LFO For Beginners

  • Low Frequency Oscillator


    Die Grundfunktion eines LFOs könnte man damit beschreiben, dass er dazu dient, eine Audioquelle zu verändern. Dieses wird meist im Zusammenspiel mit anderen Oszillatoren angewendet. Während ein normaler Oszillator das Audiosignal erzeugt, wirkt der LFO wie ein weiterer Oszi, um jenes Signal nochmals zu verändern und zu steuern, ohne eine neue Quelle beanspruchen zu mä¼ssen. Dies geschieht vornehmlich in niederen Frequenzen (10Hz und niedriger). Das klingt jetzt furchtbar technisch, ist aber eigentlich ganz simpel.


    Das ganze Prinzip basiert im Grunde darauf, einen Ton zu verändern, ohne nochmals einen Ton laden zu mä¼ssen. Das ganze hat den Hintergrund, dass frä¼her die Hardware einfach noch nicht so leistungsfähig war und man eine ganze Menge mehr tricksen musste. Und mit der Methode, dass Eingangssignal unter der, fä¼r Menschen hörbaren Frequenzgrenze, zu modulieren, schuf man ganz neue Möglichkeiten. Die Idee ist also schon etwas älter, wie man merkt.


    Was kann ein LFO beeinflussen?


    Tonhöhe: Hierbei wird die Frequenz des Oszillators moduliert.
    Lautstärke: Die Velocity wird verändert.
    Panning: Die Lautstärke, der beiden Ausgänge wird angepasst.
    Eckfrequenz: Moduliert die Klangfarbe.
    Pulsweite: Die Pulsweite des Eingangssignals wird gestreckt oder gekä¼rzt.


    Das hört sich vielleicht bis jetzt noch nicht wirklich spannend an, aber der Clou des LFOs liegt in seinem Aufbau. Wenn ihr gerade einen vor euch habt, werdet ihr sicher schon bemerkt haben, dass er auf einer Waveform basiert. Diese werden meistens durch kleine Symbole (Welle, Sinus, Dreieck, Rechteck, Eigene) dargestellt. Und hier entfaltet sich erst die ganze Wirkung. Durch das Zusammenspiel von z.B. Sinuswelle und Geschwindigkeit entsteht eine konstante Modulation. Das heiäŸt ganz einfach, dass man nicht alles von Hand machen muss, sondern die Frequenz des Eingangssignals ständig moduliert wird (anhand der Waveform).


    Beispiele:


    #1
    Nehmen wir einmal eine Melodie, die sehr viele kurze Noten beinhaltet. An sich kann diese Melodie alleine schon ganz gut sein, aber man kann sie noch mehr aufpeppen. Einen LFO mit Rechteckform hätten wir jetzt gerne. Also nehmen wir das Symbol, welches einer Treppenstufe ähnelt. Wir möchten gerne die Velocity (Lautstärke) verändern. Nachdem wir uns am Geschwindigkeitsregler ausgetobt haben, sollten wir ein wesentlich knackigeres Ergebnis hören, denn diese Modulation wä¼rde bewirken, dass sporadisch einzelne Noten der Melodie einfach geschluckt werden. Mit dem richtigen Timing und etwas äœbung, kann man mit dieser Technik sehr viel Abwechslung in einen Song bringen.


    #2
    Wir möchten gerne ein leichtes Vibrato simulieren. Also nehmen wir ein geeignetes Instrument, machen eine kleine Melodie und fä¼gen einen LFO hinzu. Diesmal wählen wir die normale Sinuswelle, denn es soll schön weich klingen. Hiermit modulieren wir nun die Frequency (Tonhöhe) mit einer angenehmen Geschwindigkeit. Am besten darauf achten, dass die Modulationsgeschwindigkeit zum Takt passt, damit es harmonischer klingt.


    So, ich hoffe das konnte euch einen kleinen äœberblick ä¼ber Wirkungsweise und Anwendungsmöglichkeiten eines LFOs bieten. Natä¼rlich ist noch wesentlich mehr mit ihm möglich, aber das wä¼rde den Rahmen sprengen. Probiert doch einfach mal selbst aus, was ihr so aus euren Tönen noch herausholen könnt und experimentiert.
    Einen Tipp gibt es noch: Wer sich die Anwendung mal in, meiner Meinung nach, fast genialer Perfektion anhören will, sollte sich alte Songs von Rob Hubbard besorgen. Dieser Herr hat auf dem C64 Musik gemacht und seine Art, die Hauptmelodie mit dem LFO zu bearbeiten war so prägnant und ausgefeilt, dass seine Songs bis heute einen hohen Wiedererkennungswert besitzen.

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