Der EQ2 bedeutung...

  • Hi Leutz... in letzter zeit wurde ja so oft von anderen nachgefragt wie das ist mit dem abmischen und so weiter...
    gut, wie zu oft lasen wir alle, und das ist sehr schön, dass das mit nem Compi geht und mit nem EQ , so liest masn doch ständig sachen wie:


    BassDrums: ca. 60 Hz (macht ihn druckvoller)
    SnareDrums & RimShots: ca. 500 Hz (für den richtigen schlag) und 5 kHz bis 9 kHz (für den richtigen crunch)
    HiHats: ca. 9 kHz bis 14 kHz
    Cymbals & Crashs: ca. 3 kHz - 4 kHz (ist jedoch wirklich individuell)



    nunja, 60 Hz, nur was is jetzt mit denen 60 Hz? ich hab in meinem EQ 7 regler mit denen ich da auf 60 Hz was einstellen kann, und was bedeuten dann die Linien und sollte ich 3 Punkte nehmen beim EQ2 oder 7? wo liegt der Unterschied? kann mir jm helfen und den EQ2 mal genauer erklären, hat wer Lust ein kleines TUT zu machen... fragen über fragen...


    Bilder im Anhang:
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    wo liegt da jetzt der Unterschied?


    [Blockierte Grafik: http://www.pic-upload.de/09.02.08/8wwnbd.jpg]
    wie ist das mit den Frequenzen gemeint? Und für was sind die Linien? sind sie der "limiter" des Frequenbereichs?



    Ich hab mir jetzt große Mühe gemacht meine Frage ordentlich und sauber im Forum hier zu stellen, bitte demnach auch klare aussagekräftige Antworten erwünscht! :>
    danke im Vorraus

  • Aaaaalso:


    Bei der Anzahl der Regler handelt es sich um die Anzahl der Bänder.
    Bei mehreren Bändern kannst du halt mehrere Frequenzen anheben, kommt drauf an, wie
    präzise du arbeitest.
    Die Bänder befinden sich auf einem Koordinatensysem, also auf der X Achse sind die Frequenzen
    und auf der Y Achse die Lautstärke in db.
    Die Fader sind für die Lautstärke der Bänder zuständig, der Fader ganz links für eine Gesamtverstärkung oder abschwächung des Signals.
    Die FREQ- Regler unter den Fadern bestimmen die Position der Bänder im Frequenzspektrum.
    Der BW- Regler ( BandWidth) steht für die Bandbreite.
    Wenn du zum Beispiel ein Band auf 60 Hz stellst und anhebst, dann bildet die Linie eine Art hügel, der symetrisch ist, wie eine Parabel.
    Mit der Bandbreite kannste einstellen, wie "groß" der Hügel sein soll, soll heißen dass auch Frequenzen neben 60 Hz angehoben werden.
    Die hößte Verstärkung der Lautstärke ist aber auf genau 60 Hz.
    Wenn du 60 Hz z.B auf + 1db anhebstt, sind je nach Einstellung des BW Reglers 30 Hz um 0.5 db angehoben.
    Die weiße Linie ist praktisch das Hauptband, eine grafische darstellung der Lautstärke im Frequenzspektrum.

  • Mit einem Equalizer kannst du verschiedene Frequenzbereiche eines Sounds unabhängig voneinander lauter und leiser machen.


    Beim Fruity EQ2 ist jeder "Punkt mit einer Zahl" ein EQ-Band, das drei grundlegende Eigenschaften hat:
    1. Gain/Level: Gibt an, wie stark der gewählte Frequenzbereich verstärkt (lauter gemacht, engl. "Boost") oder geschwächt (leiser gemacht, engl. "Cut") wird.
    2. Frequenz: Sie gibt an, in welchem Frequenzbereich das Signal verstärkt oder geschwächt wird.
    3. Q/Bandwidth/Bandbreite: Gibt an, wie stark benachbarte Frequenzen vom Filter betroffen sind. Je größer die Bandbreite, desto auffälliger wird in der Regel der Effekt.


    Wenn du den EQ benutzt, stellst du üblicherweise erst den Frequenzbereich ein, dann den Level und am Ende die Bandbreite.
    Ausprobieren bringt dich auf jeden Fall am schnellsten weiter, diese Auflistungen a la "Bassdrum bei 60 Hz anheben" sind vielleicht als Starthilfe ganz nützlich, aber in der Praxis NIE allgemeingültig und immer so anzuwenden.


    Es ist nützlich, sich anzugewöhnen, einen EQ grundsätzlich nur zum Leiserdrehen (Cutten) von ungewünschten Frequenzen zu benutzen und nur zu boosten, wenn es unbedingt nötig ist.
    Bei den meisten Sounds reichen übrigens 2-3 gezielt eingesetzte EQ-Bänder völlig aus - also nicht damit übertreiben.


    Das erstmal für den Anfang.
    Vielleicht kann ja jemand anderes noch auf die verschiedenen Filtertypen eingehen, das ist mir nämlich gerade etwas zu viel. ;)


    EDIT: Oh, da war Clubsound etwas schneller. ;)
    Phil, kannst du vielleicht deinen ersten Beitrag so editieren, dass die beiden EQ-Screenshots untereinander stehen und nicht das ganze Forum in die Breite ziehen?

