fragen zum djing

    hab mich schon öfters gefragt, was genau ein dj eigentlich macht. klar ist: er geht aufs publikum ein und müssen fühlen was er spielen soll, versucht gute übergänge zu erzeugen und spielt effekte ein. aber gibt noch ziemlich viel was mir unklar ist:


    1. wenn z. B ein electro lied mit nem build-up gespielt wird, kann man den build-up ja auch mit seinen dj geräten erzeugen oder? aber dann ist der build-up ja 2x auf dem lied? gibts da dann ne rohversion ohne effekte von nem lied? :D glaube eher nicht
    2. muss man sich als dj jedes lied kaufen? sag ich mal 2,00 euro eine single und ein set hat ja bestimt 15 lieder, wird dann bei 3 sets ja schon ziemlich teuer oder?
    3. Wenn ich frage, was macht ein Dj, höre ich halt immer nur: er unterhält das publikum und macht übergänge, effekte.. aber ich würde gerne mal hören, was genau er denn macht, wenn er an seinem laptop rumspielt bzw. ein paar knöpfe dreht. halt simple erklärt ohne fachbegriffe
    4. sag ich mal ich hab ein lied 125 bpm und ein 127 bpm und möchte einen übergang schaffen, oder noch besseres beispiel: 100 bpm und ein 140 trap lied, sind ja unterschiedliche bpm zahlen, wird der übergang da nicht total aus dem takt geraten?


    Zu 1: :icon_question: -->> eine Stelle über1,2,3 oder 4 Bars ohne Effekte loopen und den Übergang machen


    Zu 2: Ja das sollte man.Wenn es mal eine Kontrolle gibt(die ich in 15 Jahren zwar nicht erlebt habe aber es soll sie geben) dann würde es sehr teuer werden


    Zu 3:nächsten Track suchen,Tempo anpassen,cue point setzen bla bla bla


    Zu 4: Beatmatching -->> google


    Ich bin DJ seit 3 Jahren, um genauer zu sagen Turntablist. Und ich habe mir damals die Fragen selbst gestellt:


    1. Das Build-up direkt kann nicht "erzeugt" werden, viele DJ's verwenden nur Effekte um es noch zu verstärken. Find ich persönlich nicht gut, interessiert ja aber auch keinen.


    2. Genaugenommen schon. Es gibt auch viele Artists die Tracks als Free Downloads anbieten, sonst wär ich nämlich auch auf der Straße und würde gerade Flaschen sammeln. Noch genauergenommen müsste man sich nicht nur die Tracks, sondern auch die License zum auflegen kaufen, wo dann nach oben keine Grenzen gesetzt sind. Aber erstens macht das fast keiner, und zweitens sind die für Privatanwender unbezahlbar, zumindestens wenn man sie bei jedem Track mitkaufen würde. Manchmal gibts dann auch garkeine, ich hab jedenfalls nie eine gekauft.


    3. Da gibts nicht viel zu hören. Wenn er "am Laptop rumspielt" dann sucht er warscheinlich den nächsten Track oder ändert die Effekte. Das einzige was ein DJ hört was das Publikum nicht hört ist der Track, den er vorhört, dass er ihn reinmischen kann. Achja, die Leute die hinter der Bühne sind um zu kotzen, dat' hört er vielleicht auch noch. :D


    4. Dafür wird ge-Beatmatch'ed (Beatmatching). Das bedeutet, beide Tracks werden per Pitch so gepitcht, dass sie Synchron laufen. Aber nur nebenebei: Keiner mischt 100 BPM GlitchHop auf 155 BPM DnB oder ähnliches. Das würde sich nicht gesund anhören. :D


    Um dir grob zu erklären was dem DJ sein Job ist (MEINE Ansicht!): Seine Hauptaufgabe ist es, einen sauberen Mix zu schaffen. Das bedeutet nicht, 2 Stunden durch die 4x4 Kicks zu halten - im Gegenteil: Wenn ich mixe, versuche ich ihn auch ein bisschen wie einen Film zu gestalten. Das heißt: Es kann auch mal ruhig vom hektischen, ins plötzliche deepe gehen. Wenn man da mit der Zeit seinen eigenen Stiele entwickelt und perfektioniert, kann sich dass ganz gut anhören. Außerdem ist ein DJ auch ein gewisser Entertainer. Nicht ala Bülent Ceylan, sondern in dem Sinne, dass er irgendwann einen Punkt erreicht, wo er wirklich volle Kontrolle über der Crowd hat. Das ist auch der Punkt, wo es bei mir immer am meisten Spaß macht aufzulegen. Viele machen dann noch Ansagen übers Mic oder so, ich halte das immer für unnötig.


    Es gibt keine Goldregel, wie ein Mix sein muss, und was er beinhalten muss. Und das ist ja auch gut so, dass ist wie bei den verschiedenen Musikgenres. Jeder DJ hat so ein bisschen seinen eigenen Style, wie er mixt, und was er mixt. Aber 2 Stunden lang, nur Bigroom, Minimal & Co. mit durchgehend 126/128BPM zu mischen, ist keine Kunst. Die Styles machen es ersteinmal interessant!


