Lowcuts, und warum man sie nicht immer machen sollte

  • Natürlich braucht man eine Abhöre, um tiefe Frequenzen beurteilen zu können. Ebenfalls braucht man die geschulten Ohren, um überhaupt beurteilen zu können, was passiert. Aber ein richtig gesetzter Highpass ist das Geheimnis schlechthin, um einen Mix gut abzumischen.


    Ich behaupte, jeden Song nur mit dem richtig gesetzten Highpass- Filter auf nahezu jedem Instrument amtlich abmischen zu können. Dazu gehört natürlich auch die Bandweite des Filters oder auch die Filtergüte. Denn häufig reicht es aus, einen sehr flachen Lowcut zu verwenden.


    Einen eingestellten Lowcut standardmässig auf einen Sound zu packen, halte ich ebenfalls für falsch. Man kann das zur Vorbereitung eines Mixingprojekts zwar machen, sollte dabei den EQ aber bypassen. Erst während des Abmischens stellt man den EQ an und beurteilt dann, ob ein Instrument von der EQ- Bearbeitung profitiert, oder nicht. Und falls nicht, lässt man ihn aus.

  • Meiner Meinung nach kein empfehlenswertes Video mit schwacher Argumentation. Die ersten 5 Minuten lassen sich folgendermaßen zusammenfassen: "Ich finde das nicht gut, weil deswegen. Also mach es nicht!". :eusa_doh:


    Naja, aber um fair zu bleiben: Seine Grundidee ist korrekt. Man sollte nicht blind alles highpassen, nur weil man es irgendwo gelesen hat. Man sollte sich den Mix anhören und dann entsprechende Entscheidungen bzgl. ob Highpass oder kein Highpass und wenn ja, ab welcher Frequenz. Aber dann hört es auch bereits auf. Seine Aussage, dass man eine E-Gitarre nicht oder nur wenig Highpassen sollte ist totaler Unsinn. Ich habe schon viele E-Gitarren aufgenommen und gemischt, ein Cut oder zumindest ein Absenken bei 100Hz bis 120Hz ist fast immer notwendig, da sich hier extrem viel Gerumpel ansammelt und die Gitarre dann nur noch dröhnt. Vor allem wenn dann noch eine Bassgitarre und ein Drumkit dazukommen. Der Matsch ist vorprogrammiert.


    Der Videoersteller scheint auch das Grundprinzip des lauten Masters nicht verstanden zu haben. Um eine hohe Lautheit zu erreichen, muss man zwangsläufig die Subfrequenzen kontrollieren und oft am Ende noch mal deutlich absenken. Wenn man jetzt auf mehr Kanälen als Kick und Sub die tiefen Frequenzen rumfliegen hat, dann kommt man nicht weit. Dass soll nicht heißen, dass jeder möglichst laut mastern will oder soll. Aber das einer der Hauptgründe warum diese Technik des Highpassens angewendet wird und nicht weil die Leute das Lowend nicht hören und beurteilen können. :rolleyes:


    Edit: Der anschließende Part mit den Phase-Shifts ist wieder relativ vernünftig. Hier muss man aber sagen, dass das Prinzip des Bus-Mixings generell empfehlenswert ist. Und für viele EDM-Produzenten ist das sowieso irrelevant, da hier keine oder kaum eigene Aufnahmen mit mehreren Mikros gemacht werden.


  • Natürlich braucht man eine Abhöre, um tiefe Frequenzen beurteilen zu können. Ebenfalls braucht man die geschulten Ohren, um überhaupt beurteilen zu können, was passiert. Aber ein richtig gesetzter Highpass ist das Geheimnis schlechthin, um einen Mix gut abzumischen.


    Mhh...das ist ja erstmal eine sehr pauschale Aussage. In dem Video geht es ja eigentlich um was ganz anderes: nämlich um das Phasenverhalten eines Lowcutfilters.



    Ich behaupte, jeden Song nur mit dem richtig gesetzten Highpass- Filter auf nahezu jedem Instrument amtlich abmischen zu können. Dazu gehört natürlich auch die Bandweite des Filters oder auch die Filtergüte. Denn häufig reicht es aus, einen sehr flachen Lowcut zu verwenden.


    Naja. Was heist schon amtlich? Ich hab auf jeden Fall, ebenso wie der Videoersteller, die Erfahrung gemacht, dass Lowcuts in Summe ein Probelm darstellen können. Häufig repräsentiert die grafische Dartstellung nämlich nicht die akustische Realität wieder.



