Nicht noch eine Monitor Grundsatzfrage

  • Da gibt es doch diesen Tipp:
    Wenn du neue Abhörmonitore willst, nimm eine CD mit in den Laden und höre sie von verschiedenen Modellen ab.
    Aber woher weiß ich denn, wie die Musik klingen soll?


    Wenn sie so klingen soll, wie ich es zu Hause auf meiner Anlage höre, dann kann ich doch meine Anlage als Abhörmonitor nutzen? Dann mache ich die Musik gleich so, wie sie bei mir klingen soll.


    Jetzt kommt aber immer das Argument, dass es nicht nur auf meiner Anlage gut klingen soll, sondern auf allen möglichen. Aber woher weiß ich, dass das was auf dem neuen Abhörmonitor gut klingt, auch auf anderen Anlagen gut klingt.


    Also hilft das Abhören der Monitore im Geschäft nicht viel.


    Es müsste Erfahrungen geben, dass Musik, die auf Monitor/Anlage der Marke oder Model XY gut klingt, meist auch auf anderen Anlagen gut klingt.

  • Hast du es mal gemacht? Ich schätze schon, dass du das intuitiv bewerten können wirst.


    Ein übertriebenes Beispiel wäre, wenn ich Musik auf meinen kleinen Monitorlautsprechern höre, also die kleinen Mini-Teile in meinem Bildschirm, auf denen klingt alles extrem Blechern und dünn, kaum Bass und merkwürdige Höhen. Aber wenn du dann im Vergleich die HS80M z.B. hörst, da merkst du, dass der Bass da ist, und die Höhen gut klingen, außerdem solltest du dich ins Stereodreieck stellen und mal die Augen zu machen, kannst du die Bühne "sehen"?


    Probiers einfach mal mit ein paar verschiedenen Lautsprechern, ich bin mir sicher, du wirst sagen können, welche "besser" sind.

  • die sache ist das du eine cd mit nimmst die du wirklich gut kennst... die du schon auf vielen verschiedenen lautsprecher sywstemen und kopfhörern usw.. gehört hast... und du alles im detail kennst.. die sollte auch ruhig etwas "komplexer" sein also nicht gerade der simpelste minimal.. muss nu auch nicht total überladenes 80 spur zeug sein .. aber etwas wo es viele details gibt...


    dann hörst du damit durch die verschiedenen modelle.. und triffst schonmal ne auswahl auf welchen du am besten die details hören kannst.. also welche am besten "aufmachen".. wo also ein gutes stereo abbild herscht, eine gute tiefenstaffelung, kleine feine transienten nicht verschluckt werden..der bass sauber und präzise ist und kein schwammiges gewummer/gedröhne da ist.. (trockenen bass muss man unter umständen erst lernen zu hören... wenn man "wummer bässe" gewohnt ist.. kann man bei einem trockenen bass erstmal denken ?hö wo ist der bass?.. wenn man sich aber an trockenen bass gewöhnt hat ist es nachher genau anders rum..dann denkt man bei so wummer boxen.. ja pff dröhnt und wummert aber drückt und puncht nicht ) usw... also welche am präzisesten und auflösensten klingen..


    wenn deine auswahl dann enger wurde kannst du anfangen nach dem eigen klang der monitore zu gehen... und welche dir da dann am besten gefallen.. also auf verschiedene elemente im track achten und schauen wie sie so auf den unterschiedlichen monitoren kommen... naja.. wie die boxen eben klingen... denn auch wenn gute monitore alle gerade und ehrlich klingen.. gibt es im detail dann doch wieder mehr oder weniger große unterschiede... als extrem beispiel würd ich z.b. die boxen von adam nennen.. manche lieben sie andere mögen sie überhauptnicht... gerade die höhen.. als ich mir die damals angehört habe dacht ich sofort ?? was isn das?? das finden soviele geil?? ich empfand die höhen als total undirekt schleierhaft.. für mich klang es nicht als würde die box die höhen produzieren sondern als würden sie in meinem ohr entstehen und von der box hinaus gesaugt werden.. also als wenn sie sich falschrum bewegen (nicht polaritäts/phasen mässig sondern wirklich schallrichtungs mässig) bzw. als würden sie hinten von der box runterfallen...und dann irgendwo rumliegen.. ganz seltsam in meinem ohr.. aber viele stehen total drauf.. andere wiederum garnicht..
    und natürlich eben die anderen sachen welche box dir eben am besten klanglich gefällt... das hat dann wenn man weiterhin nach detailiertem sound strebt.. nichts mit "schönfärbern" zu tun.. sondern geht dann einfach um den persönlichen geschmack.. und natürlich muss eine box mit der du jedentag arbeitest.. so klingen das du ein gut produziertes endergebniss dann auch gerne draufhörst...und es dann auch schön klingt..
    jenachdem wo man her kommt (anlagen technisch) bzw. wie detailiert man bisher musik gehört hat .. klingen die eigentlichen "schönfärber" auch garnicht mehr schön sondern matschig, wummerig und unpräzise
    wenn eine box sauber, ausgeglichen und präzise ist.. sollte man schon die box wählen welche einem am besten gefällt...
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    Es müsste Erfahrungen geben, dass Musik, die auf Monitor/Anlage der Marke oder Model XY gut klingt, meist auch auf anderen Anlagen gut klingt.


