Professioneller werden?

  • Hi!


    Ihr kennt das vielleicht: man startet oft neue Projekte und bricht sie dann mittendrin ab oder baut aus Teilen des alten wieder neue auf (die man dann wieder abbricht^^) usw.
    Ganz einfach weil man mit dem Sound nicht 100% zufrieden ist oder sich das Teil nach 1x Schlafen wieder ganz anders anhört :)


    Bei mir ist auch klar wieso - ich mache zwar irrsinnig gerne sound/tracks im FL, aber ich bin zu unfähig Dinge zu beenden:


    1) Vor 1 Jahr ein gebrauchtes Xio-Synth Midikeyboard besorgt. Ich spiele gerne mal solo damit, war aber zu unfähig es ordentlich ins FL einzubinden, stattdessen fülle ich die Matrix der Pattern händisch :/
    Ich schaff es nichtmal die Synths vom Keyboard 1:1 ins FL zu übertragen und mit drums/etc. zu hinterlegen, obwohl der Sound und die Effekte vom Xio tlw. viel besser sind als die Standard-Samples vom FL.


    2) hab mir hunderte Samples geladen, natürlich ist der Großteil wenig/gar nicht brauchbar (da kostenlos) und der Saustall groß


    3) Geplant waren Boxen von Thomann die meine (zwar guten, aber fürs produzieren wohl suboptimalen) geschlossenen AKG-Kopfhörer ersetzen sollten. (Kopfhörer hatte ich bis dato aus Angst vor Stress mit den Nachbarn^^) Noch immer ned bestellt.


    4) VSTi's (Soundstyle House/Trance) - kurz beschäftigt und wieder nix auf die Reihe bekommen weil sich da so oft etwas ändert und scheinbar auch die Preise tlw. gar nicht so ohne sind...


    5) einige Stunden an Guides für FL, wo ich oft das Gefühl "kenn ich schon" "hilft mir nix" "möchte ich anders machen" oder "ist zu kompliziert O.o" hatte ;)



    Welche Tipps habt ihr damit ich als Anfänger endlich mal Nägel mit Köpfen machen kann?


    - Kurse fände ich cool, hab aber nix in Österreich gefunden.
    - Investieren kann ich (nur) zwischen 200-300€,
    auf der Wunschliste stehen
    +ordentliche house/trance samples
    +VSTi's
    +FL10
    +Boxen


    Also alles um endlich mal alte Sounds und Gewohnheiten abzustellen und ganz frisch von vorn anzufangen mit einer guten Basis. Das einzige was mir wichtig ist: ich möchte nicht alles billig mit standard-walkthroughs kopieren sondern auch andere Wege nutzen um ans Ziel zu kommen.


    Würde mich über Tipps und einen Tritt à la "fang doch endlich mal mit 1), 2), 3) an" in den Hintern freuen.


    LG

  • Zeit...alles andere kannst du so lassen. Hab auch erst nach jahren gute software gekauft.


    VST/SAMPLES


    Samples: VIPzone (Free, brauchbar) / Vengeance (teuer) / Ueberschall hat auch gute samples (hab ich zwar noch nie getestet, aber demos sind durchaus gelungen).


    Als VST kann ich dir Sylenth1 empfehlen. Zwar nicht das günstigste, aber klanglich top. Auch Presets findet man gute im netz, wenn man bisschen sucht.


    Boxen oder Headphones:


    Ich hab alles mit nem gaming Headset produziert. Von da her einfach was GUTES, egal was du nimmst.


    FL Studio:


    Egal ob 7 oder 10, ich finde mit FL 7 kann man professionell genug arbeiten. Und das Lifetime Update kostet ja eigentlich auch nichts.



    Rumbasteln > tutorials schauen > Equipment

    [hr]
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  • Nicht dem Gedanken verfallen dass neues Hardwareequipment deine Lieder besser machen.
    Nur weil man dicke Boxen im Zimmer stehen hat bedeutet das natürlich nicht dass du dadurch kreativ wirst ;)


    Einfach weitermachen. Ich sitze eigentlich fast tätglich an FL und hab dieses Jahr erst 1 Lied fertig gemacht.


