KI or not KI

  • Tja... es hat mich gefreut, Euch kennengelernt zu haben...=O=O8o8o:wav::P:P


    Spaß beiseite, , aber es geht tatsächlich immer mehr Richtung VOLLAUTOMATISIERTES SONGMACHEN!! =O=O=O=O=O


    Google veröffentlicht KI-Musiktool MusicLM

    MusicLM erstellt mit Hilfe künstlicher Intelligenz Musik – Nutzer müssen diese nur beschreiben. Google hat das Tool jetzt freigegeben.



    https://www.golem.de/news/kuen…-musiclm-2305-174156.html



    Da ich meine Mucke hobbymäßig mache, betrifft mich das eher weniger... aber alle, die damit Kohle machen... ajajaj... dunkle Zeiten... =O=O

    Welche Labels werden noch echte Menschen nehmen, wenns AI gibt??? =O


    Grundsätzlich stelle ich mir immer wieder die Frage: wo fängt das eigene Schaffen an? Ist die Nutzung von zB. Drumsamples schon keine Eigenkreation?

    Wenn das jemand mit "Doch, doch" antwortet, nun das andere Extrem:

    Ist es DEINE MUSIK, wenn Du es wie im Link einfach nur beschreibst??? =O=O=O

  • Witzig, wie ein Blogpost von mir von November 2022 mittlerweile immer aktueller zu werden scheint, hehe. Bei Interesse, hier meine Gedanken zu KI und mein Job. Und in diesem Forumspost noch einmal konkret auf die Aussagen hier eingegangen:


    aber alle, die damit Kohle machen... ajajaj... dunkle Zeiten...

    Kommt drauf an, wie konservativ man ist, denke ich. Ich bin da eher offen für Neues und bin super gespannt, was da noch so alles auf uns zukommt. Und ich als Berufsmusiker empfange KI eigentlich eher mit offenen Armen. Denn letztendlich wird sie im Optimalfall die langweiligen repetitiven Aufgaben abnehmen, sodass man sich noch viel mehr auf die kreative Arbeit konzentrieren kann.


    Und wer sich jetzt fragt "Ja, aber wenn man nur noch einen Text eingeben muss und direkt alles perfekt gerendert bekommt - wo ist da die Kreativität?", demjenigen würde ich momentan noch entgegnen: beim Prompten, ggf. beim Anlernen eigener Models, beim Kombinieren gerenderter Abschnitte, etc. Da gibt es immer noch einige Möglichkeiten; auch in Hinblick auf einen Job (oder er wird sich zwangsweise wandeln und heutige Komponisten werden zunehmend Programmierer?). Ich kenne mich zumindest als Fachmann im Bereich Musik durch meine langjährige Erfahrung immer noch besser mit Musik aus als meine Kunden. D.h. letztendlich agiere ich notfalls wenigstens als Schnittstelle zwischen Kunde und Maschine, weil ich womöglich gezieltere Begriffe einsetzen könnte.


    Aber letztendlich finde ich sowieso nicht, dass der wirtschaftliche Wert von Musik überwiegt (anderer Blogpost von mir). Warum macht man, unabhängig von wirtschaftlichen Interessen, denn sonst Musik? Du aus Hobby. Warum? Vermutlich weil es dir Spaß macht? Vielleicht, weil du dich mit anderen dabei verbindest und sozial interagierst? Das sind Dinge, die wird uns die KI nicht so schnell nehmen. Musik machen könnte außerdem ja auch mit der KI zusammen Spaß machen (Stichwort Computerspiel).



    Welche Labels werden noch echte Menschen nehmen, wenns AI gibt???

    Vielleicht werden die nur noch selbst KI bedienen und die Streamingdienste damit überfluten. Welches Label klug ist, implementiert lieber jetzt schon einen eigenen Streamingdienst, der den User direkt den Prompt für eine Playlist schreiben lässt ... nicht anders stelle ich mir die Zukunft vor. Eigentlich fast wie das Holodeck von Star Trek - vom Prinzip her. :D



    wo fängt das eigene Schaffen an? Ist die Nutzung von zB. Drumsamples schon keine Eigenkreation?

