Wave Editing/Sampler

  • Ich nutze in FL-Studio Unmengen an Synthesizer und spiele an Hä¼llkurven etc. herum. Das was dabei rumkommt klingt manchmal ganz gut, aber meistens fä¼r mich eher zum abgewöhnen.


    Mein Problem ist folgendes: Wie kann ich Wavesamples so editieren das ich damit wirklich etwas anfangen kann?


    Konkretes Beispiel:
    Nehmen wir an ich habe einen kurzen Synth aus irgendeinem Song geschnitten. Diesen möchte ich nun exakt so wie er im Song zu hören war in meinem eigenen Arragement unterbringen.
    Eine Tonhöhe habe ich ausgeschnitten, aber der Synth wird ja im Song immer ä¼ber einen Bereich von mehreren Oktaven gespielt.


    So weit so gut-
    Doch sobald ich im einfachen FL-Sampler die Tonhöhe der Noten verändere wird das Wavesample ja der Höhe entsprechend schneller bzw. langsamer abgespielt.


    Jetzt gibt es sogenannte Sampleplayer, teils umsonst im Netz.
    Doch wie nutze ich die korrekt um damit den aufgenommenen Klangbaustein so wie im Original nachspielen zu können?
    Und wenn dann werden diese wieder wie im Sampler schneller bzw. langsamer abgespielt.


    Z.B. in 3xOSC da kann ich zwar einen Wavesample reinladen. Es passiert aber rein garnichts wenn ich auf die Klaviertastatur drä¼cke.
    Ich möchte aber gerne den Wavesamplebaustein tonhöhenangepasst so wie er normalerweise als Klangbaustein verwendet wird hören und nutzen.


    Auch in Sytrus kann ich Waveshapes laden.
    Das klingt dann aber ä¼berhaupt nicht mehr so wie die ursprä¼ngliche Wavedatei. Damit kriege ich neue Klänge, aber von der Ursprungswavedatei ist irgendwie garnichts mehr vorhanden.


    Daher frage ich mich wie das geht und ob es ä¼berhaupt geht?
    Ich kann mir vorstellen das son Sytrus z.B. in der Lage ist genau den Waveton zu emulieren den man als Wavebaustein in den Synthesizer lädt.
    Fragt sich nur wie das geht und ob das ä¼berhaupt funktioniert?

  • Hmmm, also was du vorhast nennt man grob time stretching.
    Es ist an sich nicht möglich nen wav sample zu laden, ihn in der Tonhöhe zu modulieren, also zu pitchen, ohne dabei die geschwindigkeit und damit die länge zu verändern.


    Was es allerdings gibt ist die Möglichkeit des Time stretch. Das bedeutet das ein Sample genommen wird, die Tonhöhe wird variiert (z.B. höher) der sample wird verändert (in diesem fall schneller abgespeilt, also wird er kä¼rzer) und gleichzeitig wird aber mit dem time stretch der sample auf seine ausgangsform gestrecht.
    also wenn er anfangs zwei Takte dauerte bleibt er danach auch bei 2 Takten.


    Das Problem dabei ist aber das der algorhytmus mit dem das passiert beim höher gehen z.B. immer etwas in den Ton einfä¼gen muss um die Verkä¼rzung des Samples zu kompensieren. Dadurch kommt es bei extremen ptiching von ein oder mehreren Oktaven zu krassen Frakturen im sound.


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    Wenn du deine wav samples bei osc oder sytrus rein lädst hat das glaube ich eine ganz andere wirkung als du erzielen willst. Das sind dann eher wavtablets, also neue wellen formen die du verändern kannst. Nicht mehr nur die standard Sägezahn bis Sinus sondern alle erdenklichen.


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    Soviel zur Theorie.
    In der Praxis kannst du das ganze jetzt wie folgt behandeln.
    Entweder du kaufst dir Melodyne, 300 euro :( . Das Programm ist fä¼r genau die vorhaben gemacht die du machen willst und noch vieles mehr. check mal die demo aus.


    Oder du kannst auch in FL mit dem Pitch regler der im Sample Fenster weiterunten unter "time Stretch" zu finden ist arbeiten.
    Dafä¼r kenn ich aber nur ne extrem komplizierte möglichkeit, vielleicht kennt jemand noch nen anderen weg.
    du musst jeweils fä¼r einen ton einen neuen Channel öffnen, den Sample mit dem regler auf den gewä¼nschten Ton bringen und dann kannst du ihn erst benutzen.
    Eine melodie wie folgt: c-e-fis-g wä¼rde z.B. schon vier kanäle brauchen.
    Wenn du das so machst hier noch n Tipp.
    100 cent beim pitch regler entsprechen einem halbtonschritt.
    jetzt musst du nur noch den Grundton deines Samples wissen.
    Das erfährst du z.B. mit Melodyne (reicht auch die Demo)... und der Kreis schlieäƒÃ… ¸t sich :D


    Ich hoffe ich konnte dir helfen

  • @ Malek: Genau das habe ich mir schon gedacht.


