Clipping/Limiter Ceiling

  • Die ganze Diskussion ist überflüssig. Wenn jetzt noch Studien kommen, meinen FL- Einsteiger, dass der Loudness War toll wäre und sie ihre Musik auch in Zukunft an die Wand kloppen können.


    Das lautere Musik für unsere Ohren besser klingt, ist völlig normal. Aber laute Musik ist überhaupt nicht mit überkomprimierter Musik gleich zu setzen. Auch nicht mit komprimierter Musik. Komprimierte Musik, wie sie im Fall von EDM ohnehin produziert wird ist nicht das, was ich grundsätzlich als Loudness War bezeichne. Ein gut komprimierter Song geht völlig in Ordnung.


    Der Loudness War, den ich kritisiere bezieht sich wirklich nur auf das extreme, finale Verkrüppeln der Transienten durch diverse Kompressoren, Limiter und Maximizer im Mastering.
    Man kann eben mit der gezielten Herangehensweise durch das Abschneiden der Transienten noch mehr Lautheit herausquetschen, als ohne diese Vorgehensweise möglich wäre. Genau an diesem Punkt setzt die Klangverschlechterung ein, da Transienten vor allem für Druck, Impact und ein angenehmes, detailliertes Klangbild verantwortlich sind.


    Viele argumentieren dabei mit dem Umstand, dass billige MP3- Player nicht die Leistung hätten, und dynamischere Musik ohne Transientenverkrüppelung dort zu leise wäre. Das ist Blödsinn. Sie ist natürlich etwas leiser. Aber ultrabillige Technologie durch zu laute Master zu supporten, sollte nicht das Ziel der Musikindustrie sein.


  • Die ganze Diskussion ist überflüssig. Wenn jetzt noch Studien kommen, meinen FL- Einsteiger, dass der Loudness War toll wäre und sie ihre Musik auch in Zukunft an die Wand kloppen können.


    Sorry, aber da komm ich an meine Grenzen der Nachvollziehbarkeit. Du weist legtim erhobene, wissenschaftliche Daten ab, weil dir das Ergebnis und die Implikationen davon nicht gefallen? Wenn es Studien gibt, die gegenteilige Ergebnisse präsentieren, dann kann man darüber diskutieren. Aber einfach nur die Grundhaltung zu haben, dass Lautheit auf jeden Fall schlecht sein muss und das daran nichts rütteln kann, entspricht eher einem Dogma oder einer Religion.


    Es gibt Gründe für Lautheit, auch abseits der Argumentation "Das ist nur eine Marketing-Strategie!". Wenn laut subjektiv besser ist und man das so weitverbreitet findet, dann liegt die Vermutung nahe, dass es sich hier um einen natürlichen Prozess bzw. eine natürliche Präferenz des menschlichen Gehörs handelt. Natürlich kann man jetzt anfangen zu predigen und die Leuten erzählen, dass ihre persönliche Wahrnehmung falsch ist und sie gefälligst dynamischere Musik hören sollen. Das wird aber sehr lange dauern. ;)


    Wenn das Maximum an Lautheit erreicht ist, bei dem letztendlich die nachteiligen Effekte überwiegen, werden die Hörer bzw. Konsumenten zu anderer Musik greifen bzw. der Musik die ihnen persönlich am besten gefällt. Und diese Bewegung sehen wir ja inzwischen. Man darf aber nicht auf die Fährte geraten, bei der man Lautheit grundsätzlich verteufelt. Kontext ist alles.


    Und ja, ich habe auch den Rest deines Posts gelesen, der dann definitiv differenzierter wird. Aber bei diesem ersten Satz hab ich echt die Krise gekriegt. :D

  • Ich verteufle auf keinen Fall de Lautheit... es geht mir nur wirklich zu weit... ich hoffe ihr habt euch mal zeit genommen oben den Audiobeitrag zu hören.
    Denn als er da so sagte mit der 90iger "Nirvana" - da dachte ich ja ...genauso. Wir wahren also Anfang/Mitte der 90iger schon auf einem guten Kompressionslevel...und jetzt? das macht auch wirklich keinen Spaß so was zu mischen.. weil man macht ja wirklich kaputt und das müsstet ihr alle schon gemerkt haben, wie sich der klang färbt.... man kann also gar nicht davon ausgehen das der Song noch den Charakter hat wie er zum Zeitpunkt seiner Erstellung hatte. Klar es gibt Musikrichtungen da ist das Stilmittel aber muss eigentlich auch nicht sein..weil man wie gesagt auch einfach lauter machen kann...
    ;)

    „Über Musik zu reden ist wie über Architektur zu tanzen.“
    Frank Zappa, US-amerikanischer Komponist und Musiker

  • Ich habe den Audiobeitrag gestern Nacht angehört und kann dem auch schon in weiten Teilen so zustimmen. Das Problem ist eben, dass es oft "ohne Sinn und Verstand" laut gemacht wird. Es passt nicht zur Musik oder erzeugt ganz klar hörbare Verzerrungen, die auch dem Song selbst keinen Mehrwert liefern, sondern nur das Hören anstrengend machen. Ein harter Dubstep oder DnB Track darf auch schon mal Richtung DR4 wandern, wenn der Mix stimmt und so eine harte Summenkompression zulässt. Wenn man aber einen relativ seichten Popsong auf die selbe Lautstärke zimmert, dann haben die Beteiligten irgendwie den Schuss nicht richtig gehört.

  • @ Harbinger: Lies doch mal richtig, was ich geschrieben habe. Deine wissenschaftliche Studie zweifel ich nicht an, sondern die generelle brutale Transientenbearbeitung im Loudness War.


    Ich halte eine Studie über Lautstärken aber für unsinnig im Zusammenhang des Loudness Wars zu erwähnen, da diese nicht berücksichtigt, das Musik ab einem RMS- Level über ca. -12 dB aufwärts qualitativ für jeden hör- und sichtbare Rückschritte macht, wenn die Transienten nur noch plattgewalzt werden.
    Das hat wirklich überhaupt nichts mit deiner Studie und mit einer Verteufelung lauter Musik zu tun, sondern ist eine technische Limitation.


  • @ Harbinger: Lies doch mal richtig, was ich geschrieben habe. Deine wissenschaftliche Studie zweifel ich nicht an, sondern die generelle brutale Transientenbearbeitung im Loudness War.


    Ich halte eine Studie über Lautstärken aber für unsinnig im Zusammenhang des Loudness Wars zu erwähnen, da diese nicht berücksichtigt, das Musik ab einem RMS- Level über ca. -12 dB aufwärts qualitativ für jeden hör- und sichtbare Rückschritte macht, wenn die Transienten nur noch plattgewalzt werden.
    Das hat wirklich überhaupt nichts mit deiner Studie und mit einer Verteufelung lauter Musik zu tun, sondern ist eine technische Limitation.


    Und wenn du meinen Post richtig liest, dann siehst du, dass ich am Ende klarstelle, dass ich mich nur über deinen ersten Satz echauffieren musste. ;)

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