Unauffälliges Plagiat

  • Ich verstehe bei sowas immer nicht warum Leute nicht im stande sind sich selber etwas einfallen zu lassen? Gerade bei den sog. Profis die supergeile Studios haben. Es wird ja mehr gecoverd als neues gemacht und geklaut wie die blöden. Kann ich "Gott sei Dank" von mir weisen. Einfach nur Low die Leute....einfach nur peinlich.

  • Genau das verstehe ich auch nicht! Der Bohlen sitzt ja nicht alleine in seinem Studio (wenn er da überhaupt sitzt), sondern hat eine Crew von Leuten, die ihm die Hits zusammenbasteln. Ich denke, dass es einfach kommerziell sicherer ist, wenn man auf ein Pferd setzt, das schon seinen Erfolg hatte. Da weiß man, dass der Titel funktioniert. Da geht man halt kein Risiko ein.

  • Dont change a running system ;)


    Ist doch immer so.. wieso das Rad neu erfinden.. ich find´s schade, gerade für Bohlen. Der hat es, eigentlich, gar nicht nötig. Hat sicherlich tolle Kompositionen erreicht in den letzten Jahrzehnte.



    Nunja..... DSDS und Supertalent etc sind mir eh zu peinlich als Deutscher, so etwas als "Künstler" dar zu stellen..... für Bravo und "Popcorn" ( gibs die überhaupt noch ) reicht es sicherlich. Aber wir sehen es ja jährlich, wie weit die Deutschen wirklich Europäisch/Weltweit kommen und landen.



    Super Video !

  • krass, hätte ich jetzt nicht gedacht, gerade bei musikern die sicher ein abartig fettes studio haben und soviele möglichkeiten...
    aber guetta ist da denke ich nicht der einzige, sowas gibts öfter, z.b. avicii hat die levels kick aus nem axwell track rausgeschnitten wenn man aufpasst hört man noch die vocals im hintergrund

  • Ein Musiker im großen Studio hat, außer besserer Akustik, jeder Menge Musik- Hardware und besseren Sängern wohl kaum mehr Möglichkeiten als du zu Hause.
    Heute kannst du nur am Rechner nahezu dieselbe Studio- Musikqualität produzieren. Viele Musiker im Studio machen auch nichts anderes, als mit Plugins zu arrangieren.


    Was hier passiert, nennt sich auch "Mangel an Kreativität und Zeit".


    Nicht jeder hat immer gute Ideen oder den Zeitrahmen, diese umzusetzen. Bohlen muss aber andauernd mit seiner Crew Hits am laufenden Band nachliefern, er klaut seit Jahren Songideen und das machen andere Künstler natürlich auch.


    Es wird nur so geschickt verpackt, das es nicht unbedingt sofort auffällt oder so, das es keine rechtlichen Konsequenzen gibt. Dabei wird ausgelotet, was geht. Sicher findet da intern auch eine Diskussion statt, ob ein solches Plagiat rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen kann.


    Bohlen bzw. seine Truppe kopiert Teile von Melodien vorallem aus längst vergangenen Tagen. Und auch von ausländischen Songs die hier wenig bekannt sind. Hauptsache, es klingt am Ende gut und es klingt noch so anders, das eine Klage keine Chance auf Erfolg hat.
    Die wirklich neuen Ideen sind selten, zumal eine solche Kreativität bei der heutigen, schnelllebigen Musikproduktionsmonotonie eh auf der Strecke bleiben muss.
    Jeder kennt das Tief, wenn einem die Ideen ausgehen. Hitproduzenten haben aber einen immensen Druck, immer nachzuliefern.

  • Bewusst kopieren und das Kopierte leicht abändern, damit es nicht so auffällt, ist einfach nur krass. Das hat nichts mehr mit Inspiration o.ä. zu tun.


    Ich kann kaum glauben, wie aufällig er sich bei sehr bekannten Liedern bedient:
    http://dacult.sitebob.com/dieter-bohlen-ein-klaufuchs-


    2004 wurde er deshalb schon mal angezeigt, scheinbar ist nichts passiert:
    http://www.welt.de/print-welt/…igt-Dieter-Bohlen-an.html


    Schade und erstaunlich, dass er damit immer wieder durchkommt.


    Da sieht man mal wieder: Frechheit siegt. Hätte ich mir nur ein Zehntel davon geleistet, was er gemacht hat, wäre ich bestimmt schon im Knast.


    Aber dank des Internets wird es hoffentlich schwieriger für ihn, seine Methode noch länger anzuwenden.


