Wie die Lautheit (Druck) professioneller Produktionen erreichen?

  • Wenn das "JEDER" (Interessierte) hinbekommen würde, bräuchte man keine Tonprofis :wink:


    Aber vielleicht können einige hier tätige Profis mit ein paar Tipps rausrücken.


    Versuchsumgebung: Autoradio
    professionelle Tracks: mp3, 96kb vom Internetradio
    meine Tracks: mp3, 192kb "gemastert" auf (Limit) -2db


    Die professionellen Tracks kommen spürbar "druckvoller"/lauter, als meine Tracks rüber und das ohne "komprimiert" zu klingen oder zu clippen. (Zudem auch klarer/präziser)
    Es sind keine himmelweiten Unterschiede, aber im direkten Vergleich spürbare. Alleine gehört, bin ich mit dem Sound meiner Tracks (den Umständen entsprechend) schon recht zufrieden, da ich bewusst soundverbessernde Techniken einsetze. Aber gegenüber den professionellen Tracks fehlt noch etwas.


    Woran könnte das liegen?
    Mein -2db Limit?
    Danke für Tipps.

  • der unterschied zwischen -2db und -0,3db ist jedoch nicht so enorm das es dadurch nun viel druckvoller und lauter klingt.. es ist einfach nur 1,7db lauter .. das macht aber keinen "druck" oder lautheit aus..



    es kommt wie immer aufs mixing drauf an und auch aufs sounddesign und dem arrangement und überhaupt der produktion... und die eingesetzten techniken dabei,...


    das wichtigste dabei ist sauber zu arbeiten.. also immer drauf achten das alles schön zusammen spielt.. damit meine ich nicht alles on time.. eher das gegenteil... ich mein damit drauf zuachten das sich alles sounds schön ergänzen und harmonisch zusammen spielen..
    aber gleichzeitig keinen headroom auffressen ..


    simples beispiel aus meiner eigenen musik... ich z.b. nutze gerne durchgehende 16tel basslines... also auch da wo der kick spielt.... nun kommt man aber natürlich zu dem problem das da wo kick und bassline zusammen spielen.. zudem problem das oftmals ein enormer peak entsteht.. welcher natürlich ne menge headroom wegfrisst.. das schadet natürlich der gesamt lautstärke.. denn entweder wird der gesamte track dann leiser oder man hört einen compressor am ende pumpen wenn man es doch auf biegen und brechen versucht laut zu bekommen..


    also muss ich mir dann gedanken drüber machen wie ich diesen peak vermeide bzw. möglichst gering halte ohne jedoch den sound zu sehr zu verändern etc... und dennoch die musikalische dynamik erhalte also den groove etc.. gleichzeitig jedoch die pegeltechnische dynamik eben in grenzen halte... und es dennoch gut und "natürlich" klingt...


    es gibt da jede menge techniken welche man dann abwägen muss welche am besten funktioniert und welche kombination der techniken man in welchem verhältniss anwendet... das kommt aber alles immer auf den jeweiligen track an... was nun am besten funktioniert..


    z.b. frequenz ducking,... normales ducking.. leicht zeitlicher versatz.. bus compression.. peak eating.. parallel compression etc...



    das beispiel mit kick und bassline ist natürlich recht speziell... aber es ist bei allem anderen ähnlich... man muss darauf achten.. das man auf einer seite die dynamik in schach hält.. aber gleichzeitig nicht alles platt macht und weiterhin eine musikalische dynamik erhalten bleibt..


    für manche sachen sind parallel compression z.b. super geiegnet wenn man z.b. den sound etwas kräftiger und deeper haben will aber dennoch nicht zu sehr die peaks in mitleidenschaft ziehen will... manchmal hingegen will man das auch gerade nicht damit man nicht zuviel matsch von unten hoch holt..


    eine sache was ich z.b. bei manchen sounds gerne mache... ist die transienten noch durch den attack beim compressor durch zulassen oder gar zu betonen.. allerdings die spitzen hinterher mit einem limiter abzufangen.. durch den release der compression bleibt dann mehr oder weniger der eigentliche dynamik verlauf erhalten.. man fängt aber headroom fressende peaks mit dem limiter ab...


    aber auch das funktioniert natürlich nicht bei allem.. man muss dann schauen / wissen / ahnen wo es funktioniert und wo nicht..



