Sagt mir, was ihr davon haltet!

Ich glaube, ich hab grad bezüglich Templates den Vogel abgeschossen.
Aber ob meine Ideen wirklich so genial sind wie sie mir grad vorzukommen scheinen, könnt nur ihr beurteilen.

Folgendes wurde vorgenommen:
Ich habe als Prunkstück die Frequenzweiche aus dem Multiband Compressor verwendet, um eine möglichst saubere Frequenztrennung von
Subbass und Mitten/Obertöne zu ermöglichen. Der LP FIR- Filter spielt phasenlinear, und die ausgehenden Signale sind somit sehr sauber.

Warum die Trennung?
Bei etwa 100 HZ liegt ein Bereich vor, der die Trennung zwischen Oben und Unten praktisch optimal wiederspiegelt.
Darüber spielen fast nur Leadsounds und andere Instrumente, während darunter praktisch nur der tiefe Bassanteil zu hören ist.

Also habe ich versucht, mehrere Fliegen mit einer Klappe zu schlagen.

Monokompatibilität und Phasenlinearität für alle Bassanteile.
Wichtig im Mix ist eine strikte Trennung der problematischen, tiefen Frequenzen.
Durch zu viele, unterschiedliche Phasenanteile wird es schnell matschig.

Unter Lo Mono vorne findet ihr also einen Lowpass 100 HZ, unter Hi Stereo einen Highpass 100 Hz.
95% aller Leadsounds benötigen den Subanteil unter 100 HZ nicht, weshalb man diese jetzt direkt vom FX- Channel aus
zu Hi Stereo routen und auf den Bassanteil verzichten kann, wenn man es möchte.

Hinzu kommt ein Lo Sidechain, der die Lautstärke aller tiefen Signale des Lo Monochannels über den vorgeschalteten LO Sidechain-
Channel durch die Kickdrum absenkt. Der Peak Controller zu diesem Zweck befindet sich auf dem Kickchannel.
Da die Kickdrum das wichtigste Klangelement ist und bleibt, halte ich diesen Effekt für immens wichtig.

Vor dem Hi Stereo Channel habe ich einen Stereo Enhancer unter Hi Enhance gepackt, der breitere Obertöne auf der späteren Summe ermöglicht.
Wollt ihr bestimmte Klänge auf der Summe in die Breite ziehen, könnt ihr bequem euren Sound dorthin routen,
ohne das der Tiefbassbereich dünner und matschiger wird.

Hinzu kommen Sendeffekte und andere Sounds.
Eine Subline für mehr Tiefenfundament ist als Instrument auch dabei.

Zu beachten ist folgendes: Der FIR- Filter hat starke Latenzen, die sich nicht ausgleichen lassen.
Daher müsst ihr alle Sounds und Effekte in vorhandene Channels verlinken, da es sonst zu Phasenproblemen eurer Effekte kommt, wenn ihr an der Frequenzweiche vorbei in den Master geht.

Wichtig: Über den Sendeffekt Non L Phase könnt ihr jedem Klang individuell nichtlineare Phasenanteile hinzumischen.
Logisch, das völlig lineare Sounds langweilig und emotionslos klingen.
Der Fruity Phaser kann das wunderbar kompensieren, sofern ihr das wünscht. Er ist als einzigster Effekt direkt zum Master geroutet.

Sounds und sonstiges:
Der PWM Lead hat mehrere Autoclips erhalten. Panning A ist zum Pan- Regler des Sytrus verlinkt.
Zusätzlich habe ich einen Vibratoeffekt mittels Autoclip realisiert, der den Pitchregler des Sytrus ansteuert. So etwas benötige ich häufiger.
Sonstige Panningclips sind nicht belegt, und können neu zugewiesen oder verworfen werden.

Der Sidechaineffekt kann verwendet werden sofern ihr euren Synth da durchschickt, den Autoclip Sidechain Mix einzeichnet und aktiviert. Wenn ihr euren Synth zu Hi Stereo und Sidechain FX verlinkt und diese Regler unterschiedlich einpegelt, bestimmt ihr die Effektstärke.

Vorteile des Templates: Monokompatibilität und ein ultrasauberer Bassbereich.
Man kann mt allem oberhalb von 100 HZ in die Stereobreite gehen, ohne das man Probleme bekommt.
Der Bassanteil sowie der Obertonanteil können getrennt voneinander auch separat über die Routingregler direkt in die Frequenzweichen eingepegelt werden.

Man kann auf Knopfdruck nur den Subbass oder nur die Obertöne des gesamten Mixes abhören.
Das Sidechainen der tiefen Frequenzen durch die Kick sorgt für einen sauberen Bassbereich, egal wie fett die Kick erklingt.

