DB Unterschied

  • Hallo !


    Ich beschäftige mich gerade mit Abhörlautstärken und mir fehlt das theoretische Hintergrundwissen:


    Wir arbeiten ja im Minusbereich, wenn wir produzieren und das geht ja bis 0 DB.
    Nun stieß ich im Netz auf ne Tabelle, wo steht, dass z.B. 30 DB einem "Flüstern" gleichkommt. Haben die bei der Tabelle das "Minus" vergessen?
    Besteht da ein Unterschied?
    Welches Tool zeigt denn in FL die aktuelle Abhörlautstärke an? (in dem Stil der Tabelle)


    Danke für eure Antworten. :)

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    Große Glocken haben ein sehr langes Sustain

  • Die Abhörlautstärke kannst du nich in FL ablesen, das kommt auf deine Monitore an, und wie laut du am Interface einstellst...
    Nein, das Minus haben die nich vergessen dB hat viele Anwendungsbereiche, da im digitalen einen Maximalpegel gibt, hat man sich dafür entschieden, das negativ zu zählen und 0 als obere Grenze zu wählen.
    Will man jetzt Lautstärken vergleichen, gibt es nur ein Minimum - absolute Stille. Da macht es mehr Sinn das positiv zu definieren. Man misst dabei übrigens dBA - Schalldruckpegel oder Schallleistungspegel.

  • Danke für die Erklärung.
    Habe leider keinen vernünftigen Anhaltspunkt, da die Scala am Interface lediglich von 0-10 geht und das nicht nem gewissen Wert zuzuordnen ist. :)

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    Große Glocken haben ein sehr langes Sustain

  • jedec ist korrekt in seiner antwort. um tatsächlich zu wissen, wie laut du etwas in deinem studio hörst, gibts mehr oder weniger zwei vorgehensweisen:


    1. kaufe dir ein schalldruckmessgerät (am genauesten)
    2. lad dir irgend eine db-mess-app auf dein smartphone... (reicht für einen richtwert aus)

    Was du liebst, lass frei. Kommt es zurück, gehört es dir - für immer. (Konfuzius)

  • Ich leite mir die nun folgende Erklärung nur aufgrund meiner persönlichen Erfahrung her. Ich denke aber, das ich damit nicht allzu falsch liege.


    Das eine (Schalldruckpegel) hat mit dem anderen (0 dB FS) nichts zu tun. Das sind 2 völlig unterschiedliche Dinge. Das eine ist der tatsächliche, reale Schalldruckpegel, der in der Natur vorkommt.
    Das andere ist die maximal mögliche Lautstärke in einer Musikproduktion, ausgehend vom Musikformat.


    Natürlich ist der reale Schalldruckpegel ein ganz anderer. Dessen Skala geht noch weit über die 0 dB FS- Skala einer Musikproduktion hinaus, und ist nahezu unendlich groß. Der 0 dB FS- Pegel ist hingegen Digital vom Menschen genormt, und somit strenggenommen eine Skala, die z.B. im 44 khz und 16 Bit- Waveformat eine entsprechend festgelegte Maximalaussteuerung in der Musikproduktion zulässt, bevor die Musikinformation nahe der 0 dB FS in einem Rauschen verschwindet.


    Du kannst natürlich mit einer entsprechend potenten Anlage einen Song mit -12 dB FS und 100.000 Watt- Anlage beschallen, was den Song dann entsprechend laut macht. Da spielt es überhaupt keine Rolle mehr, wie laut der Song nahe der 0 dB FS gemastert wurde.


    Der Loudness War im Mastering ist wirklich nur dazu da, um den miesen Billig MP3- Playern ein lauteres Klangbild zu entlocken. Auf Kosten der tatsächlich vorhandenen Musikqualität, erkauft mit jeder Menge Trickserei (dynamische Limiter, Kompressoren, Low Cuts).


    Das ist aber auch leider dem Umstand geschuldet, das unser Gehör lautere Schallereignisse als kraftvoller empfindet, da die Bässe und Höhen bei zunehmendem Pegel deutlicher heraushörbar werden.
    Ein Song mit nur 0,2 dB weniger Pegel klingt für das Ohr bereits weniger gut. Das ist ein sehr kleiner Wert. Daher kämpft man auch so um jedes Fitzelchen Lautstärke, vorallem auf Kosten der real vorhandenen Basskraft.
    Hier ist eine einheitliche Norm ohne Pegelwahn eigentlich längst überfällig, und wird wohl nur aufgrund der hohen Verbreitung qualitativ minderwertiger MP3- Player und dem möglichen Verlust an Kaufkraft durch weniger laute Musik nicht umgesetzt.

  • Aber man kann doch die Lautstärke einstellen an MP3playern Anlagen usw. wie will man das dann genau wissen oder vergleicht man das mit einem Song den man gut findet?

  • @ Oli 2oo: Ich hab deine Frage nicht verstanden.
    Klar kann man MP3- Player lauter stellen. Der Punkt ist aber der, das jeder noch so schlecht produzierte Song mit nur 0,2 dB mehr Pegel für den Hörer druckvoller und kräftiger klingt. Das ist der Grund, weshalb es überhaupt erst soweit kommen konnte. Jeder muss sich ja mit dem Maximalpegel überbieten, um wirklich noch besser oder mindestens gleich gut zu klingen. Das technische Limit des 16 Bit- Formats, die 0 dB FS sind aber seit etwa 10 Jahren erreicht. Hier werden seit dieser Zeit immer mehr Klangverschlechterungen in Kauf genommen.


    Z.B. der massive Verlust an Basskraft. Die wenigsten Menschen wissen heutzutage noch, wie gut ein druckvoller Bass klingen kann, da er für die laute MP3- Generation einfach zu großen Teilen entfernt wird. Bass war in den 90ziger Jahren viel mehr vorhanden. Übertönt wird der herbe Verlust für unsere Ohren über die weiterhin zunehmende Anhebung des Durchschnittspegels.


    Ich stelle mich gegen diesen Trend, sofern das möglich ist. Z.B. bei meinem Mastering für das Videospiel Redux Dark Matters, bei dem ich gerne zeige, wie druckvoll Musik klingen kann.

  • Zitat

    kaufe dir ein schalldruckmessgerät (am genauesten)


    Danke für den Tipp.
    Ich glaube, dass das dem Verständnis viel bringen wird und die gibt's schon für nen Zwanni.

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    Große Glocken haben ein sehr langes Sustain

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