Das Hauptproblem bei der Sache ist, dass die Pattern nur selten innerlich gehört werden können.
Wenn ich ein Notenbild vor mir sehe, weiß ich möglicherweise, wie das klingt und um welche Passage es sich handelt. Das ist ein Frage des (langjährigen) Übens an unterschiedlichen Stücken (Lesen, Vergleichen, Spielen) oder am gleichen Stück (z.B. während des Einstudierens) oder der selten (und mir nicht) gegebenen göttlichen Gabe (mein Klavierlehrer konnte ein Notenbild sofort innerlich hören; es gab auch mal einen Pianisten, der neue Kllavierstücke im Zug einstudierte, indem er sich die Noten anschaute und innerlich übte).
Bei einem Pattern wird dies schwieriger. Mit etwas Übung kann man aber auch diese anhand des Pianoroll-Musters einigermaßen wiedererkennen (wenn man an einem Track arbeitet und bestimmte Sequenzen zwischendurch mal wieder anfasst/abhört). Bei Variationen des gleichen Tracks wird das allerdings zunehmend schwierig.
Deshalb hilft hier auch die Beschriftung etwas weiter.
Trotzdem ist auch mein bester Vorschlag, die Patterns von Anfang an zu beschriften.
[...]
Die heissen dann zb. Dm 1, Dm 2, Gm 1,Gm2, Percs Intro, Percs 1,Percs 2, usw.
"Percs Intro" ist mit Sicherheit aufschlussreicher als "Dm 1" etc. Das ist wie bei digitalen Fotos oder beim Arbeiten mit einem Grafikprogramm: Bild1, Bild2, ... ist weniger aussagekräftig als "Kölner Dom im Sonnenuntergang", "Emma auf der Schaukel Urlaub Nordsee 2015". Mit einem entsprechenden Programm lassen sich hier aber Zusatzinfos ablegen, Vorschaubilder erstellen etc.
Bei FL fehlen halt solche Hilfsmittel (soweit mir bekannt). Immerhin bietet das Pianorollmuster (sofern vorhanden) ja eine Art Thumbnail.
Hier hilft aber eine gewisse "Kultur" und Disziplin beim Benamsen der Pattern.
Ich hab mir z.B. folgende(s) Prinzip / Struktur angewöhnt:
"Funktion-NummerVariante -- Beschreibung"
z.B.:
Lead-001a -- portamento
Lead-002a -- portamento
Lead-002b -- Moll-Charakter
Lead-002c -- staccato
Lead-003a -- staccato
heißt für mich: Hauptmeliodie 1, Variation a, getragener Klang
entsprechend kann man auch andere wichtige Infos unterbringen, etwa Tonart, wichtiges Instrument, vorgesehene Position (wie "Percs Intro" und "Percs Main V1 16tel Hats" oder "Percs Main V2 Claps Synkope")
Bei einer solchen konsistenten Bezeichnung der Patterns werden diese dank der alphabetischen Sortierung auch sauber aufgelistet
Die Patterbezeichnung kann übrigens recht lang sein; ich hatte das mal eben kurz getestet. Bei 265 Zeichen habe ich aufgehört. Nachteil solcher Megabezeichnungen:
-
kein Zeilenumbruch möglich, es steht alles in einer einzigen langen Zeile
- beim Anklicken der Patternbezeichnung (etwa um in das Menü zu gelangen) muss man nach rechts scrollen, um die Menüeinträge zu sehen
Legt man dagegen ein solches Pattern in einer stummen Notizspur ab, wie oben in meinem anderen Post beschrieben, kann man es über mehrere Takte aufziehen, um die Beschreibung zu lesen, muss es beim Kopieren dann allerdings wieder einpassen.
Anscheinend gibt es hier zweierlei Techniken.
Einer macht für jedes (oder die meisten) Instrumente ein neues Pattern.
Ich hab alle (es gibt ausnahmen mit eigenen importierten Midispuren) i>nstrumentein einemPattern.
Auch das lässt sich kombinieren:
- Für jedes Pattern ein eigenes Instrument
- Pattern wie oben beschrieben beschriften
-
Channels beschriften, z.B. alle Lead-001-Varianten mit "Lead-001", alle Lead-002-Varianten mit "Lead-002" etc
-
Patterns und Channls im Step-Sequencer sortieren: alle Lead-001-Kanäle untereinander, dann die Lead-002-Kanäle
- Anschließend alle Lead-Kanäle auswählen und in neuer Gruppe "Lead" zusammenfassen
- Bei der Suche wählt man die Gruppe "Lead" und rollt über die Patterbezeichnungen oben, die entsprechenden Pianorollmuster (oder Stepmuster, je nach Instrument) werden angezeigt
Insgesamt etwas Arbeit (die möglicherweise auch den Workfow stört), sicher auch nicht die ideale Lösung, und funktioniert auch nicht immer. Was mir nach wie vor fehlt, ist ein Bibliotheksfunktion für meine Melodie- und Klangideen (also eine Pattern-Bibliothek, so wie die Sample-Bibliothek).