Hallo Leute,
ich würde gern mal eure Meinung zu diesem Thema hören. Wenn etwas nicht richtig formuliert ist, dann verbessert mich gerne.
Generell ist klar, dass der Einsatz von nicht-linearen EQs oder auch minimalphasigen EQs in Summe schlecht für die Soundqualität sein kann.
Es kann zu Phasenauslöschungen kommen, wodurch der Sound irgendwann dünn klingt. Bei einem phasenlinearen EQ haben wir das Problem nicht.
Der Nachteil von phasenlinearen EQs: Hohe Latenzzeiten, hohe CPU Auslastung - Daher sollte man möglichst wenig nutzen!
Fall 1:
Kick-Layering
In diesem Fall greife ich gern auf einen phasenlinearen EQ zurück.
Ich layer die 2,3 Kicks, mache High & Lowcuts (Sub / Top-Kick) und exportiere das neue Sample.
Dieses exportierte Sample nutze ich dann in meinem Projekt.
Fall 2:
Lead-Layering
In diesem Anwendungsfall greife ich gern auf einen normalen EQ zurück (EQ2).
Nehmen wir an, ich möchte einen Leadsound aus 3 einzelnen Leads layern:
Erstmal wird jeder Sound unten beschnitten. (~150-250Hz) Der untere Bereich soll ja für den Bass sein.
Dann gebe ich jedem einzelnen Sound seinen Frequenzbereich und cutte ungewollte
Frequenzen bzw. senke sie ab.
Z.B. Lead 1 wird um die 1KHz mit +5dB angehoben, Lead 2 im Bereich 1KHz mit -5dB abgesenkt.
Dann werden Lead 1 und Lead 2 bei 10kHz abgesenkt, da dort Lead 3 seine Präsenz hat.
Lead 3 wird dementsprechend im Bereich vor 10KHz abgesenkt und dadrüber angehoben.
Natürlich werden die Cuts und Absenkungen mit Gefühl und nach Gehör durchgeführt.
Jetzt route ich alle 3 Leadsounds auf einen BUS und lege dort einen phasenlinearen EQ drauf,
entferne die Lowcuts (~150-250Hz) auf den einzelnen Spuren und passe den phasenlinearen Lowcut
auf der Summe so an, dass der Mix cleaner wird, jedoch nicht dünner.
Problem hierbei:
Wenn ein Sound im oberen Frequenzbereich noch weiter gecuttet werden könnte,
kann ich das nicht tun, da ein anderer dadurch dann evtl. dünner klingt.
Das ist der Nachteil der Summenbearbeitung.
Sollte man hierfür nun wieder in der Einzelspur einen weiteren Lowcut setzen?
Dann wäre ja wieder das Phasenproblem da.
Ergebniss:
Alle Leadsound haben einen gemeinsamen phasenlinearen Lowcut im unteren Frequenzbereich.
Änderungen im oberen Frequenzbereich werden auf der Einzelspur mit einem normalen EQ durchgeführt.
Meine Fragen:
1. Was haltet ihr von der Vorgehensweise?
2. Was kann man besser machen?
3. Wie macht ihr es?
4. Ist ein phasenlinearer EQ im Mixing eurer Meinung nach vielleicht sogar überbewertet?
5. Spricht etwas dagegen, nur phasenlineare EQs einzusetzen?
6. Kann man sagen, das Phasenauslöschungen im unteren Frequenzbereich mehr auffallen?
7. Was haltet ihr von der nachfolgenden Aussage?
[font="Roboto, Arial, sans-serif"]Faustregel: Beim Mixdown kannst Du solange einen minimalphasigen Equalizer nutzen, [/font]
[font="Roboto, Arial, sans-serif"]bis Du auf die von Phasenauslöschungen bewirkten »dünn« anmutenden Klänge oder [/font]
[font="Roboto, Arial, sans-serif"]sonstige ungewöhnliche Resultate triffst. (Pre-)Ringing (Falsch! Anmerkung in Post #3)[/font]
[font="Roboto, Arial, sans-serif"]Quelle: [/font][font="Roboto, Arial, sans-serif"]www.delamar.de[/font]