Wieso kann ich nur chillige Tracks machen?

  • hey,


    ich verstehe einfach mein Problem nicht so richtig. Wenn ich etwas in richtung Deep House auch mit paar future House einflüssen mache dann werden die Tracks immer gut und gefallen vielen aber wenn ich mal einen Track machen will der ein bisschen härter ist, wobei ich nicht hardcore oder hardstyle mein, dann werden die Tracks immer absoluter bullshit. Ich verstehe aber einfach nicht woran das liegt.

  • Du bist nicht allein;o)
    Ich liebe Chill/Chillhouse/TropicalHouse, höre es den ganzen Tag, aber wenn ich am producen bin, geht es immer wieder in Richtung Trance - was ich natürlich auch liebe und andere sagen, es hört sich immer etwas nach 80iger an, wo meine musikalischen Wurzeln liegen.

  • :-) könnte auch von mir kommen.. chilligen rap.... ist kein Problem.. wenn ich mal ne härtere Gangart einlegen will.. versage ich immer gnadenlos... hahaha.. manche haben das einfach.. und manche nicht.. hab mich damit abgefunden :)

  • Kenn ich auch.
    Will so oft nen Aggrobeat basteln, aber lande immer wieder bei melancholischen Melodien.
    Nervig, aber was solls. Bin für Gangstershit einfach nich geschaffen. ^^

    [hr]
    Gesendet von meinem Nokia 3210 ...


    :thebirdman: Jedes Mal, wenn man mir sagt, ich wäre nicht gesellschaftsfähig, werfe ich einen Blick auf die Gesellschaft und bin überaus erleichtert. :pottytrain2:


  • hey,


    ich verstehe einfach mein Problem nicht so richtig. Wenn ich etwas in richtung Deep House auch mit paar future House einflüssen mache dann werden die Tracks immer gut und gefallen vielen aber wenn ich mal einen Track machen will der ein bisschen härter ist, wobei ich nicht hardcore oder hardstyle mein, dann werden die Tracks immer absoluter bullshit. Ich verstehe aber einfach nicht woran das liegt.


    Kannst Du mir mal erklären, warum Du Deinen Post in der Musikstation gelöscht hast? Nur weil Dir dort zu viel negatives Feedback entgegen kam? Ich finds ehrlich gesagt nicht sonderlich nett, wenn man sich die Mühe macht Deinen Track anzuhören und einen konstruktiven Kommentar dazulassen, nur damit der Thread daraufhin kommentarlos gelöscht wird. Naja ganz kommentarlos wars nicht, in der Mail vom Forum sehe ich ja was du geantwortet hast. Aber trotzdem, würde mich mal interessieren was das soll. :icon_confused:

  • Hab ich auch immer.
    Liegt vllt daran, dass bei ruhigeren Tracks nicht so viele Elemente und so drin sind und man die Hörer nicht so mitreißen muss... kann das schlecht erklären, aber ich glaube, ihr wisst schon was ich meine xD


    Lösung hab ich aber auch nicht... Einfach das chillige weitermachen xD

    A painter paints his pictures on Canvas, but Musicians paint their pictures on Silence. ~

  • Ich schaffe es aus den lustigsten Kinderliedern Moll-Versionen zu zaubern, die meine 5 jährige Nichte missstimmen: "Schön?" - "Aber so traurig." - "Wart' noch 40 Jahre, dann findest du das auch schön."


    Diejenige Musik wirkt am stärksten emotional, die der momentanen Befindlichkeit entspricht. - Wer also chronisch melancholisch schwere Musik erschafft, und vollkommen außer Stande ist, etwas "heiteres" zu basteln, hat also ein tiefgründiges Problem? Ist ja schließlich ein Unterschied, ob ich ganz bewusst Melancholie, wie in "Für Elise" nutze, oder mir das unkontrolliert "ständig passiert".


    Zitat

    Wer beispielsweise Franz Schuberts Streichquartett "Der Tod und das Mädchen" auf einer Beerdigung hört, empfindet dieses Stück ganz anders als in einem Konzertsaal.

    Geht eventuell mit den Bedingungen einher, unter welchen wir dem "Musizieren" nachgehen. Vielleicht sollte ich mir so einen 500Watt-Baustrahler oder nen Strobe vors Gesicht stellen, statt bei Kerzenschein und Monitorlicht am virtuellen Cello rumzuzupfen.


    Ich male. Beim Malen hat man seinen "roten Faden". Er wird sich im Laufe des Lebens leicht, jedoch ab einem bestimmten Alter nicht mehr wesentlich ändern, denn er kommt von innen. Mit Ende 20 bis Mitte 30 ist das Thema "Große Sprünge in der Persönlichkeit" weitestgehend abgeschlossen; sie gilt dann als gefestigt. Den roten Faden kann man nicht lernen – man hat ihn einfach. Der rote Faden entsteht aus den Menschen und Dingen, die uns umgeben und interessieren – und auf welche Weise wir bereit sind uns auf diese einzulassen und mit diesen zu interagieren. Techniken kann man lernen. Aber irgendwann ist es vorbei mit der Theorie und dann bleibt der Rest: die eigene Persönlichkeit (unser Faden). Bei Musik verhält es sich ähnlich: Ich kann verschiedenste Richtungen absolut geil finden und werde immer außer Stande sein, sie nachzubauen; nicht mangels technischen Verständnisses, sondern weil diese kein Teil von mir, meiner Person, meinem roten Faden sind. Und wer sich doch auf diesen Tripp einlassen kann, womöglich sogar sehr sprunghaft, wird in seinen Ergebnissen kaum seine Persönlichkeit wiederfinden, sondern zu sehr das Schaffen der Ersteren und nur den roten Faden durchblicken lassen, der bei der Lösung eines Problemes half: das eigene FL-Template, welches man sich irgendwann mal gebaut hat, oder die Synths, die man sich zurechtgelegt hat, bilden nur den technischen roten Faden als Rahmenbedingungen. Das entspräche einem "Ich male mit Öl..." (der nicht selbst programmierte VST) oder "Ich male expressionistisch..." (das bereits existierende Genre) "auf gekalkter Leinwand" (das wiederverwendete FL-Template) "im 7-Schicht-System" (bewährte Heransgehensweisen zum Layern seiner Kick): es ist nichtsaussagend, denn tausende andere malen mit den selben Farben im selben Genre, werden ihre Leinwand immer wieder auf die selbe Art vorbereiten und in 7 Schichten wird seit Jahrhunderten gemalt.


