Soundgoodizer - super Sound > miese Performance???

  • Hallo,
    ich hatte erstmalig(!) ein Stottern der Wiedergabe während der Arbeit mit FLStudio :icon_eek: .
    Darauf habe ich hier viele Fragen gestellt (Soundkarte, Audiotreiber, PC-Optimierung) :icon_redface: .
    Nach und nach kam mir der Gedanke, dass ich bei dem Projekt, bei dem (erstmalig) die Knackser kamen, erstmalig exzessiv den Soundgoodizer verwendet habe (bei fast jedem Instrument), denn "alles klingt besser mit dem Soundgoodizer" - und das stimmt!
    Bei dem nächsten (meinem aktuellen) Projekt habe ich total auf den Soundgoodizer verzichtet (keine Probleme). Jetzt habe ich auf einem Instrument (Sytrus), den ich dreimal einzeln drin habe (also nicht geclont) den Soundgoodizer raufgepackt und genau an der Stelle, an der das eine Instrument einsetzt, kommt das KNACKEN :heul3: .
    Also entweder:
    - frisst Soundgoodizer richtig viel Arbeistspeicher? :icon_scratch: oder
    - er ist nicht richtig installiert (kommt ja mit dem Gesamtpaket?)? :dontknow: oder
    - er verträgt sich nicht mit Windows XP (4GB) :icon_question: ?


    Hat jemand ähnliche Beobachtungen/Probleme/Lösungen?


    Danke

  • Mh, ist das Knacksen auch beim rausrendern zu hören, oder nur beim Probehören? Wenn du ein Effekt VST auf jedem Channel verwendest zehrt das natürlich an der Performance. Das betrifft nicht nur den Sound Goodizer allein.


    Den Soundgoodizer würde ich übrigens erst am Schluss draufmachen, einmal, und nicht auf jeden Channel einzeln. Das ist eigentlich ein Plugin um den gesamten Song aufzuhübschen. Und ja, das Ding braucht ein wenig mehr Leistung.

  • Probier mal, die Latenzzeit der Soundkarte hoch zu setzen. Ansonsten solltest du probieren, mit einem simpleren Compressor und einem EQ dein gewünschtes Klangbild zu erreichen. Denn der Soundgoodizer ist neben einem Multiband nichts anderes als das.


    Der Soundgoodizer ist vorallem ein Plugin, welches leider keinen neutralen Vergleich mit dem unkomprimierten Material erlaubt, da das Plugin gleichzeitig den Klang neben der Komprimierung deutlich lauter macht. Dadurch kommt dir der Klang akustisch bei zunehmend weiter aufgedrehtem Regler immer besser vor, was aber garnicht stimmen muss. So wird der Klang z.B. immer flacher und verliert an Räumlichkeit, ohne das du dieses hörst.


    Daher ist das Plugin auch mit Vorsicht zu genießen. Weniger ist hier einfach mehr. Vielleicht sollte Image Line nachbessern, und das Plugin mal mit automatischem Lautstärkeausgleich ausstatten. Dann würden viele dieses Plugin vorsichtiger einsetzen, denn es gibt vor besser zu sein als es ist.

  • Also ich weiß das es beim Maximus die verschiedenen Presets vom Soundgoodizer gibt, ich würde mir da einfach mal anschauen was der Soundgoodizer macht und das selber mit nem EQ und Compressor nachmachen :)

  • Das Knacksen ist nur während der Arbeit. Nach dem Export (mp3/wav) hört man es nicht. Der Arbeitsspeicher (4 GB) scheint also nicht schnell genug umzurechnen.


    Ansonsten solltest du probieren, mit einem simpleren Compressor und einem EQ dein gewünschtes Klangbild zu erreichen. Denn der Soundgoodizer ist neben einem Multiband nichts anderes als das.


    Diesen Weg gehe ich jetzt auch immer (aber einfach nur den Soundgoodizer raufzusetzen schien so einfach).

  • Du kannst den schon einsetzen. Aber versuch mal, ihn nicht zu oft einzeln und eher auf Gruppenspuren zu verwenden. So kannst du z.B. alle Leads im FL- Mixer von den Einzelkanälen zu einer Leadgruppe in einem einzelnen FX- Kanal zusammenfügen, und dort m Ende dann dein Lieblingsplugin in 1-facher Ausführung platzieren. Dasselbe machst du mit den Drums, und schon hast du dir viele Instanzen des Effekts gespart.
    Und dann ist es natürlich auch besser, den Soundgoodizereffekt nicht zu extrem einzusetzen. Ich favourisiere eine 9 Uhr- Zumischung oder weniger, also nur etwa 1/4 des möglichen, wenn ich ihn verwende.

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  • ... So kannst du z.B. alle Leads im FL- Mixer von den Einzelkanälen zu einer Leadgruppe in einem einzelnen FX- Kanal zusammenfügen, und dort m Ende dann dein Lieblingsplugin in 1-facher Ausführung platzieren...


    Ja ich nehm ihn auch eher dezent (9 h), reicht meist aus.
    Meinst du, dass es einen Unterschied macht, wenn ich bspw. die Leads in einen Kanal route und dort auf den EIN "Lieblingseffekt". Denn jedesmal, wenn das jeweilige Instrument einsetzt, wird doch der "Lieblingseffekt" im Routingkanal angesprochen, was zur gleichen Performance führt, als wenn jedes Instrument seinen eigenen Kanal hätte?