    Fast schon nebensächlich sind da die Zweitverwertungen seiner (vermutlich?) eigenen Lieder, wie hier nachzulesen:
    http://www.newspoint.cc/artike…iat_von_Bohlen_79218.html

  • Ich glaube jedoch, dass dies beiden Parteien bekannt ist, und die sich auch auf eine prozentualle Beteiligung am Gewinn geeinigt haben. So kann man halt länderspezifisch mehr Präsenz erreichen. Und Deutschland ist für die weltweite Musikindustrie ein durchaus lukratives Plätzchen. Dass der Junge nicht so kreativ und authentischen Sound liefert ist ja klar, dafür ist er ja bekannt. Das Ding ist für einen Werbespot gemacht worden. Da ist es sogar wahrscheinlicher und verständlicher, als bei AVICII und Flo Rida, die halt "komischerweise" das selbe Sample zur selben Zeit von Etta James benutzt haben. Und da hat AVICII m.M.n. das ganze für Flo Rida produziert. Und deswegen so ernsthaft darüber Untersuchungen zu machen, halte ich ebenfalls für übertrieben, da es offensichtlich ist. Auf gut deutsch, die haben sich außergerichtlich geeinigt :), und zwar genau so wie Coldplay und Satriani, Timbaland und der eine C64-Musikkerl (weiss nicht mehr wie der heisst), wenn das ganze von Anfang an nicht so geplant war.


    greetz, tzui

  • Zu "Joyrider": Bohlen wird bei der GEMA als einziger Komponist geführt. Sogar wenn die sich außergerichtlich geeinigt hätten oder alles sogar von vornherein geplant war, fände ich es nicht okay, wenn er die Öffentlichkeit so belügen würde. Es geht ja nicht nur um den einen Fall.

  • @ Tallahassee:
    Es macht wenig Sinn, diesbezüglich auf Bohlen herumzuhacken. Mir ist und war Bohlen spätestens seit seinen Superstar- Beleidigungen unsymphatisch. Denn es scheint ihm Spaß zu machen, untalentierten Menschen vor der Kamera einen reinzuwürgen.
    Aber bei Plagiaten ist er auch nicht schlimmer als andere Größen der Musikindustrie. Ausnahmslos alle Künstler oder Musikproduzenten die Hits mit hoher Taktfolge produzieren, können garnicht längerfristig kreativ arbeiten.
    Musikproduktion ist dort vielmehr zu einem Handwerk wie der Häuserbau verkommen. Entweder werden die alten Erfolge immer wieder neu interpretiert aufgewärmt, oder man schlachtet irgendwelche uralten Hits aus der Mottenkiste aus.


    Probier doch mal, in kurzer Zeit richtig gute Tracks zu produzieren. Dann wirst du merken, das dies eher selten von Erfolg gekrönt sein wird. Denn man produziert eine Menge Müll oder durchschnittliche Musik, bis auch mal ein richtig fetter Song dabei ist. Ich benötige z.B. als Hobby über ein Jahr für "einen einzigen Soundtrack". Der klingt dann aber auch recht abwechslungsreich.


    Dabei lasse ich mich natürlich von zig Quellen inspirieren (Aufbau von Drumparts z.B.), setze diese aber möglichst in ganz eigenen Kompositionen um. Aber das dauert eben seine Zeit. Obendrein muss der Sound auch noch stimmen, was bei immer wieder komplett neu arrangierten Klängen ebenfalls viel Zeit erfordert.


    Versuchst du hingegen die Ideen auch bezogen auf den Aufbau oder den Klang anderer nachzuahmen (Egal ob nur ein wenig oder nahezu vollständig), wirst du mit etwas Übung deutlich schneller einen guten Song kopieren und sogar noch verbessern können. Ich habe das selber mal gemacht. Zeitweise sollte ich mich für eine Free- Musikproduktion an diverse Musiktitel halten.


    Als ich versuchte einen solchen Song nachzuahmen dauerte es nur wenige Tage, und der Song war vom Klang und vom Aufbau her ähnlich wie das Original. Natürllich nur teilweise, da ich ab einem bestimmten Punkt einfach kreativ mit den Ideen weiterarbeitete.
    Ich wollte ja nicht, das man die kopierten Ideen auch beim direkten Vergleich der Songs mit den Originalen heraushört.
    Nach einem Monat hatte ich 3 dieser "Teilplagiate" fertig. Das geht meist sehr schnell.


