem klingt der Bassbereich sauberer, und direkter. Was soll ich dazu noch sagen? Es überrascht mich ja selbst, aber es ist eben so.


    Auch wenn Tiefeninformationen noch drin sind, spielt das für ´s Master keine tragende Rolle. Es zählt ja das Endergebnis. Das erscheint mir hier besser.


    Probier ´s doch selbst mal aus.
    Mastere einen Song, und statt einem LP EQ nimmst du das Mittenband. Mit dem Gainregler kann man zudem bequem lauter machen.

  • Wie ich schon sagte, wenn es für Dich funktioniert, ist doch alles in Ordnung.
    Vielleicht hängt es auch mit Deiner ganzen Effektkette etc. zusammen.
    Irgendwo mehr/weniger Gain, who knows...


    Aber wie machst Du jetzt Deinen Lowcut, denn den hast Du so ja noch nicht wirklich... :eusa_think:[hr]
    Vielleicht machst Du mal einen Screenshot vom Fabfilter, daß man sehen kann, was Du da eingestellt hast?
    Der sollte sich jedenfalls so einstellen lassen, daß er sich genauso verhält wie das MBC Konstrukt.

  • Möglicherweise war die Flankensteilheit beim Pro Q auch zu hoch angesetzt. Gemeinerweise hört man sowas bei linearphasigen EQ ´s kaum raus.


    Ich hab die Flankensteilheit herabgesetzt, und die Einstellungen versucht anzupassen. Das hat wirklich zusätzliche Resonanzen erzeugt, die für einen fehlenden Headroom verantwortlich waren.


    Aber was ich auch mache- Mehr Headroom als aus dem MBC- Filter bekomme ich nicht heraus. 0,1 dB weniger sind es geworden.


    Obwohl ja gerade das Tiefbasssignal am energiereichsten ist, ist es egal wie ich es anstelle höchstens ein gleichwertiges Ergebnis, wobei der MBC- Filter selbiges eben ohne Tiefenabsenkung hinbekommt.


    Ihr könnt das gern anhand eurer eigenen Master- EQ ´s überprüfen. Wenn ich danach gehe, dann brauche ich diesen bzw. dessen Absenkung nicht mehr.


  • Obwohl ja gerade das Tiefbasssignal am energiereichsten ist, ist es egal wie ich es anstelle höchstens ein gleichwertiges Ergebnis, wobei der MBC- Filter selbiges eben ohne Tiefenabsenkung hinbekommt.


    Wieso? Der MBC macht doch eine Absenkung im Bassbereich, die ist halt nur sehr breitbandig und nicht mehr als 1-2dB, deswegen fällt es nicht so auf. :wink:



    Ich persönlich bin sowieso kein Fan von EQs mit extrem hoher Flankensteilheit bzw. auch kein Fan von Sound-Sektionen mittels Sezier-EQ.
    Deswegen liebe auch diese Pseudo-Vintage-EQs, am besten noch ohne grafische Anzeige. Dann tappt man erst gar nicht in die Sound kaputt-mach-Falle.
    Und das EQing klingt musikalischer... Ist halt ähnlich wie das, was Du mit dem MBC da anstellst. :wink:

  • Mich wundert es trotzdem, das selbst ein hochwertiger linearphasiger EQ nicht bessere Ergebnisse erzielt. Immerhin heißt es doch so oft: Ja der Tiefbassbereich muss abgesenkt werden, und zwar möglichst sauber. Umso mehr man da absenkt, umso mehr Headroom. Pustekuchen.
    Die Teile erzeugen dann so starke Resonanzen das nicht nur der Tiefbassanteil völlig entstellt wird, sondern der Track auch an Dynamik verliert. Vor allem hört man das, wenn man einen tiefen Sinus/Squarebass da durchjagt. Der Pegel in meinem linearphasigen EQ ist praktisch doppelt so hoch und verändert sich fortlaufend, während er sich im MBC praktisch nicht verändert.
    Aber ich probiere weiter herum. Vielleicht finde ich irgendwann noch eine bessere Lösung.

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