  • Grundsätzlich zum leiser drehen kann ich so nicht unterschreiben.
    Das ist IMHO quatsch, denn wenn man zu viel Klanganteil entfernt ist der Song hinterher so leise, dass man ihn nichtmals mehr mit zig Kompressoren bezügl. Lautheit retten kann.


    Gerade Leads oder Cymbals können immer eine leichte Höhenanhebung vertragen. Sowas hört man in jeder modernen Produktion.
    Grundsätzlich ist es daher sinnvoll, sich eine Höhenanhebung bei den meisten Instrumenten schon zu Beginn anzugewöhnen. Denn das klingt oft einfach besser. Natürlich darf es nicht zischeln, das wär dann zuviel.


    Als Beispiel für das EQing habe ich hier einige, von mir bearbeitete Instrumente im Equalizer dargestellt:
    http://img220.imageshack.us/my.php?image=unbenannt22vl5.png


    Ausserdem ist es genau so wichtig, dass überflüssige Frequenzen steilflankig abgesenkt werden. Eine hohe Cymbal/Ride hat keinen Tieftonanteil, also kann der weg. Ein tiefer Bass hat unter Umständen keinen Obertonbereich, also kann der auch weg.


    Die Kickdrum kann man im Bereich um 80 HZ leicht anheben. Teilweise bringt es auch etwas die Frequenzbänder weiter im Obertonspektrum, wie auf den Bildern von mir zu sehen leicht zu betonen.
    Denn das betont oder färbt unter Umständen einen bestimmten Bereich des Kickanschlags positiv.
    Überall dort wo rote Bereiche zu sehen sind, findet ein hoher Klanganteil des Instrumentes statt.
    Zu sehen bei der Kickdrum, wo dieser gewollt ist.


    Oder auch beim Lead/Pad-EQ.
    Im Bereich über 500 HZ, beim Buchstaben 4 befindet sich ein roter Balken. An solchen Stellen kann es zu ungewünschten Resonanzen kommen. Ein steilflankiges Absenken, wie es beim Snare-EQ darunter zu sehen ist, kann die ungewünschte Resonanz entfernen.
    Bei den Leads gebe ich häufig mehr Höhenanteil. Das führt fast immer zu einem offeneren und schöneren Klangbild.
    Wenn ungewolltes dröhnen oder wummern stört, kann dieses ebenfalls mit dem EQ durch hohes Abfahren des Klangbildes mit einem freien Band lokalisiert und abgesenkt werden.

  • Zitat von CJoe

    Grundsätzlich zum leiser drehen kann ich so nicht unterschreiben.
    Das ist IMHO quatsch, denn wenn man zu viel Klanganteil entfernt ist der Song hinterher so leise, dass man ihn nichtmals mehr mit zig Kompressoren bezügl. Lautheit retten kann.


    Zu viel von irgendwas ist immer schlecht, wo ist dein Punkt? ;)
    Außerdem kann man immer noch im Nachhinein einen Lautstärkeausgleich durch den Main-Level-Regler im EQ machen.


    Mein Tipp ist an Anfänger gerichtet, die z.B. dazu neigen, unklare Sounds durchs Anheben bestimmter Frequenzen in den Vordergrund zu bringen, anstatt anderswo im Mix Raum für das Instrument zu schaffen. Die Methode hilft einem, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren.

  • Gerade Anfänger haben es leichter wenn sie Höhenanteile in Leads, Pads und Percussionsounds grundsätzlich erstmal anheben, anstatt sie abzusenken.
    Die Erfahrung habe ich gemacht. Als ich davor nur wenig ins Klangprofil eines Sounds eingriff, war für mich das Ergebnis niemals wirklich zufriedenstellend.


    Im direkten Vergleich klingt ein Song mit mehr Höhen zudem immer besser als ein Song mit wenig Höhen. Denn das menschliche Gehör tendiert einfach zu einer höhenlastigeren Musikwiedergabe. Kein Wunder, klingen doch die fettesten Tracks in den Clubs oder die schönsten Melodien in Filmen immer recht höhenlastig.
    Da kann man nach dumpfen Klängen a ´la unbearbeiteter FL-Studio-Export lange suchen.
    Ausgenommen natürlich Backgrounduntermalung, deren Höhenwiedergabe reduziert ist.


    Daher finde ich den Tip erstmal abzusenken nicht unbedingt sinnvoll. Absenken da, wo störende und mulmige Frequenzen den Song vermatschen. Das ist häufig in mittleren sowie tiefen Frequenzbereichen der Fall. Anheben da, wo Brillanz und Schärfe gefragt sind. Und das ist meist bei den Höhen der prägendsten und wichtigsten Musikelemente der Fall.


    So fahre ich seit langer Zeit, und bin rundum zufrieden.
    Aber jeder arbeitet anders. Die einen so, die anderen so. Mich bringt jedenfalls niemand mehr von meinem eingeschlagenen Weg fort.

