Einstellung von Audioqualität - Primäre Soundkarte

  • Guten Abend liebes Forum,

    folgende Sachlage:


    Ich höre und mache meine Musik über meine primäre Soundkarte mit der Windows-Audioerweiterung "Bassverstärkung" (75Hz, 9db). Wenn ich meine Tracks rendere, sind die ja natürlich ohne Bass-Boost.. Ich würde aber gerne meine Musik mit dem gleichen Bassverstärkungs-Effekt versehen. Hab auch schon vieles ausprobiert (Bass-Boost als Plugin über den Master / nachträgliche Verstärkung vom Bass über den Equalizer in Audacity) aber nichts davon brachte das gewünschte Resultat, es hörte sich immer anders & schlechter an :(

    Dann kam ich auf die Idee, meine Tracks einfach mit der 75Hz/9db Bassverstärkung aufzunehmen und siehe da - es klappt, und hört sich genauso gut an, wie es soll! Aber dann kam mir die Frage:


    In welcher Qualität (Bitrate, Bittiefe, Hz) nimmt Edison/Audacity den internen Sound auf bzw. wie kann ich meine Musik in höchster Qualität über meine Soundkarte aufnehmen?


    Geht dadurch an Qualität verloren? Und wenn ja, kann ich das irgendwie/irgendwo einstellen, in welcher Quali aufgenommen werden soll??


    Ich würde mich wirklich über Antworten freuen :-)

    Grüße!

  • Hey, zunächst mal zur Frage:


    In welcher Qualität (Bitrate, Bittiefe, Hz) nimmt Edison/Audacity den internen Sound auf

    In der Regel in der Qualität, in der du es eingestellt hast.


    Bei Audacity kannst du unten links die Samplerate einstellen. Die Bit-Tiefe ist bei der Aufnahme, glaube ich zumindest, immer erst einmal 32-bit float.


    Bei Edison ist die Samplerate die des Projekts (also bei der nicht-Standalone zumindest ... Standalone kannst du das sicherlich auch einstellen). Die Bit-Tiefe stellt es bei der Aufnahme auch auf 32-bit float. Kannst du beides nach der Aufnahme mit Rechtklick auf die jeweiligen Zahlen ändern.



    Geht dadurch an Qualität verloren?

    Nur wenn du beispielsweise Samples abspielst, die z.B. 96 kHz haben, dein Projekt aber auf 48 kHz gestellt ist und du das dann aufnimmst. Dann geht theoretisch betrachtet etwas verloren. Da würde ich dann temporär z.B. die Samplerate des Projekts umstellen, eh du aufnimmst. Bit-Tiefe scheint ja sowieso immer höchste zu sein während der Aufnahme.



    Und jetzt noch etwas. Dabei eins vorweg: jeder darf gerne seinen Workflow haben. Ich schreibe es trotzdem, falls du da ggf. noch zu unerfahren sein solltest:


    mit der Windows-Audioerweiterung "Bassverstärkung" (75Hz, 9db)

    1. Ich würde für's Produzieren stets ASIO Treiber nutzen, damit du keine Latenz hast und ggf. gewisse Dinge performanter ablaufen.

    2. Du veränderst hier mit der Windows-Einstellung deine Abhörsituation. D.h. du verfälschst etwas grundlegendes. Wenn du mit so einer Verfälschung abmischst, wird das Ergebnis sich auf allen anderen Geräten, die nicht die gleiche Einstellung haben, falsch anhören! Aus diesem Grund ist es ratsam seine Abhörsituation möglichst unverfälscht zu gestalten. D.h. im System möglichst keine Effekte und EQs zwischenschalten und die Hardware-Abhöre sollte letztendilch auch möglichst linear fungieren.


    Wenn du mehr Bass in deinem Klang brauchst, schalte alles linear und regel das im Mix, damit es auch überall sonst so klingt, wie du es dir vorstellst und nicht nur auf deinem speziell eingestellten System.


    Viel Erfolg weiterhin!

  • Vielen Dank für deine Antwort, hat mir viele meiner Fragen dazu beantwortet! :)


    Und noch was..

    Welche Vorteile genau hat man mit dem ASIO Treiber? Also wenn ich jetzt über meine Soundkarte mit dem Bass Boost meine Musik höre und dann auch aufnehme, dann ist ja der selbe Effekt im Endprodukt zu hören. Also ich höre zumindest kaum Unterschied zwischen dem Original und der Aufnahme.. Wie kann das dann sein, dass es sich auf anderen Geräten möglicherweise verfälscht anhört?

    Liebe Grüße!

  • Welche Vorteile genau hat man mit dem ASIO Treiber?

    Wie bereits geschrieben: dient dazu, dass du keine Latenz beim Abspielen des Audios hast; bzw. weniger Latenz. Was da technisch konkret abläuft, kann dir sicherlich jemand anderes hier sagen; oder das Internet. Praktisches Beispiel aus meiner Erfahrung: ich spiele meine Stimmen stets live mit dem Keyboard ein. Damit ich dabei im Takt sein kann und nicht die Note stark verzögert kommt (ich sie also möglichst live zum gerade Abgespielten höre), brauche ich eine geringe Latenz. Entsprechend kann man dann noch die Buffer-Size ändern, um die Latenz zu minimieren, jedoch die CPU Last zu erhöhen; oder umgekehrt - je nach Bedarf und System.


    Also wenn ich jetzt über meine Soundkarte mit dem Bass Boost meine Musik höre und dann auch aufnehme, dann ist ja der selbe Effekt im Endprodukt zu hören.

    Ich weiß nicht, was du jetzt hierbei mit "aufnehmen" meinst. Aber hier meine Gedanken dazu:


    1. Wenn du beim Aufnehmen den Bass Boost integriert bekommst, müsstest du beim Abspielen danach doch doppelten Bass Boost haben, oder nicht?

    2. Wenn wirklich der Bass Boost mit in die Aufnahme integriert wird, arbeitest du in dem Fall sozusagen "destruktiv". D.h. dass dein Ausgangsmaterial, das aufgenommen wird sozusagen mit Effekt aufgenommen wird und technisch gesehen nicht mehr das Original ist. In der Regel bearbeitest du den Klang, wie du ihn haben möchtest, besser "non-destruktiv" beim Mixen. Das bedeutet: du hast z.B. in FL Studio einen EQ drauf und regelst den Bass so, wie du ihn haben möchtest. Wenn dir später dann aber etwas doch nicht so ganz passt, kannst du es nachträglich noch einmal neu bearbeiten und ändern. Geht mit einem "Bass Boost, der schon in der Aufnahme drin ist" nicht.

    3. Hast du eine Produktion von dir mal auf anderen Geräten angehört, um zu vergleichen, ob es dort genau so klingt, wie du es dir vorstellst? Z.B. über Kopfhörer über ein anderes System (ohne Bass Boost), im Auto, auf dem Küchenradio, einer Anlage, deinem Handy, etc.!?

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