• Hallo Leute, ich hab eine Frage die mich schon lange beschäftigt.


    Ich bin in einer Whatsapp Gruppe, in der Producer aus allen möglichen Ländern vertreten sind, und mir wurde geprädigt, dass wenn man z.B. ein Lied in sagen wir mal C Dur macht, man nur die Noten der C Dur Tonleiter (also C D E F G A H) verwenden darf.


    Hört sich für mich zwar logisch an, jedoch wollte ich euch als bestimmt erfahrerene Producer fragen ob das stimmt, und auch eure Meinung dazu hören.


    Freue mich wie immer über Antworten


    Lg

  • Danke für den Link, sowas hab ich schon lange gesucht!


    tambour, wie definiert man dann welche Tonart das Lied allgemein ist wenn man alle möglichen Töne verwendet?


    Ich hab mir bis jetzt bei meinen Liedern immer in einem Sampler die Töne der Tonleiter (vorher ausgesucht welche) aufgezeichnet, und hab durch die Ghost Channels so meine Melodien und Akkorde aufgebaut! Ist das jetzt schlimm wenn ich das so mache?


    Lg

  • Schau, es ist einfach erklärt und verständlich, wenn man sich so manche Partitur anschaut.
    Die Tonart wird beim Violinschlüssel angegeben, damit man weiss welche es ist und welche Instrumente da mitspielen können,
    bzw. wie sie ihre Instrumente transponieren müssen.


    Wie viele Kreuze und Auflösungszeichen man da oft sehen kann!


    Oder wenn ich eine besondere Stimmung möchte.
    Kann dir jetzt leider nix als Beispiel basteln....



    Das mit den Noten für die Tonart ist nicht schlimm.
    Würd mir aber das mit den Ghostnotes sparen.


    Versuche es auswendig zu lernen.


    Oder was ich dir noch empfehlen kann:


    Mit einem Klavier taktweise (patternweise) die jeweils aktuell passenden Harmonien basteln und als Ghostnoten (aber natürlich auch zur Kontrolle ruhig abspielen) lassen.


    So siehst du auch, welche Noten man verwenden kann.

  • also erstmal macht es schon sinn, nur leitereigene töne zu verwenden. allerdings kannst du natürlich auch gewollte disharmonien durch gezielte verwendung anderer noten herbeiführen. da musst du dann aber schon genau wissen was du tust, sonst klingt es schief

  • Das einfachste, ein Tonart zu erkennen, ist für mich immer auf den Bass zu achten.


    Wenn man dann noch etwas Fit in Funktionstheorie ist kann man sich den Rest relativ einfach herleiten (ich spreche jetzt von Popmusik, bei Jazz oder Klassik ist das nochmal etwas komplexer).


    Leiterfremde Töne zu benutzen ist auf keinen Fall 'verboten'. Spätestens bei atonalen Erweiterungen (Zwischendominanten z.B.) führt kein Weg mehr daran vorbei. Mann muss sich nur immer den Zweck eines Tons in einem Akkord klarmachen (z.B. bei einem Dominantsebtakkord die 7.), dann hat man relativ schnell einen Überblick, was geht und was nicht (Strukturell gesehen, also die Art wie die Töne in einem Akkord sich zum nächsten bewegen usw.)


    Wenn es dich interessiert und du Noten lesen kannst empfehle ich dir dieses Buch:


    http://www.amazon.de/Harmoniel…dium-BV-261/dp/376510261X


    Damit hab ich mir das hauptsächlich klargemacht!


  • Richtig ist, was richtig klingt! Ich hab noch nie nachgeschaut welche Töne ich verwenden darf :eusa_think:


    das klingt jetzt vielleicht ein bisschen dämlich aber harmonielehre ist ein hilfsmittel für leute, die nicht hören, was richtig klingt. solls ja geben. und denen muss man dann halt so weiterhelfen

  • mal ganz einfach, ohne irgend einen vorherigen Beitrag gelesen zu haben:


    Das Limit, das diese Whats App Gruppe dir "vorschreibt" ist absolut theoretisch.
    Warum darf man z.B. in einem C Key keinen G'moll verwenden? ist doch absoluter Schwachsinn!


    Theorien sind in der Musik eh nur dazu da, einfaches einzuzäumen und den Anfänger etwas beizubringen. Aber es ist heute Üblich sogar die Tonart in einem Song für einige Takte zu ändern.
    Demnach empfinde ich diese Aussage als total nutzlos.


    Die richtige Aussage ist folgende:
    Allles, was das Ohr als angenehm empfindet ist erlaubt. - und drüber.


    Einschränkung? - Nein Danke :)

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  • Okay Leute!
    Vielen dank für die zahlreichen antworten und tipps, werde mein nächstes projekt ohne die vorgeschriebene tonart versuche, ich halte euch dann auf dem laufenden!


    Lg


  • [...]
    Theorien sind in der Musik eh nur dazu da, einfaches einzuzäumen und den Anfänger etwas beizubringen. Aber es ist heute Üblich sogar die Tonart in einem Song für einige Takte zu ändern. [...] Allles, was das Ohr als angenehm empfindet ist erlaubt. - und drüber.
    [...]


