Richtig lernen Loops zu erstellen - und ein bisschen abkotzen

  • Aloha,


    ich fühle mich doch ein bisschen erschlagen, was die Möglichkeiten der Musikmachkunst so alles bietet. Ich probiere eigentlich täglich einen vernünftigen Trance Beat / Loop zu erstellen was mittlerweile auch recht gut klappt und auch auf positives Feedback stösst. Das Problem ist nur das ich 2-3 recht unterschiedliche Beats zum Teil mit viel Glück gemacht habe und da stosse ich schon irgendwie an Grenzen.


    Möchte ich einfach nur mal andere Sounds/Samples reinbringen oder verändere ich ein Pattern nur um ein paar Bauklötze hört es sich einfach nach kotze an. Ich nehme halt ne Kick, Clap und ein Open HH für das Grundgerüst und packe dann 3 unterschiedliche Open-HH oder Closed-HH mit rein, schalte die in Reihe, lege fast wahllos Effekte (delay, reverb, distortion) drüber und nehme ein paar Änderungen an den FX Einstellungen vor. Nun habe ich meinen Beat aber verändere ich in dem Workflow nur eine Sache hört es sich einfach beschissen nach Matsch an und total unharmonisch ohne vernünftigen Fluss nach vorne.


    Da frage ich mich natürlich wie z.B. ein Manuel Schleis soviele Unterschiedliche Loops z.B.im Nexus kreieren kann. Laut eigener Aussage hat er für seine neuen Sample Libraries Future House 1-2 nur sein Bass und HandsUp Expansion Pack verwendet. Wie zum Teufel kriegt der Mann aus den paar Sounds soviele geile unterschiedliche Loops hin. Ich kriege grade mal 3 gute hin und das mit viel Glück. Ich kriege keine weiteren vernünftigen hin obwohl ich diese Sounds auch nutzen könnte aber selbst aus 2 vorgefertigten Presets nichts anständiges hinkriege.


    Ihr merkt vielleicht das ich ein bisschen frustriert bin deswegen. Klar weiß ich das es hierbei um üben üben üben geht nur denke ich das es falsch ist wie ich übe. Klar kann ich heute Abend nach Hause gehen, meinen Rechner anschmeissen und wieder versuchen Beats zu erstellen oder ich finde eine Möglichkeit wie ich das einfach effektiver machen kann. Habt ihr Tipps wie ich das vernünftig lerne ohne wahllos Kästchen zu klicken? Welche Regler sind essentiell für das dynamische erstellen von Loops? Soll ich mir vielleicht Loops nehmen, die in den Slicer packen und jedes einzelne Element auseinandernehmen und mal in eine andere Reihenfolge setzen?


    Es erschlägt mich einfach. Ich will noch vernünftig Effektieren lernen, meinen Virus verstehen, das Equalizen und noch ne Menge Harmonielehre. Bisher setze ich mich aber echt einfach nur Zuhause hin, drehe ein paar Regler, mache nen kleinen Beat, versuche die Bassline dazu zu machen und Zack hab ich am nächsten Tag wieder was anderes gefunden werfe also das Projekt auf Seite und mache das gleiche wieder von vorne nur mit anderen Sounds.


    Ich muss doch langsam mal Anfangen effektiv zu lernen, sonst schreibe ich in 5 Jahren noch solche Posts und bin kein Stück weiter. Klar habe ich schon eine Menge gelernt nur denke ich, dass es hier bei mir noch viel Verbesserungspotential gibt. Nehmeich vorgefertigte Loops mal so zum Test, kriege ich schnell was hin mit Lead Sound etc. aber mir selber wiederstrebt es einfach vorgefertigte Loops zu nehmen. Samples is ja meiner Meinung nach in Ordnung aber Loops finde ich sollten von mir selber kommen, genau wie Melodien, Pads, Arps etc.


    Freue mich über Tipps und ein bisschen Motivation. Vielleicht erzählt der ein oder andere ja mal seine Geschichte wie er es angeht oder ob er evt. mal einen Knackpunkt hatte wo er sich auch mal effektiver damit befasst hat etwas zu lernen.


    Lieben Gruß
    myonic

  • Hi myonic,


    wie lange machst Du denn jetzt schon aktiv/ernsthaft Musik?
    Bzw. wie intensiv setzt Du Dich damit auseinander?