    Ein Tip: Mach bei Remix-Contests mit. Da hast du ein festen Abgabetermin. Das kann manchmal eine "In-den-Arsch-tritt"-Funktion haben.

  • Huhu,


    den Tipp mit den Remix Contests kann ich nur bestätigen. Gerade durch den festen Abgabetermin zwingt man sich selber dazu ein Projekt bis zu einem bestimmten Zeitpunkt abzuschließen - auch wenn man noch nicht 100% damit zufrieden ist - wav aus der DAW rauslassen, einschicken und dann etwas Neues beginnen. Ist zwar nicht immer angenehm aber hilft enorm die Lernkurve anzuheben. Zudem lernt man viel was das eigentliche Arrangieren angeht.


    Ich persönlich habe mittlerweile meine Pace gefunden aber unter dem Strich dauerte es etwa 2-3 Jahre bis vollständig Routine reinkam und ich wirklich primär mit Produzieren und nicht mit "Lernen" beschäftigt war. Natürlich lerne ich heute immer noch bei jedem Projekt etwas dazu - wäre ja schlimm wenn nicht - aber dabei handelt es sich meist um wirkliche Details die einem ungeübten Ohr wohl gar nicht auffallen würden.


    Bei mir haben sich bestimmt an die 200 halbfertigen und abgebrochenen Projekte in dieser Zeit angesammelt. Geschätzt von rund 5-10% wurden einzelne Teile im Nachhinein wieder "verwertet". Mal war es eine Synth-Bass Kombination für einen Remix, mal die Percussions, mal auch nur ein einzelnes Sample. Der Rest schlummert nach wie vor noch in einer staubigen Ecke auf meiner Platte. Den Lerneffekt den ich damit jedoch erziehlt hatte kann man mit Geld nicht aufwiegen. Manchmal ist es bei mir persönlich aber auch so, dass ich eine Idee habe, beginne Diese umzusetzen aber es einen oder zwei Tage später einfach nicht mehr schaffe in die selbe Stimmung zu kommen die ich hatte als ich damit begonnen hatte den Track zu produzieren. Ich bezeichne solche Projekte mittlerweile gerne als "Sackgassen" denn egal wie oft ich versuche sie wieder hervor zu kramen und daran weiter zu arbeiten: Noch nie habe ich eine dieser Sackgassen bis zur Vollendung geführt. Warum das so ist - ich kann es nicht erklären - ich hab mir aber mittlerweile angewöhnt einen Bogen um solche Zeitfresser zu machen wenn ich einem begegne.


    Mit jedem Projekt wirst Du einen Tick besser in Etwas - mal lernst Du neue Techniken fürs eigentliche Arrangement - mal einen neuen Kniff was Filtering & Co angeht usw. Das Wichtigste ist in meinen Augen dabei die Geduld und die Fähigkeit, Dir selbst Die Zeit zu geben, die Du brauchst um Deine eigene Pace und Deinen eigenen Workflow zu finden. Irgendwie ist das wie bei einem Instrument: Ein Virtuoser Pianist fällt normalerweise auch nicht einfach so vom Himmel sondert hat Jahre mit der Aneignung seiner Fähigkeiten verbracht ;)


    Also: Contests helfen dabei ungemein da man u.A. lernt, das Handwerk "Produzieren" effektiver anzuwenden und zudem noch in den Genuss kommt, in relativ kurzer Zeit einen Einblick in viele verschiedene Projekte zu bekommen.


    Ach fast vergessen betreffend der Hardware-Frage: "A fool with a tool is still a fool". Also bessere Hardware macht keinen besseren Produzenten aus jemanden. Hast Du aber nun unbedingt das Bedürfnis etwas aufzurüsten, dann empfehle ich mit einer ordentlichen Abhöre anzufangen.