  • Zitat von CJoe

    Gerade Anfänger haben es leichter wenn sie Höhenanteile in Leads, Pads und Percussionsounds grundsätzlich erstmal anheben, anstatt sie abzusenken.

    Was für einen Unterschied macht es, ob ich Höhenanteile anhebe oder Mitten/Tiefen absenke? Grundsätzlich erstmal keinen, AUSSER den, dass man durchs "Raum im Mix"-Schaffen ein besseres Verständnis dafür bekommt, wie gutes Abmischen funktioniert.
    Da Anfänger grundsätzlich zum Übertreiben neigen, habe ich diesen Tipp gegeben, weil man damit weniger Schaden anrichten kann.


    Wenn du bei all deinen Sounds die Höhen anheben musst, verwendest du einfach von vornherein nicht die richtigen Sounds und musst deshalb den EQ als Sounddesign- und nicht als Mixing-Tool benutzen. Das ist nicht unbedingt schlimm, aber wahrscheinlich könntest du dir mit besseren Sounds viel Arbeit ersparen.


    Zitat

    Daher finde ich den Tip erstmal abzusenken nicht unbedingt sinnvoll. Absenken da, wo störende und mulmige Frequenzen den Song vermatschen. Das ist häufig in mittleren sowie tiefen Frequenzbereichen der Fall. Anheben da, wo Brillanz und Schärfe gefragt sind. Und das ist meist bei den Höhen der prägendsten und wichtigsten Musikelemente der Fall.


    Wie gesagt, ich habe nicht von Höhen und Tiefen gesprochen; es geht um die grundsätzliche Arbeitsweise. Du schreibst das so, als sollte man grundsätzlich bei allen Sounds außer dem Bass die Höhen anheben und den Bass cutten, dabei ist es manchmal auch absolut angebracht, auch vordergründige Instrumente in den Höhen zu cutten, um Raum für Percussions und wasauchimmer zu schaffen.


    Zitat

    So fahre ich seit langer Zeit, und bin rundum zufrieden.
    Aber jeder arbeitet anders. Die einen so, die anderen so. Mich bringt jedenfalls niemand mehr von meinem eingeschlagenen Weg fort.

    Das hat auch niemand vor, ich gebe hier nur weiter, was meine Erfahrung mich gelehrt hat. ;)

  • Naja immer ist ja auch quatsch. Sagen wir meistens. Natürlich verwende ich den EQ als Sounddesigntool in sofern, als das ich die Klänge immer auch an meinen persönlichen Geschmack anpasse. Ohne dem könnte ich ja gar keine Musik machen, die mir gefällt.
    Mein Geschmack tendiert aber allzu häufig Richtung höhenlastig bei vordergründigen Klängen. Ist eben so! :D
    Gute Sounds, daran mangelt es mir sicher nicht.


    Mal Musik von mir:
    flstudio-forum.de/core/index.php?attachment/2906/

  • Prinzipiell macht der EQ2 nix anderes, wie der EQ, er ist allerdings flexibler und umfangreicher. Die weiße 'Effektlinie' ist das Ausschlaggebende. Sie stellt dar, wie die Frequenzen übers gesamte Frequenzspektrum tatsächlich angehoben bzw. abgeschwächt werden, wärend die bunten 'Effektorlinien' darstellen, wie welcher 'Effektor' wiederum die weiße Linie anhebt oder abschwächt. Die weiße 'Effektlinie' ist also die Summe aus allen bunten 'Effektorlinien.


    flstudio-forum.de/core/index.php?attachment/2908/flstudio-forum.de/core/index.php?attachment/2909/


    Jeder Effektor kann jede Filterart annehmen und außerdem vier verschiedene Güten berechnen. Die Güte wurde damals in 'Hardwarezeiten' bestimmt durch den technischen Aufwand, den man betrieb, um möglichst nahe an das Ideal der jeweiligen Filterart zu kommen. Je besser die Güte, desto genauer der Filltereffekt. Übertragen auf heute, also der 'Softwarezeit' schätze ich, daß die Güte nicht nur der damaligen Zeit nachempfunden wird, sondern sich tatsächlich auch auf intensivere Berechnung stützt, je besser die Güte ist, aber so genau weiß ich das nicht, ist auch nicht von belang.


    Für die restlichen Funktionen des EQ2 empfielt sich die integrierte Hilfe. Ich weiß, die ist leider nur auf englisch. Vielleicht läßt sich Image-Line ja mal dazu erweichen, ihre Online-Hilfe in verschiedenen Sprachen zu gestalten, von mir aus auch nach Wiki-Art. Oder aber die deutsche FL-Gemeinde macht selbst 'n FL-Wiki auf?! *g*.


    Naja, bis denne erstmal.


    EDIT:
    Sowas meine ich, in deutscher Sprache natürlich :wink:

  • CJoe man benutzt aber nicht immer die selben Einstellungen im EQ2(z.B immer die selbe Einstelllung für Kick oder Snare) oder ?


    Wie weiß man was der Kick braucht ? Probiert man einfach rum ?

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