    Einen eingestellten Lowcut standardmässig auf einen Sound zu packen, halte ich ebenfalls für falsch. Man kann das zur Vorbereitung eines Mixingprojekts zwar machen, sollte dabei den EQ aber bypassen. Erst während des Abmischens stellt man den EQ an und beurteilt dann, ob ein Instrument von der EQ- Bearbeitung profitiert, oder nicht. Und falls nicht, lässt man ihn aus.


    Das ist der Grund, warum ich mir abgewöhnt habe mit Presets zu arbeiten. Am Ende muss man eh alles neu einstellen, wenn man keinen Einheitsbrei machen möchte.



    Meiner Meinung nach kein empfehlenswertes Video mit schwacher Argumentation. Die ersten 5 Minuten lassen sich folgendermaßen zusammenfassen: "Ich finde das nicht gut, weil deswegen. Also mach es nicht!". :eusa_doh:


    Naja, er erklärt ja schon genau, WARUM er das nicht gut findet. Ich kann seine Argumentation auf jeden Fall gut nachvollziehen.



    Naja, aber um fair zu bleiben: Seine Grundidee ist korrekt. Man sollte nicht blind alles highpassen, nur weil man es irgendwo gelesen hat. Man sollte sich den Mix anhören und dann entsprechende Entscheidungen bzgl. ob Highpass oder kein Highpass und wenn ja, ab welcher Frequenz.


    Und genau das ist ja der Aufhänger in dem Video meiner Meinung nach! Ohne die richtige Abhöre oder einen gescheiten Raum ist das garnicht möglich. Das habe ich auch bitter lernen müssen. Nur weil da was im Analyzer tanzt muss das noch lange nicht doof sein! Und prophylaktisch alles wegzuschneiden richtet hald mehr Schaden an als es nützt!




    Aber dann hört es auch bereits auf. Seine Aussage, dass man eine E-Gitarre nicht oder nur wenig Highpassen sollte ist totaler Unsinn. Ich habe schon viele E-Gitarren aufgenommen und gemischt, ein Cut oder zumindest ein Absenken bei 100Hz bis 120Hz ist fast immer notwendig, da sich hier extrem viel Gerumpel ansammelt und die Gitarre dann nur noch dröhnt. Vor allem wenn dann noch eine Bassgitarre und ein Drumkit dazukommen. Der Matsch ist vorprogrammiert.


    Dann hast du das Video falsch verstanden: es geht um MEHRERE Mikrofone, die in Phasenkorrelation zu einander stehen und das selbe Signal aufnehmen. Dort versaut man sich bei einzelner Lowcutanwendung dann zwangsläufig den gesammtsoundm, weil sich die Phasenverschiebung bei einem Lowcut auf ALLE Frequenzen auswirkt, und nicht nur auf die Frequenzen, die gecuttet werden.



    Der Videoersteller scheint auch das Grundprinzip des lauten Masters nicht verstanden zu haben. Um eine hohe Lautheit zu erreichen, muss man zwangsläufig die Subfrequenzen kontrollieren und oft am Ende noch mal deutlich absenken. Wenn man jetzt auf mehr Kanälen als Kick und Sub die tiefen Frequenzen rumfliegen hat, dann kommt man nicht weit. Dass soll nicht heißen, dass jeder möglichst laut mastern will oder soll. Aber das einer der Hauptgründe warum diese Technik des Highpassens angewendet wird und nicht weil die Leute das Lowend nicht hören und beurteilen können. :rolleyes:


    Glaube ich erlich gesagt nicht. Mann kann die tiefen Frequenzen auch anders kontrollieren, dafür muss nicht zwangsläufig ein EQ herhalten. Gibt noch genug andere Mittel und Wege.



    Edit: Der anschließende Part mit den Phase-Shifts ist wieder relativ vernünftig. Hier muss man aber sagen, dass das Prinzip des Bus-Mixings generell empfehlenswert ist. Und für viele EDM-Produzenten ist das sowieso irrelevant, da hier keine oder kaum eigene Aufnahmen mit mehreren Mikros gemacht werden.


    Würde ich so nicht sagen. Auch dort layert man ja schon die ein- oder andere Kick. Ist ja dann so ähnlich. Macht durchaus Sinn, dass auch hierbei zu beachten.



    Aber schön, dass ich zur Diskusion anregen konnte :wink:

  • Ich versteh ehrlich gesagt die Diskussion nicht wirklich. (Natürlich ist das Video schon hilfreich)


    Gibt es nicht schon hunderte Threads die im Endeffekt nur eine einzige Antwort
    zulassen?


    Nämlich:


    "ES KOMMT DRAUF AN" :D :D :D


    Das einzige was man doch wirklich pauschal zu Musikproduktion sagen kann ist:


    Wenns Clippt ist`s sch.....