    Aber das ist doch ein derart aufwendiges Prozedere- Es wundert mich das noch niemand da eine bessere Lösung gefunden hat.
    Es gibt doch so viel auf dem Markt.


    Warum dann keinen Echtzeit-Timstretching-Sampleplayer?
    Selbst wenn das ganze CPU-intensiv vonstatten ginge könnte man so recht fix die Melodie einspielen, dann per CPU Timestretchen lassen und hinterher gleich als Wave exportieren und weiterbearbeiten.


    Was Waveediting angeht komme ich mir nach deiner Antwort gerade vor wie im tiefsten Mittelalter.
    Zumal man dann aufwendig fä¼r jede Note selber einpitchen muss.
    Echt ätzend! :icon_twisted:


    In Sytrus dachte ich mir das so: Wenn der schon in der Lage ist neue Wellenformen aus Wavedateien zu integrieren hätte es ja sein können das der auch gleich mit einer fixen Nulleinstellung den ganzen Wavesound 1 zu 1 emuliert.


    Theoretisch mä¼sste der doch dazu in der Lage sein. Eine Wavedatei besteht auch nur aus Wellenformen und ein Synthesizer mä¼sste diese doch rein theoretisch exakt nachahmen können um damit die ganzen Probleme des Waveeditings zu umgehen.
    Aber irgendwo haperts. Ich frage mich wo?


    Es ist nunmal dumm wenn man eine komplexe Melodie mit Wavesamples einspielen möchte. Dazu bräuchte man dann 20 Channels fä¼r nur einen einzigen fertigen Klangbaustein.


    Fazit: Wenn ich Programmierer wär wä¼sste ich welches Programm ich programmieren wä¼rde. Dann wä¼rden mir einige Musiker die Bude einrennen.

  • Also das ist eigentlich nichts neues. Sog. virtuelle Instrument, die auf Samples basieren, sind dazu da einzelne Samples der entsprechenden Töne abzuspielen - manchmal sogar mehrer Samples pro Ton (je nach Anschlagstärke und so). Solche PLugins beinhalten dann auch noch bestimmte Effekte um einen typischen Sound zu erschaffen. So arbeitet z.B. (vermute ich) Native's B4 oder der Slayer. Also ein Sample fä¼r eine Note - 100 Samples fä¼r 100 Noten.


    Wenn man die exakte Wellenform eines bestimmten Instrumentes synthetisch erschaffen könnte bräuchte man gar keine echten Instrumente mehr (krass formuliert). Das wird es aber (wenn ä¼berhaupt) eh erst in 50 Jahren geben - so komplex wie natä¼rliche Wellenformen sind.


    Echtzeit-Timestreching gibt es glaube ich schon. Hab auf jeden Fall schonmal davon gehört - allerdings nicht in der Form wie du es beschrieben hast.


    Eine Alternative bei bestimmten Sounds: Loop-Points

  • Dieses Melodyne ist sehr interessant.
    Damit geht genau das- Wavespuren direkt bearbeiten. In dem Video sieht es so aus als sei es kein Problem auch noch die Noten anders zu setzen, mehr zu integrieren usw.
    Ich werde mal die Demo testen. Ist aber leider sehr teuer. Schade das FL-Studio so ein Waveediting noch nicht bieten kann.


  • Das ist so nicht richtig.
    Wenn das B4 z.B. auf wave samples basieren wä¼rde dann hättest du ne unglaubliche library mit dabei da du ja fä¼r jede note ne einzelne Wave file bräuchtest.
    ich meine jede Art von Plugin, ob slayer oder B4 um mal den von dir genannten zu bleiben, basiert auf synthese.
    Quasi auf genau dem system das du erst in 50 Jahren siehst.


    natä¼rlich ist es trotzdem schwer ein Instrument so original getreu zu synthetisieren. Beim ePiano und saiten instrumenten wä¼rde ich meinen ist es nicht umbedingt so dramatisch aber wenn es um Bläser oder gar die menschliche stimme geht ist es unmöglich.
    und echte instrumente brauchst du immer da du mit keinem Plugin der Welt richtig geile Solis hinbekommen kannst, also mit bendings und allem, ausser vielleicht mit Liquid von ueberschall aber das basiert ja auch auf richtigen Instrumenten und ist nicht synthetisiert.