    genau das ist eben geschmackssache...


    es trifft aber eigentlich auf jeden monitor ab einer bestimmten preisrange zu... aber auch dort bestimmt im detail natürlich der subjektive geschmack... und das ist auch wichtig denn man mischt ja im detail auch subjektiv..

  • Naja....also klar....es muss einem selbst gefallen was man da kauft....aber.....
    Es ist ja schon so das jeder so seine Umgebung und seine Hardware gewohnt ist....
    Wenn derjenige dann im Laden wieder das kauft was er als gut befindet könnte das schon gut sein
    das man nach Hause kommt und denkt....da hätt ich auch die alten Hifi Boxen behalten können....


    Also ist die Grundsatzfrage doch....wie muss eine Studiobox überhaupt klingen....
    Ich denke das einzige Wort das es dafür gibt ist "Klar"....
    Eine gute Studiobox muss also ein Instrument so wieder geben, das es sich anhört als würde
    der Musiker mit seiner Gitarre, Piano oder was auch immer, direkt vor einem stehen.....
    Eine Box zum Produzieren sollte also 1:1 das Instrument unverfälscht widergeben....
    Wie stelle ich das fest.....also ich für meinen Teil werd mir irgendwann mal....gleich
    nach dem Lottogewinn^^....was in der 400-600 € Klasse gönnen.....Paarpreis...
    Ich werd dann also in den Laden gehen und den Verkäufer nach richtig guten Studioboxen im oberen Preissegment fragen,
    welche 1:1 widergeben was sie sollen.....das wird sich wahrscheinlich dann im Preissegment 1500-2000 € Bereich bewegen...je Box wohlbemerkt....naja und diese werde ich dann mit denen die in meinem Budget liegen vergleichen....die, die dann der professionellen Studiobox am nächsten kommen.....das werden dann meine.....so würde ich vorgehen.....da ist für mich selbst eine gewisse Logik dahinter die nachvollziehbar ist.....


  • Aber woher weiß ich denn, wie die Musik klingen soll?


    Ich hatte gerade ein merkwürdiges Erlebnis: ich stand auf meinem Balkon und sah, wie jemand auf der Straße vorbeigelaufen ist. Offensichtlich war er angetrunken. Er hatte sein Handy in der Hand, hat über den internen Lautsprecher Musik gehört und dazu im Vorbeigehen getanzt.
    Offensichtlich hat er die Musik genossen, völlig ohne geeignete Lautsprecher.


    Da stellt sich mir natürlich die Frage: für welche Zielplattform produziere ich meine Musik und können mir Monitore ein akurates Bild von dieser vermitteln?


    Ganz klar, ordentliche Monitore sind wichtig. Man muss ja schließlich hören, was man macht. Aber macht es wirklich Sinn die besten Monitore einzusetzen, wenn das Endprodukt dann über billige Stereoanlagen, Ohrhörer oder Handylautsprecher konsumiert wird?


    Ich denke, eine Grundsatzdiskussion zu Monitoren macht durchaus Sinn und ich bin der Meinung, dass gute Monitore nur die halbe Miete sind. Die letzte Abhöre sollte ein Consumergerät sein, am besten klein und billig. Erst wenn die Musik auch hier gut klingt, ist sie gut.


    Unter diesem Gesichtspunkt ist es mir auch relativ egal, wie ein Monitor klingt. Er muss sich in meinen Ohren gut anhören und muss mir ermüdungsfreies Arbeiten ermöglichen, oder kurz: er muss ergonomisch sein. Alles andere ist völlig zweitrangig.
    Niemand wird die Musik jemals wieder so hören, wie ich sie gehört habe.