    Meine Ansicht dazu ist, dass man als Künstler ohnehin sein Leben lang nur Muster lernt und diese bewusst oder zumeist unterbewusst reproduziert. Wenn ich jetzt eine Melodie schreibe und eine Akkordfolge dazu, ist die Wahrscheinlichkeit ziemlich hoch, dass das Resultat wenigstens irgendwie an irgendetwas, das es bereits mal gab, erinnern könnte. Verwende ich hingegen Samples, ob nun als Instrument-Library oder ganze Phrasen wie z.B. Drumloops etc., passiert das Reproduzieren mit Hilfe von Mustern nur auf einer anderen Ebene - da sind dann die musikalischen Elemente schon fertig. Dennoch kombiniert, bzw. komponiert man ja irgendwie. Es ist also mitunter ggf. nur eine Frage, was konkret du als Eigenkreation definieren möchtest. Den Track, der einen fertigen Drumloop nutzt? Den produzierten Drumloop selbst? Oder sogar die Noten und die Idee, durch die du den Loop selbst produziert hast? Ggf. hast du sogar das Ding selbst mit einem echten Schlagzeug aufgenommen und obendrein auch noch selbst eingespielt? Hast du etwa auch noch das Schlagzeug selbst zusammengestellt? Oder sogar selbst das Schlagzeug gebaut? Hast du dafür die Materialien abgebaut? Wer weiß, wie weit diese Fragestellung noch weitergehen könnte, hehe. Aber klar, ab einen gewissen Punkt wird es schon abstrus.


    TL;DR: für mich ist es eine Frage, was konkret unter eigenem Schaffen zu verstehen ist. Für mich persönlich ist es durchaus achtenswert, je mehr man dieser ganzen "Subelemente" selbst macht. Aber zugleich finde ich es total legitim, wenn man es ein eigenes Musikstück nennt, selbst wenn man es mit 100% fremden Samples erstellt hat. In diesem Fall hat man dann die Muster ggf. nur neu kombiniert. Weitergehend kann man dann natürlich noch versuchen für sich zu bewerten, wie qualitativ hochwertig man das finden mag. Auch bzgl. der Frage "Wie ich Musik qualitativ bemesse" habe ich übrigens bereits einen Blogpost geschrieben.



    Ist es DEINE MUSIK, wenn Du es wie im Link einfach nur beschreibst???

    Meiner Ansicht nach wäre es die eigene Idee. Die KI, die das dann umsetzt, hat eben dies dann letztendlich getan: die Idee umgesetzt.




    Medienhype (wie Blockchain, Cyber, Darknet und und und...)

    Finde ich eher nicht. Zumindest ist das meine Erfahrung: Dinge wie Blockchain und Darknet wären jetzt keine alltagstauglichen Dinge, die der durchschnittliche Mensch jetzt schon selbst erproben könnte. Mit ChatGPT hast du hingegen eine konkrete Technik, die du testen und sogar theoretisch schon nutzen kannst. Ich habe das auch schonmal getestet (YT Video), um mir von ChatGPT einfach einen Ablauf eines Stücks erzeugen zu lassen und habe das dann durchkomponiert. Es gab also ein konkretes Ergebnis, mit dem ich weiter arbeiten konnte. Und mal abgesehen davon: hast du mal mit ChatGPT gechattet? Zumindest auf mich wirkt das sehr faszinierend, wie konsistent und authentisch die generierten Texte sich lesen. Das ist ganz einfach viel greifbarer und realitätsnäher für mich als z.B. Blockchain.


    Natürlich gibt es auch einen gewissen Medienhype irgendwie. Aber das ist abzusehen, angesichts dieser Technologie. Ich finde es auch schwierig, wenn eher Clickbaity über das Thema berichtet wird und Vergleiche mit Terminator und Co gemacht werden. Das ist meist vermutilch eher unsachlich. Aber vom Kern her empfinde ich persönlich diese Technologie sehr faszinierend und - ich bitte zu entschuldigen, dass ich gerade keine bessere Quelle finde, aber auf Statista.com gibt es nur Paywall-Statistiken, die ggf. eine ähnliche Tendenz abbilden - in einem Beitrag der NZZ ist auch impliziert, dass sich die Arbeitswelt zunehmend ändern wird.

  • Mit FL Studio etwas zu produzieren, macht mir eigentlich Spaß.

    Das einzige, was ich von einer KI übernehmen lassen würde, wäre vllt. das Mixen & Mastern.


