Gain reduction im Masterchannel

  • Hi Leute,


    ich bin was die Musikproduktion angeht noch ein Neuling und habe zum Headroom eine Frage: Um diesen zu schaffen sollte man seinen Gesamtmix ja bei ca. -6 dB haben (bzw. nicht darüber), damit noch genug Spielraum für das Mastern ist. Nun habe ich bisher jedes Signal einzeln in seiner Lautstärke reduziert, was ziemlich mühsam ist. Nun hatte ich gelesen, dass man den Lautstärke Fader des Masters nicht runterziehen darf, da in diesem Fall trotzdem Probleme mit dem Mix entstehen können. Jetzt habe ich in einem Tutorial gesehen, dass ein Gain Reduction Plugin auf dem Master channel genutzt wurde (ca. -10 dB). Habe das nun auch ausprobiert und finde es super. Kann die Lautstärke meiner Monitore nun immer gleich lassen, da alles sofort in seiner Lautstärker reduziert wird (Auch Samples, die ich im browser angucken möchte sind schon leiser und mir fliegt nicht die Bude um die Ohren, da sonst alles immer erst einzeln von mir in der Lautstärke reduziert wird. Ausserdem muss ich so nicht jedem Signal sofort einen Channel im Mixer zuweisen.) Das würde den Workflow deutlich steigern. Nur habe ich die Sorge, dass man das so eigentlich garnicht machen sollte, weil es ja theoretisch genau dasselbe ist wie den Lautstärke Fader im Master runterzu ziehen, oder? Die ganzen Signale werden nämlich erst im Masterchannel reduziert, können aber auf dem eigenen Channel ja noch über die 0 dB Grenze schreiten.


    Kann mich da jemand aufklären?


    Danke schon einmal!! :D


    p.s habe den GGain von gvst zum ausprobieren genutzt.

  • also erstmal: headroom =/= -6db. es kann auch -4 sein. -3 oder -1 was halt wenig wäre.


    in der musik gilt der grundsatz das wenn es dir gefällt und es sich nicht falsch anhört ist (fast) alles richtig.. natürlich kann es sich später schlechter auswirken. aber damit muss man erfahrungen machen beim 1. mastern. der masterengineer sofern er gut ist meldet sich bei dir und sagt dir "hast du was aufm master? da stimmt iwas nicht" und bittet dich ihm das ohne den effekt zu schicken sofern es sich beim mastern komisch auswirkt.


    wenn ich etwas master. ist der erste schritt das ich das audiofile normalisiere. denn der headroom ist dafür gedacht das auf KEINEN fall irgendwelche peaks ins clipping kommen um das audiofile zu zerstören. heißt also. solange du nirgends clippst kannst du theoretisch auch ein vst auf dem master nutzten um es leiser zu machen.


    die frage ist eher: ist es ein kompressor?! oder dreht das plugin insgesammt nur die lautstärke runter? wenn es komprimiert ist es nicht gut. wenn es die lautstärke runterzieht dann passt es.


    denn was viele nicht wissen: die DAW arbeitet mit 32bit float intern. das sind 1600db dynamikfreiheit. die wirst du nie erreichen intern. solange du es vor dem rausspeichern wieder runterziehst. ist alles gut und sollte auch nicht unbedingt falsch klingen.

  • das ist n reines gain tool. da kannste genauso gut einfach den fader runterziehen. solange du da nich wie alrie sagt n kompressor hast oder so ändert das in dem fall nichts.


    es wird immer gesagt das man den masterfader nicht runterziehen soll wenn da was drauf ist was das nochmal komprimiert.. bzw muss man den dann warsch. wieder anpassen da der regler vor dem effekt liegt.

  • Achso, jetzt verstehe ich wieso. Ja dann kann ich ja echt den Fader runterziehen und wenn der Mix fast fertig ist einfach alle fader runterziehen und dann den master wieder erhöhen und bearbeiten, richtig? :D

  • Ne eigentlich nicht.


    Auch wenn wir in der DAW mit 32 Bit Fließkommawerten arbeiten und deswegen ein theoretisch unendlicher Headroom in bezug auf den Pegel besteht, kann es passieren, dass du VSTs intern zum klippen bringst, sollten deine Einzelkanäle zu 'heiß' sein. Dies bezieht sich zwangsläufig auf den Prefader Pegel.


    Sprich, wenn du deine Kanäle alle runterziehen musst, damit dein Master nicht klippt, gehst du warscheinlich schon Prefader zu 'heiß' in deinen Kanalzug.


    Achte darauf, dass dein Gainstaging konsitent ist so dass du nicht wie wild Pegel stellen musst. Weder in das eine noch in das andere Extrem (zu laut oder zu leise).


    Das Gute ist, das fast jedes VST einen eigenen Ausgangsregler hat, mit dem du eventuelle Veränderrungen am Pegel nachregeln kannst. Das ist außerdem praktisch, weil du z.B. einen A/B vergleich machen kannst, ohne dass sich der Subjektive Pegel ändert.

