Compression im Master Channel?

  • Hey,


    ich würde gerne wissen ob man soundtechnisch einen Kompressor auf den Master Channel legen kann und ob es negative Effekte hat? Mir kommt das Mixen und Mastern der einzelnen Channel sehr schwierig vor weil je nachdem wie man die Lautstärke anpasst die Wellen der Synthesizer sich überlagern und im Master Channel einen riesen Anstieg des Pegels verursachen. Ich hätte gerne einen kurzen Bereich unterhalb des 0 dB Wertes in dem sich die Lautstärke des ganzen Tracks zumindest im Refrain aufhält. Mit Compressor klingt jetzt alles einigermaßen okay aber irgendwie gibt es immernoch sehr leise Stellen, die lauter sein sollten.


    Wäre euch über ein paar Tipps sehr dankbar!


    Hier zu dem was ich bis jetzt habe:
    http://picosong.com/btyj/
    (Klingt das soweit gut oder lässt sich noch mehr Lautstärke raushaun? Habt ihr eventuell noch andere Tipps damit alles vielleicht räumlich vollständiger klingt? Chorus etc. vielleicht für manche Instrumente/Synthesizer?)


    Ja, es ist Modjo - Lady und es ist fast dasselbe wie das Originallied, aber ich will es noch verändern und meine eigenen Ideen einbringen. Eventuell auch meine Stimme :)


    Danke im Voraus!

  • Ein Thema was immer wieder auftaucht...


    Also gehen wir es Langsam an...


    Beim produzieren sollte man keinen Kompressor zur Klangbearbeitung im Master haben, weil der das Klangbild total verzerrt.
    Ich empfehle allerdings einen Brickwall-limiter auf dem Master in der Zeit. Das ist einfach ein Kompressor der als Schutzschaltung dient
    und durch seine Einstellung den klang nicht beeinflusst außer der Pegel will wirklich über die 0 dB(fs) schießen
    Einstellungen für einen Brickwall-limiter : Thershold = -0.3db (muss ja auch noch reagieren können) Ratio
    auf Maximum bzw 1 zu unendlich /oder 1:30 Attack = 0 ms ,Release = ca 200ms Gain
    bleibt unverändert ...kein Softknee




    Zu deinem eigentlichem Problem...
    Ich denke mal du arbeitest nicht in Subgruppen und deine Chanel im Mixer gehen gleich auf den Master...
    und da hast du nur zwei "Angriffspunkte" =im channel und im Master. wenn du in Subgruppen arbeitest
    kannst du da flexibler sein und einen weiteren Kompressor in die Subgruppe schieben und hast den pegel
    von ganzen Gruppen im griff


    Generell ist nichts auszusetzten gegen einen Kompressor im Master.... aber nur wenn du danach nicht vor hast zu
    Mastern oder mastern zu lassen und selbst dann ist eine Kompression auf dem Master durchaus möglich solange
    sie im Rahmen bleibt und für die Nacharbeit genügend platz lässt... warum nicht.....


    Zu einem track


    klar lässt sich da mehr raus holen (obwohl ich deinen Sinn nach Lautheit nicht nachvollziehen kann und auch nicht unterstützen kann)
    Zuerst ist das kein Ausgewogenes Frequenzverhältnis die Höhen plärren und zirpen im Ohr und der Rest kommt ziemlich dünn (Frequenziel)
    daher... geh mal davon aus das du alles ausgedünnt hast weil es nach der Kompression gematscht hat ...? richtig? ...oder hattest du im
    allgemeinen schon im voraus so angefangen? wenn man die Sache Stück für Stück komprimiert, dann bekommt auch mit wo sich der
    Klang verfärbt oder es "eng" wird und kann dann immer ein wenig mit EQ Nachsteuern .... das ist halt schwierig und brauch auch Erfahrung
    (man wird mit der zeit schneller) ...aber hacke am Anfang nicht so auf der Lautstärke herum, sondern konzentriere dich lieber darauf das der
    klang ausgewogen ist, man deine filter nicht hört und das alle Instrumente klar und deutlich zu hören sind und auch ortbar im Stereofeld
    sind... hier wird es letzten Endes keinen interessieren wie laut du bist .... die Musik Inhalt und Spektrum machen den guten Sound...und
    erfahrungsgemäß muss man schon sehr leise hier im Forum sein bevor dich jemand ernsthaft auf deine lautheit anspricht. So eine
    radiolautheit muss nicht sein...nicht wenn man damit einen guten Sound kaputt macht. Dieser ganze lautheitswahn ist nur selbstver***ung.
    ...klar muss man bei einigen Musikstilen ganz schön komprimieren ....aber selten so sehr wie die meisten hier wollen

