Equalizer - Unterschiede

  • hi


    also ich frag mich schon etwas länger ob ich einen anderen eq benutzen soll als fruity parametic 2 zudem hab ich eben das gelesen:



    nun wollt ich dafür mal ein thema eröffnen, ich benutze den fruity eq eig recht gerne aber hab in letzter zeit auch oft mit dem freeware von melda gearbeitet. nun ist die frage: wenn ich genau die gleichen linien ziehe bzw frequenzen veränder unterscheidet sich das ergebnis da bei den equalizern?


    kann sein das es ne blöde frage ist aber will auch keinen nachteil haben, ich benutze den von fruity hauptsächlich weil der nicht so klobig ist und einfach gehalten und weil ich mir etwas besseren cpu erhoffe oder latenz (was eig nicht so das prob ist)


    ich mein gerade wenn ich sehr viele ketten von distortions hintereinander habe würde das ja einen großen unterschied machen wenn ein equalizer einfach "sauberer" ist oder so ähnlich, ihr merkt schon ich hab kaum plan von dem thema.


    also möchte nochmal betonen das es mir darum geht ob sich die qualität unterscheidet, die handhabung ist ja meistens geschmackssache oder gewohnheit.


    konnte nix zu dem thema finden wenn doch bitte ich um einen link :)


    mfg

  • solange es keine komischen "analog emulationen" sind.. also ka mit z.b. irgend einer bestimmten saturation von irgend nem vorbild.. oder sonstwas.. spezielles..


    arbeitet erstmal jeder EQ gleich..(also vom physiklischen her)..


    der grund warum es bei starken flankensteilheiten im bass und vorallem subbass bereich anfängt matschig zu klingen liegt daran... das es im grunde mehrere filter in reihe sind...


    also ein steep filter besteht im grund aus mehreren filtern die sozusammen geschaltet sind das eben eine enorm scharfe kurve und je nach güte (oder in englisch order) steile flanke gebildet wird...


    um so mehr filter um so mehr wird das signal in der phase verschoben... was eben um so tiefer die frequenz ist um so stärker auffällt... da die wellenlänge länger wird.. wird das erzeugte delay was durch die phasenverschiebung entsteht größer... und um so mehr filter um so mehr phasenverschiebung also um so mehr frequenzabhängiges delay..


    dadurch fängt es sozusagen an.. die frequenz nach unten hin aufzustauen... was eben bewirkt.. das sich am ende bei der cut frequenz eine sinuswelle anstaut...
    also ja im grunde eine resonanz... allerdings eben physikalisch erzeugt und nicht durch die anhebung des q wertes bei dem filter..


    das ist aber bei jedem anderen EQ das selbe... denn das ist physik :D ... man kann so etwas mit linear phase EQs umgehen... was aber 2 andere nachteile hat... zum einen hat man eine hohe latenz und um so linearer in der phase um so höher die latenz... und zum anderen einen klanglichen nachteil... denn nun staut sich da zwar die welle nicht mehr an.. bzw. schwingt eben nicht mehr so nach... dafür bekommst du nun das problem des "pre ringings" ... das heist dadurch das nun manche frequenzen "vorgezogen" werden... fängt es im grunde an in die andere richtung zu matschen.. das heist transienten fangen an zu verschmieren .. verschlieren..



    es gibt viele verschiedene arten von filtern die im grunde mehrere filter zusammengeschaltet sind...


    verschiedene EQs haben verschiedene filter... man kann sie sich aber im grunde alle selber bauen...zumindest dort wo man für jedes band jede art von filter einstellen kann (also lc hc ls hs peak notch)
    was ja im paraeq2 möglich ist..


    es gibt ein filtertyp der ist im paraeq2 relativ schwer zu bewerkstelligen.. und zwar den elliptic filter... denn dieser ist im grunde kein echter cut.. sondern eher eine art von speziellem notch filter mit sehr weiter band breite...und da man beim paraeq2 mit den bändern eben nur bis 20hz runter darf und in der bandbreite beschränkt ist.. kommt man nicht tief und breit genug um diesen vernünftig zu bauen...


    aber vom physikalischen prinzip funktionieren erstmal alle EQs gleich...


    und klingen auch gleich....(wie gesagt wenn es reine EQs sind ohne irgendwelche spezial sachen wie saturation oder sonst was für ne analoge emulation..röhren EQs sind ja auch immer gerne als emulation genommen)



    die handhabe ist natürlich unterschiedlich... und manche kommen mit manchen EQs besser zum ziel... und meinen deswegen er klinge besser.... das geht schon bei sowas simplen wie skalen richtig lesen.... manche EQs haben z.b. eine andere skala fürs absenken als fürs anheben... und da denken dann manche leute ohh der klingt aber sauber etc... ja weil sie nicht so viel anheben wie bei anderen.. oder ui der packt aber zu .. ja weil er evtl. bis -24 statt bis -18 oder so geht..



