verbindliche frage zum headroom

  • ZITAT:


    ..."Als Headroom empfehlen sich -3dB, wenn Sie mit 16 Bit Auflösung arbeiten, beziehungsweise -6 dB bei 24 Bit."


    nun meine frage wenn 24bit mehr headroom hat als 16 wieso sollte ich dann bei 24 bit mehr headroom lassen? verstehe das nicht ganz

  • Bei digitaler Quantisierung hat ein 16 Bit Signal einen theoretischen Dynamikumfang von 96 dB. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass jedes Bit einem Lautstärkenunterschied zum vorigen Bit von 6dB hat. Da 16 Bit ja eine größere Wortbreite ist als 24 Bit, und man seine Dynamik nicht noch weiter einschränken möchte, hat man sich auf -3dB eingependelt um das MSB (Most Signification Bit, das 'letzte' Bit vor Vollauissteuerung) nicht zu verlieren und nur 15 Bit zu haben. Bei 24 Bit ist der Dynamikumfang so groß, dass man getrost auf ein Bit (6dB) verzichten kann. Desswegen gillt für 24 Bit 6 dB.


    Nur so am Rande:


    Beim Headroom geht es um den Abstand des RMS-Pegels deines Songs (z.B. -8 dB) zum maximal aussteuerbaren Pegel (0 dBFS). Das hat unter anderem was mit der Qualität deiner gerenderten Mp3 zu tun, da der Codec so besser 'entscheiden' kann, welche Frequenzanteile weggelassen werden können, ohne das man Artefakte herraushört. Bei sehr lauten Mixen (Stichwort Multibandcompressor) wo alle Frequenzen nahezu gleich laut sind, hat der Codec Probleme und lässt unter umständen Signalanteile weg, die hörbar sind!

  • Nur so am Rande:


    Beim Headroom geht es um den Abstand des RMS-Pegels deines Songs (z.B. -8 dB) zum maximal aussteuerbaren Pegel (0 dBFS). Das hat unter anderem was mit der Qualität deiner gerenderten Mp3 zu tun, da der Codec so besser 'entscheiden' kann, welche Frequenzanteile weggelassen werden können, ohne das man Artefakte herraushört. Bei sehr lauten Mixen (Stichwort Multibandcompressor) wo alle Frequenzen nahezu gleich laut sind, hat der Codec Probleme und lässt unter umständen Signalanteile weg, die hörbar sind!


    hey tomess
    kann ich denn etwas dagegen tun das ich da viel Frequenz verliere? ich arbeite oft mit dem Multbandcompressor weil ich so dicke Jump-Up Basslines mache :)

    hooked up to music![font="Verdana"]

    [/font]

  • Naja, durch einen Kompressor verliert man ja keine Frequenzen. Schuld ist wie Tomess sagt der Codec, der dann nicht klar kommt. Mann muss sich halt klar sein, dass man mit komprimierten Formaten, wie nun auch MP3 eines ist, Kompromisse eingehen muss. Irgendeine Information geht da immer verloren. Da muss man dann schauen, dass man mit dem Multibandkompressor vielleicht etwas defensiver zu Werke geht.

  • was wenn man den multikomp weg lässt und dann als mp3 exp. und immernoch artefakte hat? woran kann es dann liegen. track clippt auch nicht

  • Wie gesagt, jeder Komprimierungsalgorithmus hat seine Tücken. Mal mit den Einstellungen des MP3-Codec variiert?
    Im Detail kann ich Dir wenig helfen, weil ich solche Probleme bisher nicht hatte. Ich arbeite aber auch im wav-Format.

  • bei 128 und unter sind artefakte deutlich hörbar aber höher auch nicht ist es denn schlimm wenn man artefakte in dem bereichen hat?(kommerziell mein ich)

  • Ab 192 kbps hört man Artefakte nicht mehr, darunter eigentlich schon.
    Solche komprimierten Formate sind eher für Onlineplattformen wie Youtubevideos oder zum Vorhören bzw. für den Soundtrack für Videospiele mit geringem Speicherplatz, MP3- Player usw. gedacht.
    Für bessere Klangqualität: Bei niedrigeren Bitraten kannst du Durchschnitt anstatt Festwert wählen, was es dem Codec ermöglicht eine variable Bitrate zuzuweisen, und somit die Klangqualität verbessert. Ogg Vorbis ist MP3 überlegen und daher vorzuziehen.


