Probleme beim Abmischen!

  • Hallo zusammen,


    momentan habe ich ein Problem, bei dem ich einfach nicht durchblicke, woran das liegen könnte.


    Kurz zur Vorgeschichte: Aus Unwissenheit hatte ich mit meinem jetzigen Lied so angefangen, dass im Master in Limiter vorhanden war. Der Treshold auf 0db und lautstärke etwas höher gestellt.


    Da aber nach einigen Diskussionen mir mehrmals angeraten wurde dies zu lassen, bin ich nun damit beschäftigt das komplette lied neu abzumischen.
    Ansich hat sich der Song mit dem Limiter ganz okay angehört, alles hat eigentlich gepasst. Vorher hat aber der Kanal mit der Kick massiv übersteuert, was letzendlich ja der Limiter im Master kompensiert hat.


    Naja jedenfalls habe ich nun den Limiter rausgemacht und erstmal die Kick runtergeregelt und kompremiert. Soweit sogut, also ich habe einige Elemente/Instrumente im kompletten Lied.


    Das Problem ist jetzt, wenn das PIANO, UND die KICK laufen hört es sich so an, als würde mir jeder Kick das Piano lauter werden, es hört sich so ähnlich (nicht genauso an) dadurch als ob die kick oder das piano übersteuert. Das Piano wird mit jedem Kickschlag wie gesagt lauter, so als ob es in die andere richtung gesidechaint wird.

    Ich habe schon versucht sogut wie möglich Platz zu machen für die Frequenzen, das ändert aber nichts.
    Hier die EQ Einstellung der 2 Elemente (inkl. Synth):
    [Blockierte Grafik: http://andregrafie.de/abmischen.png]


    Die einzige Methode, nachder es sich "einigermaßen Okay" (nicht gut) anhört ist das Piano mit der Kick zu Sidechainen. Das kann doch aber nicht die Lösung sein?
    Ich weiß nicht vielleicht ist es ja auch normal, vielleicht kommt es mir nur so vor, aufgrund des Limiters im Master vorher...


    Wo liegt denn hier das Problem?
    Die Kickfrequenzen haben doch Platz?


    Danke!
    yash

    Einmal editiert, zuletzt von yash ()

  • Mann kan einem Instrument ja nicht nur durch die Frequenzen Platz verschaffen! Die Kick sitzt ja meist in der Stereomitte, das Piano dagegen kannst Du ja durch Panning im Raum auch ein wenig zur Seite verschieben. Du könntest durch den bedachten Einsatz eines Reverb auch noch eine Tiefenstaffelung erreichen.


    Nur an den Screenshots kann aber auch leider nicht erkennen, was Du sonst noch so im Track gemacht hast. Lad vielleicht mal ein Beispiel hoch.

  • Hast du eine Art von Summenkompression drinnen?


    z.B. den klassischen Fruity Limiter auf dem Master-Kanal?
    Schalte auf dem Master mal alle Effekte aus und misch so, dass nichts übersteuert.
    Danach kannst du immernoch komprimieren, allerdings bei falschem Einsatz auch zu Verzerrungen führen...

  • Lad doch mal ein Sample zum Anhören rauf...anhand der Screenshots ist es nicht ganz einfach.


    Hast du irgendwas geroutet? Sidechain-Signal verkehrt?
    Multiband Kompressor drauf?


    EQ sieht nicht danach aus, als wären die Frequenzen das Problem,


    --> wenn dann höchstens bei 100Hz.


    Würde mal nen Lowcut machen bei 20-30 Hz

    [hr]
    ..............................................................................................................................

    Einmal editiert, zuletzt von Suplifth ()

  • He yash


    cool das du mal mit deiner Arbeitsweise hier zur Sprache bringst...das machen die wenigstens :wink:.


    Ich vermute auch wie Musikus, das du noch nicht so die Erfahrung hast mit Tiefenstaffelung und
    verteilen im Stereobild hast (allerdings Mono sollte es auch funktionieren). Ich denke aber auch
    das du Übereffektierst....Das sieht man an deinen EQ Einstellungen. Da sind schon ein paar heftige
    Schnitzer drin und genau wie Jedec würde ich dir auch einen kompletten Reset empfehlen


    zum direkten EQing


    -Die Filterflanken nicht so Steil machen, weil man die sonst auch als Filter wahrnimmt --> je steiler desto Filter :D
    - du hast bei allen 3. Beispielen die Höhen extrem abgesenkt und somit den Bassbreich extrem betont und was du
    dann an Höhen Verloren hast, hast du mit Sicherheit versucht mit dem Kompressor/Limiter wieder aufzuholen.