    es gibt ja eine menge techniken und arten.. etwas zu machen... die kann ich hier natürlich nicht alle auflisten oder gar erklären...



    kurz: es kommt am ende alles auf die erfahrung an... wenn man aufgrund des sounds schon ahnt was funktionieren könnte um das gewünschte resultat zu bekommen... wenn man ungefähr weiss was man wie machen muss um den klang ansich nicht zusehr zu beinflussen aber dennoch headroom sparen kann etc...



    ebenso ist es wichtig das alles ein definierten platz im mix hat... vorne hinte links rechts.. mittig etc... damit sich die sounds nicht gegenseitig auf die füße treten sozusagen... ein aufgeräumtes bühnenbild sozusagen..


    lustigerweise ist das eigentlich relativ basic.. und macht enorm viel aus... und dennoch ist es eine sache mit der ich persönlich mich immer schwer tuhe... es macht enorm viel her ein vollen 3 dimensionalen räumlichen mix zu haben... und ist eigentlich garnicht sooo kompliziert.. und dennoch kann ich mich oft nicht dazu überwinden das wirklich auszusarbeiten.. denn es ist eine relativ "trockene" arbeit.. für mich persönlich zumindest..




    was hilft um erfahrung zu sammeln ist... sich einfach mal ransetzen und verschiedene dinge ausprobieren ohne dabei das ziel zuhaben einen richtigen track zu bauen... also im grunde einfach "technisches jammen" ...


    das mache ich sehr oft.. einfach mal etwas ausprobieren ohne das ich jetzt da wirklich n track basteln will... wenn man ne idee hat hmm das könnte ich mal ausprobieren.. einfach mal ausprobieren...


    oder wenn man eine neue technik die man vorher nicht kannte irgendwo liest.. dann einfach mal ausprobieren und schauen wie sich diese verhält und somit sehen auf was diese technik sinnvoll ist anzuwenden bzw. wo sie funktioniert etc..



    es ist relativ wichtig da nicht stehen zu bleiben.. und einfach immer nur neue tracks macht oder machen will.. sondern einfach weiter ausprobiert und spaß am technischen gefrickel und gedrehe hat... ohne das dabei ein track entsteht..


    dadurch entsteht dann erfahrung und auch knowhow.. welche man dann wieder in den tracks umsetzen kann..


    ich würd sagen 95% meiner projekte sind eigentlich nur technisches jammen und ausprobieren... und 5% davon sind eigentliche tracks.. hin und wieder wird aus ner technischen jam session auch mal ein track... aber das meiste davon verstaubt auf der platte... das meiste fang ich an weil ich was ausprobieren will.. und speicher es dann einfach doch für den fall dass :D



    was mich auf den gedanken bringt ich sollte vieleicht mal wieder wirklich einen track bauen mit der intention einen track zu bauen... :D


  • Danke

  • Danke


    jo die "feintipps" kann man aber nicht wirklich erklären da sie von material zu material anders sind... das meine ich mit erfahrung... das kommt halt mit der zeit,..

  • habe gerad mal in die tracks reingehört...


    zum einen ist es ziemlich am zerren.. und zum anderen musst du am EQing umbedingt was machen... das klingt furchtbar..


    und frequenztrennung etc... also da ist ne ganze menge was gemacht werden muss,...


    das ist alles übelst an die wand gefahren und zerrt sich ein ab... klingt wie viel zu viel höhen und zuviel sub und dann alles am clippen,... das ist alles übelst am zisschen und matschen..


    versuch bevor du es versuchst laut zu machen.. erstmal ein angenehmen fetten sound zu machen... der rund und abgestimmt klingt,... danach kommt die lautheits nummer...

  • Mein Mix ist eigentlich gar nicht soo schlecht.:icon_redface:
    Aber mein "Mastering".:heul2:
    Denn das besteht nur aus ThrillseekerXTC und Maximus. Die sorgen zwar für ein gewisses EQing, Präsenz und Lautheit. ABER leider auch für die Frequenzprobleme...
    Wenn man die Tracks jedoch nicht auf Referenzabhören hört, sondern Autoradio/mp3-Player/Wohnzimmersound fällt es gar nicht sooo auf.

