Hilfe zu Vocal-Recording - Mixing

  • Ich mach es Kurz:

    -Vocel natürlich hoch einsingen

    -Eq Höhen reinschrauben (Peakfilter oberhalb 7-8Khz) ...bis kurz vor'm zerren (in your face effect).. de-esser drauf bei 6Khz etwas absenken....lowcut bis etwa 125-200 -> soweit reindrehen bis sich der Klang ändert ..dann wieder stück zurück

    -Pitcher drauf ...schlechter algo aber ist ja nicht viel und sollte funktionieren (ansonsten autotune)

    - Reverb als send effect (logisch) und ein delay hinterher ... delay (ca. 3 steps ) ist relativ lang (klar) .. den reverb kannst du das decay ruhig auf 1-2 stebs stellen )

    „Über Musik zu reden ist wie über Architektur zu tanzen.“
    Frank Zappa, US-amerikanischer Komponist und Musiker

  • Ok ..Machen wir es genauer … alles fängt natürlich bei der Aufnahme an (ausgehend von Zuhause):


    Aufnahme:


    Zielführend ist zuhause den Raum bei der Aufnahme „komplett“ auszublenden.Am besten eignet sich dafür ein Zelt aus dicken Matratzen. Wir haben meist nur 2 zur Hand gehabt, also Keilförmig an die Wand gestellt und das Mikrofon in die (in den Raum ragende) Spitze gestellt. Ein bis Zwei Wolldecken über die Matratzen geworfen (als „Dach“) … auch als Sprecherkabine sehr gut geeignet



    Mikrofonposition:


    Bewerte erst einmal deine Stimme …

    - Ist sie Voluminös (bei Frauen zu 70-80% meist dünn)

    -Nasaler Sound ? (Einfach mal Nase zuhalten und sprechen= sehr Nasal)


    Zur Postion an sich.. :


    - Kapsel nie direkt besprechen

    - Richtest du das Mikrofon auf den Brustkorb gerichtet erhältst du mehr Bass (bass entsteht im Brustkorb)

    - Beim Übersprechen der Kasel auf die Nase gerichtet erhält man einen sehr nasalen Sound (kann gewünscht sein).

    - Meist unterspricht man die Kapsel aber und neigt das Mikrofon etwas in Richtung des Brustkorbes … wenig Nase /hohes Volumen

    - Sehr nah am Mikrofon Positionieren ..


    Richtcharakter :

    Am besten Niere ..Hyperniere ist ungeeignet da wir ja so wenig wie möglich „Matratze“ mit drauf haben wollen


    Aufnahme Vorbereitung:


    Vocals so gut es geht ANALOG Vorkomprimieren, damit man mit ausreichendem Pegel in die D/A-Wandlung geht (nicht erst in der DAW = „Sinnlos“ ) ..dabei sind die Werte human zu Halten .. in etwa Ratio 3:1-4:1 ..Attack ziemlich lang so 40-60ms ..Gain nur um den Reduktionswert Anheben! Realease 200ms


    Sänger laut singen lassen und Maximal einpegeln ..Danach Pegel etwas zurücknehmen (Erfahrungsgemäß sinkt man in den aufnahmen dann trotzdem etwas lauter ..auf keinen Fall ein Clipping akzeptieren!!!!)



    Zur Aufnahme:


    Bei der Aufnahme brauchst du auf jeden Fall einen Zweite/n Mann/Frau die/der ein gutes Verständnis für Musik hat .


    Zuerst solltest du alles in einem Ruck aufnehmen. Macht euch Notizen ..Betonung/Ausdruck Aussprache …. Dynamikverläufe ..Markiert euch das im Text ..wenn jetzt schon alles passt ="One Take Wonder"...aber das ist eher selten ..eigentlich nie ..


    Dann geht immer Vom Großen ins Kleine ..Sprich, dann die Strophe einsingen … wenn da was nicht passt nur den Absatz... bis hin zum Satz … immer mehr ins Detail gehen. Auch mal ganz andere Betonung verwenden ..Feeling Stimmung schaffen


    GANZ WICHTIG; Immer ein Stück mehr betonen /übertreiben als man sich selbst dabei wohl fühlt. Klappt immer gut ..der Mensch hat immer dabei Probleme aus sich herauszukommen.


    Dopplungen werden Selbstverständlich extra eingesungen ;-)



    Pro sound /technicken:


    Hast du ein sehr intimes Stück was „nah“ sein soll also gezielt Atemgeräusche enthalten soll. Dann nimm eine Flüsterspur auf. Warum? Wenn man flüstert kann man natürlich den Pegel anheben.. was dann dafür sorgt das die Differenz zwischen laut und leise (Dynamik) ..zwischen Sprache und atmen verringert wird und man sich die Atmer gut Kopieren und gezielt im schnitt einsetzten kann ..Bei Frauen empfehle ich das auch bei Tashmaetal Tracks oder Hardcore Rock . Warum? Macht einfach Spaß und lockert die Stimmung nach langen Aufnahmetag.