    Zu dem Timestretching. Es gibt garantiert programme die das unterstä¼tzen, ich meine z.B. ableton Live könnte das, bin mir aber nicht sicher.
    Mit ein wenig glä¼ck findest du sogar ein freeware plugin.
    So schwer kann es ja eigentlich nicht sein ein Plugin zu erschaffen in das du nen Sample lädst und dir dann real time ne pitch änderung plus ne Längen äƒÃ¢ € žnderung berechnet.
    Mir fällt aber leider keins ein.


    Wegen dem Sytrus ist der Gedankengang an sich auch gar nicht verkehrt.
    Nach Jean Baptiste Joseph Fourier, dem GroäƒÃ… ¸vater des Synthesizers ist es so das man jeden Klang mit Hilfe von Wellenerzugen kann.
    Somit mä¼sste der Oszilator der im Syturs schwingt ja auch die Welle schwingen die du ihm vorgegeben hast als du den sample reingeladen hast.


    Was kommt den bei raus wenn du das machst?


    CJoe:


    Interessant ist es auf jeden fall. Kannst halt endlich mal wave loops bearbeiten.

  • in nem bestimmten maäƒÃ… ¸e geht es mit dem granulizer. da hast auch ne ganze menge optionen wie das sample gepitcht werden soll.

  • Somit mä¼sste der Oszilator der im Sytrus schwingt ja auch die Welle schwingen die du ihm vorgegeben hast als du den Sample reingeladen hast.


    Was kommt denn bei raus wenn du das machst?


    @ Malek: Sofern ich die Defaulteinstellung nehme und eine Waveform ä¼ber den OSC lade bekomme ich ein vollkommen anderes Ergebnis.
    Meist kommt da nur was sägezahnmässiges anstatt dem ursprä¼nglichen Wavesound.


    Eigentlich schade-
    Selbst wenn man die Klänge nicht im vollen Wavefrequenzspektrum per Synthesizer emulieren könnte so kann ich mir vorstellen das es mit MP3- Wavedateien die ja diesbezä¼glich schon stark komprimiert sind durchaus funktionieren kann.
    Auf Basis eines .mp3- Samples könnte man so direkt ganz bestimmte Klänge, Instrumente usw. aus Songs entnehmen um diese dann vom Synthesizer emulieren zu lassen. So hätte man von vorneherein nicht die Probleme das man alle fetten Sounds irgendwie selber nachäffen muss.


    Der Granulizer geht fä¼r Pads ganz gut. Aber sonst naja.
    Selbst die Melodyne-Studiodemo kann mich nicht ä¼berzeugen, klingen häufig Pitchänderungen doch noch recht unnatä¼rlich.


    Da hat ein Synthesizer riesen Vorteile, es passt alles einfach besser.
    Mich wunderts halt das noch niemand auf die Idee gekommen ist so einen Wave oder MP3-Tonemulator-Synthesizer zu basteln.


    Ich kann mir nicht vorstellen das ich der erste mit einem solchen Gedankengang bin. Aber vielleicht liegts auch einfach daran das Hifi-Puristen sich nicht mit MP3 anfreunden können.
    Dabei ist es sicher einfacher ein Wave-Klaviersample zu emulieren als ein komplett neues zu erstellen. Was zwar möglicherweise sofern man begabt ist besser klingt aber selbst dann auch das zigfache an Zeit zur Fertigstellung beansprucht.

  • auf die Idee sind die Leute schon gekommen.
    Melodyne z.B. hat genau das gemacht nur wie anfangs schon oben erklärt kommt es schon bei kleineren Pitch veränderungen zu Frakturen.
    Der Sample wird schneller gespielt, soll aber die gleiche Länge behalten, er muss also gestretch werden.
    Es ist einfach unmöglich auf so einer basis mit samples zu arbeiten deshalb bieten VST Plugins und synthesizers ja auch so einen ungehureren vorteil.

  • Zitat von CJoe

    Dabei ist es sicher einfacher ein Wave-Klaviersample zu emulieren als ein komplett neues zu erstellen.


    Gibt es denn da einen Unterschied zwischen "emulieren" und "komplett neu erstellen"?


    Also Grundsätzlich erstellen Synthesizer Sounds - Von einer Emulation wä¼rde man doch wahrscheinlich dann sprechen, wenn dieser neue Sound einem natä¼rlichen sehr nahe kommt (einen bereits bestehenden Sound emuliert).

