Unterschied Mixing/Mastering in FL Studio?

  • Guten Tag Gemeinde.
    Folgende Frage:
    Ich habe mich für den Unterschied von Mixing und Mastering interessiert und herausgefunden, dass ja Mixing bedeutet, die einzelnen Spuren zusammenzumischen damit ein gewünschter Klang entsteht (Mit EQ, Kompressoreffekten etc.).
    Das Mastering hingegen bearbeitet nun nurnoch die Stereospur die dabei herauskommt.
    Aber was ist hierbei der Unterschied in FL Studio zwischen Mixen und Mastern?
    Was macht man genau beim Mastern in FL Studio außer den Pegel unter 0dB zu halten?
    Ist das Ducking (Sidechain-Effekt) beispielsweise eine Form des Mixens oder des Masterns?


    Ich hoffe die Frage ist verständlich.


    Geuß

  • Im Mixing werden ein einzelnen Sounds zueinander abgestimmt und deren Lautstärke angepasst, so dass es sich gut anhört.
    Im Mastering wird der Gesamtmix bearbeitet und auf eine gewisse Lautheit gebracht und Stereobild und EQing angepasst, sodass es sich anständig anhört.
    Mastering bedeutet im Einfachen, das wir hier verhindern soll, das der (hoffentlich) gut abgemischte Song auf irgendeiner Anlage schlecht klingt und mit aktuellen Songs mithalten kann (auch von der Lautstärke) - daher wird meistens auf eine gewisse Dynamik verzichtet und der Song sehr fest komprimiert, damit er einfach laut ist.
    Daher sind die meisten heutigen Produktionen von der Qualität nicht mehr so edel wie vor einigen Jahren. Aber da es der 0815-Endzuhörer (zu denen ich, und vermutlich andere dieses Forums nicht gehören) ja eh nicht interessiert, da die Songs ja eh nur mit dem Smartphone gehört werden oder im Club bei über 100 dB bei 1 Promille, ist das egal. Meistens wird er ja eh nur mit einem Youtube Converter runtergeladen.
    Überraschenderweise kann man heute noch CD Regale kaufen :D
    Es gibt Leute, die nicht so gut mixen können und meinen, mit einem guten Mastering diesen schlechten Mix zu beheben und dann wird der Song genial klingen. Das Wunder Mastering. Natürlich funktioniert das nicht wirklich.
    Mastering ist also nur der Feinschliff eines schon guten Produktes.

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  • Es ist eh ein Trugschluss zu glauben, man könnte zu Hause in seinem Zimmer Mastering im eigentlichem Wortsinn betreiben. Dafür sind weder die Lautsprecher noch die Raumskustik in der Regel bei Hobbyleuten vorhanden. Auch mit einem Kopfhörer kann man nicht Mastern, wenn man den eigentlichen Wortsinn betrachtet. Dafür gibt es spezialisierte Menschen, deren Abhörräume mehr als ein Einfamilienhaus kosten. Alles andere ist meiner Meinung nur Lautmachen. Ich hatte zum Glück schon das Vergnügen, bei Skyline Sound (Blankenberg) und Zimmerli Sounds beim Mastern dabei zu sein und glaubt mir: Alles was ihr übers Mastern zu wissen glaubt ist nur die Spitze des Eisberges. Das eigentliche 'Werkzeug' sind die jahrelang geschulten Ohren der Ingenieure. Also, an die Anfänger: Vergesst mastern. Konzentriert euch aufs mixen.


  • Vergesst mastern. Konzentriert euch aufs mixen.


    Gebe Dir vollkommen recht, aber auch wenn ich bei mir zu Hause niemals ordentliches Mastering betreiben werde (aus den genannten Gründen), halte ich es durchaus für sinnvoll sich einfach informativ mit dem Thema zu befassen. Man lernt auch viel für seine Homerecordingbemühungen, wenn man einfach vor Augen hat, was bei einer professionellen Produktion für Prozesse ablaufen. Ich würde also schreiben: "Vergesst selber Mastern zu Hause. Konzentriert euch auf´s Mixen!" :D

  • @ Tomess: Das mag alles so sein.
    Interessant ist dabei trotzdem, dass die Topstudios im Mastering einem langjährig geübten Heimproduzenten kaum noch enteilen können. Der Unterschied ist dank der heutigen digitalen Plugins wirklich hauchdünn geworden. Man könnte es auch als Klangfarbe beschreiben- Topstudio etwas wärmer, daheim kühler. Das war es meist auch schon.
    Ich kann bspw. einen Song kostenlos als Probemaster weggeben, und dann daheim mit Rumprobieren nahezu denselben Sound (evtl. eine Spur kühler und sonst zu 95% identisch) erzeugen. Ab und an mache ich das, wenn ein Kunde den Sound aus dem Studio will. Und der ärgert sich dann, wenn er zahlen musste.


    Ich glaube, dass es häufig auch das gute Gefühl ist, welches anhand des tollen Equipments beeindruckt. Wenn da Ingenieure sitzen, und die so tolles Zeugs haben, muss das ja super sein. Der Mehrwert von Highend tendiert aber vorallem bei lauten Masterings über DR7 gegen Null.


    Natürlich ist Mastering überhaupt nichts für Anfänger, kann aber dafür von den Grundlagen her relativ zügig angelernt werden.
    Am wichtigsten ist hier ganz klar die Fähigkeit, zu hören, was man macht. Ohne langjährige Hör- und Bedienerfahrung geht es nicht.

  • Ich stimme sowohl Tomess als auch CJoe in einigen Aspekten zu: Ja, "richtiges" Mastering kann nur in einem speziell dafür gebauten Tonstudio von Toningenieuren mit langjähriger Erfahrung angemessen durchgeführt werden. Die Frage ist aber, um was für Material es geht. Den Soundtrack für einen Kinofilm würde niemand in einem Homestudio mastern lassen. Hier wird das Mastering direkt in einem Raum gemacht, der später den Dimensionen eines Kinosaals auch entspricht. Aber für einen EDM-Track, der von 95% der Leute auf billigen Stereo-Boxen, oder noch schlimmer, 5€ In-Ear-Plugs oder Handylautsprechern gehört wird, macht es für den Endkonsumenten keinen Unterschied, ob das Mastering im Heimstudio oder im professionellen Tonstudio gemacht wurde. Die Soundverbesserungen, die man in einem High-End-Studio erreichen würde, wären so marginal und auf den Abhören kaum wahrnehmbar, dass sich der Mehraufwand und die Mehrkosten nicht lohnen. Hier ist die Technik also weniger entscheidend, als die Erfahrung des Tontechnikers mit dem entsprechenden Audiomaterial.

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