Wäre das jetzt also quasi ein 5/6 Takt, was du da eingezeichnet hast?
Jein. Ich wäre hier etwas vorsichtiger, da das schnell super komplex werden kann, wenn du es theoretisch verstehen möchtest. Dieses vermeintliche 5/6 Taktmaß würde ich eher als 5/4 verstehen, wobei die Unterteilungen jeder Viertel als Sextole oder zwei Triolen (Video für 4/6 Takt) zu betrachten sein könnte. Alternativ gäbe es sonst noch die Sache mit den irrationalen Taktmaßen (habe nur auf die Schnelle einen englischen Artikel gefunden ... und ist auch eher für die super Interessierten hier gedacht, hehe).
Du musst wissen, dass herkömmlicher Weise Taktmaße im Nenner mit einer Zweierpotenz angegeben werden. Das macht es, zumindest meiner Erfahrung nach, weitaus einfacher das Metrum eines Stücks zu verstehen. D.h. 5/6 hat die 6 im Nenner. Das ist keine Zweierpotenz. 4 oder 8 wäre "okay" (Anmerkung: richtig und falsch oder okay und nicht okay ist hier bitte vorsichtig zu verstehen, da es meiner Meinung nach nicht wirklich richtig und falsch in der Kunst gibt ... nur herkömmlich oder nicht ... oder ggf. auch "funktionierend" oder "eher weniger gut funkiontierend" .. sowas halt). (-;
Um die Verbindung zwischen herkömmlicher Musiktheorie und den Einstellungen aus FL zu verstehen, könntest du dir erst einmal die Begrifflichkeiten vor Augen führen:
Bar ist übersetzt ins Deutsche "Takt". Es handelt sich also um einen Takt. Beat hingegen würde ich mit Taktschlag übersetzen. Das ist dann eine Unterteilung eines Taktes in X Schläge (die z.B. in der Regel auch ein Metronom klickt). Step hingegen ist noch einmal die Unterteilung eines Taktschlags in FL. Das findet an sich nicht wirklich statt in der Musiknotation / von der theoretischen Betrachtung aus. Also nicht, wenn du Musik eher einfach betrachten möchtest und keinen Gedankenspagat machen möchtest.
Das bedeutet wiederum, dass hier eher irreführend ist, dass du in FL Beats und Steps einstellen kannst, hingegen bei herkömmlicher Musiknotation eigentlich nur die Anzahl der Taktschläge im Zähler und die Notenlänge im Nenner (Reflexion: Zweierpotenz! Es gibt herkömmlicher Weise z.B. auch keine 6tel Noten; das wäre dann eher in Richtung Sextole oder so).
Ich schreibe absichtlich durchweg "herkömmlich", da ich mich eher vorsichtig ausdrücken möchte. In der Strömung der Neuen Musik wurde die Musik ja schon mehrfach auf den Kopf gestellt und damit gezeigt, dass herkömmliche Notation allgemein nicht das Maß aller Dinge ist und man z.B. statt Noten auch einfach mal Striche und Grafiken nutzen könnte, komplett auf Taktmaß verzichten kann oder sowieso nur mit Geräuschen Musik macht etc. pp.
Meine Empfehlung:
Mach dir einfach mal Gedanken, wie man Musik insgesamt strukturieren kann; rein logisch. Neben Tonhöhe gibt es die zeitliche Komponente: Rhythmus. Während du Tonhöhe etc. in Form von Tonleitern und so etwas "einordnen" kannst, tust du das auf der zeitlichen Ebene mit Rhythmus. Und das passiert in der Regel mit einfachen und meist recht gleichförmigen Zeitabschnitten. Du könntest das rein logisch betrachtet z.B. so sehen:
Musikstück > Form-Abschnitte (ob Refrain oder Strophe oder auch Reprise oder sonst was) > Takt > Taktschläge
Dein Anliegen befindet sich also bei Takt > Taktschlag. Takt hingegen ist meistens binär oder ternär. D.h. du hast meistens eine Anzahl an Taktschlägen die durch 2 (binär) oder durch 3 (ternär) teilbar ist. Richtig interessant sind natürlich auch Taktmaße, die nur durch 5, 7, 9, etc. zu teilen sind! Aber das ist - würde ich mal behaupten wollen - beim Großteil der bekannten Musik eher seltener.
So ein Takt hat nun also z.B. 3 oder 4 Schläge (Taktschläge), die das Metrum ausmachen. Das widerum ist erst einmal wie eine Art Puls zu betrachten. Das finde ich meistens primär wichtiger als zu entscheiden oder zu überlegen, wie so ein Pulsschlag wiederum aufgeteilt sein könnte (in FL dann z.B. Step).
Um etwas zu verwirren: ein 9/8 Takt wäre für mich eher ternär und hätte an sich auch nur wie ein 3/4 Takt drei Pulsschläge; nur irgendwie als sei jede Viertel des 3/4 Takts in Triolen umgesetzt: 3x3=9.
Noch interessant zu wissen, warum es überhaupt so Dinge wie 2/4 und 4/4 gibt, wo man doch sagen könnte: "Ja mit 2/4 kann man doch nur sagen, dass man doppelt so viele Takte komponiert hat, oder nicht?". ... jein: es geht hier um die Schwerpunkte des Takts. Ein 4/4 Takt hat 4 Schläge, aber nur einen betonten, dann einen weniger betonten, dann noch zwei weniger betonte und zwar meist in etwa so: 1. betontester, 2. wenig betont, 3. etwas mehr betont aber weniger als 1 und 4. weniger betont. 2/4 Takt hingegen hat entsprechend nur 1. betont, 2. weniger betont und ist somit noch "glatter" und auch irgendwie "flotter" anmutend als 4/4.
Das kann aber schnell eine sehr detaillierte Nuance werden, die du beim Produzieren selten bis gar nicht brauchen wirst. Ist eventuell mal interessant das gehört zu haben, aber ich bin nach wie vor der Überzeugung, dass man Musik in erster Linier mit dem Gehör und aus dem Gefühl heraus macht. (-;