  • Versuch mal komplett ohne Plugins im Masterchannel, also nur durch das Mixing auf eine relativ konstante Summe von max. -3 dB zukommen (in den lauten Teilen natürlich). Am besten alle Fader am Ende runterziehen und jeden einzeln hochfahren um ihn nach und nach einzustellen.
    Dementsprechend deine Abhöre aufdrehen. So muss sich das ganze dann schön anhören und auch Druck haben. Danach gehts dann beim Mastering im Wesentlichen nur noch darum das eben auf den richtigen dB-Pegel anzuheben und es vll. bisschen crispy zu machen.


    Und da Musik Magier was vom Clippen sagt: Mach einen Limiter in den letzten Slot vom Masterchannel und verfolge da die Waveformdarstellung. Da darf kein Peak über dein Ceiling bzw. abgeschnitten werden. Passe entsprechend das Gain an.

  • Zitat


    Mein Mix ist eigentlich gar nicht soo schlecht.


    Was mir da sofort auffällt ist die Lautstärke der Synths,
    die sind m.E. völlig überzogen, viel zu laut.
    Zu dem hab ich beim hören das Gefühl das da so gut wie gar
    nichts im Raum verteilt ist. Kommt irgendwie alles auf die 12...
    Ich würd ja gerne mal so ne flp oder ein Zip Pack sehen
    vom Mixdown. Ich glaube da kann man ne ganze Menge besser machen.

  • Danke
    Ich versuche im Mix immer die -6db anzupeilen (die Spitzen gehen jedoch teilweise bis -3db).
    Eine meiner Fragen hier war mal: ob man nicht im Mixing schon Gas geben sollte (auch mit Kompressoren) und sich damit das "Mastering" (im Sinne von Kompressor-lautmachen) zu sparen. Zumal der Kompressor auf der Summe ALLES komprimiert (auch das, was man schon kompressiert hat > Folge: Überkompression/Frequenzmatsch/Clipping. (Leider) kam keine befriedigende Antwort.


    Ich werde das mal mir meinem aktuellen Track demnächst machen und dann das Reglerhochziehenmixing (wavedillner) machen (habe ich auch schon woanders als Tipp gelesen).


  • Ich versuche mal ein Zip zu basteln, wegen den one shots. Ansonsten "nur" Toxic, Synth1


  • Danke
    Ich versuche im Mix immer die -6db anzupeilen (die Spitzen gehen jedoch teilweise bis -3db).
    Eine meiner Fragen hier war mal: ob man nicht im Mixing schon Gas geben sollte (auch mit Kompressoren) und sich damit das "Mastering" (im Sinne von Kompressor-lautmachen) zu sparen. Zumal der Kompressor auf der Summe ALLES komprimiert (auch das, was man schon kompressiert hat > Folge: Überkompression/Frequenzmatsch/Clipping. (Leider) kam keine befriedigende Antwort.


    Ich werde das mal mir meinem aktuellen Track demnächst machen und dann das Reglerhochziehenmixing (wavedillner) machen (habe ich auch schon woanders als Tipp gelesen).


    Ich hab z.B. auf den Drums nen Comp (Ratio 4:1 - 8:1,Treshold,Attack,Release je nach klang den man haben will).Dann am Ende auf der Summe nochmal einen der nur einen Hauch den Mix zur Einheit zusammen stampft (Ratio 2:1,Treshold -1dB,Attack und Release je nach Klang).


    So hörte sich das in meinen Ohren immer nach einem besser zusammen passenden Mix an.Also der letzt Comp auf der Summe macht fast nichts außer den Mix zu einer Einheit zusammen zu fassen.


    Dir wird auch so Pauschal niemand eine Antwort geben können weil es sie in der Musik wie an so vielen Stellen nicht gibt.Das Ohr entscheidet

  • Ich möchte trotzdem noch einmal anmerken, dass du dir mit -2dB keinen Vorteil verschaffst. Ja es hat nichts mit der Lautheit zu tun, aber die existiert ja nur weil man ohme Kompressor irgendwann an die 0dB Grenze kommt. Da geht der Sinn dann irgendwie verloren wenn man 1,7dB verschenkt. Das würde denke ich kaum ein Label veröffentlichen einfach weil es unnötig leiser ist :D

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