    „Über Musik zu reden ist wie über Architektur zu tanzen.“
    Frank Zappa, US-amerikanischer Komponist und Musiker

    Einmal editiert, zuletzt von KIvschranz ()

  • Das Problem eines Master- Limiters sehe ich in der falschen Anwendung. Ein Produzent, der sich nicht mit dem Pegel seiner Produktionen auskennt weiß nicht, dass ein zu hoher Mischpegel einen Masterkompressor- oder Limiter zur Arbeit zwingt, welcher dann höchstwahrscheinlich den gesamten Song ruiniert. Ich rate daher von jeglichen Masterplugins während der Produktion ab. Sind Instrumente oder Stimmen wirklich zu dynamisch, solltest du diese immer auf Inserts oder Subgruppen mit Kompressoren bearbeiten.


    Achte lieber mit einem Meter- Plugin auf dem Master auf einen RMS- Wert von ca. -14 bis -18 dB zum Produzieren, und auf einen Peak- Headroom von ca. -1 bis -6 dB. Auf der Mastersumme kannst du zwar auch komprimieren. Im Mastering wird da aber recht wenig gemacht, da ein Kompressor dort nur dafür zuständig ist, die Summendynamik homogener zu gestalten. Häufig wird eine Ratio zwischen 1:1 und 2:1 bei Masterkompressoren angewendet. Nur um extrem laute Master zu erzielen, wird noch stärker komprimiert. Wobei sich diese Komprimierung sehr gezielt vor allem auf die Pegelspitzen beschränkt. Ich kann dir bei Interesse gerne ein solches lautes Master erstellen.


  • Hey Klvschranz, der Begriff "Loudness-War" ist mir schon bekannt und ich kann es ja auch nachvollziehen dass sich profi-Musiker darüber aufregen dass man nur noch einen lauten Track will. Aber neben dem EQing will ich eben auch eine Lautstärke erreichen die unter der anderen Musik nicht untergeht (vorallem weil ich meine Lieder selber mastere und sie nicht an ein Tonstudio weiterschicke.. dazu sind dir Lieder mir noch zu unwichtig).
    Also mit "dünner" Sound weiss ich nicht genau was du meinst aber ich kann dir sagen was ich getan habe. Ich habe auf fast jedes Instrument eine leichte Compression gesetzt mit wenig threshold und am Schluss einen weiteren Limiter in den Master Channel gesetzt.. einen Compressor eingebaut und alles so verstärkt dass es 0 dB nicht überschreitet.
    Ich bin leider kein Profi und kann nicht sagen ob man das so macht aber ich suche eben nach einfachen Möglichkeiten meinem Track mehr Power zu geben (nicht übersättigen natürlich).
    Also das sollte das Klangbild eigentlich nicht verzerrt haben weil alles mehr oder weniger so klang. EQing war eigentlich auch beabsichtigt. "Ausgedünnt" habe ich vielleicht nur den hohen Synthesizer damit dieser einer Funk Gitarre näherkommt vom Eindruck.
    Ich werde mir den Brickwall-Limiter angucken, vielen Dank für den Vorschlag!
    Was die Subgruppen anbetrifft, was meinst du damit genau? Der Master moduliert doch quasi alles, wie kann ich denn da mehr Subgruppen erstellen? Etwa durch verlinken der einzelnen Channel oder meinst du durch mehrmaliges bearbeiten mit mehreren .flp Dateien und sie am Schluss alle zusammenbringen?
    Nochmal vielen Dank für die umfangreiche Antwort! :)