    Ich fühl mich da völlig Talentfrei :D
    Mein wichtigster Analyzer werden nach wie vor meine Ohren bleiben :eusa_whistle:

  • Zitat


    Und genau das ist ja der Aufhänger in dem Video meiner Meinung nach! Ohne die richtige Abhöre oder einen gescheiten Raum ist das garnicht möglich. Das habe ich auch bitter lernen müssen. Nur weil da was im Analyzer tanzt muss das noch lange nicht doof sein! Und prophylaktisch alles wegzuschneiden richtet hald mehr Schaden an als es nützt!


    Niemand hat je davon gesprochen, dass man standardmäßig immer alles im Subbereich wegschneiden soll. Letztendlich ist es immer wichtig auf den Mix zu hören und danach vorzugehen. Aber er geht hier genau von der falschen Richtung ran: Wenn ich den Bass von einem Instrument nicht gut einschätzen kann, dann schneide ich ihn lieber weg, als ihn drin zu lassen. Die Gefahr, dass mir zu viele Subfrequenzen den Mix zermatschen, sowie Druck und Punch klauen, ist größer, als dass Phasenverschiebungen Probleme machen. Das erste Anzeichen für eine Amateur-Produktion sind zu viele Bassfrequenzen = ein dumpfer und matschiger Mix. Höre ich immer wieder.


    Zitat


    Dann hast du das Video falsch verstanden: es geht um MEHRERE Mikrofone, die in Phasenkorrelation zu einander stehen und das selbe Signal aufnehmen. Dort versaut man sich bei einzelner Lowcutanwendung dann zwangsläufig den gesammtsoundm, weil sich die Phasenverschiebung bei einem Lowcut auf ALLE Frequenzen auswirkt, und nicht nur auf die Frequenzen, die gecuttet werden.


    Er fängt erst ab Minute 5 oder 6 an überhaupt von Aufnahmen mit mehreren Mikrofonen zu reden. Und das ist ein relativ spezieller Bereich des Mixings. Der typische EDM-Produzent wird 90% seiner Sounds aus einem Synthesizer beziehen, bei denen Mikrofone keine Rolle spielen. Und wenn ein Bass-Sound durch 5 Effekte läuft + Phaser/Flanger, dann macht der zwischengeschaltet EQ auch keinen relevanten Unterschied mehr. Hier ist es eben wichtig was das Ausgangsmaterial und was der Musikstil ist.



    Zitat


    Glaube ich erlich gesagt nicht. Mann kann die tiefen Frequenzen auch anders kontrollieren, dafür muss nicht zwangsläufig ein EQ herhalten. Gibt noch genug andere Mittel und Wege.


    Was zu beweisen wäre. ;) DR3 oder DR4 bekommst du nicht hin, ohne die Subfrequenzen zu reduzieren/abzusenken. Falls doch, bist du der Mainstream-EDM-Mastering-König. :D



    Zitat


    Würde ich so nicht sagen. Auch dort layert man ja schon die ein- oder andere Kick. Ist ja dann so ähnlich. Macht durchaus Sinn, dass auch hierbei zu beachten.


    Das hängt von der Art des Layerings ab. Wenn ich die Samples manuell übereinander schiebe, bis die Phase vom Klang her passt, ändert auch ein EQ nichts daran. Hier korrgiere ich die Phasenverschiebung dann eben manuell. Weiterhin spricht nichts dagegen, dass man z.B. 2 Kick Samples auf einem Kanal zusammenführt und gemeinsam per EQ bearbeitet.


    Mein generelles Problem mit dem Video ist, dass hier der Eindruck erweckt wird, dass Highpassen mehr Probleme macht als Bass drin lassen. Das ist definitiv nicht so, Phasenverschiebungen sind am Ende ein geringeres Problem, als zu viele Subfrequenzen. Aber natürlich gilt: Nicht auf das Analyse-Tool schauen, sondern auf den Klang achten und mit Referenztracks abgleichen.

  • @Fleshdiet: DR3 klingt generell schlecht, da die maximal tolerierbare Lautheit bei akzeptabler Qualität etwa bei DR4 ein Ende findet. Darüber verlierst du derart an Transienten, dass der zusätzliche Lautheitsgewinn den Verlust im A/B Vergleich keinesfalls mehr ausgleichen kann. Der Klang wird dann so flach, dass er für jeden hörbar leidet. Egal, bei welcher Musik.
    Man sollte hier also wirklich die Reißleine ziehen, und es bei max. DR4 belassen.


    Neben oder anstatt dem Absenken von Subbassfrequenzen mit Lowcuts kannst du natürlich auch eine gezielte Kompression der lautesten Bereiche vornehmen.

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