    was man gegen das bassproblem machen kann :) einfach keine harten steilen filter verwenden :)
    sondern simple sanfte.. filter erster güte oder zweiter güte.. (also 6db/oct oder 12db/oct)


    aber es kommt eben auch immer drauf an.. manchmal kann z.b. eine bassdrum auch davon profitieren.. wenn sie z.b. ansonsten zu kurz und trocken wirkt.. und man sie lieber etwas wuchtiger und nachklingender hätte...




    es gibt 2 freeware plugins die ich empfehlen kann wenn man auf der suche nach was anderem als den paraeq2 ist... zum einen der electri-Q ... der hat jede menge verschiedene filter arten ..


    und den engineers filter... in dem man sich sehr komfortable verschiedene filter arten zu seinen wünschen anpassen kann...



    es empfielt sich aber und das würde ich eigentlich jedem raten.. sich mal in die filter thematik wirklich einzulesen... denn das ganze ist eben schon recht wichtig zu wissen .. um zum einen sauber zu mischen... bzw.. zu wissen was man da macht und was da passiert .. damit das sauber mischen eben kein zufall ist.. sondern aufgrund vom physikalischem verständniss entsteht... bzw.. zumindest für ein selbst physikalisch nachvollziehbar ist...



    ich mein ich rechne mir jetzt auch nicht jedesmal die phasenlagen etc aus... ich schraub natürlich auch nur nach gehör etc... aber weis eben was da passiert und somit kann ich eben solche probleme wie vermatschten bass durch zu extremen filter einsatz vermeiden... es wird dadurch nicht umbedingt einfacher :D aber nachvollziehbarer und kontrollierbarer...


    gibt halt auch son paar EQs die eben auch das phaseshifting gleich mit anzeigen... sowas find ich immer sehr interesant und angenehm zu sehen..... aber man brauch es jetzt nicht umbedingt.. und ist fürs normale EQing evtl. sogar unter umständen für den ein oder anderen abschreckend :D
    aber habe so einen eh noch nicht for free gesehen... nicht mal n günstigen...


    aber wie gesagt... ist interesant aber nicht notwendig,..




    aber wie gesagt lest euch mal in sachen filter electronic und filter physik ein... und damit meine ich keine foren oder sowas... da gibs zu viele leute die schwachsinn erzählen.. damit meine ich zur not wikipedia aber am besten natürlich fach literatur.. auch wenn das unter umständen für manche ein etwas trockenes thema ist... ( ich persönlich finde es eigentlich sehr intersant)... aber ist ein wichtiges thema.. wenn man auch physikalisch verstehen will was da passiert...


    denn der frequenzgang ist ja immer sehr offentsichtlich sowohl vom anschauen im analyser wie auch eben hören an sich...


    aber das ist eben nur die oberfläche... und klar.. selbst ein ungeschultes ohr hört wenn zu wenig höhen oder bässe drin sind.. oder irgendwo was fehlt oder so... aber ein ausgewogenes spektrum alleine macht eben noch kein klaren sauberen mix.. zur präzisen und klaren wiedergabe.. ist es sehr sehr hilfreich zu wissen was man da wirklich macht...


    es können 2 tracks im spektrum z.b. sehr ähnlich aussehen... dennoch ist einer irgendwie breiig und matschig und beim anderen denkt man mmmm wie sauber und klar und präzise das alles klingt... mit so viel punch und energie.... und so 3 dimensional.. und offen...

  • super schonmal eine sehr umfangreiche antwort


    ja da muss ich wirklich noch ein paar dinge nachlesen, mir wird grad klar wie wichtig es ist den eq genau zu verstehen ich glaube das würde ein paar probleme lösen die mich momentan verzweifeln lassen immer wieder :)


    ja also bis jetzt hab ich auch noch keinen unterschied zu dem von melda eq gemerkt ausser das man halt extreme filter erstellen kann, aber vielleicht kann man ja die liniar phase ausschalten es könnte sein das das pre ringing was du meintest teilweise ein problem von mir lösen könnte beim verzerren da ich dort öfter mit frequenz delays zu kämpfen habe und pre ringing vielleicht wieder so ein art ausgleich wäre. muss ich mal nachschauen.


    sonst hab ich da glaubich etwas aufgeschnappt was ich noch nie gemacht habe zb steep filter werd ich mich mal reinlesen


    ja gut dann ist die hauptfrage ja schonmal beantwortet danke, die anderen eq kann ich mir ja mal anschauen


    mfg

  • Etwas kürzere Antwort:
    Es kommt drauf an!