  • Das Problem eines Master- Limiters sehe ich in der falschen Anwendung. Ein Produzent, der sich nicht mit dem Pegel seiner Produktionen auskennt weiß nicht, dass ein zu hoher Mischpegel einen Masterkompressor- oder Limiter zur Arbeit zwingt, welcher dann höchstwahrscheinlich den gesamten Song ruiniert. Ich rate daher von jeglichen Masterplugins während der Produktion ab. Sind Instrumente oder Stimmen wirklich zu dynamisch, solltest du diese immer auf Inserts oder Subgruppen mit Kompressoren bearbeiten.


    Achte lieber mit einem Meter- Plugin auf dem Master auf einen RMS- Wert von ca. -14 bis -18 dB zum Produzieren, und auf einen Peak- Headroom von ca. -1 bis -6 dB. Auf der Mastersumme kannst du zwar auch komprimieren. Im Mastering wird da aber recht wenig gemacht, da ein Kompressor dort nur dafür zuständig ist, die Summendynamik homogener zu gestalten. Häufig wird eine Ratio zwischen 1:1 und 2:1 bei Masterkompressoren angewendet. Nur um extrem laute Master zu erzielen, wird noch stärker komprimiert. Wobei sich diese Komprimierung sehr gezielt vor allem auf die Pegelspitzen beschränkt. Ich kann dir bei Interesse gerne ein solches lautes Master erstellen.


    Hey CJoe. Danke für die Antwort! Ich muss mich aber ehrlich gesagt erst in die Begriffe wie Peak- Headroom einarbeiten aber ich werde sie verstehen und das zu Herzen nehmen was du mir rätst.
    Ich finde es eben wie gesagt sehr schwierig zu mastern/mixen in den einzelnen Channeln da sich die Lautstärkepegel aufaddieren und es zu einem zu starken dB Wert (roter Bereich) kommt. Es ist eben nun mal in der heutigen Electro/Trap/Dubstep aber auch House Musik üblich wenig lautstärkesprünge zu haben (es sei denn man hat ein Break oder ähnliches). Wie also erzeuge ich das über die einzelnen Channel?
    Danke für das Angebot mit dem Erstellen des Masters aber das kostet dich nur arbeit und irgendwie werde ich den gewünschten Klang hinbekommen! :)


  • Hey CJoe. Danke für die Antwort! Ich muss mich aber ehrlich gesagt erst in die Begriffe wie Peak- Headroom einarbeiten aber ich werde sie verstehen und das zu Herzen nehmen was du mir rätst.
    Ich finde es eben wie gesagt sehr schwierig zu mastern/mixen in den einzelnen Channeln da sich die Lautstärkepegel aufaddieren und es zu einem zu starken dB Wert (roter Bereich) kommt. Es ist eben nun mal in der heutigen Electro/Trap/Dubstep aber auch House Musik üblich wenig lautstärkesprünge zu haben (es sei denn man hat ein Break oder ähnliches). Wie also erzeuge ich das über die einzelnen Channel?
    Danke für das Angebot mit dem Erstellen des Masters aber das kostet dich nur arbeit und irgendwie werde ich den gewünschten Klang hinbekommen! :)


    Was meinst du mit Lautstärkesprüngen genau? :)