  • Nur danach zu gehen, welche Qualität ein möglicher Endkonsument benötigt, halte ich für wenig sinnvoll. Da stellt man dann ganz schnell fest, dass ein guter Walkman aus den 80ern deutlich besser klingt als das plärrende iphone. :lol: Anders gesagt, würde man, wenn man ein Instrument lernt, sagen, dass man nicht viel üben muss, weil im Publikum ja eh 90% sitzen, die Mozart nur in Kugelform kennen?
    Sollte man sich nicht viel eher darüber Gedanken machen, was man selber für einen Anspruch an sein eigenes künstlerischen Schaffen stellt? Ich versuche eine bestmögliche Qualität mit dem mir zur Verfügung stehenden Equipment hinzubekommen und dieses bei Bedarf zu verbessern. Dabei ist es mir ehrlich gesagt scheißegal, ob das nachher vielleicht irgendeiner nur über das Handy hören würde. So Leute tun mir Leid! Und wenn man seine Art Musik zu produzieren nach solchen Faktoren ausrichtet, dann hat man den Schritt vom Lego spielen zur Architektur nicht geschafft. :D

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    Signaturen sind doof! :D

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  • Also, ich glaube ja schon das die Mehrheit Musik macht um nachher auch eine gewisse Hörerschaft zu haben/kriegen....
    Da liegt ja das eigentliche problem was den Klang angeht.....es nutzt mir ja nix wenn es sich auf meiner Abhöre toll anhört,
    wenn dann der Hörer mit seinen 0815 Medialautsprechern von Medion nur noch ein krächzen hört...
    So ist zumindest mein Ziel, das man meine Musik auf vielen verschiedenen Abspielgeräten einigermassen anhören kann....
    Wem würde es denn nicht gefallen, auf dem Balkon zu stehen.....und unten auf der Strasse tanzt einer zu meiner Musik
    mit nem Handy vorbei? Gibts hier einen der sagen würde...so ein Depp, dafür hab ich die Musik also nun wirklich nicht gemacht?

  • Habe auch nicht gemeint, dass es nicht OK ist gut produzierte Musik über minderwertige Abspielsysteme wiederzugeben. Man sollte nicht seine Musikproduktion daran ausrichten, also nicht nur mit Laptoplautsprechern den Track mischen oder mastern. ;)


    Und wenn man schon Musik über's Handy hören will, dann bitte mit einem guten Kopfhörer! :D

  • Deshalb sollen ab heute beim Betrieb ihrer Stereoanlage alle die Haustüren aufmachen, beim Einschalten der Autoradios müssen sich die Fenster automatisch öffnen... OK, ich muss los, mich ins Fenster legen und lauschen, da geht einer mit seinem Hund Gassi! :D


  • Nur danach zu gehen, welche Qualität ein möglicher Endkonsument benötigt, halte ich für wenig sinnvoll. Da stellt man dann ganz schnell fest, dass ein guter Walkman aus den 80ern deutlich besser klingt als das plärrende iphone. :lol: Anders gesagt, würde man, wenn man ein Instrument lernt, sagen, dass man nicht viel üben muss, weil im Publikum ja eh 90% sitzen, die Mozart nur in Kugelform kennen?
    Sollte man sich nicht viel eher darüber Gedanken machen, was man selber für einen Anspruch an sein eigenes künstlerischen Schaffen stellt? Ich versuche eine bestmögliche Qualität mit dem mir zur Verfügung stehenden Equipment hinzubekommen und dieses bei Bedarf zu verbessern. Dabei ist es mir ehrlich gesagt scheißegal, ob das nachher vielleicht irgendeiner nur über das Handy hören würde. So Leute tun mir Leid! Und wenn man seine Art Musik zu produzieren nach solchen Faktoren ausrichtet, dann hat man den Schritt vom Lego spielen zur Architektur nicht geschafft. :D


    Das kann ich nur unterstützen!


    Einzige Ausnahme: Man macht explizit Musik (z.B. Klingeltöne) nur für ein bestimmtes Endgerät.


    Und als Denkanstoß: Kann es nicht sein, dass der tanzende Knabe mit seinem Handy, den entsprechenden Song vorher/die Tage im Club mit entsprechendem Bass gehört hat, und der Song erst da richtig zu seinem "Lieblingssong" geworden ist?


    Oder habe ich was verpasst und heutzutage hört man Musik im Club / auf Parties auch nur auf Handy-Speakern? :wink:


    Und zum Thema Monitor-Boxen noch einmal generell:
    Es geht nicht darum, dass sich die Songs auf den Monis schön anhören.
    Sondern stellt Euch Monitorboxen wie ein Mikroskop vor, mit dem man auch noch Details sehen bzw. hören kann,
    um effektiver an der Musik/Produktion arbeiten zu können.
    Dabei ist das Endgerät erstmal scheißegal. :wink:


    Lest Euch auch bitte noch einmal den Beitrag vom Musik Magier gaaaanz in Ruhe durch!

