Compressor

  • Schönen guten Abend,


    Der begriff Kompressor sollte jedem der Musik produziert ein begriff im Ohr seien.


    Jedoch ist das Verständnis der genauen Abläufe ein größeres Thema an sich.


    Meine Frage ich habe gehört, dass es innerhalb Fl unterschiedlich Kompressor-Arten gibt, die an sich wohl am besten für einige Musikelemente geeignet sind als andere? (könnte mir jemand die Standart Kompressoren und deren besten Themengebiete sagen ?


    Noch eine Frage:


    Treshhold= Schwellwert bzw. Db Einstellung zum Abgrenzen ab welchem Eingabepegel komprimiert werden soll?
    Gain = Ausgabe Verstärkung des Komprimierten Signals?
    Attack = Wert ab dem Komprimierung einsetzen soll (Env) (Am besten wenn Instrumentalen Charakteristik eingeschwungen ist ansetzen richtig?
    Release = Endung der Komprimierung? Also wenn Instrument auf seinem Höchsten Pegelwert angelangt ist ansetzen ?


    Sing die Beschreibungen so richtig und wie erkenne ich die jeweiligen Punkte und wie sind die ungefähren einschwingenden ausschwingenden für die verschiedenen Elemente wie Drums Kicks etc.

  • zur frage mit den standardkompressoren:


    FL studio hat an stock plugins eigtl "nur" den fruity comp, den fruity multiband comp, den maximus und den limiter zu bieten. multiband comp und maximus sind multiband-kompressoren, limiter und fruity comp sind normale kompressoren. der limiter und der maximus haben noch einige weitere funktionen wie z.b. die sättigung beim maximus oder das gating beim limiter.
    die themengebiete lassen sich nicht genau einschränken imo. ich arbeite meistens mit einer kombination aus fruity comp und EQ, da ich einfach keine ausreichend guten ohren für vernünftige multibandkompression habe. prinzipiell verwende ich kompression eher auf drums als auf synths und effekten, da man die drum schön "formen kann", während man bei synths meistens einfach nur dynamik killt (gibt natürlich ausnahmen). und dynamik killen ist normal das, was man bei digitalem sound nicht will. normal will man diese eher erzeugen, da digitale synths eher zu statisch als zu dynamisch klingen.


    threshold und gain passen, attack und release formuliere ich nochmal in eigenen worten um missverständnisse auszuräumen


    attack = verzögerung, bevor der kompressor nach überschreiten des thresholds zu arbeiten beginnt
    release = verzögerung, bis der kompressor nach unterschreiten des thresholds zu arbeiten aufhört


    zu kurze attackzeiten führen gerne zu unerwünschtem verlust des transienten und lassen den sound gepresst klingen
    zu kurze releasezeiten führen gerne zu verzerrungen. da das signal ruckartig lauter wird, da der kompressor zu plötzlich zu arbeiten aufhört


  • attack und release formuliere ich nochmal in eigenen worten um missverständnisse auszuräumen!


    sorry!

    • Schwellenwert - a) Jedes mal wenn das Gain Reduction-Messgerät ansteigt (d.h. der Kompensator verringert die Verstärkung des Signals)
      greift der Kompressor


    • Schwellenwert - b) Jedes mal wenn das Gain Reduction-Messgerät abnimmt (d.h. der Kompensator stellt die Verstärkung des Signals her)
      löst der Kompressor


    • Angriff - Ist die Zeitspanne, die ein Kompressor benötigt, um etwa 2/3 der gezielten Gain Reduction anzuwenden (d.h. zum Zeitpunkt

      des übertreten des Schwellenwerts sollten 2/3 der eingestellten Gain Reduction in das Signal greifen)


      Es geht um eine Rate, eine Messung der Geschwindigkeit wo der Prozess der Gain Reduction auftritt - Der Kompressor beginnt
      die Gain/Verstärkung zu reduzieren sobald ein Signal den Schwellenwert überschreitet



    Mit anderen Worten - Es wird festgelegt, wie schnell die interne Ebene des Kompressors nach oben gehen kann (wie schnell der
    Kompressor die Kompression erhöht
    )


