Frage zu Definition von Step, Bar, Beat, Arrangement

  • Hallo Leute,


    hätte da nochmal die ein oder andere ''Anfänger-Frage''.


    Was ich z.B nicht genau verstehe ist, wie man die Takt-Rhythmen und Beats in FL definiert.


    Was genau ist z.B ein 3/8 oder 5/6 Takt? Finde dazu nur Videos, wo es anhand von Noten erklärt wird, welche ich aber nicht lesen kann. Finde keine Videos, wo es innerhalb einer DAW erklärt wird. Kann man das überhaupt so pauschal sagen oder in der Piano Roll einzeichnen? Auch bei 1/4, 2/4, 4/4 weiß ich es nicht 100%ig.


    Auch bei Beats bin ich mir nicht ganz sicher. Eine Bar besteht in FL ja aus 16 Steps. Also Quasi Vier Kästchen mit jeweils 4 Steps. Wäre hier jetzt jeder einzelne Step ein Beat bzw. Takt? Also hat eine Bar 16 Beats, oder rechnet man mit den Kästchen? Oder hat das damit gar nichts zu tun? Denn die Anzahl ändert sich ja nicht, egal ob ich nun 90bpm oder 140bpm eingestellt habe.




    Des weiteren hätte ich nochmal ne Frage bzgl. des Arrangements. Habe es bis jetzt immer so gemacht, dass ich alles erstmal in ein Pattern packe und zum Schluss ''Split by Channel'' wähle. Nun möchte ich meine Drums aber doch nochmal größtenteils abändern. Gibt es eine Möglichkeit, ''Split by Channel'' wieder Rückgängig zu machen, sodass ich wieder alles in einem Pattern habe? Um die Drums vernünftig zu setzten, muss ich ja im Idealfall alles gleichzeitig hören und nicht nur vereinzelt.



    LG

  • Hi LikeWhateva,


    Eine Bar ist nicht zwingend 4 Beats mit 4 Steps lang. Das kannst du in den Project Settings einstellen.


    Leider lässt sich in FL immer noch nicht zwischen 3/4 und 4/4 Takt im Song selber wechseln. Da musst du dann ein wenig trixen damit du dein brauchbares Grid bekommst. Auf 12tel einstellen zum Beispiel.


    Für die Drums würde ich einen neuen Thread aufmachen. Sammeltrheads wo alles gefragt wird sind problematisch.


    LG Tiles

  • Im Channel Rack (mit der Projekt Einstellung 4/4) gilt:


    1 Bar = 1 Takt

    1 Beat = 1/4 Takt

    1 Step = 1/16 Takt


    Um innerhalb des Projektes das Taktmass zu ändern, lassen sich in

    der PianoRoll und in der Playlist Time Signature Marker setzen.

    Hierfür einfach mit Alt+T einen Marker setzen und per rechtsklick auf den Marker

    "Time Signature" sowie bsp. 3/4 wählen.


    https://www.image-line.com/fl-…songsettings_settings.htm



    Für "split by channel" kannst Du das Pattern zuerst clonen, bevor Du die Channel splittest.

    So hast Du immer eine Kopie parat um Änderungen nach zu vollziehen.

  • Moin,


    Danke für eure hilfreichen Beiträge. Ein paar Fragen dazu habe ich aber trotzdem noch:


    Wäre das jetzt also quasi ein 5/6 Takt, was du da eingezeichnet hast? Tiles


    @Phil aber ist ein Takt und ein Beat nicht dasselbe? Demnach wäre deiner Beschreibung nach also:


    eine Bar = ein Beat


    Ich dachte, dass ein Viertel hier quasi das ist, was ich als ''ein Kästchen'' betitelt habe? Dann hätte in diesem Fall aber eine Bar 4 Beats. Oder ist es ein Viertel von dem ''Kästchen''? Denn ein ''Kästchen'' hat ja - in den Presets zumindest, auch 4 Steps. Darum verwirrt mich das grade etwas.

  • @Phil aber ist ein Takt und ein Beat nicht dasselbe? Demnach wäre deiner Beschreibung nach also:


    eine Bar = ein Beat


    Ich dachte, dass ein Viertel hier quasi das ist, was ich als ''ein Kästchen'' betitelt habe? Dann hätte in diesem Fall aber eine Bar 4 Beats. Oder ist es ein Viertel von dem ''Kästchen''? Denn ein ''Kästchen'' hat ja - in den Presets zumindest, auch 4 Steps. Darum verwirrt mich das grade etwas.