  • Malek lies meinen Text nochmal:


    Es ginge anstatt der Timestretchfunktion die wohl nicht das gelbe vom Ei ist auch ä¼ber eine denkbare *Emulation* indem der Synthesizer z.B. Sytrus den Wavesample intern mit den zur Verfä¼gung stehenden Oscillatoren emuliert, z.b. als vorgegebenes .MP3-Sample (da eingeschränktes Klangspektrum und daher evtl. sogar technisch umsetzbar).
    Sofern man dann das Wavesample (MP3*g) in Sytrus öffnet analysiert der Synthesizer den Klangbaustein und ahmt diesen mit seinen Oscillatoren und FXä‚ ä‚ 1 zu 1 nach.


    Und genau das hat scheinbar noch niemand gemacht.
    Denn sofern ich den Wavesample integriere klingt das anders.
    Oder gibt es da spezielle Einstellungen? Ich glaube nicht.


    Schon klar:
    Man bekommt sicher jedes Sample mit Sytrus nachgeleiert. Aber an den Einstellungen und davon gibt es definitiv zu viele verzweifelt man ja besonders als Laie beinahe. Irgendwann nach Stunden oder Tagen habe ich dann den einen Klang der zu etwa 90% so klingt wie der aus dem Song den ich gerne haben wollte.


    Dabei wäre es doch genausogut denkbar das Sytrus diese Einstellungen selber fä¼r mich erledigt indem das Programm fä¼r mich das Wavesample analysiert und Hä¼llkurven, Frequenzen etc. so einstellt das eine 99%tige Emulation ermöglicht wird.


    Und jetzt soll mir keiner sagen das das nicht möglich ist.
    Wiegesagt es ist die 1 zu 1- Emulation eines Wave(MP3)-Samples da dieser eben nicht in dem MaäƒÃ… ¸e als Klangbaustein genutzt werden kann wie dieses als Synthieemulation der Fall wäre.


    Wär das nicht die eierlegende Wollmilchsau?*g

  • Verstehe ich das richtig?


    Du willst einen Synth haben, wo du ein Stä¼ck Wave reinlädst und der Synth soll dann denn Sound erkennen und einen synthetischen Sound draus machen, der genauso wie das vorher reingeldene klingt, nur dass man den neuen Sound so wie nen normalen Synth spielen kann???


    klingt ziemlich abgehoben...

  • Das klingt schon nicht schlecht, aber ich bezweifle, dass Synthies dazu in der Lage sind.
    Man kann nicht jeden beliebigen Sound erstellen. Synthesizer sind schon von ihrem Aufbau her eingeschränkt.
    Letztendlich sind wahrscheinlich die natä¼rlichen Wellenformen viel zu komplex um sie zu synthetisieren. Aber ich glaube auch, dass eine exakt gleiche Wellenform (wie auch immer sie nachgemacht sein sollte) nicht alles ist, worauf es ankommt.


    Zitat von Malek

    Das ist so nicht richtig.
    Wenn das B4 z.B. auf wave samples basieren wä¼rde dann hättest du ne unglaubliche library mit dabei da du ja fä¼r jede note ne einzelne Wave file bräuchtest.
    ich meine jede Art von Plugin, ob slayer oder B4 um mal den von dir genannten zu bleiben, basiert auf synthese.
    Quasi auf genau dem system das du erst in 50 Jahren siehst.


    Ich glaub schon, dass es PLugins gibt, die auf Samples basieren. Bin jetzt aber auch kein Experte.
    Naja, noch erkennt man ja einen Unterschied zwischen Plugin und Orginal... 50 Jahre? Na mal abwarten.

  • Es muss ja auch nicht 100%tig so klingen. 80% wä¼rden auch reichen. Den Rest kann man sich selber zurechtfrickeln.


    Letztendlich kommt ja immer ein ganz bestimmter Klang zum Vorschein und anäherungsweise das vorliegende Sample zu emulieren indem der Synthesizer eine erweiterte Klanganalyse durchfä¼hrt und die Emulation selber ä¼ber die Oscillatoren einstellt - Das wär sicher eine sinnvolle Erweiterung und könnte die Arbeit wesentlich erleichtern.


    Die bisherigen Wellenformen die man einladen kann haben mit dem ursprä¼nglichen Klang ausser eben dieser Form nichts mehr gemein und die umständliche Einstellung aller Parameter wä¼rde so weitestgehend entfallen.
    Ist vielleicht mal einen Vorschlag wert fä¼r zukä¼nftige FL-Versionen.
    Ich weiss ja nicht wie ihr vorgeht aber wenn ich Klänge zusammenbastel orientiere ich mich häufiger an irgendwelchen bekannten Klängen.

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