    • Freigabe - Ist die Zeitspanne, die ein Kompressor benötigt, um etwa 2/3 der gezielten Gain Reduction zurückzusetzen


    Mit anderen Worten - Es wird festgelegt, wie schnell die interne Ebene des Kompressors nach unten gehen kann (wie schnell der
    Kompressor die Kompression senkt
    )

  • Ich halte das für recht uninteressant. Ob es nur 2/3 sind oder mehr/weniger, spielt ja keine große Rolle. Wichtiger ist, das man versteht, was der Kompressor macht. Und da ist mir die genaue Erklärung schon wieder viel zu kompliziert.
    Ein Kompressor ist in der Musikproduktion deutlich überschätzt. Er kann viel weniger, als man ihm als Laie zutraut. Genau das halte ich für wichtig, zu erwähnen.


    Als Ergänzung zu Alrie ist wichtig, das zu lang eingestellte Releasezeiten das Signal zu lange komprimieren, sodass es letztlich zu leise wird. Der Effekt ist gut anhand einer Kickdrum zu hören, wo der Kompressor bei zu langem Release beim nächsten Kickanschlag noch nicht wieder komplett zurückregeln konnte. Dann fehlt plötzlich der Pegel nach dem ersten Kickanschlag für alle Folgekicks.
    Und kurze Attackzeiten können ebenfalls zu Verzerrungen führen, da genauso wie bei einem zu kurzen Release die Kompression auf das Signal zu schnell in Form einer abrupten Pegelveränderung reagieren kann. Das gilt aber grundsätzlich für alle abrupten/schlagartigen Klangveränderungen während der Produktion, weshalb man diese immer vermeiden sollte.


  • Ich halte das für recht uninteressant. Ob es nur 2/3 sind oder mehr/weniger, spielt ja keine große Rolle. Wichtiger ist, das man versteht, was der Kompressor macht. Und da ist mir die genaue Erklärung schon wieder viel zu kompliziert.
    Ein Kompressor ist in der Musikproduktion deutlich überschätzt. Er kann viel weniger, als man ihm als Laie zutraut. Genau das halte ich für wichtig, zu erwähnen.


    Als Ergänzung zu Alrie ist wichtig, das zu lang eingestellte Releasezeiten das Signal zu lange komprimieren, sodass es letztlich zu leise wird. Der Effekt ist gut anhand einer Kickdrum zu hören, wo der Kompressor bei zu langem Release beim nächsten Kickanschlag noch nicht wieder komplett zurückregeln konnte. Dann fehlt plötzlich der Pegel nach dem ersten Kickanschlag für alle Folgekicks.
    Und kurze Attackzeiten können ebenfalls zu Verzerrungen führen, da genauso wie bei einem zu kurzen Release die Kompression auf das Signal zu schnell in Form einer abrupten Pegelveränderung reagieren kann. Das gilt aber grundsätzlich für alle abrupten/schlagartigen Klangveränderungen während der Produktion, weshalb man diese immer vermeiden sollte.


    Die wichtigste Grundlage ist ,dass man gutes Material benutzt.Gutes Compressoring ist auf keinen Fall überschätzt. Wenn man weiß, was passiert während man an den verschiedenen Reglern dreht. Deswegen frage ich das hier ja auch. EQs,Kompressoren,Limiter etc. sollten eh nur aus dem Schrank geholt werden, wenn man genau weiß wofür man sie braucht.


  • Ein Kompressor ist in der Musikproduktion deutlich überschätzt. Er kann viel weniger als man ihm als Laie zutraut. Genau das halte ich für wichtig zu erwähnen.


    wenn man jedoch comps nutzt, sollte man schon genau wissen, was die parameter tun
    sonst is ja schrott


    Wichtig ist, das zu lang eingestellte Releasezeiten das Signal zu lange komprimieren, sodass es letztlich zu leise wird. Der Effekt ist gut anhand einer Kickdrum zu hören, wo der Kompressor bei zu langem Release beim nächsten Kickanschlag noch nicht wieder komplett zurückregeln konnte.


    auch auf grund dessen spielen die 2/3 (63%) schon eine rolle, zumindest als faustregel
    m.m.
    für diesen tread einmal die typischen parameter dagelassen:


    • Threshold - Der Threshold (Schwellenwert) bestimmt, von welchem Signalpegel an der Kompressor das Signal bearbeitet.