    Das würde ich so nicht sagen,


    die Musiktheorie gibt für ein bestimmtes musikalisches Problem (z.B. eine Modulation in eine andere Tonart) einen Lösungsvorschlag, der sich unter beachtung bestimmter Aspekte (z.B. der Sanglichkeit oder der Stimmführung im allgemeinen) als vorteilhaft herausgestellt hat. Das muss noch lange nicht heißen, dass dieser Weg dann auch zwingend eingehalten werden muss. Man kann diesen Weg natürlich auch anders gehen. Ich mache es meistens so, dass ich den 'Theorieweg' ausprobiere (ist mit etwas Übung relativ schnell gemacht) und dann schaue, ob das auch wirklich das ist, was ich an der Stelle erreichen will. Man kann die Stimmführung ja über mehrere Instrumente und Klangfrarben verteilen wie man lustig ist. Allerdings erlebe ich ganz häufig, dass wenn man die so entstandenen komplexeren Vorgänge über mehrere Klänge wieder in ihre Grundbausteine zerlegt sich ein Bild ergibt, dass dem 'Ideal' der Theorie sehr nahe kommt, wenn nicht sogar deckungsgleich ist.


    Nun ist Theorie ja nicht Theorie (Klassik vs. Jazz) und man muss hald auch hier schauen, ob das Ganze der Sache förderlich ist oder nicht.


    Prinzipiell würde ich mir, wenn der Song gefällt, erstmal nicht so viele Gedanken zur Theorie machen. In dem Moment, wo ich aber alles Sounds, die ich haben will im Song sind, kann die Theorie schon helfen das ganze Konstrukt zu 'entzerren'. Häufig kann man z.B. Probleme in der Mischung mit einer einfachen Umstrukturierung im Arrangement lösen!

  • Mh ist schon etwas älterer Thread aber ich würde ihn kurz aufschnappen....
    Es ist relativer Blödsinn in einem Stück was in C-dur geschrieben ist, ein G-moll zu spielen ...ja das ist es.... aber warum ?
    Es ist egal ob ihr die Musik nur ein hört oder Streng nach Harmonielehre vorgeht ihr werdet kein G-moll einbauen ..weil eurer
    Ohr das als Grausam empfindet ... wenn man das als einzelne Figur da stehen lässt, ist vielleicht nicht ganz ersichtlich aber im Musikalischen Kontext
    also mit Noten und Spannungsbogen kann das Nix werden ..warum?


    Wenn ein Stück in C- Dur geschrieben ist wird man ausschließlich folgende Akkorde finden


    C-Dur (tonika)
    F-Dur (Subdominate)
    G-Dur (Dominante)
    <- - Diese Akkorde sind Quintverwandt vom c zu g =Quinte und von f zu c = Quinte
    und dann wären das noch die parallelen Molltonarten
    A-moll D-moll E-moll
    <- - diese sind Terz verwandt


    Unser ohr steht halt auf solche Sachen ..das hat auch viel mit Mathematik zu tun


    Es gibt aber natürlich auch ausnahmen... die Ärzte z.B haben 2-3 stücke
    wo die direkt in die molltonart wechseln also von G-dur in G-moll aber das klingt
    im Kontext echt meist schräg.....


    solche Verhältnisse sind Mega typisch. Deswegen funktionieren auch diese 3 Stunden 4-chord Musik.
    Bei der Harmonielehre (und auch beim empfinden von guter Musik ) ist der erste schritt


    = zu Verstehen das es nicht auf die Kombination der Töne ankommt oder ein gelernte abfolge, sondern
    auf die Abstände der Töne also die Intervalle!


    Es könnten auf der Klaviertastatur auch alle tasten weiß sein! Ihre Anordnung ist völlig egal....
    wichtig ist nur das du dich von einem ton los bewegst und in ganz bestimmten Abständen dich dich wieder diesem Ton nährst...
    das ist Anfangs etwas schwierig zu verstehen aber der Grund dafür warum jedes Stück in c-dur auch in h-dur ,f-dur e-dur spielbar
    ist ohne das es an Spannungsbogen oder Harmonie verliert.....


    Für manch einen ist es auch enttäuschend (für mich z.B) am ende der reise zu erfahren wie einfach unsere Musik ist .....
    Wenn man sich Jahre mühe gegeben hat ein gutes Gehör aufzubauen und dann jemand kommt und mit einfacher Mathematik
    meine "Kunst" erklärt...aber leider ist es so man kann guten klang berechnen und wenn etwas schief klingt kann man es ebenfalls erklären


    schade... aber das liegt allein schon in unserem Tonsystem zugrunde... es wurde sehr stark vereinfacht und sozusagen in die Mathematik hinein gezwungen.
    wir haben nur 12 töne die alle auf einem gewissen sytem beruhen wäre es anderes (und das war es vor einigen 100 Jahren) würde die Hälfte keine Musik mehr machen...

    „Über Musik zu reden ist wie über Architektur zu tanzen.“
    Frank Zappa, US-amerikanischer Komponist und Musiker

    Einmal editiert, zuletzt von KIvschranz ()

  • Ja. Musik kann einfach sein.
    Aber wenn man z.B. mal diverse Progressive Rock Bands durchgeht, fällt einem auf, wie komplex Musik sein kann - und ich rede hier jetzt mal nicht von den 10 Taktwechsel im 12 Minütigem Song von 7/8 zu 5/4. Manchmal klingt es schräg und das ist auch gut so. Leider liebt unser Gehör (oder Gehirn) das Einfache wo man mitsingen kann und genau weiss welcher der total 4 Akkorde als nächstes kommt.
    z.B. kann mir das jemand erklären: Warum finde ich Space Ambient spannender als ein kommerzielles Pop-Electro Lied das 5 verschiedene Akkorde drin hat?

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    Einmal editiert, zuletzt von Suplifth ()

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