    Die von dir genannten Argumente für PEQ2, sind auch meine.
    Das es immer noch "linearer" und "frequenzsauberer" geht ist klar. Aber wofür?
    Viele tolle Sounds sind entstanden, weil eben nicht alles astrein war. Was nutzt es einen "besseren" EQ zu nehmen, wenn man woanders mit Verzerrern und Excitern arbeitet, die wieder "schmutzig" machen?

  • hi


    ja also schmutzig soll es ja sein aber wenn ich nervige frequenz delays in noch 20 distortions reinschicke dann hört sich das nicht so an wie es sein soll. deswegen bin ich auf der suche nach einem wo die probleme nicht so stark auftreten, aber vielleicht muss ich da besser drüber bescheid wissen.


    ok danke für den link tomess


    ich bin grad auf der suche nach einer ausführlichen erklärung vom equalizer bis jetzt finde ich nur elementare dinge, wenn ihr was kennt wo genau beschrieben wird was da passiert wär ich dankbar für einen link


    edit: okay ich glaub ich hab jetzt ein bisschen verstanden was musik magier meinte, das problem mit den delays bei hohen flankensteilheiten ist mir auch schon aufgefallen akustisch aber hatte noch nicht viel kontakt damit. und habe sonst noch nie mit dem steep filter gearbeitet jetzt weiss ich was du damit meinst ich benutze sonst immer den "2" ka wie der sonst heissen soll also der standartmäßige, der müsste ja dann am wenigsten filter haben? da blick ich noch nicht durch mit welchem man die geringste phasenverschiebung erzielt zwischen dem 2 und dem gentle seh ich wenig unterschied ausser das der gentle noch etwas liniarer erscheint.


    mfg

  • um so flacher die flanke.. um so weniger phaseshift..


    aber klar manchmal brauch man halt eine etwas steilere flanke..
    ich persönlich gehe aber im subbass nie über gentle4 hinaus... was schon ein filter 4ter ordnung ist also 24db absenkung pro octave


    der normale filter ist schon ein filter 2ter ordnung (deswegen 2) .. also 12db pro oktave... was einen phaseshift von 90° bei der cut frequenz entspricht (also dort wo das signal um 3db abgesenkt wird) ein 24db filter (also ein filter 4ter ordnung) hat je nach typ des filter entweder schon bei der cut frequenz oder dicht bei der cut frequenz ein shift von 180°


    das phaseshift ist übrigens nicht nur 90° oder 180° sondern hat eben nur den wert bei der cut frequenz.. aber geht dadrunter noch deutlich weiter... (bzw. darüber recht langen anstieg)
    man kann diesen kurven verlauf des phaseshifts übrigens mit einem höheren Q wert verschmalern... und bei extremen Q werten sogar den shift verringern... hat jedoch dann eben das problem.. das es an der schmalen stelle enorm boostet... und somit hat man dann echte resonanzen... also wirklich sehr schmal bandiges gehupe... was man natürlich auch nicht will... also ist es eher unpraktikabel...
    aber ein kleiner bauch bei der cut frequenz.. kann unter umständen sogar gut klingen und staucht die phaseshift kurve etwas... für gewöhnlich klingt und ist aber eigentlich ein weicherer phaseshift natürlicher als ein abrubter.. aber es kommt eben auch mit drauf an.. was da sonst noch so spielt... also der mix eben :D
    (allerdings sind die auswirkungen nun auch nicht sooo groß wie es vieleicht klingt in diesem text... es sei denn man nimmt einen völlig übertriebenen Q wert.. aber das klingt eben noch beschissener als n bisschen phaseshift :D)


    ist also alles ein recht tricky thema.. wenn man es rein theoretisch betrachtet... aber da man praktisch mischt und nicht theoretisch.. darf man das auch nicht ZU eng sehen... es ist halt sinnvoll zu wissen was man da macht und was physikalisch passiert... aber wichtig ist am ende das es gut klingt :D und da es physik ist und diese nicht änderbar ist ... kocht jeder nur mit wasser :)... also kommt am ende wieder alles aufs alte thema zurück know how und Erfahrung




    wenn ich wirklich präzise bässe brauche (was oft der fall ist.. und also natürlich denken jetzt die meisten ist doch immer wichtig.. aber bei meiner speziellen musik ist es teilweise noch deutlich wichtiger..aufgrund der schnellen rollenden 16tel basslines die auch aufm kick mit spielen) .. nutze ich nur den 12db filter.... 6db (also 1er ordnung) .. wäre zwar von der phasenlage her noch schöner... aber erstens hat der paraweq2 keinen 6db filter... und 2. wäre das oftmals eben dann doch einfach zu wenig


    ein filter 2ter ordnung also ein 12db filter ist da ein guter kompromiss...