    • Ratio - Dieser Wert beschreibt das Verhältnis zwischen dem Anstieg des unkomprimierten Eingangssignals und dem Anstieg des komprimierten Ausgangssignals über den eingestellten Schwellenwert (Threshold). Beispiel Ratio 4:1: Wenn das Eingangssignal den Threshold um 4dB übersteigt, steigt das Ausgangssignal nur um 1dB an. Ab einer Ratio von 10:1 spricht man von einem Limiter.


    • Attack - Attack ist die in Millisekunden kalibrierte Einschaltzeit/Einregelzeit des Kompressors und somit die Zeit, die der Kompressor benötigt um nach Überschreiten des eingestellten Schwellenwerts (Threshold) das Ausgangssignal auf typischerweise 63% der per Ratio eingestellten Dynamikreduktion herunterzuregeln.


    • Release - Release ist die in Millisekunden kalibrierte Ausschaltzeit/Ausregelzeit des Kompressors und somit Zeit, die der Kompressor benötigt um nach Unterschreiten des eingestellten Schwellenwerts (Threshold) das Ausgangssignal auf typischerweise 63% des ursprünglichen Eingangssignals zurückzuregeln.


    • Makeup Gain - Mit Makeup Gain schließlich lässt sich der durch die eingestellte Kennlinie reduzierte Pegel wieder aufholen, so dass die Pegelspitzen des Signals wieder die gleiche Aussteuerung wie zuvor erreichen. Wird das in seinem Dynamikumfang reduzierte Signal in Gänze angehoben, wird folglich bei gleicher Lautstärke eine höhere Lautheit erzielt. Hierdurch können allerdings auch im Signal enthaltene Stör- und Nebengeräusche
      mit angehoben werden.

  • Mega gute erklärung ich danke dir :)


    Ich hätte noch eine Frage und zwar: Wenn ich eine Kick habe und ich diese Pregnant als Führlinie des Tracks setzen will. (Also klar raushörbar), wie sollte ich da vorgehen. Es variiert natürlich je nach Struktur der Kick und ihrer Individualität. Angenommen sie ist Kurz Knackig und fest an sich aber sie drückt mir nicht genug durch den Track hindurch, wie gehe ich vor?


  • Ein Kompressor ist in der Musikproduktion deutlich überschätzt. Er kann viel weniger, als man ihm als Laie zutraut. Genau das halte ich für wichtig, zu erwähnen.


    Das gilt allerdings nur für elektronische Musikproduktion. Zu Musikproduktion gehört auch das Aufnehmen von Bands und danach die aufgenommenen Spuren abzumischen. Da wird es schwierig bis unmöglich einen ordentlichen Sound ohne Kompressor hinzubekommen.
    Ob das nun der Drummer ist, der nicht gleichmäßig anschlägt oder ein Sänger der nicht gleichmäßig singt.


    Aber für elektronische Musikproduktion gebe ich dir da vollkommen recht. Da ist eh alles sehr statisch und gleich eingespielt, da bringt der Kompressor meist nicht mehr viel gute Veränderung.

  • Darauf war mein Statement auch nicht bezogen, sondern auf die Meinung vieler Anfänger, ein Kompressor wäre so etwas wie ein Zaubertool. Und das, weil es in irgendeiner Zeitschrift steht. Klar braucht man die Dinger zwingend bei dynamischen Aufnahmen. Aber da ist es ein klares Arbeitstool zum Verringern der Dynamik. Das macht den Sound nicht fetter, sondern im Gegenteil flacher und kraftloser.
    Für einen bestimmten Sound käme ich niemals auf die Idee, einen teuren Kompressor zu kaufen. Einfach, weil die klanglichen Unterschiede mich persönlich nicht zum Nutzen eines solchen Kompressors verleiten.
    Vielleicht ändere ich meine Meinung ja noch in ein paar Jahren. Ich bezweifel das aber.

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