    Das Chillige ist gut so wie es ist; es ist ein Teil von dir. Musik/Malerei sollte Ausdruck unserer selbst sein und nicht zur kurzlebigen und in der Masse untergehenden Fließbandarbeit verkommen oder außschließlich dem Wunsch eines Kurators/Managers entsprechen.



    Edit: Ich möchte anmerken, dass die aktuelle Mengentextformatierung in diesem Forum (CSS: Schriftgröße, Zeilen- und Absatzabstände in Relation zur Breite des Layouts bei gleichzeitiger Wahl auf eine serifenlose Linear-Antiqua) wirklich anstrengend zu lesen ist.

    Musik muss vor lauter Bass die Nase zudrücken und im Ohr krabbeln.
    Welches Lied summ ich: tschschschschtschschschsch?

    Einmal editiert, zuletzt von x42 ()


  • Musik/Malerei sollte Ausdruck unserer selbst sein und nicht zur kurzlebigen und in der Masse untergehenden Fließbandarbeit verkommen oder außschließlich dem Wunsch eines Kurators/Managers entsprechen.


    +1


    Edit: Ich möchte anmerken, dass die aktuelle Mengentextformatierung in diesem Forum (CSS: Schriftgröße, Zeilen- und Absatzabstände in Relation zur Breite des Layouts bei gleichzeitiger Wahl auf eine serifenlose Linear-Antiqua) wirklich anstrengend zu lesen ist.


    :lol:

  • Daran anschließend behaupte ich ja immer wieder mal, dass es leicht ist, melancholische Musik zu machen. Ich versuche ausschließlich fröhliche/optimistische Musik zu machen und das ist sauschwer. Beim Beginn von neuen Tracks, wenn man zunächste vor sich hin klimpert, kommen meist schöne melancholische Melodien zustande. Aber das will ich ja nicht....
    Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut, also üben, üben, üben. Oder Kooperationen.
    Wie bei ABBA (kam letztens eine interessante Doku), die beiden Jungs kammen mit Melodiefragmenten ins Studio, wussten nicht mal, ob es eine langsame oder schnelle Nummer wird, und mithilfe ihrer (der Öffentlichkeit nicht bekannten) Studiomusiker entstanden klasse Songs (die ich jedoch seit Ewigkeiten nicht mehr ertragen kann;o)

  • ABBA .. die beiden jungs ?! ... öhm ka.. mochte noch nie ABBA und habe mich nie für ABBA interessiert aber ich bringe ABBA jetzt nicht mit 2 Jungs in verbindung ?!



    naja fröhliche musik machen ist schon relativ einfach... aber sie nicht kindisch oder so wirken zu lassen ist schwer.. bzw. fröhlich aber trotzdem athmospherisch oder so.. also ernste fröhliche musik das ist schon relativ schwer...



    mir gings aber sehr lange auch so... im grunde wurde jeder track immer das gegenteil von dem was ich mir am anfang vor genommen hatte... aus progressive technoiden zeug wurde aufeinmal epische harmonien orgien.. aus verspielten abgespulten zeug wurde chilliges usw..


    das ging aber mit der zeit vorbei.. (so nach 15 jahren oder so :D ) .. und mitlerweile bleiben die tracks so wie ich sie mir am anfang vorgestellt hatte.. dafür werden sie aber auch nicht mehr fertig :D

  • Wenn man ein Project startet empfehle ich aufgrund derartiger Phänomene genau zu überlegen in welchem Gemütszustand man sich gerade befindet um dem Project eben genau den jeweiligen Zustandscharakter zu geben. Wenn die Art der Instrumentierung des gesamten Grundgerüsts beim Start des Projects nicht fertiggestellt werden kann, dann möglichst vorzugsweise erst am Project weiterarbeiten, wenn ein ähnlicher Gemütszustand vorliegt um sicher zu gehen, sich schnell und präzise im Thema wiederzufinden. (Genre unabhängig)

  • Bei mir ist das genau umgekehrt.
    Wenn ich einen langsamen/ruhigen Track machen will, z.b. 128 Bpm, dann ist der anfang immer gut, nur später wird es mir zu langweilig und ich drifte ab :-D
    Liegt aber auch dadran, dass ich es lieber schneller bzw härter mag. (z.b. 190 Bpm)


    Mein größtes Problem ist das ich auch viel Drum & Bass mache.
    Wenn ich ein anderes Genre anfange, dann habe ich echt probleme mit den Drum loops.
    Hab halt den typischen DnB Drum loop im Blut und will den am liebsten überall einsetzen.
    Das mache ich dann öfters auch, weil ich mich mittlerweile nicht mehr so "Genre" bezogen einschränke.
    Hört es sich gut an und hat den gewissen groove, dann passt es.
    Egal was es "eigentlich" sein sollte usw...


    Also für mich ist es echt schwer nen chilligen Track zu machen, deswegen lasse ich es auch weil es mir keinen Spaß macht es zu produzieren.
    Ich höre mir lieber von anderen Künstlern die chilligen Tracks an ;)

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