  • Danke für die Antwort! Jetzt bin ich (als Neuling) aber etwas verwirrt. Was genau ist mit dem Gainstaging gemeint?. Habe danach gesucht und auf delamar etwas dazu gefunden. Soweit ich das verstanden habe muss ich nach jedem?? Effekt den ich in den Mixer lade irgendwie gucken ob sich ein gewisser "zwischenpegel" nicht zu sehr verändert hat. Das macht die Bearbeitung von Sounds ja ungemein kompliziert. Was ist damit gemeint und wie kontrolliere ich den in FL Studio am besten? Und was meinst du mit dem Ausgangsregler? Plugins wie EQs oder Kompressoren haben so etwas? Ich bin irgendwie etwas verwirrt, habe da wohl irgendetwas nicht richtig verstanden :(.

  • Am besten regelst du das am Synth/Sampler/Effekt nach. Wie gesagt, eigentlich haben alle in irgendeiner Form einen Ausgangsregler.


    Ich mach es meistens so:


    Wenn ich ein Instrument geladen und den Sound eingestellt habe schaue ich mir an, wie hoch der Ausgangspegel bei maximalem Anschlag ist, den ich aufgenommen habe. I.d.R. ist das so -3 - -1 dB. Dann regele ich mit dem Lautstärkenregler am VST die Lautstärke solange zurück, bis ich ca. -6 - -12 dB habe. Damit bleibt auf jeden Fall genug Headroom für den Master.


    Sollte ich jetzt irgendeinen Effekt, z.B. einen Filter auf dem Sound anwenden, dann regel ich nach der Einstellung den Lautstärkenregler am Effekt so nach, dass die Lautstärke ungefähr die Selbe ist wie vor dem Effekt. Dann bleibt der Pegel gleich.


    Nun soll natürlich nicht jedes Instrument gleich laut sein im ganzen Lied. Dazu nehme ich dann die Kanalfader. Allerdings schiebe ich die Fader so gut wie nie nach oben, sonder senke nur das ab, was mir zu laut ist. So weis ich immer, dass das lauteste Element im Track niemals über -6 dB gehen kann.


    Am Ende habe ich dann je nach Mischung (Mono und Stereoanteile) einen Pegel von ca. -8 - -4 dB am Master.


    Den restlichen Pegel hole ich dann über Kompresoren/Limiter auf, so dass ich am Ausgang ein Maximalpeak von -0.3 dB habe.

  • @ filterrilter: Du darfst mit dem Gesamtpegel aller Instrumente während des Abmischprozesses nicht zu laut werden.
    Auch die Einzelinstrumente darfst du nicht zu laut beimischen. Denn kommst du über 0 dB FS, dann kommt es je nach VST Plugin zum digitalen Clipping. Das verschlechtert deine Klangqualität massiv. Werden Kompressoren zu laut angesteuert, arbeiten sie nicht mehr richtig oder verfälschen den Klang extrem.


    Ein RMS- Wert von ca -15 dB ist ein guter Ausgangswert als durchschnittlicher Summenpegel für EDM. Ein Peakheadroom von -1 dB sollte auf der Summe ebenfalls nicht überschritten werden. Das ist zwar dann deutlich leiser als die Musik, die du im Radio hörst. Aber laut machen kann man später noch in einem separaten Mastering Projekt.


    Du kannst das kostenlose TT DR Meter als VST Plugin auf den Master laden, und nebenbei laufen lassen. Dieses zeigt dir oben den Peakheadroom und unten den durchschnittlichen RMS- Pegel an.
    Überschreitest du -14 dB RMS oder kommst mit dem Peakheadroom über -1 dB bzw. gar ins Clipping (over), solltest du dein Mixing so anpassen, dass du deine Instrumente entsprechend leiser abmischst. Auch an der lautesten Stelle im Track sollte unter Peak kein over stehen.


    Master-Limiter sollten deaktiviert bleiben, da diese das Ergebnis des TT DR Meters verfälschen können.


    Das TT DR Meter findest du in meinem Free Plugins und FL Presets Paket unter FREE VST Plugins/FX/Master Plugins/TT-DR-Install.zip:
    https://dl.dropboxusercontent.…%20und%20FL%20Presets.rar

  • Alles klar, vielen Dank. Ich denke ich werde eure Ratschläge dann beim nächsten track berücksichtigen!! :D Eine Frage aber noch. Wie handhabt ihr das mit der Sample library? Wenn ich alles leiser drehe, fliegt mir ja dann alles um die Ohren, wenn ich Samples etc. im Browser angucke, da die natürlich noch nicht leiser sind. Ein wenig nervig wenn man dann die Monitore immer runterdrehen muss. Na gut, jetzt auch kein superdramatisches Problem. Was mich aber stört ist, dass im Edison die ganzen Samples superlaut sind wenn ich sie bearbeite, obwohl ich die eigl schon leiser gemacht habe. Gibt es da irgendeinen Trick oder muss ich da einfach aufpassen, dass ich die Lautstärke der monitore vorher schön runterregle?

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