Beiträge von CJoe

    Für einen Anfänger macht es tatsächlich mehr Sinn, die Effekte aus zu lassen. Der Grund dafür liegt darin, dass man als Anfänger eh nicht so genau weiß, welcher Effekt sinnvoll ist und oft wird zu viel mit dem EQ gearbeitet, was den ursprünglichen Klang verschlechtern kann. Allerdings braucht der Engineer eine ungefähre Vorstellung, wo du mit dem Klang hin willst, um die Effekte dann sinnvoll anzuwenden. Um das zu machen, werden natürlich Einzelspuren der Instrumente benötigt und es ist ein deutlicher Mehraufwand für den Engineer, selbst zu effektieren.


    Die Reihenfolge von Effekten hat natürlich Einfluss auf den Klang. Normalerweise fängt man mit dem EQ an, arbeitet dann mit Kompressoren (Die werden von Anfängern auch viel zu dolle verwendet) und packt Inserteffekte wie den Chorus oder Sendeffekte wie Hall hinten dran.


    Limiter und Maximizer kommen erst ganz am Schluss, kommen aber von manchen Loudnessfanatikern sogar schon vorher zum Einsatz. Ich kann dem nichts abgewinnen, da diese Effekte den Klang zerstören. Was aber natürlich auch ein Stilmittel der Musik sein kann.

    Mehrere Instanzen machen den Sound nicht besser. Gerade bei Kompressoren ist weniger mehr und viel mehr als Maximus braucht man auch nicht unbedingt für die Mastersumme. Sofern du dich mit dem Ding beschäftigst.
    Allerdings ist er weniger für maximale Lautstärke geeignet als für eine dezente Summenkompression / Expansion und Stereoerweiterung, weshalb ich den Namen auch als etwas deplatziert empfinde. Das ist der eigentliche Sinn und Zweck dahinter und wer dann noch einen richtig guten finalen Maximizer (Wie den kostenlosen TLS Maximizer) hinten dran packt, kriegt seinen Mix definitiv laut.

    Hast du eine schlechte Ausgangsqualität, kannst du diese nicht durch das Konvertieren in eine höhere Kompression verbessern. Willst du die Qualität verbessern, musst du den ursprünglichen Song in einer besseren Ausgangsqualität vorliegen haben, bzw. sofern es sich um eigene Songs handelt diese in FL Studio als Projekt erneut öffnen und in 320 kB MP3 exportieren.


    Alternativ müsste man den Song klanglich nachbearbeiten, was aber höchstwahrscheinlich eine schwierige Angelegenheit wird, da man sich schon sehr gut mit Klangbearbeitung allgemein auskennen muss. Da ist eine bessere Ursprungsqualität eigentlich immer die sinnvollere Wahl.

    Die Schritte 1-4 gehen fließend ineinander über. Wenn ich Stem Masterings mache, habe ich mehrere Tonspuren vorliegen, in die ich dann umfangreich eingreifen kann.
    Mastering mit oder ohne Vocals? Beides, sofern eine Instrumental und eine Version mit Vocals gewünscht wird.
    Natürlich muss die Stimme dabei sein, da diese auch Platz im Song benötigt und, sofern eine Lautheitsanpassung gewünscht ist, entsprechend in den Mix eingebettet werden muss.

    Kompressoren erzeugen automatisch eine Latenz, wenn du das Signal nochmal zusätzlich drum herum routest.


    Wenn du auf beiden Inserts (Dry, Wet) jeweils denselben Kompressortyp legst und den auf Dry bei einer Ratio von 1:1 belässt, arbeitet dieser Kompressor zwar nicht. Der Latenzausgleich wird aber trotzdem vorgenommen, sobald das Plugin vorhanden ist.


    Denselben Effekt hast du mit phasenlinearen Equalizern oder Oversampling in Plugins. Auch hier finden solche Latenzverzögerungen statt, wenn das Signal mehrfach versendet wird und diese können durch jeweils eine weitere Plugininstanz behoben werden.

    Mastering ist nicht mehr als Feinschliff. Wie die Glanzpolitur beim Autolack. Klangbild/Balance (Bässe, Mitten, Höhen und ggf. leichte Soundeffektierung) optimieren, Kompression und/oder Transienten verbessern, Klangbild abrunden, Stereofeld optimieren, Gesamtpegel anpassen, ggf. maximieren und beim Stem Mastering Einzelspuren nacharbeiten.


    Wenn dir der Song nicht gut genug klingt und du eine Vorstellung hast, wie er etwa klingen soll, kannst du ihn mir geben und ich mastere dir den dann entsprechend deinen Vorstellungen. Dazu muss der Track aber bereits gut vorproduziert sein.
    Ein schlecht gemischter und produzierter Song klingt durch meine Bearbeitung zwar besser, wird dadurch aber natürlich nicht mehr zu einem guten Song.

    Laut diverser Studien ist diese Vorgehensweise aber schwachsinnig, da man durch Anschreien auch nicht mehr Aufmerksamkeit bekommt. Klar wird es wahrscheinlich wegen solcher Dinge trotzdem gemacht.


    Werbung wird in der Regel ohnehin ignoriert, da die gut beworbenen Produkte meist auch noch die ungesündesten und schlechtesten sind. Die meisten Deutschen wissen das mittlerweile.
    Bei mir ist es regelrecht so, dass ich den Aufmerksamkeits- Schalter auf Off stelle und Werbung trotz lauterem Ton aus dem Gedächtnis vollständig ausblenden kann, wenn es mich nicht interessiert. Selbst, wenn ich sitzen bleibe, weiß ich nach dieser Zeit dementsprechend oft nicht, was gerade an Werbung gelaufen ist.