    Wäre mal ganz interessant zu wissen, um einzuschätzen,
    ob Dir nur Geduld fehlt oder im schlimmsten Fall doch Talent. :wink:


    Ist jetzt wirklich nicht böse gemeint, denn das von Dir Beschriebene
    lernt man nicht innerhalb eines Jahres mal so nebenbei.
    Eine autodidaktische Grundbegabung ist da auch schon sehr hilfreich... :wink:


    Gruß
    RoF

  • Hey Mr. Freeze,


    würde mir eher Ungeduld zusprechen. Wenn ich jetzt Anfangen würde mir fehlendes Talent einzureden, könnte ich gleich einpacken :)
    Die Sachen die ich mache werden ja auch immer besser, länger und abwechslungsreicher. Könnte Zuhause mal 2-3 vorher nachher Sachen Online stellen *g*


    Naja bin in 4 Tagen ein Jahr hier angemeldet und hab 6-8 Monate evt. einmal die Woche was gemacht, jetzt mache ich jeden Tag was so 1-2 Stunden aber halt nicht durch effektives lernen. Wahrscheinlich ist das auch einfach zuwenig. Dazu kommt noch mein Perfektionismus ;D


    Wenn ich vernünftig lernen will mit dem EQ umzugehen, sollte ich eigentlich eine Handvoll Profi .flp ´s in Rohform haben und die dann versuchen wie das fertig Stück hinzukriegen.
    Feedback von Freunden wird halt auch immer besser, sowohl von denen die sich 0 mit Musik auskennen also normale Discogänger, als auch Leute die selber Klavier etc spielen denen dann auch auffällt das die Beats immer aufwändiger und detailreicher sind. Beim Arrangement weiß ich auch wies im Kopf sein müsste aber vom technischen her kriege ich das auf Grund mangelnder Kentnisse noch nicht hin. Aber mein Grundprobleme ist immer noch das erstellen von Abwechslungsreichen Loops. Sachen wie EQ, Compressor etc. also Soundverbesserung sollte erstmal nicht so wichtig sein. Vielleicht sollte ich mich einfach täglich 2 Stunden mit dem reinen erstellen von Loops bzw. nachbauen beschäftigen, als mich ständig durch anderes Zeugs ablenken zu lassen ;)


    Das ich auch stetig selber Verbesserungen wahrnehme und auch durch Feedback zurückkriege motiviert mich schon sehr. Ich will und werde auch früher oder später auf ein Niveau kommen, wo Leute meine Songs Remixen, auch wenn es nur aus Fun ist. Ich will einfach Musik machen die mir selber hauptsächlich gefällt. :)


  • Hey Mr. Freeze,


    würde mir eher Ungeduld zusprechen...


    Naja bin in 4 Tagen ein Jahr hier angemeldet und hab 6-8 Monate evt. einmal die Woche was gemacht,
    jetzt mache ich jeden Tag was so 1-2 Stunden aber halt nicht durch effektives lernen...


    Na, dann mach Dir mal nicht zu sehr den Kopf :wink:
    Das braucht halt alles seine Zeit, dafür ist das Thema einfach zu komplex. :wink:


    Als ich angefangen habe, lag ich mit meinem Zeitaufwand bestimmt wesentlich höher... Da habe ich fast nur für Musik gelebt :)


    Zu meiner praktischen Arbeit am Computer / an den Synthies habe ich auch sehr viele Bücher
    zum Thema Mixing, Arrangements, Klangsynthese, Recording, Harmonielehre, Akustik etc. verschlungen :cool:


    Ich persönlich würde Dir aber konkrete Projekte/Ziele empfehlen.
    Am besten mit Fristsetzung. Sonst verrennt man sich in den vielen Details und fummelt/probiert nur irgendwo rum.
    Sehr hilfreich ist es auch, mit jemand anderes zusammen zu arbeiten, aber nicht online, sondern "Auge in Auge" :D


    Aber grundsätzlich muß man schon viel Zeit investieren!
    (Leider habe ich die auch nicht mehr so viel wie früher :( )


    Gruß
    RoF

  • Danke für deine Antwort!