    Ich befürchte allerdings eine Zunahme der Releaseschwemme, insbesondere bei bekannten Streamingdiensten wie Spotify.

    Es ist halt zu verlockend, ein paar Stichworte in eine Musik erzeugende KI einzugeben (wobei das wiederrum eine KI machen könnte:rolleyes:)

    und damit Geld zu verdienen.

  • arbeitsplätze

    D.h.? Geld verdienen? Also seine Lebenszeit in Geld umwandeln? Was wäre eine utopische Gegenvorstellung? Ggf. dass wir keine Arbeit mehr machen müssten, weil Maschinen uns alles abnehmen? Was bliebe dann? Langeweile oder doch die Neugier auf andere Dinge, die man schon immer mal wissen, probieren, lernen, etc. wollte?



    wertschätzung

    Welchen Wert-Begriff meinst du denn hier? Wirtschaftlich? Oder meinst du eher gleichbedeutend Hochachtung oder Respekt oder so? Ersteres ist halt wieder irgendwie egal, wenn man Automation diese Gleichung aushebeln lässt. Letzteres hingegen würde doch nicht wegfallen. Bzw. erkläre doch mal, wie Wertschätzung der Menschen oder deren Schaffenswerken gegenüber durch neue Technologien entfallen könnte. Also wie kann man zu diesem Schluss kommen? Das interessiert mich.



    missbrauch

    militär

    macht

    geld

    Was ziehst du für dich für eine Konsequenz daraus? Diese Technologien z.B. verbieten? Stärker regulieren? Verstaatlichen? Ich würde mich nämlich fragen, warum nicht vorab die Ungleichheit (sehr gute Seite zu dem Thema!) angegangen wird, die nämlich viel eher als Ursache für so viel Schlechtes in dieser Welt verantwortlich sein dürfte. Damit das nicht als Whataboutism verstanden wird, hier mein Gedankengang: Missbrauch einer Technologie z.B. im Bereich Militär, oder auch um Macht (ich denke an politische Anwendung von LLM generierten Fakenews) und Geld (siehe Bloomy, das Spotify mit generierter Musik zuballert) zu erlangen, ist sicherlich ein Problem, das bereits existieren dürfte. Ich sehe eine gewisse Technologie dahinter hingegen als ein Werkzeug und nicht als Ursache. Durch GPT Modelle kann man Text z.B. jetzt nur schneller und automatisierter generieren lassen. Das ändert nichts an der Tatsache, dass Fakenews vorher auch schon vorhanden waren und Wahlen beeinflusst haben dürften (BR: Wahlkampf 2021, Avaaz: Deutschlands Desinformations-Dilemma 2021). Entsprechend betrachte ich neue KI Technologien höchstens als Katalysator, nicht aber als eigentliches Problem.



    (un)sicherheit

    Mit einem Messer kann ich jemanden abstechen oder mein Gemüse schneiden und ein gesünderen Lebensstil führen. Auch hier betrachte ich die Technologie nur als Werkzeug.



    29. August 1997 ist schon um einiges vorbei 8)

    Ich muss gestehen, dass ich erst einmal recherchieren musste, eh ich auf Judgement Day von Terminator kam. :D

  • Ich gebe dir Recht, Tagirijus, KI ist erst mal "nur" ein Werkzeug. Aber ein ziemlich Mächtiges, dessen Auswirkungen wir noch nicht richtig überblicken können.


    Dass 8 Milliarden Menschen mit divergierenden Wünschen, Zielen, Intelligenzen und Moralvorstellungen sowas bedienen könnten, wird unsere Welt noch unwahrscheinlich komplizierter machen. Die gefühlt ganze Welt ist in Aufruhr und wir haben noch nicht einmal eine AGI.

  • Ggf. hast du meine Frage vielleicht falsch interpretiert? Wenn ich etwas schreibe, meine ich es in der Regel auch so. Entsprechend war meine Frage ernst gemeint. Denn meine bisherige Erfahrung mit dem Blogschreiben ist, dass bei tieferer Recherche zu einem Thema, einem plötzlich ganz neue Facetten offenbart werden und man gewisse Dinge schnell mal anders betrachten kann. Deswegen war ich neugierig, ob du in der Thematik bereits tief getaucht bist und somit zu gewissen Überzeugungen o.ä. gelangt sein könntest.

FL Studio Shop.de