    Pro Technik ist auf jeden Fall ... wenn man Harte „T“ oder „P“ oder auch ein sehr ausgeprägtes „S“ oder „Sch“ hat … einfach diese Laute aus dem Text streichen und Ohne diese(!!!!) einsingen ..das fordert Übung und ist unter Erhaltung von Betonung und Ausdruck relativ schwer aber untergemischt ist es Natürlicher/homogener als Verwendung von De-essern oder ähnlichen.


    Auch das Kontrollierte/leichte entfernen von der Mikrofonkabsel bei auftreten solcher laute erfordert übung.


    Wen man hohe Dynamiken im Stück hat ,also schreien zum Beispiel ..dann auf jeden Fall weg von der Kabsel


    Schnitt von Voclals:


    -auf jeden Fall mit Kopfhörern schneiden! (der Abhöhraum verfälscht schnell Stille und macht sie unhörbar)


    -Fade in/fade Out beachten


    - Nie „Stille“ auf der Spur akzeptieren! Somit stille Passagen in der Spur mit einem Grundrauschen ( Z.B vom Anfang der Ausnahme Kopieren) ersetzten) ..über gute Kopfhörer bekommt man das sonst mit


    - Hier auf jeden Fall schon mit Melodyne „alles gerade ziehen“. Ist wirklich üblich geworden. Aber natürlich so genau wie Möglich einsingen ..je weniger Melodyne gerade rücken muss umso weniger hört man das ! Je genauer der Ton an der Tonart klebt, umso mehr fügt dieser auch im Mixing


    Mixing:


    -Bei sehr Vocallastiger Musik macht es Sinn nicht von tief nach Hoch zu mischen (also von BD ..zu SN über HH ..dann bass ..Lead und zum Schluss Vocal ) sondern von Vorne nach hinten zu mischen . Das Heißt die Vocal ist Vorne (in your Face)/ auf gleicher Höhe oder Kurz dahinter ist die Lead dahinter das Schlagzeug ..dann Bass /Banking /Pads usw


    Gehen wir Also vom Mixing von Vorne Nach Hinten aus.


    Zuerst leg ich Pauschal einen EQ und dann einen Kompressor auf die Vocals. Klar die Reihenfolge macht schon Unterschiede denn wenn ich jetzt Frequenzen anhebe/Absenke, verändert sich natürlich das verhalten des Kompressors.


    Zuerst stelle ich auch den Kompressor ein. Da ich Selbstverständlich in Subgruppen Arbeite und damit die Vocal durch mehrere Kompressoren schicke (Aufnahme->Einzelkanal/Subgruppe/Master) bekommt die Vocal hier wieder eine Humane Kompression .. wieder so was wie 4:1 Ratio .. usw.


    Komprimiert hab ich vorher , weil sich ja auch auch die Kompression das Verhältnis der Frequenzen ändert. So kann man das als Ausgangspunkt für den nächsten Schritt sehen. Dann teilt man nämlich das EQ'ing in zwei , man könnte auch sagen Drei Schritte auf...


    1.Säubern (Kopfhörer Auf )


    1.1Zuerst der Lowcut (nicht zu steil= hört man die Filterflanke ) den schiebe ich soweit Hoch biss ich eine Veränderung im Grundtonbereich höre und schiebe ihn dann wieder etwas zurück → Bassbereich säubern (!!)- das mach ich übrigens mit allen Instrumenten (außer Bassdrum)


    1.2.Knackt etwas ? Nebengeräusche ? Hier Mit einem Peakfilter (hoher Q-Faktor =“spitz“) auf die entsprechende Störung fahren und schmalbandig (auch spitz ) absenken .. man kann hier auch bei der Doppelten Frequenz der Störung nochmal einen Peakfilter ansetzten und absenken ..damit senkt man meist den Oberton ab und muss dadurch den Grundton der Störung nicht zu weit absenken


    1.3 De-sesser auf den kanal unter Umständen bei 5-7 Khz auch absenken wenn die Zischlaute („S“ ) zu straff sind


    2.Vocal Nach Vorne bringen

    Das heißt Höhen Oberhalb 6khz Hart Reinschrauben (bis es fast „Zischt“) der Pegel sollte natürlich weit oben sein aber nicht Clippen. Hier auch nochmal den Kompressor im Blick haben.