    Gruß Tom[hr]

  • Such dir ein Ziel, an das du dich herantasten kannst (und auch wirklich willst). Das ist imo alles, was du brauchst. Das Wort "Professionalisieren" bedeutet für mich vor allem: Fokussiert arbeiten. Und dafür brauchst du irgendetwas, auf das du den Fokus richten kannst. Remix-Contests sind zwar gut für die schnelle Herausforderung, aber haben normalerweise keine klare Ausrichtung.


    Am besten wäre ein Ziel, das nicht reiner Selbstzweck ist. "Einfach weitermachen" z.B. führt nur zum Weitermachen, aber sicher nicht zum Professionaliseren. Ohne Ziel zu arbeiten kann einen leicht in Sackgassen und Kreativblockaden manövrieren. Es könnte helfen, für jemand anderen als dich selbst zu arbeiten. Auch MIT jemand anderem zu arbeiten.


  • Ohne Ziel zu arbeiten kann einen leicht in Sackgassen und Kreativblockaden manövrieren. Es könnte helfen, für jemand anderen als dich selbst zu arbeiten. Auch MIT jemand anderem zu arbeiten.


    da habt ihr recht...
    Meine Sackgassen-Projekte fressen zu viel Zeit und bringen mir zu wenig Lerneffekt. Allein ist man oft der Dumme, grad letztens versucht im Gros Beat selbst Scratching Lines zu bearbeiten und so zu drehn wie ich es will. Nach einer halben Stunde hab ich resigniert weil das berüchtigte Drehen an den Knöpfchen so unvorhersehbare Auswirkungen haben kann :o)


    Aber von einem bin ich schon überzeugt: mit den Basis-Samples und ohne Zusatz Vsti's werd ich nicht glücklich...


    Hardware -> nicht unbedingt
    Aber Software-Erweiterungen und Datenbanken -> definitiv. Da muss was her. Ich kann keine Bassline mit einem Sound-Ordner starten wo die meisten auch als Trompete durchgehen könnten...


    Oder die Basis Vocals in FL: jetzt mal ehrlich da versteckt sich doch die Katze unterm Tisch wenn ich über meine Synth so ein kreischendes "freeeaky baby" drüberlege. Schön wäre wenn meine Sound-Datenbank meinen Musik-Stil House/Trance wiedergibt. Klar kann es toll sein auch vielleicht mal klassische Elemente o.ä. einzubauen, aber der Großteil der Samples muss für mich gute Roh-Ware sein. Schöne Hits. (und keine fertigen synth-lines, die brauch ich nicht)


    Abschliessend: danke für die genannten Tipps ;)

  • Bin zwar selber n absoluter FL noob und casualmäßiger FL-User, aber ich würde unter dem Punkt Professionalität auch eine gewisse Strukturierung erwarten. Soll heissen, dass du deine Projekte so auch angehst, eine gewisse Ordnung in deinen Projekten hältst(wo hab ich welche instrumente, drums, usw.)... Allerdings sind die größten Künstler ja meistens sonst am unordentlichsten :)....


    Diese Remixcontests sind eine verdammt coole Idee... Danke an den Tip.. Das werd ich auch versuchen :)

  • Also du willst nur 200-300€ ausgeben.
    Du willst ja bestimmt nicht nur die Fruity Edition oder?
    Selbst wenn du die Producer Edition als EDU kaufst, sind schon gut 100€ weg.
    Vom Signature bundle mal ganz zu schweigen.
    Da sind vielleicht noch gute Boxen drin.
    Aber sobald du dann noch ordentliche VST haben willst, ist das Geld alle.
    Ich versuche immer wieder free VST zu finden.
    Ich bin von den DSK Sachen ganz begeistert.
    Allerdings brauch man für die ne gute Soundkarte (ich habe keine gute und wenn ich mehrere VST von DSK geladen hab
    fängt es in den Lautsprechern zu knacken an - ich glaub das liegt an der Soundkarte)

  • Ich habe seit 2 Jahren ein bisschen HipHop Beats gemacht. Aber ich merkte, dass die Lernkurve sehr schnell abflachte, weil ich einfach immer neue Beats angefangen habe, nur um meinen Künstlerdrang "Dampf" abzulassen. Jedoch habe ich vor einem halben Jahr mit meiner eigentlichen Leidenschaft, dem psytrance angefangen. Und seit dem habe ich extrem viel gelernt. Auch wenn ich noch absoluter noob bin :p Wenn du mal ein Track zu ende bringst, und ihn versuchst "professionell klingen zu lassen" musst du dich meist automatisch mit allgemeinen Dingen des Masterns auseinander setzen.
    Um Beispiele zu geben, was mich weiter gebracht hat:
    -Sich mit Themen wie Frequenzentrennung, Stereoaufteilung, Kompressoren und Klangsynthese auseinander setzen.