  • Die Leads sollst du am Ende in einen Kanal routen, dann mit dem Effekt versehen, und von dort dann in den Master- Output. Natürlich ist es für dich einfacher, den Effekt auf jeden Kanal anzuwenden, da du dann den Regler je nach gewünschtem Effekt anders zumischen kannst. Der Nachteil ist aber immer die CPU- Belastung durch mehrere Instanzen. Denn es ist ein gewaltiger Unterschied, ob du einen Effekt nur auf einem Kanal verwendest, und dort einfach alles mögliche durchschickst. Oder ob du 10 mal denselben Effekt im Projekt auf jedem Sound einzeln einsetzt.
    Denn diese vielen einzelnen Effektinstanzen sind das eigentliche Problem, die fressen dir die Ressourcen auf.


    Mal ein paar generelle Tips:
    Du kriegst den Sound fett, wenn du lernst die OSC´s im richtigen Verhältnis zu mischen, zu equen und zu komprimieren. Beispielsweise kriegst du schon durch das Mischverhältnis der Oszillatoren zueinander sowie dem gezielten Zumischen der Resonanz im Filter oder auch der Filterwahl ein helleres, agressiveres oder auch dunkleres, wärmeres Klangbild usw. Dann brauchst du hinterher weniger equen, weniger mit dem Soundgoodizer nacheffektieren usw. wenn du es schaffst, bereits richtig gute Sounds zu basteln.


    Wichtig bei FX zu beachten ist: Wo man mit Plugins sparen kann, sollte man auch sparen.
    Wenn der gewünschte Sound synthintern machbar ist (Was du dann ja mit als Preset speichern kannst), solltest du versuchen zu lernen, diese internen Möglichkeiten erstmal voll auszuschöpfen. Erst dann gehst du mit externen FX zur Sache. Aber erst, wenn es im Synthesizer einfach nicht besser zu machen ist.
    Der 3xOSC hat kaum Effekte, aber viele andere Synths schon. Ein Synth1 hat z.B. so CPU- sparsame FX, das du die immer aktiv verwenden kannst. Auch bei 10 Instanzen gleichzeitig.


    Bei anderen Synths wie NI Massive etc. muss man vorsichtig sein, denn verwendest du bei jeder Instanz eines CPU- intensiven Synthesizers die internen Effekte dann mutest du der CPU ebenfalls zu viel zu. Da kann man dann aber alternativ die FL- Studio FX wie Delay oder Reverb als Send- FX (Plugin 0%Dry/100%Wet) verwenden, und auf die internen Synth- FX verzichten.
    Diese Send- FX lassen sich dann von allen Synthesizern im Mix zusätzlich zum Masterkanal ansteuern, und du bestimmst über das Zumischverhältnis aus den Einzelkanälen, wie stark der Effekt für den jeweiligen Synth sein soll. So kriegt man mit geschicktem Einpegeln einen kompletten Mix mit nur 2 Delays und 2-3 Reverbs effektiert.


    Leider funktioniert dieser Dry/Wet- Trick nicht mit dem Soundgoodizer. Bei anderen Comps bastelt man sich eine N/Y Compression, was aber auch nur für einen Klang gleichzeitig funktioniert (Zu finden in meinem Masteringprojektfile).
    Sonst könnte man ja ebenfalls über das Zumischverhältnis den Soundgoodizer mit jedem Klang separat ansteuern, und hätte mit einer einzigen Efffektinstanz alles erledigt.
    Allerdings erzeugt der Soundgoodizer heftige Latenzen. Beim Zumischen als Send treten somit nur ungewünschte Phaseneffekte auf.


    Daher kannst du den Soundgoodizer leider nur auf einen festen Wert einstellen und alle Sounds dort gleichzeitig hindurchschicken, wenn du CPU sparen willst.


    Davon abgesehen klingt das Ding eh nicht besonders. Wenn du meine oben genannten Punkte beachtest und vor allen Dingen lernst, den Sound schon bei den Oszillatoren und den Filtern fett zu schrauben, brauchst du ihn nicht mehr.

    Einmal editiert, zuletzt von CJoe ()

  • Vielen Dank für die ausführliche Antwort. :icon_thumleft:


    Ich versuche üblicherweise auch erstmal mit dem VST den Sound zu basteln, so dass ich keine oder nur wenig zusätzliche Effekte benötige.


    Daher nutze ich sehr gerne und häufig den Sytrus (teilweise ausschließlich), da man in ihm alles einstellen kann, ohne Effekte zu verwenden.
    Allerdings habe ich hier (im Forum) schon mal gefragt, ob es von der PC-Performance besser wäre die Sytrus eigenen Effekte zu verwenden oder zusätzliche im Mixer (nicht das sie Sytrus-Anwendung zu fett wird).


    Beim (von mir oft eingesetzten) 3xOSC fällt es mir (noch :wink: ) etwas schwer mit den Bordmitteln alles hinzubekommen, aber es wird besser (ich lerne von den übersichtlichen Sytrus-Einstellmöglichkeiten und übersetze diese in die abgespeckten, aber vorhandenen Möglichkeiten des 3xOSC). Bei "einfachen" VST, wie dem 3xOSC ist so ein "Soundaufheller" natürlich praktisch, allerdings mit den genannten Nachteilen!!!

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