    Und genau darum geht es in diesem Business: Zeit ist Geld. Kreative Künstler sind in der heutigen Zeit doch kaum noch gefragt.
    Jeden Monat einen neuen Hit- Wer soll da bitte mithalten? Kreative Ideen brauchen einfach zu viel Zeit. Das kommt selten alles aus dem Stehgreif.
    Unkreatives Arbeiten und Musik, die nahezu immer gleich klingt sind die Folgen. Nur damit verdient man heute richtig Geld. Und es wird ja von der Allgemeinheit auch so gefordert.

  • Ich glaube ohne Inspiration geht wenig, das ist ja auch nicht das Thema. Gegen's Nachbauen um zu üben sagt auch keiner was. Oder um die Anwendung von groben "Ideen", die man woanders gesehen hat: Sowas wie Instrumentenauswahl, Effektanwendung, Arrangement, etc. Aber Melodien (fast) 1:1 kopieren und das als eigene Leistung zu verkaufen finde ich nicht okay. Vor allem, wenn das Methode hat.


    Und ich kann vielleicht verstehen, wieso er das macht, wie du gesagt hast: Geldverdienen unter Zeitdruck. Aber gut finde ich es trotzdem nicht.


    Interessant fände ich, den Umfang des Kopierens nachzuforschen und das der breiten Öffentlichkeit bekannt zu machen, nicht nur in Bezug auf Bohlen. Dann wüssten die Leute wenigstens Bescheid und könnten dann bewusst entscheiden, ob sie sowas fördern wollen oder nicht.

  • Das Problem an der Sache, es wird sich ja nix ändern, auch wenns den Menschen nicht gefällt, und mit der Zeit ist es vielen egal und viele andere haben auf gut Deutsch keine Ahnung und "kein Geschmack" auch wenn man sich drüber nicht streiten sollte. Man muss halt einfach für sich selbst die Grenzen ziehen und verstehen, welche Musik von Bedeutung für einen ist, oder eher als "Freizeitmist" den man auch gern hört bezeichnet. Leider sind meiner subjektiven Ansicht nach die meisten dafür nicht im Stande diese Grenze zu ziehen (aus welchen Gründen auch immer) und hören auch dementsprechend, was grad so läuft. Ich will nicht damit sagen, dass Deutschland voller RTL-Zuschauer ist, die außer dumm gucken nichts können, aber leider geht der Trend aus meiner Sicht in diese Richtung hin. Und ich nehme mir nicht das Recht über Menschen, die ich nicht kenne, zu Urteilen, denn ich selbst höre auch viel Scheisse ausm Radio, weils mir auch so nebenbei manchmal gefällt, aber dennoch keine Bedeutung hat. Ich weiche so langsam vom Thema ab, sorry, aber so seh ich das nun mal. Jeder ist für sich verantwortlich.


    greetz, tzui

  • Die Übernahme von Liedbestandteilen und Liedern scheint ja tatsächlich nicht unüblich zu sein:


    Wenn's in der Geschäftswelt Gang und Gäbe ist (aber dann bitte mit Erlaubnis und Bezahlung!), könnte ich's halbwegs akzeptieren. Lieder aus anderen Liedern zusammenzustellen, sodass es sich Millionen anhören, kann man vielleicht auch in gewisser Weise Kunst nennen.


    Ich versteh halt nicht, wieso man das nicht Remix oder Cover nennt oder wieso nicht als Komponist der tatsächliche Komponist erwähnt wird, wenigstens bei der GEMA-Datenbank. Aber okay, ich hatte wohl einen falschen Eindruck, denn ich dachte, gerade bei Musik sind die Regeln extrem streng.


    Trotzdem find ich gut, dass immer mehr Leute dank des Internets bescheid wissen. Wenn die Übernahmen auch nicht aufhören werden, aber man sollte wenigsten offen damit umgehen und als "Remixer" ehrlich sein. Ich hab bis jetzt nicht gewusst, was Sache ist.

  • Zitat

    und wir machen uns wegen ein paar Tönen (aus anderen Musikstücken) remixen ins Hemd


    Genau. Ich hab mich schon kräftig eingepullert bei dem Gedanken, unbewusst eine schon mal gehörte Melodie als meine eigene irgendwo einzubauen. Und andere machen das mit Absicht und verdienen Millionen damit. :lol:


    Zitat

    weiß doch eigentlich jeder


    Seit eben gehöre ich auch zu diesem "jeder". :wink: Sogar ihr Hyper Hyper ist ein "bearbeitetes" Lied von anderen, was immer "bearbeitet" jetzt auf Deutsch heißt.
    http://www.de.wikipedia.org/wiki/Hyper_Hyper

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