qonix - Savior (Epic Heroic Orchestral)

  • Edit:

    Mir fällt auf, dass ich ausschließlich Vorschläge und Anmerkungen im Sinne einer konstruktiven Kritik geliefert habe. Lass dich bitte auf keinen Fall davon demotivieren! Habe irgendwie total pragmatisch gedacht und gehandelt und sämtliches "positive Feedback" vergessen. Durchweg funktioniert vieles aus deinem Stück durchaus! Das kann sich also schon hören lassen. (;


    Edit Ende.



    Es startet schon mal sehr interessant.



    Ab 0:20 min:

    Hier ist das rhythmische Feeling plötzlich ein anderes. Davor ist es ternär und plötzlich ist es binär. Das hat mich erst einmal etwas raus gebracht. Würde hier versuchen das rhythmische Feeling konsistent zu halten oder sehr offensichtlich mit Erwartungen zu spielen und diese zu brechen.


    Dazu kommt, dass mir hier Blech, Streicher und diese Percussion seltsam abgemischt sind. Die Streicher klingen sehr weit vorne und das Blech sehr knarrzig und doch sehr leise hinten. Das Percussion-Instrument klackert ziemlich trocken so vor sich hin. Ggf. könnte man versuchen Blech etwas lauter zu machen und lieber die Dynamik wegnehmen (sodass es weniger knarrzt), Streicher einen kleinen Tuck mehr Raumanteil geben und Percussion auch etwas mehr Raumanteil. Dabei müssen dieses Percussion-Instrument allerdings gar nicht so weit hinten im Raum sein - ich finde es schon ganz nice, wenn es auch mal unverhältnismäßig trocken und "vorne" wirkt. Also ggf. ganz einfach nochmal etwas mit "Positionierung im Raum" spielen.


    Kompositorisch nutzt du hier klassisch drei Akkorde die in großen Sekunden abwärts gehen. Das gleicht dem gewohnten Klang und ist bekannt, keine Frage, aber ggf. kann man sich hier noch mehr trauen. Du könntest mal versuchen Akkorde mit Zusätzen zu ergänzen oder ggf. sogar komplett zu substituieren (also mit anderne Akkorden ersetzen). Momentan ist hier im Stück z.B. g#m, g#m, F#, E und das wiederholt sich. Mit Akkordzusätzen und alteriert könnte es sowas geben: g#m, g#m9, F#sus4-3, E E9, g#m, g#m7, F#/A#, c#m, ... Also das ist jetzt sehr viel geändert - ich wollte nur einige Beispiele kompakt zusammen packen. Es soll natürlich nicht immer zu viel variieren - natürlich möchte man sicherlich auch mal, dass es absichtlich "monoton" bleibt, gar keine Frage. Aber irgendwo kann man immer einen kleinen Tuck variieren, um ein interessanteres Hörerlebnis zu gestalten, denke ich.


    Ein weiterer Punkt ist die Stimmenführung: da gehen irgendwie alle Stimmen immer in die gleiche Richtung, was es zusätzlich etwas uninteressant gestaltet. Informiere dich mal über Gegenbewegung und Kontrapunkt. Grob zusammen gefasst: du kannst etwas viel angenehmer für den Zuhörer gestalten, wenn du Stimmen gegeneinander laufen lässt. Z.B. geht der Bass bei dir runter: g#, g#, F#, E. Und du könntest dabei eine obere Stimme g#, b, c#, d# laufen lassen (dann hättest du von den Akkorden her g#m, g#m9, F#, EMaj7). So etwas kann unglaublich viel bewirken - so meine Erfahrung. Auch wenn meine Beispiele jetzt hier eher plump sind. Ist schon spät. (;



    Ab 1:00 min:

    Hier kommt plötzlich wieder ein Wechsel des rhythmischen Feelings. Fühlt sich für mich "off" an.


    Das Klavier an der Stelle klingt auch etwas sehr raumlos. Das würde ich versuchen auch noch besser mit Hall zu positionieren und in den Raum der anderen Instrumente zu packen.



    Ab 1:38 min:

    Dieser "Drop" kommt sehr plötzlich und "plump", wie ich finde. Du könntest mit den vorhandenen Instrumenten (oder noch weiteren, die dann hinzu kommen) ein sehr kurzes Crescdeno einarbeiten, um dem Drop noch mehr Gewicht zu verleihen. Denn momentan ist es irgendwie so, dass einfach nur z.B. die Streicher und das Klavier aufhören zu spielen. Einfach so. Wirkt etwas unausgearbeitet auf mich.



    Ab 1:41 min:

    Dieser neue Klimax-Teil wirkt auch etwas unausgeglichen auf mich. Hier wieder die Sache mit der Balance von Streichern und Blech: Blechbläser sind so unvorstellbar laut gegenüber Streichern! Selbst eine einzige Tuba kann mehrere Streicher in Grund und Boden spielen (eigene relativ schmerzliche Erfahrung bei einem Konzert von mir :D ). Mit so einem Wissen, würde ich immer versuchen darauf zu achten, dass das Blech nicht zu "unrealistisch" leise hinter den Streichern hockt. Wenn du es leiser haben möchtest, nutze die (hoffentlich vorhandenen) Dynamiken deiner Klangerzeugung und komponiere das Blech leiser. Wobei bei der hier genannten Stelle könnte das Blech eher lauter und knarrziger sein; ggf. ist das hier das "MIssverhältnis", das ich hier für mich höre.


    Ab 200 Hz abwärts wummert es eher diffus vor sich her. Es klingt auch insgesamt so, dass hier kein tiefes Instrument (Kontrabass? Tuba?) konkret vorhanden oder zumindest nicht klar hörbar ist. Hier würde ich mir zumindest irgendwie tonal mehr Fundament wünschen, statt das Frequenzspektrum nur von den Percussion füllen zu lassen.


    Die Percussion klingen übrigens auch hier etwas trocken. Mit Hall positioniert? Wenn ja, dann ruhig noch mehr Hallanteil probieren. Ggf. können die auch insgesamt noch einen kleinen Tuck leiser gegenüber dem Rest.



    Ab 2:00 min:

    Hier kommt ein Chor dazu. So im Einheitsbrei klingt das ok, aber bei 2:20 min fällt auf, dass der im Nirvana singt. Hat der überhaupt Hall? :D ... also bei so einem Genre ist das Abmischen und "Positionieren" mit einem Hall, meiner Erfahrung nach, enorm wichtig und entscheidend!



    Ab 2:22 min:

    Diese Schläge zum Schluss wirken auch sehr unausgeglichen und dünn auf mich, weil: hier fehlen auf jeden Fall sämtliche tiefe Instrumente, richtig? Ich höre hier spontan nur hohe Streicher, Frauen-Chor und Percussion. Die armen Kontrabässe, Celli, arme Tuba, Euhponien, Bass Posaune, Hörner, etc. Die würden sicherlich so gerne diese Endnoten mit reinbrettern wollen!



    Ab 2:25 min:

    Der Braaams zum Schluss ... naja. Kann man machen, ist letztendlich ja irgendwie mittlerweile Zimmer-Klischee, das nicht auszurotten geht, wie es scheint. :D ... ich hätte hier ggf. einfach nur einen dumpfen Schlag probiert. Oder noch besser: nichts. Einfach nur die letzte Note vom Hall ausklingen lassen.



    Viel Spaß mit dem Feedback. Vielleicht bringt dir (oder auch anderen Mitlesenden hier?) das eine oder andere ja etwas.

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