    Kommerziell gesehen solltest du immer auf die bestmögliche Qualität achten, also Wave oder FLAC bevorzugen.
    Wenn du deine Musik mastern lässt oder sie zur Veröffentlichung auf einem Album versendest, solltest du deinen Song mind. in 24 Bit Wave exportiert mit -6dB Headroom verschicken (Das bedeutet, das die lautesten Peaks in deinem Song noch 6 dB Platz bis zur 0dB- Grenze haben).


    Aber: Das was Tomess schreibt, geht recht weit in die Theorie. Exakte Pegelvorgaben einzuhalten, wo man Musik doch kreativ und intuitiv produziert ist sowieso schwierig bis unmöglich.
    Fakt ist, das es mit dem Einhalten des Headrooms kaum eine Rolle spielt sofern dein Track nicht übersteuert. Tut er das nicht, ist alles im grünen Bereich. Für das spätere Mastering ist es immens wichtig, das der Gesamtpegel die 0 dB nicht überschreitet. Das ist der wichtigste Punkt. Nur dann kann die Musik kommerziell veröffentlicht werden.


    Das manche Masteringprofis es mit der Lautsstärke hinterher völlig übertreiben ist eine andere Sache. Daran trägst du dann aber keine Schuld, und kannst dich bei den Künsten des "Verunstalters" beschweren.

  • wie ist das den wenn man in fruity loops direkt mastert? es reicht doch wenn ich 6db head nehme oder

  • Das mit dem direkten Mastern kann ich nicht empfehlen. Man wird eh kaum Ram und CPU- Rescourcen übrig haben, um am Ende noch zu mastern.
    Zum Mastern musst du aber den Song im Gesamten beurteilen können, um ihn richtig zu bearbeiten. Da kann man noch das ein oder andere ausprobieren, um den Klang insgesamt zu verändern.
    Zudem kann man mittels Normalisieren einer Wavespur den gesamten Track direkt zu Beginn des Masterings exakt bis zur 0dB- Grenze aussteuern. Das geht alles nicht, wenn du noch in der Mische bist.


    6 dB Headroom kann man nicht so einfach mal eben einstellen, da diese Werte von Song zu Song unterschiedlich sind. Je nachdem wie gemischt wurde ist die Musik mal einige dB leiser, mal lauter (Ich zumindest mische intuitiv und weniger anhand von dB- Anzeigen). Daher kann das nur als Richtwert verstanden werden.


    Wichtig ist, das am Ende nichts übersteuert, also der Song insgesamt unter der 0dB- Grenze bleibt. Alles andere hört man hinterher sowieso nicht.

  • ja 6 db nehme ich auch als richtwert ist klar... aber da gibt es ein paar künstler auf youtube die nur mit dem multicomp "mastern" und das ist alles was dabei rauskommt ist auch ordentlich.


    der z.b:


  • Wenn du das letzte aus deinem Track herausholen möchtest, reicht ein MBC als Mastertool aber einfach nicht aus. Eine gute Abmische vorausgesetzt brauchst du übrigens keinen MBC zum Mastern. So ein Multibandkompressor ist ein nettes Tool, um deinen Sound zu plätten. Guten Klang erreichst du damit nicht zwangsläufig. Heutige Musik ist eh schon zu laut und zu dicht, als das dieser hier noch irgendetwas großartiges auf dem Masterbus reißen könnte. Immerhin komprimierst du beim Abmischen ja bereits Bässe, Drums oder Leadsounds.
    Übrigens solltest du sofern dein Song noch gemastert wird alle Summentools auf dem Master wie MBC etc. entfernen oder vor dem Export ausstellen.

  • Wenn du Bock hast, dann schick mir mal einen Track von dir als Wavefile zu (24 Bit Export, genug Headroom, ohne Masterplugins wie den MBC), und ich mastere dir das Teil so laut und so gut ich kann in 16 Bit. Mal sehen, wer den längeren Hebel hat! ;)

  • 44100 hz abtastrate ist doch am sinnvollsten zu benutzten da ich ja eh nur am pc arbeite [hr]
    und dann noch was bei exp ist es schlimm das der headroom ab und zu über die -6db kommt (so bei max -3db)? nein oder

  • @ Tomess: Ich kann maximal nur so laut werden, wie es der Musiktrack sinnvollerweise zulässt.
    @ FLUser: Nein, das spielt akustisch eh keine Rolle. Wiegesagt ist es vor allem wichtig, das nichts übersteuert. Nur dann kann ich deinen Track laut mastern, wenn du das möchtest.[hr]
    Zum Mastern notwendig sind: 44,1 khz, 24 Bit, ein wenig Headroom und bitte keine Plugins auf dem Masterchannel.

FL Studio Shop.de