    der paraeq2 hat leider auch kein filter 3ter ordnung also 18 dB/oct ... sondern nach dem 2 kommen ja gleich die 24db filter (also 4ter ordnung)


    aber im grunde komme ich mit den angeboten vom paraeq2 immer zurecht... zudem ist das handling sehr angenehm
    [hr]



    bei dem einen gehts ums saubere mixing... bei dem anderen ums sound design...
    klar beim sound design ist alles erlaubt...
    aber beim sauberen mixing.. ist es schon wichtig sauber zu arbeiten...


    und wie ich schon geschrieben habe... es geht eben nicht "linearer" oder "frequenzsauberer" (beides wörter die nicht wirklich passen meiner meinung nach..aber ich weis was du meinst)... es ist physik... sobald du diesen oder jenen filter nutzt.. wird dies oder jenes mit der phase passieren... egal welcher EQ
    [hr]


    entweder habe ich es schlecht erklärt oder es war etwas zuviel aufeinmal..


    pre ringing wird durch linear phase EQs erzeugt.../bei starken cuts z.b. .. zum einen sind linear phase eqs für mixing und sound design zwecke eher ungeeignet da sie eine latenz (und die kann jenachdem wie linear er ist.. wirklich sehr groß werden)
    und zum anderen kannst du das eine nicht mit dem anderen beheben.. da das eine vor einer sache und das andere nach einer sache passiert... du hast dann am ende beide probleme...


    und auch das mit den delays hab ich das gefühl ist nicht ganz richtig angekommen... es ist nicht so das du richtige "delays" bekommst.. sondern man kann es eher so beschreiben das sich das spektrum nach unten hin zeitlich nach hinten verlagert.. aber da es eben ein "fließender" prozess ist.. hast du keine delays im eigentlichen sinne.... sondern eher ein "abfließen" des sounds... wenns zu doll wird ein matschen eben..
    es klingt im grunde als wenn du ein frequenz abhängiges release hast... was um so tiefer die frequenz um so länger wird



    ganz übertrieben gesagt wird aus einem nadel impuls eine bassdrum



    beim linear phase filter hingegen.. bleibt der impuls ansich zwar so wie er ist (im optimal fall) ... aber es kann eben vorkommen.. das sich der sound so zusagen zum impuls hin aufbaut



    das ist alles natürlich sehr schnell und nicht umbedingt sehr deutlich... die meisten hören sowas warscheinlich garnicht... und auch ich höre die entstehenden effekte nur wirklich als solche wenn sie wirklich für deren verhältnisse recht extrem sind..


    das problem im mix ist halt nur das sich alles summiert... und eben gerne mehrere sachen schnell in ähnlichen frequenz bereichen spielen... bei ner einzelnen bassdrum solo geschaltet oder so... mag es evtl. garnich als problem erklingen oder erscheinen... aber wenn dann noch ne schnelle bassline oder andere elemente hinzukommen.. die ja auch alle EQt werden etc... wird das alles mit jedem weiteren element usw.. immer matschiger usw..


    deswegen ist sauberes arbeiten.. mit präzisen eingriffen .. so wichtig beim abmischen... denn um so mehr rein kommt um so mehr addiert sich der matsch... also überall so wenig matsch wie möglich erzeugen

  • hi


    k super jetzt versteh ich das im prinzip sind die gentle und steep filter nur namen für 12db zb, beim melda eq kann ich ja auch bis zu 120db einstellen und 6db wäre vielleicht für den bass eine alternative den zu benutzen. aber was ich schon gehört habe aber nochnicht wirklich konsequent umsetzen konnte ist die eqs liniear benutzen (beim sounddesign)


    aber verstehe nicht ganz was mit liniear phase eq gemeint ist ich dachte die eqs die wir benutzen auch der fl peq2 wären alle linear phase? wie würde der fl peq2 dann in dem kontext bezeichnet werden? warscheinlich gibt es noch einen unterschied zwischen linearen eqs und linear phase equalizern.


    ich hab hier mal ein bild vorbereitet als beispiel(sound-design):
    bei 1.) und 2.) hab ich einen 12db filter 3 mal verwendet wie ich es oft tuhe. bei 3.) einen steep 6


    müsste nicht dann 2.) und 3.) weniger phaseshifting haben? und du hast ja gesagt ein steep filter hat mehrere filter in reihe geschaltet gild das auch wenn man nicht so steile flanken hat wie in dem beispiel?


    [Blockierte Grafik: http://s1.directupload.net/images/140829/wur3axdi.jpg]


    danke schonmal für die hilfe


    mfg

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