    Zwecks Auge in Auge habe ich mal eine Anfrage hier im Forum gestartet weil doch einige aus Köln kamen aber gemeldet hat sich leider niemand.
    Wohne seit 3 Wochen nun in Bonn, also wenn hier jmd Lust hat freue ich mich über PN ;)


    Welche Bücher zu Mixing, Arrangement und Harmonielehre kannst du empfehlen? Richtige Ziele setzen werde ich auf jedenfall machen. Ist mir a ein Begriff aus der Persönlichkeitsentwicklung ;)


    Gruß
    myonic

  • joa, ich kenn das auch :D


    zu mir hat mal jemand am anfang gesagt, "Drums sind dann die Königsdisziplin". hab mich natürlich erstmal drüber lustig gemacht, aber jetzt ...:icon_eek:
    grad bei so dance sachen, ist eben der rythmus entscheident, und damit kämpfe ich nach wie vor auch noch. zwar hab ich jetzt die synthies wenigstens so halbwegs im griff, aber bei den drums werd ich auch immer wieder aufs neue bekloppt!
    aber eins ist mir jetzt nach ca. einem jahr schon aufgefallen. da gehört echt viel erfahrung zu, genau zu wissen an welcher velocity man schrauben muss um dann jetzt genau den drive zu kriegen den man grad haben will. naja, bei mir klappts von mal zu mal auch endlich etwas besser.


    ich hab mir jetzt übrigens mal sonne drummachine (battery3) gekauft, und innerhalb von ner stunde was echt nettes (für meine verhältnisse) dahergezaubert. die tools bringen also schon so einiges.


    ... und sei dir sicher, von denen hat der schleiss ne menge ;)

  • Hehe,


    ist alles nicht so leicht ;D Habe mir jetzt mal eine Bücherliste gemacht und schon 2 bestellt. Zum einen wäre das ein Buch über das Songwriting am Keyboard (ohne Noten lesen) und laut Rezensionen ein Buch über die Harmonielehre wo es primär um die Vermittlung + Praxis geht als um das Vewenden möglichst vieler Fachchinesischen Ausdrücke ;)
    Danach kommt ein Buch vom gleichen Autor des Harmonielehre Buchs welches mir hoffentlich mehr über das Arragieren und Produzieren vermittelt. Hier nach beschäftige ich mich mit "Effekte und Dynamics" und fürs vorerst letzte das Buch "Mischen wie die Profis". Das Buch über Synthesizer Programming schiebe ich irgendwo dazwischen *g*


    Ich denke das baut gut aufeinander auf! Was ich dann vorerst primär im Sequenzer selber mache ist die reine Beschäftigung mit dem erstellen von Loops im Bereich Trance und House. Ich denke ohne ein solides Wissen vom Kern eines Songs brauche ich mich erst garnicht mit dem Rest zu befassen. So habe ich jetzt zumindest eine grobe aufbauende Struktur. Wenn ich dann jetzt alle 4 Wochen ein Buch durchhabe und das praktisch anwende, kann ich sicherlich mit einem guten Sprung rechnen.


    Ich hoffe die Rechnung geht so auf und lasse mich nicht wieder durch irgendwelches Zeugs von meinem Kurs ablenken.


    Danke euch auf jedenfall für eure Worte! Über kleine Storys wie es bei dem ein oder anderen lief freue ich mich natürlich :)


    Lieben Gruß
    myonic

  • es gibt natürlich auch ein paar Wege, um sich gerade was das Arrangement von Tracks, Zusammensetzung von Melodien ... einige Jahre des Herumprobierens sparen kann. Ich komm noch aus der Generation, in der mein sein Equipment mit zig Kabeln an nen Atari angeschlossen hat. Na ja und was man da nicht an jedem Knöpfchen zurecht gefummelt hat, war eben nicht zu hören :lol:


    Mittlerweile geht das natürlich alles einfacher und schneller. Sich FL zu legen ist schon mal der erste Schritt, denn einfacher kann man es fast nicht mehr lernen und gleichzeitig schneller hörbare Tracks erstellen.


    weitere Tips:


    1. Midifiles
    Einfach mal googlen und man erhält zu vielen Tracks das entsprechende Midifile, welche einem erstmal eine guten Überblick über das Arrangement der Songs bieten. Zudem lassen sich für so ziemlich jedes Genre entsprechende Loop-Collections erwerben. Was dann z. B. heißt, Midifile von Phil Collins in eine FPC-Spur laden. Vorher die einzelnen Drumsounds entsprechend als Kit belegen und schon kann sich detailiert anschauen wie der gute Phil das alles eingespielt hat. Auch in FL gibt es schon einige FPC-Scores, die gerade für die Elektronik-Ecke eine ganze Menge Basis-Info liefern.


    2. YouTube Tutorials
    Einfach mal unter YouTube FL Studio eingeben und schon wird man mit zig Videoanweisungen Schritt für Schritt in verschiedene Bausteine eingeführt z. B. wie baut man eine Bassline, eine Arpreggiator-Melo. Also im Prinzip einfach diese ganze Hilfsvideos Schritt für Schritt mitmachen und schon wird man viele Parallelen zu seinem gewünschten Sound erkennen.


