Verwaschenen Sound entgegnen

  • Ich habe bei meinen Songs immer noch mit verwaschenem nicht wirklich klarem Sound zu kämpfen. Wahrscheinlich liegt es daran, dass ich zu viel Effekte von vornherein integriere. Auf welchen Instrumenten setzt ihr denn gewöhnlich Reverb und Delay ein. Ich packe es bis auf die Drums nahezu auf jeden Instrumenten-Kanal (Über 2 Send Kanäle, oft auf den Kathedralen Reverb in Reverb 2). Das ist wahrscheinlich nicht gut und man sollte erst checken, wo es überhaupt nötig ist. Und die Bass/ Kick Frequenz-Einstellung ist wahrscheinlich auch ein großer Faktor, der den Sound vermiesen kann (besonders zu viel Low End). Panning, Frequenzaufteilung, Staffelung ect. habe ich mich schon befasst mit etlichen Turorials, aber bei der praktischen Umsetzung tue ich mich noch schwer mit und verfalle gern in alte Vorgehensmuster beim Komponieren. Ich fokussiere mich gern mehr auf den Songaufbau, als auf das technische bzw. Mixing und am Ende ist der Song vermurkst vom Sound.


    Das ist glaube ich ein gutes Tutorial. Probiere ich grad mal

  • Hab ich dich richtig verstanden, dass du das Cathedral-Preset häufig nutzt um deinen Instrumenten einen Reverb zu geben? Denke das Preset ist für viele Anwendungsfälle eher ungeeignet, da dies vermutlich eine ewig lange Hallfahne hat. Dürfte z.B. bei den Drums dann problematisch werden, da die Hallfahnen sich überlagern und der Sound somit nicht mehr klar, sondern verwaschen klingt.

    Grundsätzlich würde ich darauf achten, die Hallfahne dem Songtempo anzupassen. Bei den Drums dann bspw. so, dass der Reverb einer Snare vor dem nächsten Snare-Hit ausgeklungen ist, so dass sich die Reverb-Anteile nicht überlagern. Kleiner Tipp: Man kann auch ein Gate benutzen, um den Reverb vorm nächsten Schlag zu muten. Glaube Phil Collins hat das bei vielen seiner Songs gerne so gemacht (Stichwort: gated reverb).


    Ansonsten sieht mein Workflow meist so aus, dass ich mir am Anfang eines Projekts 3 verschiedene Reverb-Send Kanäle anlege. Einen mit kurzem Reverb (z.B. für Drums), einen mit mittellangem Reverb und einen mit langer Hallfahne. Und dann mische ich den Hallanteil rein bis er mir gefällt. Bei Drums drehe ich den meist so rein, dass man ihn gerade so wahrnimmt, es sei denn ich möchte, dass bestimmte Teile der Drums einen speziellen Hall erhalten z.B. Dub/Dubstep typische Snare-Hits mit langen Hallfahnen.

    Bei Kickdrums und generell tieffrequenten Signalen sollte mMn darauf geachtet werden, das Low-End des Reverbs zu cutten oder zumindest abzusenken, weil dies meiner Erfahrung nach ebenfalls zu verschwaschenen Sounds führt.


    Bei Delays gilt im Grunde das eben gesagte analog.


    Zum Einsatz der Effekte: Naja lässt sich meiner Ansicht nach schwierig pauschal beantworten, wo ich Delay/Reverb verwende. Kommt grundsätzlich auf das gewünschte Ergebnis an, z.T. auch auf die verwendeten Sounds. Bei selbstgebauten Synthsounds verwende ich meist immer mindestens eins von beidem im Rahmen meines Sounddesigns. Bei Drumsamples darauf achten, ob diese von sich aus bereits einen Effekt enthalten oder nicht. Ein Drumsample mit bereits vorhandenem Hall muss meist nicht nochmal einen separaten Hall enthalten.

  • -ich packe oft, außer auf Drums, nahezu auf alle Instrumenten-Kanäle ein Kathedralen-Reverb was wahrscheinlich
    nicht so gut ist!?

    jepp.

    -ich verfalle in alte Vorgehensmuster während dem Komponieren und fokussiere mich mehr auf den Songaufbau
    als das Mixing!?

    überprüfe erst im anschluss zu mischen. unter umständen ist oben deinerseits ein manko u.a. aufgrund des
    workflow.

  • Und die Bass/ Kick Frequenz-Einstellung ist wahrscheinlich auch ein großer Faktor, der den Sound vermiesen kann.

    Wichtig ist bei Bass und Kick, dass sich die tiefen Frequenzen nicht überlagen. Deshalb musst du die immer, in den Tiefen, cutten, sonst kommt es zu einem "Brei", der nicht sauber klingt.

  • Beispiel:

    Kick ist auf F2 getuned ( entspricht Fundamentalfrequenz bei 87Hz glaube ich), bedeutet für deinen Bass: Absenkung bei 87 Hz um der Kick Platz zu machen. Alternativ kannst du die Absenkung auch per Sidechain automatisieren, sprich die Frequenzabsenkung des Basses bei 87 Hz findet nur statt, wenn die Kick auch spielt. Siehe hierzu: Ducking

  • Kannst du mal ein Beispiel nennen wie du das cutten in deinem Projekt gemacht hast, welchen Bereich beim Bass und welchen bei der Kick?

    Mal ganz einfach und kurz erklärt, für das Genre Trance/ Psytrance: Man schneidet entweder bei der Kick oder beim Bass mehr der tiefen Frequenzen weg, um somit Platz zu schaffen. Das hört man sehr häufig beim Psytrance. Entweder man hat eine tieffrequente Kick, dann spielt der Bass deutlich im Frequenzband darüber. Gleiches funktioniert auch andersrum.

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