    Eigentlich sollte es beim EQ anders genau andersherum aussehen. Schau mal auf die Skalen Unterteilung des EQ...
    du wirst feststellen, das die 20-50-100-200-500-1000-2000... geht.Du hast also auf dem ersten cm des EQ
    gerade einmal 25 Hz und auf dem letzten cm 10000hz.....



    im Unteren Bereich muss man beim EQ Aufpassen, weil da " wenige " Frequenzen sind und wenn sich dort mal 10 überlagern und
    "unsauber sind" fällt das sofort ins "Ohr". Wenn bei 10000Hz mal 50 Hz "Unsauber sind" dann wirst du das wahrscheinlich
    nicht einmal bemerken..


    Die Höhen spielen in Regel für die Tiefenstafflung eine Große Rolle. Das heißt wenn man die Höhen anhebt, kommt der klang nach vorne
    und wenn man die Höhen absenkt geht der Klang in den Hintergrund...kurz.. du hast alles ziemlich nach hinten gestaffelt --> mit
    zunehmender Entfernung zur Schallquelle verliert der Klang an Höhen Frequenzen, das liegt daran das, logischerweise
    auch mehr Luft zwischen dir und Schallquelle ist und das diese die hohen Frequenzen Dämpft.


    Ich mach das aus Zeit und Längengründen mal an Der Bassrum fest....


    [Blockierte Grafik: http://www7.pic-upload.de/19.09.13/l4l5pjgo9ge.png]


    erstmals solltest du einen Lowcut-Filter ansetzten (1) und ihn solange "nach oben schieben, bis sich das Instrument im Klang verändert,
    wenn du diesen Punkt erreicht hast ...schiebe ihn wieder ein klein wenig zurück, damit hast du schon einmal den Grundtonbereich gefunden
    und gleichzeitig alle Frequenzen (schmutzt) was unterhalb der Grundfrequenz liegt entfernt.


    An der stelle schaue ich dann "wo" im mix mein Instrument steht und hebe die hohen Frequenzen an oder ab(7) (in viele Fällen mit shelf-filter)
    die Bassdrum ist nicht ganz vorne aber auch nicht hinten...also bleiben die Frequenzen so wie sie sind...


    dann höre ich was mich stört im klang (knacken/rauchen/ Resonanzen...) und ziehe sie mit einem Filter heraus(3) absenken mit Glockenfiltern
    immer sehr schmalbandig und so unauffällig wie möglich--> zu steil wieder Filterklang!


    Dann höre ich mir an wie es mit allen Instrumenten Klingt..wer brauch Platz wer brauch Grundton? wer steht Hinten? wer Vorne?
    Steht etwas hinten kann man oft auch den Grundtonbereich etwas mehr "wegschneiden" um anderen Instrumenten etwas mehr patzt zu geben.


    Bei Bass und Bassrum gebe ich sehr viel acht und meist muss man entscheiden ob man der "Bassrum etwas nimmt und dem Bass etwas Gibt" oder
    Bassrum etwas gibt und dem Bass etwas nimmt" meist ist es aber so , das ein gut gemischter Bass eine Bassrum aufwerten kann... bei
    Zusammenspiel wirkt Bassrum kraftvoller als "Solo", weil sie durch Bass ergänzt wird"


    Ganz zum Schluss betone ich erst (2) = der Druckpunkt der Bassdrum --> da liegt der eigentliche Bass der Bassdrum-->Nicht bei 20 oder 30 hz)
    und (4) ist der kick --> der Moment wo der Schläger auf die Membran trifft ... wirkt Punchiger


    Das ist sehr grob erklärt und es gibt wie immer Sonderfälle gibt die aber vielleicht erst einmal einen Leitfaden beim EQing


    Das alles würde ich dir erst einmal ohne Kompressor oder Limter empfehlen..da kommst du nicht so schnell in Versuchung
    zu viel Effekt zu nutzten...Konzentriere dich erst einmal auf sauber--> nicht auf laut
    das Kannst du im Nachhinein noch Nachsteuern aber auch dann wird die nachträgliches EQ nicht erspart bleiben da du ja
    auch leise Frequenzen wieder anhebst...