  • Ich muss gestehen ich ertappe mich immer wieder dabei, wie ich mit multibandkomp auf dem Master produziere. Das ist ein wenig "weg des geringsten widerstands" gehen, da ich oft Musik mache, die am Ende hart komprimiert sein wird, und bei der harte Kompression mindestens ebensosehr als stilmittel dient, wie es dazu dient den Track laut zu machen. Dann bin ich einfach während der Produktion schon näher am Endprodukt dran und bleibe motivierter und so weiter. Wenn ich den kompressor dann rjtermache klingt es eigentlich gut, abgesehen davon dass die kick normal viel zu laut ist :D


    Oft mixe ich aber am Ende nochmal ohne kompressor und komprimierte dann nach finalisiertem mix die Summe von vorne


  • wie Komprimierst du?... erkläre mal bitte deine Herangehensweise.....


    Also, beim Master: der Threshold liegt bei etwa der Hälfte des Maximalpeaks. Ratio is bei 1.7:1 und der Gain bei 3.6 dB. Insgesamt überschreitet nichts 0 dB.
    Ebenso haben fast alle Synthesizer / Shaker / Hi-Hat / was auch immer (jeweils einem Channel zugeordnet) eine leichte Compression. Attack usw. ist alles in seiner Standardeinstellung.

  • Das klingt schon mal nicht schlecht. Aber um wirklich laut zu werden, musst du die Wege sehr gut kennen, um dort hin zu kommen. Du brauchst dazu einen hochwertigen Maximizer, ggf. auch Sättigung oder Exciter und mehrere gute Kompressoren, die sich die Arbeit teilen. Störende Lautstärkesprünge im Mix sollten kein Problem mehr sein, wenn du die Instrumente ausreichend vorkomprimierst. Das in Kombination mit richtigem Eqen und gezielter Summenkompression reicht aus.


    Dafür braucht man eigentlich nur jahrelanges Training, um die Unterschiede durch die Kompressionsbearbeitung überhaupt einschätzen zu lernen und Verzerrungen oder Pumpen wahrzunehmen. Das ist einfach wichtig, da du sonst nicht in der Lage bist einen Kompressor zielgerichtet einzusetzen. Auch die richtige Wahl der Attack- und Releasezeiten sind wichtig, da sie eben darüber bestimmen, ob Kompressoren richtig arbeiten und nicht störend verzerren oder pumpen. Maximus oder der FL Limter Kompressor vereinfachen es die richtigen Einstellungen zu finden, da sie die Bearbeitungen und Verzerrungen teils sogar grafisch abbilden können. Aber dazu muss man natürlich lernen, wie die grafische Darstellung richtig zu deuten und einzustellen ist.


    Du findest ein Beispielmaster von mir unter folgendem Link:
    https://dl.dropboxusercontent.…02015%20%2B%20Maximus.zip


    Zum Öffnen werden folgende Plugins benötigt:
    SSL X ISM ISP Meter, Voxengo SPAN Analyzer, TT DR- Meter, Molot 03, Maximus, TLS Maximizer, Limiter No.6, Voxengo MSED, Sheppi Spatial Enhancer, Acon Digital Multiply, FL Multiband Kompressor, FL Kompressor.


    Die dazu notwendigen Free- Plugins findest du hier:
    https://dl.dropboxusercontent.…%20und%20FL%20Presets.rar


    Mit dieser Grundlage kannst du, sofern du dich dort einarbeitest auch selber laute Master erstellen. Alternativ biete ich dir an, es anhand eines deiner Songs umzusetzen. Große Arbeit ist das für mich normalerweise nicht. Das Ergebnis hängt natürlich auch vom Mix ab. Klingt dieser schlecht, wird ein lautes Master tendenziell schlechter klingen.


  • Tausend Dank für die ausführliche Hilfe! Ich schau mir die Anleitung an sobald ich Zeit dafür habe. Also das mit deiner Hilfe ist wirklich nicht nötig zumal ich es ja auch selbst lernen will, aber ich schätze es sehr und finde es sehr freundlich von dir!
    Vielleicht melde ich mich ja nochmal. Bis dann! :)

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