    3. Fertige Sounds als Basis verwenden
    Klar der ultimative Elektroniker baut seine Sounds selbst, mag schon richtig sein. Aber Sounddesign ist eine Kunst für sich und meiner Meinung nach das schwierigste am ganzen Stöpseln und gewaltigst Zeitaufwendig. Daher kauf ich mir neben einzelnen Plugins auch häufig ein paar der kommerziellen Soundbänke dazu. Damit es natürlich nicht so klingt wie bei allen anderen Käufern sollte man schon noch ein paar Regler drehen :wink:


    Wenn ich so an die vielen Jahre zurück denke, wo ich selbst den Anspruch hatte alles komplett von A-Z zu lernen, wär ich im nachhinein froh gewesen wenn es all diese Hilfsmittel schon gegeben hätte. Oft wird das zwar als unkreativ o.ä. bezeichnet aber mit diesen Werkzeugen, dann Tracks zu machen, wo man das nicht mehr hört, ist denk ich eine eigene Kreativität an sich :D

  • Hey Clipnotic,


    vielen Dank für die Tips! Zwecks Midi Files habe ich bisher nur welche gefunden, die mir zeigen wie die Bassline/Melo/Pads aussehen aber leider nicht das ganze Arrangement. Werde aber mal weiter Ausschau halten!


    Youtube Tuts habe ich ein paar geschaut aber meine Liste ist noch end voll :D Vor allem die ganzen Warbeat Tutorials :D


    Zu 3. Hab den TI hier aber hast recht erstmal mit Presets zu arbeiten. Sounds schrauben ist schon nicht so einfach. Selbst wenn ich das Buch Synthesizer Programming aufschlage und daraus lese brauche ich ewigst um die Funktion finden.


    Generell benötige ich einfach mehr Geduld. Musik machen ist einfach so komplex und ich bin froh jetzt erstmal eine klare Lernstruktur zu haben. Der Tip mit den Midi Files kommt auf jedenfall ganz klar mit auf die Liste. Wusste nicht das es komplette Arrangements als Midi Files so gibt, zumindest von richtig guten Songs.


    Lieben Gruß
    Evengy


  • Das meiste was so Synthsounds betrifft hört man erst beim Schrauben selbst. Die Presets sind halt gut um sich mit den zig Oscillator-Wellen (das sind die, die für sich allein oder in Kombination den Grundsound schaffen) net ewig auseinandersetzen zu müssen, weil da wirds übel wenn es gut klingen soll. Was das modulieren betrifft, wird kein Weg am Schrauben vorbei führen :D aber wenn Du mal so Sachen wie Filter und LFO geschnallt hast, ist das schon die halbe Miete.


    Zu dem Buch, irgendwo liegt das bei mir auch rum, gab es da nicht auch nen Synth dazu mit dem man das Zeug nachdrücken konnte? Aber wenn ich das jetzt nicht grad verwechsel, konnte man den leider nicht als Plugin laden :icon_twisted:


    ganze Midifiles findest Du, indem Du z. B. einfach mal den Namen eines Tracks und dahinter Midi oder Midifile bei Google reinhaust. ABER BITTE BEACHTEN! Zur Erhaltung der Musikkultur nicht irgendwo illegal saugen, denn es gibt so viele freie Files die reichen auf jeden Fall und wenn es doch mal ein kommerzieller sein soll, kann man die teilweise für wenig Geld kaufen, und dann kannst auch gleich noch nen Remix basteln ...


    Geduld ist das A und O selbst mit den ganzen Helferlein, da kannst mal meine Frau fragen, die hört sich jetzt schon seit 4 Stunden den selben Beat an weil der halt noch net passt :D

  • Mr. Freeze
    hehe es handelt sich um ein Relaunch meines bescheidenen virtuellen daseins ;)


    clipnotic
    ja dazu gab es einen Synth! Wollte jedoch direkt die praktischen Aufgaben am Virus vornehmen, damit ich 2 Fliegen mit einer klappe schlage. Jedoch denke ich, dass das doch zuviel auf einmal ist also Virus verstehen und das Schrauben von Sounds lernen :D


    Sollte "Symm" auf 45 stellen aber von Symm bisher keine Spur am Virus *g*


    Zwecks Midi files werde ich schauen! Vielen Dank :)


    Gruß
    Evengy

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