    3.Vocal charakterisieren

    was Heißt das ..Man sollte so ein Paar Frequenzen im Kopf haben :


    200 Hz -800Hz -“Warme“ ..etwas anheben

    800 Hz -falls doch Nasaler Sound - absenken

    1 – 2 kHz Härte der stimme - etwas absenken =“weicher“

    3Khz (+/- 1Khz) findest du die Verständlichkeit der Stimme

    den Grundtonbereich kannst du noch etwas mehr beschneiden wenn die Vocal sich zu sehr abhebt 150-250hz

    6Khz hast du halt die „S“ Laute


    Ps: Absenken =immer schmalbandig

    Anheben =breit breitbandig


    Effektierung von Vocals:


    Auch das mach hier hier schon. Damit der Gesamteindruck gewahrt bleibt .


    Man könnte hier über sendeffekte .. Flanger, Phaser, Delay, Reverb, auch Vocoder (als Send interessant)


    Picher , Vocoder und co natürlich auch als Insert


    Ich möchte hier aber nur auf die Standards eingehen. Reverb und Delay's als sendefffekte.


    Im Groben und Ganzen nehme ich meist 3 Reverbs pro Track. Da Reverbs+Delay oder nur Reverb auf einem Sendkanal als eigenständiger Kanal/Instrument betrachtet werden sollte (es Brauch platz im Mix ..hat ein eigenes Frequenzspektrum/Hüllkurven/Frequenzverläufe) sind diese 3 Reverbs sehr ähnlich eingestellt und enthalten untereinander nur zweckgebundene unterscheide. Das Heißt:


    Reverb1: relativ großer Raum für die Instrumente . Ich nenne ihn mal „Haupthall“, weil er den den Raumeindruck des gesamten Stückes definiert


    Reverb 2: Für Drums .. im Regelfall sind die „Räume für Drums“ kleiner als die für Instrumente und Vocals ..somit wähle ich einen kleineren Raum (size) und eine kürze Decay. Diese Parameter sind aber Sinnvoll zum Haupthall „gekürzt“... also 50% kleiner zum Haupthall“


    Reverb 3: einspricht genau Reverb1 allerdings mit 1-2 steps Del … damit die Vocal nicht in den Raum rutscht und der „In your face“ Charakter erhalten bleibt


    Alles im allen haben die 3 Reverbs soviel miteinander Zutun das sie sich im Mix gut fügen und den gesamten Raumeindruck nicht zerstören

    So nun genug geschrieben (den rest nur kurz angeschnitten)



    Dann kann man anfangen die Bassdrum einzumischen ..dann Snar ..usw. dabei orientiert man sich halt immer an der vocal ..passt sie natürlich immer wieder an … durch das man halt in die Tiefe mischt wird sich im Ergebnis auch mehr Focus auf die Vocal legen



    Hoffe war was interessantes dabei .. Grüße

    „Über Musik zu reden ist wie über Architektur zu tanzen.“
    Frank Zappa, US-amerikanischer Komponist und Musiker



  • Zu der Matratzen-Geschichte. Habe das auf Instagram auch bei Künstlern gesehn und dazu ein paar Storys gehört.

    Weiter unten soll die Matratze anders klingen als weiter oben, also einfach mehrere Positionen ausprobieren. Steht aber auf Insta meißtens auch senkrecht. Musst halt aufpassen bei der Verwendung von 2 Matratzen auf die "Zwischenräume". Solltest auf jeden Fall mehrere Positionen ausprobieren, was am besten klingt.


    Mikrofon werde ich mal auf Brustkorbhöhe einstellen, habe es bisher auf Mundhöhe eingestellt und war nicht zufrieden. Dachte es liegt am Mikrofon in Verbindung mit der Stimmlage. Danke dafür :)



    Keine Stille aber Grundrauschen reinkopieren??? Was hat das für einen Sinn und Zweck?!?

  • -ganz kurz ..Muss arbeiten


    -Beim mikrofon auf den Brustkorb-> darauf achten das du das mic Untersprichst ..also über der Nase halten ..sodass du nicht mit der nase in die Kabsel atmest


    -zum Rauschen ...mann nimmt das Grundrauschen im Songkontext nicht mit -> siehe Verdeckungsseffekt (lässt man einen sinus in einem weißen Rauschen verschwinden (pegel absenken) nimmt man diesen noch bis -30dB(spl) gegenüber dem rauschen als eigenen ton war. Wenn nun das Grundrauschen einfach weg nimmst dann kommt sofort das gefühl auf "da fehlt doch was" (über kopfhörer" ..obwohl das grundrauschen sehr leise ist ..so ergänzt es sich doch im gesammteindruck ...und wenn es einfach weg ist fällt das auf ... Kannst natürlich tricksen und wenn die lead spielt stumschalten ... aber mitten zwischen zwei absätzen ..nicht gut hört man ;-)! muss los cya

    „Über Musik zu reden ist wie über Architektur zu tanzen.“
    Frank Zappa, US-amerikanischer Komponist und Musiker

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