    „Über Musik zu reden ist wie über Architektur zu tanzen.“
    Frank Zappa, US-amerikanischer Komponist und Musiker

  • Wow großes Lob an KIvschranz. Ich kenn das zwar schon alles, aber wenn ich Anfänger wäre, dann hätte ich mir so 'ne Erklärung mal gewünscht. Echt wahnsinnig gut erklärt, gutes Beispiel. Optimal für Anfänger verständlich. Klasse, weiter so :)


    An den Threadersteller, wenn etwas übersteuert, liegt es meistens am falschen EQing, also schau da genauer nach, resette auch mal dein ParaEQ2 und starte neu und vor allem schaue wo die Frequenzen liegen die stören. Wie KIvschranz schon sagte, laut machen kann man später noch, erstmal alles so sauber wie möglich machen

  • Also erstmal vielen Dank für eure Antworten und vorallem an KIvschranz für die Mühe!


    Ja du hast richtig vermutet, ich habe keine Erfahrung mit Tiefenstaffelung. Ich habe mir jetzt eben nocheinmal paar Tutorials (die waren zwar in Cubase, aber das spielt ja keine Rolle) dazu angesehen um das ganze nochmal besser zu verstehen.


    Also erstmal habe ich einen kleinen Ausschnitt als Hörbeispiel meines Liedes hier für euch!
    Anmerkung: Die .mp3 besteht aus 2x der selben stelle. Am Anfang mit und beim 2. Beispiel ohne "gegen sidechainen". Im 2. Beispiel hört man im Vergleich zum ersten das Lauterwerden des Pianos mit der Kick.


    Nun nochmal zur Tiefenstaffelung bzw. EQing an sich:
    Das Prinzip habe ich aufjedenfall verstanden. Allerdings warum ich so EQt habe, wie in meinen Beispielen ist der Gedanke gewesen, unnötigte Frequenzen rauszuschneiden, damit man Platz für andere Instrumente gibt. Sprich ich habe ja eigentlich gelernt, dass jedes Instrument seinen eigenen Frequenzbereich haben soll.
    KIvschranz in deinem Beispiel hast du eine Erhöhung im Bassbereich, sowie im oberen Mittenbereich. Aber nimmt man nicht dann Frequenzen mit der Bassdrum ein, die eigentlich für Beispielweise Klavier bestimmt sind?


    Zudem kommt ja noch (das hatten wir schonmal diskutiert) das Aufsummieren der Frequenzen, was zur erhöhten Lautstärke im Master führt, oder?


    Zur Tiefenstaffelung nochmal speziell:
    Gibt es feste "Grundregeln", wo (vorallem in der EDM) Instrumente zu stehen haben? Wie weiß ich wo ich das Klavier, die Geigen, das Drum, der Syntheziser etc. hin rücken muss? Klavier nach vorne oder hinten oder die Mitte?


    Ebenso im Tutorial habe ich gesehen, dass vorallem auch viel mit Reverbs gearbeitet wird. In einem Tutorial hat sogar jemand erklärt, wo genau ein Instrument im Raum stehen kann, und wie die Wände den Schall reflektieren. Soweit ich das verstanden habe, hat er selber z.B. die Gitarre nach rechts ausgelegt und den Reverbs z.B. nach links einmal und nach rechts noch einmal einen 2. reverb, das simulieren sollte, wie sich der Schall ausbreitet. Ist das nicht schon zu sehr spezifisch und in der EDM nötig zu beachten?


    Schonmal Danke fürs Lesen und Antworten! :)


    EDIT: Dann ist mir nocheinmal der Punkt eingefallen, wenn ich doch aber Klanglich! zB. wie in meinem Beispiel die Bassdrum ertönen lassen möchte, sprich z.b. extrem die Mitten rausfiltern möchte, passt ja der EQ zu deinem Beispiel auch nicht mehr überein. Macht es z.B. Sinn einen EQ rein für den Klang zu benutzen und unnötigte Frequenzen rauszuschneiden. Und einen weiteren EQ für die Tiefenstaffelung?
    Denn in meinem Beispiel find ich die, dass sich die Kick um einiges besser anhört, wenn sie eben keine Höhen hat...
    YASH

    Einmal editiert, zuletzt von yash ()

  • Hmm waren die Fragen zu verwirrend gestellt? Denn ich bin aufjedenfall auch verwirrt :icon_question: und komme grad nicht weiter...


    würde mich freuen, wenn sich jemand nochmal die Zeit nimmt, mein Chaos versuchen zu ordnen :p

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