Hochtöne in den Griff kriegen

  • Hallo zusammen,



    mich würd mal interessieren, wie ihr das mit den hohen Tönen handhabt. Der Frage geht folgendes voraus:



    Mir kommts so vor, also wären die meisten tracks von mir sehr unangenehm (vor allem auf Kopfhöreren) anzuhören, bzw. fast nich genießbar. Wenn ich mir dann professionelle Tracks anhöre, kann man die wirklich bis zu ner extremen lautstärke aufdrehen, ohne dass es in den Ohren unangnehm wird aufgrund der hohen Töne. Das lustige is nur, wenn ich meine Tracks und Referenztracks in nem Spectrum Analyzer anschau, dann sehen die in den hohen Tönen eigentlich identisch aus :icon_question: :icon_question: :icon_question: ...ich hab mir dann auch mal den spaß gegönnt und mit nem EQ bei nem Profi track solang gehighcuttet, bis man die ersten wahrnehmbaren Frequenzen im Spectrum Analyser gesehen hat, da gehen die frequenzen teilweise schon bei knapp über 20.000 los, während es bei nem verglichenen Track von mir erst bei ca. 17.000 los geht und trotzdem tut meiner in den ohren weh :D....sehr merkwürdig :(



    Also wie schafft man es, dass man ne schöne Brillanz kriegt, die trotzdem sehr angenehm zu hören is?



    Ich würd mich sehr über paar Tipps von euch und vor allem auch von den erfahrenen Profis unter euch freuen :)

  • Also erstmal vorweg: ich bin kein Profi :D
    Bei mir ist meistens ein ParaEQ2 mit Highcut bei 18 kHz auf dem Master. Das schneidet schonmal die total unangenehmen Frequenzen raus.
    Aber eigentlich mach ich sonst alles nach Gehör... Ich mach dann z.B. bei ner Hihat nen Equalizer drauf, stell highcut ein und ziehe den so weit nach unten bis es mir angenehm erscheint.
    Flanke sollte nich zu steil sein dabei, das hört sich meistens nich gut an.


    Wie masterst du denn deine Tracks? Vielleicht wird das deswegen unangenehm weil die Höhen viel zu stark komprimiert sind.

    [font="Trebuchet MS"]Youtube[/font]


    Zitat von Muz


    Und ggf. braucht man auch etwas Zeit, um zu begreifen, dass man Zeit braucht ;)


  • an sich mach ich das genauso wie du.



    ich hab auf dem master nen multibandkompressor, der aber an sich nur minimal die höhen komprimiert.





    eigentlich tun die frequenzen von 17 aufwärts selten weh weil man die kaum hört.


    die schmerzhaften liegen viel tiefer, für mich zwischen 4000 und 12000 herz... wie siehts denn da im vergleich aus?



    war bisschen arg hoch gegriffen, ich hab grad nochmal gehört, mir zischeln die ~14-16 recht unangenehm im ohr.



    als beispiel find ich den track hier ganz gut:




    der hat mega viel höhen (gerade im intro), aber auch auf kopfhörern find ich den an sich relativ angenehm zum hören (auch recht laut)

  • Obertöne werden heutzutage gerne im Mastering ein wenig betont, wodurch sie nochmals gegenüber Homeproduktionen lauter wirken. Dafür nimmt man z.B. einen Equalizer mit einem 40 khz- Höhenboost.
    Ein EQ der das kann, ist dieser hier:
    http://www.kvraudio.com/product/luftikus-by-lkjb


    Wirklich agressiv klingen hinterher Frequenzen im oberen Mitten- und unteren Höhenbereich. Du solltest davon absehen, während des Abmischens extreme Höhenboosts zwischen 3 und 10 KHZ vorzunehmen, da ein EQ- Filter dazu neigt in den Höhen zusätzliche, künstliche Obertöne dem Instrument hinzuzufügen. Steile Flankenboosts sind ebenfalls schlecht. Besser ist ein gezieltes, vorsichtiges Absenken der Tiefen und Mitten mit dem EQ, ohne extreme Eingriffe. Im Ergebnis wird der Klang weniger aufdringlich und agressiv, sowie natürlicher klingen.


    Vorsicht ist auch bei Verzerrern geboten. Gerade extrem laut gemasterte Songs reagieren sehr empfindlich auf jegliche Art von Tonhöhenverzerrung im Signal.
    Umso lauter und natürlicher die Musik hinterher werden soll, umso weniger Verzerrer machen Sinn.

    PS: Wenn du agressiven Klang zwischen 14-16 khz hast, deutet das für mich auf Verzerrungen im diesem Bereich hin. Greifst du vielleicht zu extrem mit dem EQ in das Klangbild ein? Boostest du Höhen häufig um mehr als +3 dB? Setzt du Verzerrer, Exciter etc. auf höhenlastigen Signalen auch oberhalb von ca. 7 khz ein? Solche Verzerrungen solltest du in einem Multiband auf die oberen Mitten eingrenzen.


    Das können Gründe für einen agressiven Hochtonbereich sein.


  • hm also mir tut der obenrum ganz schön weh :D


  • danke für die Tipps.


    An sich nehm ich gar keine Höhenboosts zwischen 3 und 10 KHZ vor...was aber natürlich sein kann is, dass die EQ einstellungen in den Synthesizern selbst schon diverse höhenboosts haben, die ich an sich so noch nie beachtet hab^^


  • PS: Wenn du agressiven Klang zwischen 14-16 khz hast, deutet das für mich auf Verzerrungen im diesem Bereich hin. Greifst du vielleicht zu extrem mit dem EQ in das Klangbild ein? Boostest du Höhen häufig um mehr als +3 dB? Setzt du Verzerrer, Exciter etc. auf höhenlastigen Signalen auch oberhalb von ca. 7 khz ein? Solche Verzerrungen solltest du in einem Multiband auf die oberen Mitten eingrenzen.


    Das können Gründe für einen agressiven Hochtonbereich sein.



    jup, Tatsache :icon_redface: ...Ich hau echt gern mal nen Exicter im Bereich zwischen 3-10KHZ drauf (also nur auf der Summe) :eusa_doh: ...iwie war mir nie so bewusst, dass das die eigentlich störenden frequenzen sind und nicht die noch höheren.



    die Höhen boost ich aber beim mixing selber(auch beim "mastering") nie, Distortion nutz ich an sich schon recht gern mal bei einzelnen instrumenten.

  • Exciter erzeugen ja zusätzliche Obertöne durch leise Verzerrungen. Das kann gerade im Höhenbereich ganz fix zu agressiv klingen. Dazu braucht es wirklich nicht viel. Man darf Plugins mit Verzerrern natürlich überall verwenden. Trotzdem ist hier immer wie auch beim Exciter Vorsicht geboten.


    Man kann die Höhen natürlich noch im Mastering boosten. Es ist nicht zwingend notwendig, einen perfekt ausbalancierten Mix zu produzieren (Gelingt einem im Regelfall ohnehin selten).
    Die vorgenommenen Klangverschönerungen im Mastering bleiben normalerweise im Bereich von plus minus 0,1-3 dB. Das ist nur noch ein ganz leichtes Sounding, falls der Mix z.B. etwas mehr Höhen verträgt.

FL Studio Shop.de