    Hoffe ich konnte helfen, jetzt muss ich aber ganz dringend mein Kaffee leertrinken. Wenn du Hilfe brauchst oder noch Fragen hast, frag hier. :)


    ~ dOWNSTROKE

    Zitat

    2. muss man sich als dj jedes lied kaufen? sag ich mal 2,00 euro eine single und ein set hat ja bestimt 15 lieder, wird dann bei 3 sets ja schon ziemlich teuer oder?


    In meiner Zeit als man damit noch Geld verdienen konnte hab ich
    jede Woche für ca. 250 D-Mark Platten gekauft.
    Heute ist es nur noch Hobby und man legt ja nur noch eine
    Richtung auf, da sind es so 20-30 € im Monat und bei
    den paar mal die ich noch öffentlich spiele ist eigentlich jedes
    Set ein neues, es sei denn es sind Classic-Trance Sets.


    Heutzutage hat der DJ im übrigen auch GEMA zu entrichten.


    Digital auflegen ist, was das finanzielle angeht, ohnehin
    günstiger als je zuvor. Die leider immer weniger gewordenen Vinyljunkies
    zahlen 10.- € für nur einen Track.

    Zitat von H.N.M. Boom

    Klar, aber wenn von 60 Songs dir 40 gefallen...



    Achja, die GEMA hatte ich vergessen.


    Ich bin noch Vinyljunkie und bin stolz noch einer zu sein. Schade dass mittlerweile die gesamte Szene den Bach runtergeht, oder sagen wir mal: Schon in das Meer mündet.

    Ich muss ja zugeben dass Vinyl ne feine Sache ist, aber mir persönlich klingt es zu dumpf.
    Mit 128kbps DJ's kann ich auch nix anfangen, dann eher ne CD oder Lossless Digital :D

    Zitat von Schillerschule


    Also wenn Du mich damit meinst, darauf wollte ich nicht raus,
    es ging um Frage 2. in der 40 Digital als "teuer" angesehen wurden.
    Ich halte das, im Gegensatz zu Vinyl, für nen Dumpingpreis.


    wenn man aber betrachtet dass man mit DJing nicht mehr so einfach kohle verdient, isses trotzdem n dauerhaftes verlustgeschäft, was sich ned jeder mal so eben leistet ;)

    Nein Schillerschule ich meinte nicht Dich.
    Ich kauf mir auch ab und zu ne Vinyl, einfach weil ich manche Sachen gerne auf Vinyl hab, nicht zum auflegen.
    DJing sollte (finde zumindest ich) an erster Stelle ein Hobby sein, wenn man damit Geld verdient schön.
    Aber das Argument es nicht zu machen weil es ein Verlustgeschäft ist seh ich nicht. Dann ist es einem das Hobby nicht wert, was ja völlig legitim ist, oder man verkauft sich unter Wert. Wenn man als kleiner Fisch für Fahrtgeld auflegt macht man das doch aus Spaß an der Freude und nicht um davon zu leben.
    Und wenn man eben nur kleines oder gar kein Geld verdient dann kannste Dir halt nicht jede Woche die Beatport Top 100 kaufen, aber als Autonarr oder was weiß ich kaufste dir ja auch nicht 3 Mal im Monat neue Felgen..

    naja als DJ erwartet man aber von dir, dass du immer den neusten kram hast^^
    und klar, es muss kein geld rausspringen, n hobby kostet ja normal geld, aber jede woche nen 40er rauszuhauen würde sicherlich nicht jeder so ohne weiteres können und wollen... mal ehrlich, denkt ihr, dass DJs all ihre songs gekauft haben?? ich bezweifle es herzlich

    Keine Frage, jedes Hobby kostet Geld, ob das nun ne Sportart oder sonstiges ist,
    umsonst ist der Tot und der kost das Leben^^
    Du hast da auch recht Alrie, wenn man seine festen Bookings nachweisen kann
    ist es auch eher unproblematisch an Tracks umsonst zu kommen.
    Es gibt jede menge Promo Pools bei denen man sich anmelden kann,
    na und durchs Produzieren hat man ja auch den ein oder anderen kontakt.
    Das gilt natürlich eher für die, die nicht gerade Mainstream auflegen.

    Zu 1: :icon_question: -->> eine Stelle über1,2,3 oder 4 Bars ohne Effekte loopen und den Übergang machen


    Zu 2: Ja das sollte man.Wenn es mal eine Kontrolle gibt(die ich in 15 Jahren zwar nicht erlebt habe aber es soll sie geben) dann würde es sehr teuer werden


    Zu 3:nächsten Track suchen,Tempo anpassen,cue point setzen bla bla bla


    Zu 4: Beatmatching -->> google
    [/quote]


    danke
    [hr]


    danke für die ausführliche antwort, hat mir sehr geholfen.

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