  • Mit Laptoplautsprechern zu mischen ist natürlich Mist und ich bin auch der Meinung, dass jeder, der schon mal Monitore verwendet hat (selbst wenn es billige sind) nie wieder in Erwägung ziehen wird, Lautprecher bei Mediamarkt und Co. zu kaufen. Und als Musiker sollte es selbstverständlich sein, die bestmögliche Musik zu machen.


    Spätestens wenn es aber ans Mastering geht, sollte man sich jedoch Gedanken machen, wo es eigentlich hingehen soll. Man denke z.B. an die berüchtigten Probleme mit Stereobass, wenn die Musik auf Vinyl veröffentlicht werden soll. Man muss hier natürlich auch unterscheiden, ob man kommerzielle Musik machen möchte, die möglichst weit verbreitet werden soll, oder ob man die Musik für eine spezielle Zielgruppe (z.B. Clubs oder HiFi-Enthusiasten) produziert.
    Zielt man auf kommerzielle Radiomukke, dann muss man sich wohl oder übel damit abfinden, dass die Tracks auch auf einem15 Jahre alten Küchenradio noch gut klingen müssen und das kann man am besten auf einem 15 Jahre alten Küchenradio überprüfen.


    Ich betone nochmal, dass das nicht bedeutet, man solle seine Musik auf Schrottlautsprechern produzieren, sondern man sollte sie auf billigen Lautsprechern gegenchecken, bevor man sie anbietet.


    Um jetzt nochmal auf die Monitore zurück zu kommen...
    Die Qualität der Monitore spielt für das Endprodukt eine untergeordnete Rolle. Wenn ich 20 Jahre lang nur mit HiFi-Boxen gemischt habe, dann weiß ich auch, wo sie ihre Schwächen haben und wie der Sound dann auf einer anderen Anlage klingen wird. Man tut sich natürlich wesentlich leichter, wenn die Monitore möglichst linear und sauber klingen. Es bringt allerdings nichts, wenn sie auf dem Papier die besten Werte haben, man ihren Klang aber nicht mag. Monitore sind persönliche Arbeitsgeräte, deswegen sollten sie so klingen, dass man gerne mit ihnen arbeitet.

  • Ich weiß ja nicht wie das bei euch so war, aber als ich meine Monitore bekommen habe, war ich auf einmal ein Problem los. -> Wenn ich was gemix/gemastert habe, dann klang es seeeeeeeeeehhhhrrr! viel schneller so, wie ich wollte auf allen anderen Anlagen, es bot mir automatisch den besten Kompromiss. Egal ob ich es dann auf kleinen Tröten oder im Auto gehört habe, es klang immer noch überall gut. Das ist mir ohne GUTE Monitore nicht gelungen. Da durfte ich mich immer wundern, warum die Kick auf einmal so viel leiser ist, als sie soll oder sonst war. (Boom-Box Charakter meiner alten "Abhöre")


    Also wenn ihr das bei euch nicht festgestellt habt, dann solltet ihr mal euren Raum ausmessen, aber das ist ja wohl der beste Grund, für gute Monitore!? Man kommt schnell und zuverlässig zum Ziel. Und ich habe jetzt noch ein paar hochpreisigere Monitore im Auge, weil ich mich mal mit der ganzen Technik und den verschiedenen Effekten dahinter beschäftigt habe. So werde ich mir erst die besseren Monitore holen, (mit besserer Impulstreue, größerem Sweetspot, besserer Phasenliniarität ...) und dann werde ich meinen Raum noch behandeln, damit sie auch richtig zur Geltung kommen.


    Muss man das machen? Nein! Eigentlich nicht, aber mir ist es das wert. Ich höre selber gerne gut gemachte Musik und will, wenn ich sie höre richtig sehen können, wo welche Instrumente sind und dem Sänger nahezu die Hand schütteln können, wenn ich sie höre. Und das ist mir die ganze Arbeit wert. Wem es das nicht wert ist, der bleibt bei ner guten Einstiegsabhöre.


    Aber ja, das mit dem Küchenradio ist so eine Sache. Ich habe mir meine alten DDR-Boxen aus dem Keller geholt, die ab 100 Hz NIX mehr schaffen. Wenn ich auf denen zur Kick nicht tanzen kann, dann muss ich noch mal ran. Das kann ich mit kaum was anderem so gut bewerten, wie mit denen.


    Von da an haben wir so gut wie alle recht. Jeder muss sich eben seine Situation raussuchen.

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