SubPac - Tactile Bass System

  • Der Andrang war ja nicht so groß, aber ich will trotzdem kurz meine Erfahrungen niederschreiben: Mein SubPac ist vorhin angekommen, ich hab es am Stuhl angebracht und für ca. 30 Minuten testen können.


    Zuerst einmal kurz zur Ergonomie und zum Aufbau: Das Teil lässt sich ziemlich einfach an meinem Stuhl mit den mitgelieferten Gurten anbringen, da gab es keine Probleme. Da das alles frei einstellbar ist, sollte das auch auf die meisten Stühle passen. Die Controllerbox ist etwas fummelig, da sie an der linken Seite des SubPacs rauskommt und man daran auch nicht viel ändern kann. Die Box selbst ist relativ nervig, da man sie irgendwo am Stuhl befestigen muss. Sie hat eine Klemme an der Rückseite, mit der man sie z.B. am unteren Teil der Armlehne befestigen kann. Hauptproblem sind letztendlich die Kabel... das Subpac hat zwar einen Akku (Laufzeit 6 Stunden laut Herstellter) aber der muss irgendwann aufgeladen werden und auch die Daten aus dem Rechner müssen ja irgendwie in die Controllerbox laufen. Das geht nur mit einem 3,5mm Klinkenstecker. Ein entsprechendes Kabel wird mitgeliefert, ist aber relativ klein und hat keinen Adapter auf einen 6,3mm Klinkenstecker, welcher ja oft für Audio-Interfaces benötigt wird. Ich hatte mir daher zur Sicherheit direkt ein 6,3mm auf 3,5mm Klinkenkabel mitbestellt. 1m ist aber im Nachhinein doch etwas kurz gewesen, man sollte schon auf 3m zurückgreifen, wenn man nicht zur sehr in seiner Bewegungsfreiheit eingeschränkt werden will. Aber selbst dann hat man immer das Problem, dass man per Kabel an seinem PC festgebunden ist. Das SubPac hat auch eine Bluetooth Unterstützung für kabellosen Datentransfer, aber da ich nichts Bluetooth-fähiges in meinem PC habe, konnte ich die Funktionalität nicht austesten. Alles in allem ist die Handhabung etwas umständlich und die Kabel erfordern erhöhte Aufmerksamkeit vom Benutzer, damit man nicht plötzlich Gedanken verloren seinen Stuhl dreht oder schnell aufstehen will und dann alles rausreißt.


    Jetzt zum Sound: SubPac eingesteckt, Soundcloud aufgemacht und erst einmal die eigenen Likes durchgehört. Die ersten 5 Sekunden waren extrem merkwürdig. Ich konnte mich nicht entscheiden, ob das Gerät kaputt ist, ob es einfach nur ein glorifizertes Massage-Brett war oder ob mein Körper einfach nicht verstanden hat, was da passiert. Nach den ersten 5 Sekunden wurde aber das Gefühl klarer und der Sound aus meinen Boxen und den Tiefbass-Vibrationen aus dem Subpac verschmolz zu einem Ganzen. Man fühlt jeden Kickschlag und jede Bassnote, sogar relativ sauber getrennt. Kickschläge lassen sich je nach Frequenz weiter oben am Rücken/in der Brust fühlen, während tiefer Subbass auch wirklich tiefer im Bauch sitzt. Man merkt auch sofort den Unterschied zwischen einem Mix, mit einem sauberen und einem matschigen Bass-Bereich. Die Intensität lässt sich an der Controllerbox einstellen, aber ich hab gemerkt dass es bei elektronischer Musik komplett ausreicht, wenn man die Intensität auf 1/4 stellt. Bei weniger stark komprimierter Musik kann sich das Verhältnis natürlich verschieben.


    Vorläufiges Fazit: Ich bin begeistert! Ob das Teil wirklich eine Alternative zu einem Subwoofer darstellt, kann ich so nicht sagen, dafür sind die Konzept doch zu unterschiedlich. Aber das reine Musikhören macht damit extrem viel Spaß und ich kann gar nicht abwarten damit zu produzieren. Ich vermute, dass sich damit der Tiefbass-Bereich extrem gut einschätzen und bearbeiten lässt, ohne dass man sich einen teuren Subwoofer mit all den dazugehörigen Problemen ins Haus holen muss. Das SubPac funktioniert auch problemlos mit Kopfhörern, was nochmals einen riesigen Vorteil für jeden darstellt, der empfindliche Nachbarn oder Mitbewohner hat. Denn damit lässt sich auch Nachts bei vollem Frequenzspektrum produzieren, das SubPac selbst gibt nämlich für die Außenwelt keinen Ton von sich, so lang man die Intensität nicht auf Maximum stellt. ;) Kann jedem nur empfehlen sich das Ding mal anzuschauen und nach Möglichkeit zu testen!

FL Studio Shop.de