Musikproduktion Studium an der FH

Aber am Ende macht man ja trotzdem Musik. Und es macht schon Sinn zu wissen, wie Harmonik usw. funktionieren. Das ist das Handwerkszeug...Alleine ein geschicktes Arrangement lässt sich ohne das Wissen echt schwer umsetzen. Also mir ging es auf jeden Fall immer so...

jo das hab ich nie bestritten

Also ich bin jetzt schon etwas in rache....

Tomess Ist glaub ich der einzige der den Richtigen Blick auf die Tontechnik wirft....

Ich muss mich immer zügeln hier die Grenze zwischen "Home" und "Tontechniker"
nicht zu überschreiten aber ich geb euch mal Kurz einen Einblick...

Der Tontechniker ist der der die Schwelle zwischen Kunst und Technik schlägt
Wir nehmen mal an wir haben ein kleines Assamble in Richtung Kammermusik
Voline ,Cello, Contrabass, Klavier und für den Modernen touch ein Schlagzeug

was brauchen wir?

Den Hallradius:

0,057*Wuzel(V/RT60)

oK Unbekannte = RT60

Könnte man nach Sabine berechnen

RT60 = k · V / A = 0,161 · V / A

Mh wir sind aber in einem kleinen Raum... da ist Sabine nicht so tolle ....dann lieber nach Eyring

RT=0,163 *V/-S*In(1-Alpha)

Hallradius können wir jetzt berechnen sollten aber den relativen Abstandsfaktor im Auge behalten
damit wir je nach Richtcharakteristik im den selben Raumeindruck behalten

also

0,057*Wuzel(V/RT60)* Bündelungsgrad der schallquelle * Bündelungsgrad der Aufnahme quelle

also

0,057*Wuzel(V/RT60)*1,7*1,7 (für 2 Nieren)

So nun kann ich mich für eine Stereofonie entscheiden... reicht der Raum noch für eine Ortf ( Office de Radiodiffusion Télévision Française) und wie ich ja weiß hat das ganze einen festen Öffnungswinkel von 110° und einen Kapselabstand
17cm

der Hallradius in meinem Raum beträgt 2m -Ok- die Ortf soll auf den Hallradius.. unter berücksichtung der beiden
nieren des ortf und dem abstandsfaktoren ergibt sich

2*1,7+1,7 ergibt sich ein Mirrofonabstand von 5,78m für meine Ortf

das Schlagzeug steht Mittig und wird von einer XY Stereofonie (overhead Ersatz) gestützt ..da die XY ein Pegeldifferenz verfahren ist muss diese vor den Hallradius, da im diffusfeld der Rms (root mean sqere )-pegel gleich ist und Pegeldifferenzen ungenügend abgebildet werden und somit die Lokation im Stereofeld sehr schwammig wird
Natürlich sollte darauf geachtet werden das der Öffnungwinkel so gewählt wird das das Schlagzeug abgebildet wird
dabei sollte aber auch der Abstand so gewählt werden, das der abgebildete Raumanteil möglichst genauso hoch ist wie bei der ortf ---gut wäre wahrscheinlich... (schwer zu sagen bei so einer "pseudo-situation") 1*1,7 *1,7

Nun Stützen aufbauen und die Umwegstrecke zur ortf berechnen und die Signale verzögern
also sagen wir das Mic steht 4m von der ortf entfernt so gilt:

C=331,6+0,6*°c
C bei 20°= 343,6m/s

4m/343,6m/s+1,7ms =13,3ms (+1,7 =haasseffekt zur Lokalisation von vorne)
Verzögerung (delay)

Ich könnt noch ein Stück aber muss jetzt arbeiten ...
was ich damit sagen wollte:

Das ist Tontechnik und locker studierbar!!!!!
man muss nur über den Tellerrand schauen

Das ist sehr viel Mathe ..Pegelberechnung, Elektrotechnik, Akkustik

des weiteren Marketing (Gema und co), Radiotechnik, Metering , Schaltungsaufbau, Mikrofonlehre

und und und ...so unendlich viel info ....

Was Tontechnik ist bekommt man sehr gut auf www.sengpielaudio.com/ vermittelt

Letztes jahr ist der herr leider verstorben ...sehr schade...

ich kann euch echt nicht verstehen ...Tontechnik hat doch nichts mit Physikern zu tun ... Das ist ein real existierender
und in den Medienanstalten gebrauchter Studiengang....

Nicht Unterschätzten

grüße Kiv

Zitat von Tomess

Mhh...nee...denk mal an Werbung.

Genau dafür sind solche Angebote da. Muss man aber mit seinem Gewissen vereinbaren können....
"Eigentlich wollte ich ja Künstlerin werden, aber man muss ja auch Rechnungen bezahlen...sagte die Escortdame"

Sicher kann man das studieren. Die Frage ist, ob man Lust dazu hat. Ich hab immer nur Lust gehabt, die Praxis ohne mathematischen Background umzusetzen. Eben Musik zu machen oder zu gestalten. An der Theorie hatte und hätte ich nie sonderlich Interesse. Viel zu trocken, und für mich nicht einfach logisch nachvollziehbar. Und in den meisten Fällen auch nicht unbedingt notwendig.

So habe ich eben in den Bereichen, die mich interessieren "womöglich" mehr auf dem Kasten als andere, die es jahrelang studiert haben. Was die Theorie betrifft, ist dafür mein Wissen eben auf das begrenzt, was ich mir selbst erarbeitet habe. Das geht aber vermutlich auch vielen in der Branche so, die es nicht studiert haben, und trotzdem ein Tonstudio betreiben.

Naja, ich sag ja garnicht, dass es nicht geht. Aber mit dem ganzen Backround wird es hald übersichtlicher, und damit nach meinem Empfinden auch einfacher. Klar muss ich nicht wissen, wie ein Kompressor funktioniert um ihn zu bedienen. Ich fahr ja auch Auto, obwohl ich nur ungefähr weis, was in meinem Motor los ist.

Aber trotzdem kann und wird dir detalierteres Wissen helfen Sachen zu Verstehen, an die du vorher garnicht denken konntest, weil du nicht mal wustest, dass es sie gibt. Und das meine ich.

Ich konnte vor meinem Studium auch schon Gitarre spielen und wusste, was ein G-Dur Akkord ist. Aber jetzt im nachhinein kommt mir mein damaliges Wissen so rudimentär vor, dass ich mich total ärgere, mich damit nicht schon früher auseinander gesetzt zu haben.

Was die kommunikation betriftt: Wie willst du jemanden erklären, warum eine Umkehrung eines Akkordes z.B. an einer Stelle besser wäre für die Stimmführung, wenn du die 'Regeln' dazu nicht kennst. Oder mal eben zum Tracken einen Lead-Sheet schreiben, damit du dir genau aufschreiben kannst, welcher Take Beim Gitarrendoppel von wo bis wo nicht klargeht. Damit du später im Schnitt nicht Tage brauchst Usw. Usw.

Dass sind alles Dinge, die man meiner Meinung nach Lernen sollte. Effektiv an der Musik arbeiten und das Ziel nicht aus den Augen verlieren. Technik ist dabei für mich nichts weiter als Mittel zum Zweck...wenn auch ein Nötiges!