Nur wenige Sounds benötigen jetzt mehr als den 3- Band EQ im FX- Channel zur weiteren Bearbeitung.
Man spart so eine Menge EQ ´s und Arbeit, da eine sinnvolle Trennung der Tiefen- und Obertonsignale für alle Sounds ja bereits vorliegt.

Ihr habt die Möglichkeit, phasenlineare und nonlineare Klänge zu einem Gesamtmix zu kombinieren.

Hier das File:
Basic Template.flp
Update vom Dienstag, 10. Januar- 2, 3 Kleinigkeiten geändert.

U.a. könnt ihr jetzt mittels eines Duckingeffektes den Sendregler dazu nutzen, um das Signal von Reverb und Delay wegzuducken. Ein sehr interessanter und oft verwendeter Effekt, um Signale trocker zu halten.

Wenn der Synth spielt, wird dabei die Lautstärke des Effektkanals reduziert. Hierzu habe ich alle Effekte durch einen Kompressor geschickt, der moderat das Effektsignal komprimiert.
Und dann kommt noch ein Bandpassfilter als Send- FX ins Spiel, mit dem ihr einen typischen LFO- Modulationseffekt euren Sounds hinzufügen könnt.

Das ist ja keine Trennung im eigentlichen Sinne. Du bekommst sofern du das Signal direkt an Lo Mono und Hi Stereo sendest praktisch das unbearbeitete Ursprungssignal heraus. Es ist immer noch fast genau so phasenlinear, als wenn du es auf dem Master belässt.
Der Trick dabei ist die Frequenztrennung so vorzunehmen das du einen phasenlinearen Sidechain hast, bei dem das Tiefensignal bei Bedarf in der Lautstärke von der Kick reduziert wird, sobald diese spielt. Zudem kannst du phasenlinear Bassanteile über die Sendregler herausnehmen oder hinzufügen. Ist dir die Phase zu linear, drehst du ein wenig den Non Linear Phasereffekt auf.
Ein Nachteil der Basspräzision und der Monokompatibilität ist allerdings die Latenz durch die FIR- Filter. Dafür bekommt man einen Bassbereich, der sauberer nicht sein könnte, und auch noch die individuelle Nachjustage ermöglicht.

Nochwas zur Ergänzung:
Man will ja heutzutage immer einen tighten, möglichst sauberen Mix. Ich bin nur durch Zufall vor wenigen Tagen auf die Idee gekommen, und habe natürlich noch keinen kompletten Mix damit erstellt. Allerdings bin ich vom Ersteindruck der Sauberkeit der tiefen Frequenzen schlichtweg begeistert.

Man kann ja mal zum Ausprobieren die LP FIR- Filter auf die IIR- Filter in den Frequenzweichen auf Lo Mono und Hi Stereo umstellen, die den gängigen Mischfiltern und EQ ´s in der Präzision entsprechen.

Vor allem der Subbassanteil nimmt dabei deutlich zu. Selbst die Oberbässe bzw. dessen Phasen werden an der Frequenzweiche derart verstärkt, das man die Filtereinstellung auf etwa 120 HZ anheben muss, um noch eine vergleichbare Trennung (aber mit verändertem Klangbild) zu gewährleisten.

Ich habe übrigens einen hochwertigen Linear Phase- EQ, den Pro Q von Fab Filter, den ich immer zum Mastering verwende. Aber in Punkto Sauberkeit kann dieser selbst bei maximaler Latenz und Linearer Phase in keinster Weise mit den LP FIR- Filtern des MBC ´s mithalten.

Es spricht also definitiv nichts dagegen, diese Filter bereits beim Mischen und evtl. später auch im Mastering zum Entfernen von Störfrequenzen zu missbrauchen.

Eine Möglichkeit die Latenzprobleme zu umgehen wäre es, erst den gesamten Mix mittels der simpleren IIR- Filter zu erstellen, um dann am Ende wenn der Mix steht die Weichen wieder auf 100 HZ FIR umzustellen.

Dann kann man sich bequem um den Bassbereich kümmern, und kriegt nur durch das Pegeln der Sendregler ohne große Eingriffe mit dem EQ ein wunderbar transparentes Klangbild.
Mich erinnert diese Arbeitsweise ein wenig an die alten Stereoanlagen mit Bass- und Höhenregler. Nur das man jetzt in der Lage ist, wirklich jeden Sound im Mix individuell in Tiefen und Höhen phasenlinear anzupassen.

Kurzfassung: Ihr bekommt hier neben einem durchdachten Routing einen selbstgebastelten Multiband Sidechain für lau!