    Bei Filmen geht es vorranging um eine durchschnittliche Lautstärkeangleichung der einzelnen Tracks, sodass die Musik nicht plötzlich viel zu leise ist. Natürlich wird das auch im Kontext zur Filmpassage leicht verändert, sodass Actionszenen mit lauterer Musik untermalt sind. Außerdem wird die klangliche Balance (Bässe, Mitten, Höhen) angeglichen, stark schwankende Pegelunterschiede ausgeglichen und die Frequenzen hinsichtlich der Basswiedergabe optimiert.


    Für ein Album kommt dann auch noch der Loudness War ins Spiel, da dieser leider immer noch eine Rolle spielt. Und das Werbung lauter ist, liegt eher am Tontechniker bei RTL, da dieser den Ton einfach nicht richtig einpegelt (Mangels Wissen oder aufgrund des Wunsches der Vorgesetzten, k.A.).

    Ich halte nichts von dieser Vorgehensweise. Der Grund liegt darin, dass wir eine maximal mögliche Aussteuerung haben, die wir nicht überschreiten können. Arbeitest du in diesem Bereich schon während des Abmischens und wirkst z.B. Verzerrungen über Kompression und Lowcuts entgegen, entstellst du sehr massiv deine Musik und bleibst unter deinen Möglichkeiten. Denn du merkst es nicht, wie weit dich die maximale Aussteueung und die Überkompression bereits in deiner Musikproduktion einschränkt.


    Der Sinn einer Summenbearbeitung ist, dass du sehr genau und mit entsprechender Übung und guten Kompressoren/Maximizern in relativ kurzer Zeit diese Grenze auch ohne massive Klangeinbußen ausloten kannst. Daher bin ich auch gegen jegliche Limitierung der Mix-Summe und für eine strikte Trennung zwischen dynamischer Musikproduktion und dem finalen Mastering. Denn jede Form der Limitierung führt zu einer Überkompression, wenn der Mixpegel entsprechend hoch ist.

    Ich mache auch Stem Mastering. Das funktioniert aber nur dann für beide Seiten zufriedenstellend, wenn man einen ständigen Austausch während der Bearbeitung pflegt. So bin ich mit den Musikern im Chat und schicke fortlaufend neue Exporte raus, während ich daraufhin Feedback bekomme und ggf. vorhandene Änderungswünsche vornehme.


    Ob Effekte bei Stems abgeschaltet werden sollten, liegt ganz an der Produktion selbst. Das kann man nicht pauschalisieren. Zu viele oder falsch angewendete Effekte können den Klang verschlechtern. Aber gezielt angewendete Effekte können den Klang auch erst zu dem machen, was er ist. Daher schickt man im Zweifelsfall beide Varianten, d.h. effektierte und uneffektiere Spuren zu.

    Jo. Einfach die Presets in den Step Sequenzer ziehen, und es wird das Preset geöffnet. Nacheffektieren musst du sie dann noch selbst, da Effekte wie Hall, Delay usw. im 3xOSC leider nicht enthalten sind. Von Bässen bis Pads ist so ziemlich alles dabei, was der 3xOSC kann.

    @ Penga: Mastering ist Übungssache. Ich kann dir Musik innerhalb kürzester Zeit laut machen. Ohne, dass der Klang hörbar darunter leidet. Um das so hinzukriegen, habe ich aber auch viele Jahre üben müssen. Ich war ganz versessen darauf.
    Ich kann dir gerne anhand einer deiner Songs ein Beispielmaster als FLP-Projektdatei mit kostenlosen Plugins erstellen, die du dann öffnen kannst. Mastering schriftlich zu erklären ist kaum möglich, da man Übungspraxis leider nicht oder nur direkt vor Ort ansatzweise vermitteln kann.

    @ Rainii: Ich mastere dir einen Song kostenlos. Das Masterprojekt und die passenden Plugins gibt es obendrein kostenlos dazu.
    Ich benötige deinen Song als 24 oder 32 Bit Wave- Export in 44 KHZ mit mind. -1 dB Headroom und ohne aktiver Limiter/Summenkompression. Bei Interesse kannst du den Song hier ins Forum stellen oder mir den Song per PN zukommen lassen. Du bekommst den fertigen Song dann nach 1-2 Tagen als 16 Bit Wave zurück. Links zur Projektdatei und den nötigen Plugins werden beigefügt.


    CJoe

    Ich kann dir deinen Song kostenlos laut machen. Leider ist das nicht so einfach, wie du meinst. Es reicht nicht, einfach nur einen Multibandkompressor zu verwenden. Wenn du laut werden willst, musst du besonders für tiefere Frequenzen eher lange Releasezeiten nutzen, da extreme Kompression sonst zu unschönen Verzerrungen neigt. Außerdem brauchst du ganz spezielle Kompressoren, Maximizer, Equalizer und viel Praxiserfahrung im Umgang mit den Plugins, um die laute Musik vernünftig zu bearbeiten. Dabei ist neben passenden Einstellungen auch die Reihenfolge der Plugins ausschlaggebend.

    Darauf war mein Statement auch nicht bezogen, sondern auf die Meinung vieler Anfänger, ein Kompressor wäre so etwas wie ein Zaubertool. Und das, weil es in irgendeiner Zeitschrift steht. Klar braucht man die Dinger zwingend bei dynamischen Aufnahmen. Aber da ist es ein klares Arbeitstool zum Verringern der Dynamik. Das macht den Sound nicht fetter, sondern im Gegenteil flacher und kraftloser.
    Für einen bestimmten Sound käme ich niemals auf die Idee, einen teuren Kompressor zu kaufen. Einfach, weil die klanglichen Unterschiede mich persönlich nicht zum Nutzen eines solchen Kompressors verleiten.
    Vielleicht ändere ich meine Meinung ja noch in ein paar Jahren. Ich bezweifel das aber.

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