    Und meiner Meinung nach Gute freeware Tools:
    -synth1, wo du sau viele presets downloaden kannst
    -Kore Player, wo du ein paar sehr schöne Samples gratis mitbekommst
    -LF Max Punch, wo du Tiefe Töne noch ein bisschen voller klingen lassen kannst. vorallem Bässe, Kicks, usw.
    -Effectrix, wo du abgefahrene Effekte erzielen kannst ^^


    cheers Dark King

  • Also, ich kann dir im House/Trancebereich vengeance samples empfehlen, da ist allen drin von großen drumkits über loops bis hin zu einzelnen synths, die brauchbar sind. als vsti würde ich an deiner stelle mal z3ta+ 2 ausprobiern, ein sehr gutes vsti für 80€ ist sehr gut geeignet für house und trance

  • Zitat

    Also, ich kann dir im House/Trancebereich vengeance samples empfehlen


    Wenn es um "professioneller werden" geht, dann seh ich das für mich auch in dem Sinne, einen eigenen Sound zu entwickeln. Sein eigenes Ding drehen. Seinen eigene Erkennung.


    Da empfehle ich, nicht das zu tun was alle sagen. z.B. werden überall die "Vengeance Samples" empfohlen. Für mich ist das ein Grund, diese erst recht nicht zu benutzen. Es sei denn mal will halt klingen wie alle.

  • kann da tmn nur zustimmen. finde einsatz von samples hoechst unbefriedigend und versuche soviel wie moeglich darauf zu verzichten. ein synth one shot von nem synth den man nicht besitzt kann ich vor mir noch rechtfertigen, n netter sweep von mir aus auch, aber dann hoerts auf. muss aber jeder selber wissen. finds halt einfach irgendwie armseelig und mit musik machen hat penetrante nutzung von samples auch nix zu tun.

  • Zitat

    kann da tmn nur zustimmen. finde einsatz von samples hoechst unbefriedigend und versuche soviel wie moeglich darauf zu verzichten. ein synth one shot von nem synth den man nicht besitzt kann ich vor mir noch rechtfertigen, n netter sweep von mir aus auch, aber dann hoerts auf. muss aber jeder selber wissen. finds halt einfach irgendwie armseelig und mit musik machen hat penetrante nutzung von samples auch nix zu tun.


    Dieses Thema hatten wir ja erst an anderer Stelle. Aber das meine ich garnicht (und will ich jetzt auch gar nicht drüber diskutieren).


    Ich meine One-Shot-Samples. Wenn alle die selben Kicks und Claps und Hihats nutzen, dann mag das vielleicht Professionell klingen, weils halt so klingt wie im Club oder was weiß ich wo...


    Meine Meinung von Professionalität ist das aber nicht. Wie ich oben gesagt habe, will ich professioneller werden in dem SInne, dass ich meinen eigenen Sound habe, welchem ich treu sein kann.


    Professionell kann auch von Klang her scheiße sein, aber von der Eigenart her halt professionell.


    Ich denke, diese Ansicht spiegelt nicht die eigentliche Frage des Thread-Erstellers wieder.... aber ich wollts mal gesagt haben.

  • zu vengeance, ich finde drum sounds... also oheshots.. total in ordnung..


    aber ja man sollte bei den synths, melodien und und und selber hand anlegen, das macht ja das wiedererkennbare (meistens) aus


    ich selber hab 3 vengeance drumpacks... und noch ein senheiser.. und ich arbeite viel mit den packs.. aber sind halt auch nur drumsounds.. keine loops

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