    Das ist eigentlich ganz einfach raus zu finden, wenn man (4/4) im Channel Rack rechnet:

    Es sind 16 Steps zu sehen, die einen Takt bilden.

    Die Beats, also Viertel sind sogar farblich unterteilt, dann folgen 1/8, dann würde also folgen: 1/16 (wenn jeder Step gesetzt ist).


    Ebenso in der PianoRoll:


    Rechtsklick auf das Magnet und Bar ausgewählt ergibt eine Note in der Läge

    eines Taktes.

    Wieder rechtsklick auf das Magnet und Beat ausgewählt ergibt eine Notenlänge einer

    Viertel Note.....


    In der Playlist einen Loop laden:

    Über das Clipmenü Chop > Time Based > Bar

    zerlegt diesn 2 Takter in zwei 1 Takter

    wählt man Beat kommen 1/4 Chops dabei heraus

    Wählt man chop in half beats (1/2 beat) erhält man Achtel.


    Das Grid in der PianoRoll und Playlist lassen sich ebenfalls auf Bar oder Beat einstellen:


    Hoffe das hilft ein wenig.

  • Also für einen 4/4 Takt gilt das, was Phil oben bereits gesagt hat.

    Bei den Taktangaben gilt soweit ich weiß folgendes:

    Zähler (die 1. Zahl) entspricht der Anzahl der Grundschläge pro Takt. Bei nem 4/4 Takt eben 4 Schläge (Beats), bei nem 3/4 Takt 3, bei nem 5/6 Takt wären es 5 und so weiter.

    Der Nenner (2. Zahl) gibt den Grundwert deen Notenwert der Grundschläge an. Beim 4/4 Takt ist jeder Schlag also eine Viertelnote, beim 3/4 Takt ebenso, beim 5/6 Takt wäre der Notenwert eben ein sechstel und nicht ein Viertel.


    Hoffe, dass du damit bisschen was anfangen kannst. Ansonsten emphiehlt sich ggf. ein Blick in die Musiktheorie dahinter, denke da findet man hinreichend gute Erklärungen im Netz. Falls ich was falsches geschrieben haben sollte gerne korriegen.


    Cheers,

    Calli

  • Wäre das jetzt also quasi ein 5/6 Takt, was du da eingezeichnet hast?

    Jein. Ich wäre hier etwas vorsichtiger, da das schnell super komplex werden kann, wenn du es theoretisch verstehen möchtest. Dieses vermeintliche 5/6 Taktmaß würde ich eher als 5/4 verstehen, wobei die Unterteilungen jeder Viertel als Sextole oder zwei Triolen (Video für 4/6 Takt) zu betrachten sein könnte. Alternativ gäbe es sonst noch die Sache mit den irrationalen Taktmaßen (habe nur auf die Schnelle einen englischen Artikel gefunden ... und ist auch eher für die super Interessierten hier gedacht, hehe).


    Du musst wissen, dass herkömmlicher Weise Taktmaße im Nenner mit einer Zweierpotenz angegeben werden. Das macht es, zumindest meiner Erfahrung nach, weitaus einfacher das Metrum eines Stücks zu verstehen. D.h. 5/6 hat die 6 im Nenner. Das ist keine Zweierpotenz. 4 oder 8 wäre "okay" (Anmerkung: richtig und falsch oder okay und nicht okay ist hier bitte vorsichtig zu verstehen, da es meiner Meinung nach nicht wirklich richtig und falsch in der Kunst gibt ... nur herkömmlich oder nicht ... oder ggf. auch "funktionierend" oder "eher weniger gut funkiontierend" .. sowas halt). (-;


    Um die Verbindung zwischen herkömmlicher Musiktheorie und den Einstellungen aus FL zu verstehen, könntest du dir erst einmal die Begrifflichkeiten vor Augen führen:


    Bar ist übersetzt ins Deutsche "Takt". Es handelt sich also um einen Takt. Beat hingegen würde ich mit Taktschlag übersetzen. Das ist dann eine Unterteilung eines Taktes in X Schläge (die z.B. in der Regel auch ein Metronom klickt). Step hingegen ist noch einmal die Unterteilung eines Taktschlags in FL. Das findet an sich nicht wirklich statt in der Musiknotation / von der theoretischen Betrachtung aus. Also nicht, wenn du Musik eher einfach betrachten möchtest und keinen Gedankenspagat machen möchtest.


    Das bedeutet wiederum, dass hier eher irreführend ist, dass du in FL Beats und Steps einstellen kannst, hingegen bei herkömmlicher Musiknotation eigentlich nur die Anzahl der Taktschläge im Zähler und die Notenlänge im Nenner (Reflexion: Zweierpotenz! Es gibt herkömmlicher Weise z.B. auch keine 6tel Noten; das wäre dann eher in Richtung Sextole oder so).


    Ich schreibe absichtlich durchweg "herkömmlich", da ich mich eher vorsichtig ausdrücken möchte. In der Strömung der Neuen Musik wurde die Musik ja schon mehrfach auf den Kopf gestellt und damit gezeigt, dass herkömmliche Notation allgemein nicht das Maß aller Dinge ist und man z.B. statt Noten auch einfach mal Striche und Grafiken nutzen könnte, komplett auf Taktmaß verzichten kann oder sowieso nur mit Geräuschen Musik macht etc. pp.


    Meine Empfehlung:

    Mach dir einfach mal Gedanken, wie man Musik insgesamt strukturieren kann; rein logisch. Neben Tonhöhe gibt es die zeitliche Komponente: Rhythmus. Während du Tonhöhe etc. in Form von Tonleitern und so etwas "einordnen" kannst, tust du das auf der zeitlichen Ebene mit Rhythmus. Und das passiert in der Regel mit einfachen und meist recht gleichförmigen Zeitabschnitten. Du könntest das rein logisch betrachtet z.B. so sehen:


    Musikstück > Form-Abschnitte (ob Refrain oder Strophe oder auch Reprise oder sonst was) > Takt > Taktschläge


    Dein Anliegen befindet sich also bei Takt > Taktschlag. Takt hingegen ist meistens binär oder ternär. D.h. du hast meistens eine Anzahl an Taktschlägen die durch 2 (binär) oder durch 3 (ternär) teilbar ist. Richtig interessant sind natürlich auch Taktmaße, die nur durch 5, 7, 9, etc. zu teilen sind! Aber das ist - würde ich mal behaupten wollen - beim Großteil der bekannten Musik eher seltener.


    So ein Takt hat nun also z.B. 3 oder 4 Schläge (Taktschläge), die das Metrum ausmachen. Das widerum ist erst einmal wie eine Art Puls zu betrachten. Das finde ich meistens primär wichtiger als zu entscheiden oder zu überlegen, wie so ein Pulsschlag wiederum aufgeteilt sein könnte (in FL dann z.B. Step).


    Um etwas zu verwirren: ein 9/8 Takt wäre für mich eher ternär und hätte an sich auch nur wie ein 3/4 Takt drei Pulsschläge; nur irgendwie als sei jede Viertel des 3/4 Takts in Triolen umgesetzt: 3x3=9.


    Noch interessant zu wissen, warum es überhaupt so Dinge wie 2/4 und 4/4 gibt, wo man doch sagen könnte: "Ja mit 2/4 kann man doch nur sagen, dass man doppelt so viele Takte komponiert hat, oder nicht?". :D ... jein: es geht hier um die Schwerpunkte des Takts. Ein 4/4 Takt hat 4 Schläge, aber nur einen betonten, dann einen weniger betonten, dann noch zwei weniger betonte und zwar meist in etwa so: 1. betontester, 2. wenig betont, 3. etwas mehr betont aber weniger als 1 und 4. weniger betont. 2/4 Takt hingegen hat entsprechend nur 1. betont, 2. weniger betont und ist somit noch "glatter" und auch irgendwie "flotter" anmutend als 4/4.


    Das kann aber schnell eine sehr detaillierte Nuance werden, die du beim Produzieren selten bis gar nicht brauchen wirst. Ist eventuell mal interessant das gehört zu haben, aber ich bin nach wie vor der Überzeugung, dass man Musik in erster Linier mit dem Gehör und aus dem Gefühl heraus macht. (-;

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